Aktuelle Charlie Hebdo Zeitschrift...

    • Nicht alles, was hinkt, ist ein Vergleich... die Herren von der IRA waren sicher vieles, aber keine "Gotteskrieger".

      Außerdem reden wir hier über die Gegenwart und nicht über Kreuzritter oder ähnliches... und ihr behauptet ja auch nicht im Ernst sowas wie "wir / die Christen sind auch nicht besser" ...

    • Nur wer die Vergangenheit kennt, kann die Gegenwart verstehen und die Zukunft gestalten
      «. August Bebel (1840-1913)


      Interessant hierzu
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      Und wer meine Omma beleidigt, muss sie mitnehmen.

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    • Uhrologe schrieb:

      Bei allem Respekt vor den Terroropfern von Charlie Hebdo, ...

      ... aber ein erheblicher Teil der antiislamischen Karikaturen waren (sind) rassistischer, sexistischer, chauvinistischer und menschenverachtender Schrott.

      heise.de/tp/artikel/43/43818/1.html

      Volle Zustimmung und eine Ergänzung dazu:

      Ich halte Terror IMMER für abscheulich und verurteile ihn - gleich von wem gegen wen.
      Wir sollten allerdings nicht vergessen, dass Frankreich seit geraumer Zeit in verschiedenen Weltgegenden Krieg gegen islamistische Gruppen führt. Insofern kann man -sollte es sich tatsächlich um islamistische Täter handeln- durchaus davon reden, dass der Krieg in die Metropolen zurück getragen wird, von denen er ausging und -geht.

      Aber auch in diesem Fall solidarisiere ich mich selbstverständlich wie alle mit den Opfern des Anschlags von Paris.
      Allerdings im Namen der Menschlichkeit - nicht im Namen von Satire- oder gar Pressefreiheit!

      Ich hab in den letzten Jahren sehr genau angesehen, was da -sowohl in Dänemark, wo das ja seinen Anfang nahm, als auch bei Charly Hebdo- als "Mohammed-Karikaturen" unters Volk gebracht wurde.
      Und ich kann nur sagen: So gut wie keine davon kann man als "religionskritisch" bezeichnen. Dagegen griffen so gut wie alle auf rassistische Stereotype zurück. Und diese wurden dann im Text mit irgendwelchen kruden Weltanschauungen, mit Gewaltpropaganda und kriminellen Motiven in Beziehung gebracht. Nach dem gleichen Muster wie es in früheren Zeiten nicht nur im "Stürmer" angewandt wurde. Und übrigens: So sehr unterscheiden sich die Physiognomien der Menschen im vorderen Orient nicht; wenn die unterschiedliche Gewandung nicht wäre, könnte man mir ohne weiteres Bilder aus Ägypten als solche aus Israel vorsetzen, und umgekehrt.
      Für mich bleibt aber eine antisemitische Zeichnung eine antisemitische Zeichnung - auch wenn man die Kippa (oder den Zylinder des "jüdischen Bankers") gegen einen Turban oder Fes auswechselt.

      Insofern habe ich die allermeisten dieser Zeichnungen weniger als "Satire" wahrgenommen, sondern als rassistische Hetze.
      Steigert natürlich die Auflage.

      Noch zu der oft und gern wiederholten Aussage, Jesus und die Päpste würden auch karikiert, nicht zuletzt von Charly Hebdo. Das stimmt.
      Aber: Jesus wird (drolligerweise) wie ein Mitteleuropäer gezeichnet; man hat kein Porträt von ihm (wie auch von Mohammed) - und als Juden, der er ja war, will/darf man ihn nicht zeichnen. (!) Da hat Satire nämlich plötzlich doch Grenzen - meiner Ansicht nach zu Recht.
      Mohammed ist aber eh kein Gott; deshalb ist der Vergleich mit den christlichen "Stellvertretern" angebrachter. Und da ist es so: Pius XII., Johannes XIII., Johannes Paul und Franziskus werden jeweils ganz individuell gezeichnet - so dass jeder sie auf Anhieb erkennt. Mohammed aber wird gezeichnet wie ein x-beliebiger Orientale. Genauer: wie das Klischee eines solchen. Dieselbe Physiognomie kann und wird im nächsten Moment für einen muslimischen Straßenhändler oder einen waffenstarrenden "Gotteskrieger" genutzt.
      Und DAS hat (s.o.) ganz wenig mit Religionskritik zu tun, dafür umso mehr mit Rassismus.

      Ich frag mich ohnehin, warum jetzt alle Welt sich bemüßigt fühlt, "die Presse- und Satirefreiheit" zu verteidigen.
      Ist es nicht schrecklich genug, wenn 12 Menschen gemeuchelt werden? Das würde offensichtlich keinen Hype auslösen bei Medien und Politik. Genauso wenig wie der Mord an vier Juden in Paris oder der von Hunderten von Dorfbewohnern in Nigeria zur gleichen Zeit? Was sind da eigentlich für Maßstäbe durcheiander geraten?

      ================================================


      Wenn etwas einmal passiert, passiert es vielleicht nie wieder. Wenn etwas zweimal passiert, passiert es sicher auch ein drittes Mal
    • Zentauer schrieb:

      dass es mit Satire (Verarxxxung) angefangen hat

      Nein, ein wesentlicher Bestandteil von Satire ist es, dass sie einen wahren Kern besitzt, aber z.B. soziale, politische oder wie hier religiöse Missstände überspitzt darstellt. Mit Verarschung hat das weniger zu tun. Ich befürchte, du hast das Wesen von Satire nicht verstanden.
      „Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst.“ Voltaire

      Der Horizont mancher Menschen ist ein Kreis mit dem Radius Null - das nennen sie dann ihren Standpunkt.
    • biguhu schrieb:

      Zentauer schrieb:

      dass es mit Satire (Verarxxxung) angefangen hat

      Nein, ein wesentlicher Bestandteil von Satire ist es, dass sie einen wahren Kern besitzt, aber z.B. soziale, politische oder wie hier religiöse Missstände überspitzt darstellt. Mit Verarschung hat das weniger zu tun. Ich befürchte, du hast das Wesen von Satire nicht verstanden.

      Zentauer schrieb:

      Die letzten traurigen Ereignisse haben doch gezeigt, dass es mit Satire (Verarxxxung) angefangen hat, und auf dem Friedhof endete.
      Ich hab den Begriff und das Wesen der Satire durchaus begriffen, jedoch ist der Grat zwischen Satire und Beleidigung sehr schmal und sehr schnell in der falschen Richtung überschritten. Was ich als Satire oder Verarxxxung empfinde darf ich doch sicher für mich selbst festlegen.

      Ausserdem wurde ich selektiv und sinnentstellend von dir zitiert.

      Nun aber OT-Ende
      (ich werd mich auf die Hände setzen)

      LG Zentauer
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      Und wer meine Omma beleidigt, muss sie mitnehmen.

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    • raundsi schrieb:

      Aber der Islam ist nicht wie andere Religionen - keine von denen hat dermaßen sektenartige Mechanismen und Strukturen bis auf Regierungsebene.


      Wirklich nicht? Dann schau doch nur auf Deutschland und die USA. In D wird direkt die Kirchensteuer eingezogen trotz Trennung von Kirche und Staat. Man muss widersprechen und quasi seine "Mitgliedschaft kündigen". Das IST Verquickung von Kirche und Staat....

      In den USA kannst du nichts werden, wenn du nicht ständig deinen Glauben bekräftigst. Insbesondere als Präsident hast du diese Pflicht selbstverständlich immer zu betonen, selbst wenn du gerade eine Todesliste unterzeichnet hast, mit der dann in anderen Staaten Menschen angeklagt, verurteilt und zu Tode "gedrohnt" werden. Alles ohne (weltlichem) Gerichtsurteil.... Ich verweise mal auf Wikipedia: de.wikipedia.org/wiki/Drohnenangriffe_in_Pakistan Nach dem Bericht aus 2011 sind zu der Zeit bereits mehr Menschen durch diese Terrorangriffe ums Leben gebracht worden als Terroropfer durch Islamisten in westlichen Ländern zu beklagen sind.



      raundsi schrieb:

      Keine von denen sieht den männlichen gläubigen als einzigen "Herrenmensch" an, die über Frauen und "ungläubigen" stehen.
      Och... da würde ich mal einfach einwerfen, dass die Frau in der christlichen Welt nun auch nicht soooo gleichberechtigt dasteht. Sowohl in der Wirtschaft als auch (insbesondere) in der Kirche

      raundsi schrieb:

      Bei keiner anderen Religion werden dermaßen viele Menschen wegen sittlicher Vergehen ermordet.
      Nein, stimmt. Hier sitzen die sittlichen Abnormen und Verbrecher gleich in der Kirche selbst....

      raundsi schrieb:

      Bei keiner anderen Religion werden solche willenlosen Killer-Bots ausgebildet und regelmäßig gegen Zivilisten losgeschickt.
      Siehe oben.... die "Star Wars"-Krieger, die weit entfernt vom tödlichen Geschehen sitzen und auf Bildschirme starren und aufs Knöpfchen drücken, müssen auch ganz besonders für's Töten geprägt werden. Ist etwas anderes, einem Gegner Auge in Auge (mit Gefahr für das eigene Leben) gegenüberzutreten als relaxt im bequemen Sessel zu töten

      raundsi schrieb:

      Außerdem reden wir hier über die Gegenwart und nicht über Kreuzritter oder ähnliches... und ihr behauptet ja auch nicht im Ernst sowas wie "wir / die Christen sind auch nicht besser" ...


      Doch... auch über die Vergangenheit ist zu reden. Und zwar gerade deswegen. Wo kommt denn der Hass eigentlich her, den (bewusst vereinfacht jetzt) "die islamische Welt" gegenüber dem Westen hegt? Besteht da nicht geschichtlich bedingte Abneigung, weil man sich immer wieder auch massiv in die Angelegenheiten der Staaten eingemischt hat? Und natürlich auch mit den "christlichen Werten" auf den Lippen? Ich behaupte kackenfrech, dass es den Menschen im Irak und in Afghanistan und anderswo heute wesentlich schlechter geht als in den Zeiten, zu denen die Kriege noch nicht stattgefunden hatten.

      Was ist mit Nigeria? Die Boko Haram haben justemang zum Zeitpunkt des Charlie Hebdo Anschlags eine ganze Stadt ausradiert - im Wortsinn. So Pi mal Daumen 2000 Tote. Ortschaft völlig zerstört. spiegel.de/politik/ausland/nig…er-in-baga-a-1013009.html zeigt den Wahnsinn. Und was hört man angesichts dieses Massakers (und anderer in Nigeria) von der Politik? Nicht viel.... kaum wahrnehmbar. Ach ja... das sind ja Islamisten, die gegen ihre eigenen Leute "kämpfen".

      Sind DAS wirklich Massaker des Islam oder sind da nicht schlicht und einfach "nur" Verbrecher der schlimmsten Art unterwegs? Wo bleiben den hier die internationalen Hilfeangebote? Wo sind die Drohnen der Amerikaner und anderer Staaten? In Afghanistan war man doch schnell bei der Hand mit Waffengängen, weil man "die Bevölkerung befreien" wollte - ebenso im Irak. Ach ja... ist ja nur Afrika....
    • karakorum666 schrieb:

      Zentauer schrieb:

      raundsi schrieb:

      Ja, sie protestieren. Dürfen sie. Einige flippen wieder völlig aus, morden und zünden Kirchen an. Die Türkei lässt natürlich die Killer-Symapthiedemo laufen. Niedergeknüppelt werden nur Demokratiebewegungen.

      Hier im Thread wird der Islam mit anderen Religionen verglichen. Aber der Islam ist nicht wie andere Religionen - keine von denen hat dermaßen sektenartige Mechanismen und Strukturen bis auf Regierungsebene. Keine von denen sieht den männlichen gläubigen als einzigen "Herrenmensch" an, die über Frauen und "ungläubigen" stehen.
      Bei keiner anderen Religion werden dermaßen viele Menschen wegen sittlicher Vergehen ermordet. Bei keiner anderen Religion werden solche willenlosen Killer-Bots ausgebildet und regelmäßig gegen Zivilisten losgeschickt.
      Jetzt fängt in der freien Welt natürlich wieder die Diskussion in dem Sinne an, dass man ja prinzipiell selbst schuld ist, man darf ja schließlich keine Religionen beleidigen.

      In Deutschland ist der Islam ein großes Tabuthema für Karrikatur und Kabaret, wie schon Dieter Nuhr feststellte. Im Grunde haben wir also schon kapituliert...
      Hervorhebungen von mir.


      Noch vor einigen zehn Jahren haben sich christliche Insulaner Bomben und Granaten um die Ohren gehauen,
      Protestanten haben Katholiken gemeuchelt und die Katholiken haben zurückgemeuchelt.
      Engländer sprengten Iren in die Luft, und die Iren sprengten zurück.

      Wo bitte ist der Unterschied zum 'Islam' wie Du ihm siehst.
      Dein Bild von 'Religion' ist wie es scheint etwas verzerrt.

      LG Zentauer

      Diese pseudoreligiösen Kriege (hinter denen ebenso ganz andere Interessen standen wie hinter den "islamistischen" haben 3.500 Menschenleben gekostet.
      Und der Krieg christlicher Fundamentalisten gegen Abtreibungsbefürworter und -ärzte bisher mindestens 10. Von wegen der "sittlichen Verfehlungen".

      Und habt ihr eigentlich die brüderlichen Verquickungen zwischen den jeweiligen katholischen Kirchen und den Terrorregimen in Frankreich, Portugal und Südamerika vergessen? Und auch die Orthodoxen in Griechenland sollen mit den Obristen während der Juntaregierung recht gut klar gekommen sein.

      Ich habe hier leider viel zu spät einen gravierenden Verschreiber gefunden:

      Statt zwischen den jeweiligen katholischen Kirchen und den Terrorregimen in Frankreich, Portugal und Südamerika

      muss es natürlich Spanien heißen. Sorry!

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    • Zentauer schrieb:

      Ich hab den Begriff und das Wesen der Satire durchaus begriffen, jedoch ist der Grat zwischen Satire und Beleidigung sehr schmal und sehr schnell in der falschen Richtung überschritten. Was ich als Satire oder Verarxxxung empfinde darf ich doch sicher für mich selbst festlegen.


      Da schliesse ich mich an. Ich denke auch nicht, dass es in diesem Zusammenhang OT gewesen ist.
      Es geht aber nicht nur um persönliches Satirenbild/vorstellung sondern in diesen Fall um ein religiöses.

      Da sollte man sich schon als Journalist Gedanken machen, wie weit ich eine Religion beleidige,
      die es mit Bildnissen sehr ernst nimmt. Wenn man gleichzeitig bedenkt, dass eigentlich von vielen Jahrhunderten
      die Christen für die radikalen Gruppen von Islam gesorgt hatten...

      Mir persönlich ist jede Gewalt zuwider, doch es gibt Leute, bei denen eben die Religion an der ersten Stelle steht.
      Wenn in Schlesien (wo ich gebürtig herkomme) jemand früher ein Satirenbild von Christus gemacht hätte,
      dann wäre solche Person wenigstens in Krankenhaus gelandet, ungeachtet der 10 Gebote.
      ___________________________________________________________________________________
      Wir sind alle nur Laien-Kinder, die in dem Sandkasten der Gesetze rumspielen....
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    • werv schrieb:

      Mir persönlich ist jede Gewalt zuwider, doch es gibt Leute, bei denen eben die Religion an der ersten Stelle steht.


      Werv,

      Das möchte ich doch differenzieren.

      Bei den Terrorakten steht nicht die Religion im Vordergrund. Sie wird nur vorgeschoben.
      Die Täter sind Verbrecher, die den Vorwand suchen und vermeintlich einen gefunden haben.
    • *alte_eule* schrieb:


      Die Täter sind Verbrecher, die den Vorwand suchen und vermeintlich einen gefunden haben.
      Ich gebe dir da nur zu einem sehr kleinen Teil recht. Oder besser gesagt bei kleinem Anteil von den
      Mitgliedern der radikalen Glaubensgruppen.

      Für mich sind die Täter religiöse Fanatiker, die wirklich daran glauben, was sie tun. Manche werden
      dazu wohl von Kleinkind erzogen. Wenn sich eine 10 Jährige in die Luft sprengt, dann kann sie nicht
      mal diferenzieren, was sie gemacht hat. Für mich ist sie für ihren glauben gestorben und gehört genauso
      ins Paradies, wie ein guter 90 Jähriger Christ, der immer nach den Geboten gelebt hat.

      Somit ist der großteil einfach uninformiert, ignorant und gutgläubig...oder will in unserer vergänglichen Welt verzweifelt
      an etwas fest glauben.

      Die "großen Gurus" allerdings hatten normalerweise genug Möglichkeiten um ihren Standpunkt zu überdenken.
      Bei den Anführern geht es nur um Macht. Es ist genauso eine Diktatur und Regime (nur in dem Fall religiös)
      wie in vielen Ländern. Diese Personen gehören für mich sicher eingesperrt - lebenslang.

      Das gleiche gilt für Sektenanführer.
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      Dieser Beitrag wurde bereits 5 mal editiert, zuletzt von werv ()

    • Die Frage wäre, warum die das tun. Da gibt's (noch) keine gescheite Antwort drauf und man kann nur spekulieren....

      Ist es einfach Terror um des Terrors Willen? So stellt es sich zumindest da.... einfach pure Mordlust

      Ist es Bereicherungswillen? Eigentlich nicht, bereichert wird sich dadurch ja nicht. Die Finanzierung kostet Geld, aber das bekommt man ja aus diversen (Öl)Quellen

      Sind es Machtgelüste? Kommt durchaus hin.... zumindest will man ja (als Lippenbekenntnis?) einen Gottesstaat errichten. Das kann so aber nicht sein, richtet sich der Terror auch gegen Glaubensbrüder und -Schwestern. Und gegen Kinder (wie bei Boko Haram ja direkt). das passt nicht zu "Gottesstaat), die Opfer sind meistens wahllos, egal ob gewollt oder als "nur-zufällig", getroffen.



      Oder welche Gründe könnten es noch sein?
    • Satire prangert an!
      Sie prangert Missstände, Handlungen von Personen, Personengruppen bei vermeintlich erkanntem Fehlverhalten an (u.a.).
      Sie kann künstlerische Form haben - was aber bitte nicht sein muss.
      Die Satire lebt von Übertreibung, Widersprüchen, verzerrt Sachverhalte, gibt Personen, Personengruppen, Inhalte der Lächerlichkeit preis.

      Das so grob umschrieben was Satire sein soll. Das sich da Personen, Personengruppen, Institutionen auf den Schlips getreten fühlen/fühlen könnten....liegt wohl in der Natur der Satire!

      Nur Satire kennt angeblich keine Tabus. Das stimmt für unseren Kulturkreis aber auch nur bedingt.
      Ein Satiriker wird sich hüten etwas zu zeichnen - und wenn nur als symbolische Darstellung für diese Institution/Interessengruppe gedacht ist - was in unserem Kuturkreis 0,001 %gefällt aber zu 99,999 % abstößt. Ein Satiriker will - und wenn nur in einem für ihn relevanten Kreis - Zuspruch bekommen. Das ist sein Ziel. Daher gibt es meiner Meinung nach selbstauferlegte Tabus, die durch den Kulturkreis, in dem der Satiriker lebt schon selbstverständlich von diesem letztlich unbewußt anerkannt werden.

      Dieses Tabu funktioniert im eigenen Kulturkreis - in einem fremden Kulturkreis kann es m.M. nach nur in die Hosen gehen.
      Die Lehren Mohammeds sind dem Abendland fern.
      Jesus/Gott/Hl. Geist stehen für das Abendland. Hat jemand von Euch schon mal bewußt eine Jesus-diffamierende Karikatur gesehen z.B. Jesus kopulierend mit einem kleinen Jungen (Missbrauchsskandale der katholischen Kirche). Jesus/Maria ... werden nicht in verschärfter Form als Täter unserer abendländischen Religion dargestellt oder in Bezug zu kriminellen Machenschaften als Drahtzieher gebracht.

      Scheinbar steckt sogar die abendländische Satire in einer Globalisierungskrise, wenn dieser nichts besseres mehr einfällt als sich auf Kosten eines fremden Kulturkreises seiner Leserschaft anzubiedern.
      Ich will meinen Junior-Status wieder :(

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Damas ()

    • *alte_eule* schrieb:

      werv schrieb:

      Mir persönlich ist jede Gewalt zuwider, doch es gibt Leute, bei denen eben die Religion an der ersten Stelle steht.


      Werv,

      Das möchte ich doch differenzieren.

      Bei den Terrorakten steht nicht die Religion im Vordergrund. Sie wird nur vorgeschoben.
      Die Täter sind Verbrecher, die den Vorwand suchen und vermeintlich einen gefunden haben.

      Das sehe ich im wesentlichen genauso. Umso sinnloser ist es, im Namen eines "Kampfes gegen den Terrorismus" auf den Islam oder gar auf Mohammed einzuprügeln oder- zeichnen.



      Noch ein letztes Wort (was mich betrifft) zum Stichwort "Satire":

      Es berufen sich ja dieser Tage wieder viele auf Tucho ("Satire darf alles"). Auch Satiriker/Kabarettisten und einige, die sich als solche ausgeben. Gerade Tucholsky hat aber selber an anderer Stelle sehr wohl Einschränkungen gemacht, und zwar gerade beim Thema "Religion":

      "Satire hat eine Grenze nach oben: Buddha entzieht sich ihr. Satire hat auch eine Grenze nach unten. In Deutschland etwa die herrschenden faschistischen Mächte. Es lohnt nicht – so tief kann man nicht schießen."

      Und selbstverständlich war damit nicht nur der Buddhismus gemeint; da wäre er von sehr wenigen seiner zeitgenössischen Leser verstanden worden. Sondern ganz allgemein religiöse Überzeugungen (nicht die dazu gehörigen Institutionen!).

      Und noch ein Satz von Tucholsky zu dem, was Satire NICHT ist:

      "Sie sagt: „Nein!“ Eine Satire, die zur Zeichnung einer Kriegsanleihe auffordert, ist keine."

      Das heißt für mich so viel wie: Wer auf die eindrischt, auf die alle eindreschen, auch die Meinungs- und sonstigen Führer, ist kein Satiriker. (Grüße an Dieter Nuhr)

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      Wenn etwas einmal passiert, passiert es vielleicht nie wieder. Wenn etwas zweimal passiert, passiert es sicher auch ein drittes Mal
    • Schon merkwürdig, dass da Buddha und nicht Jesus in dem Zitat von Tucholsky steht.
      Wohl mehr Respekt vor der fremden als vor der eigenem Kulturkreis oder... was nicht meine Welt, das taugt nicht zur Satire
      So meine Interpretation dieser Merkwürdigkeit und das, was ich mit meinem vorherigen Post ausdrücken wollte;-)
      Ich will meinen Junior-Status wieder :(
    • Wenn man bedenkt, daß der Islam ca 600 Jahre "jünger" ist als das Christentum, dann verläuft die "Entwicklung" beider Religionen praktisch parallel. Oder möchte tatsächlich irgendwer behaupten, daß vor 600 Jahren Frauen im Christentum anders gestellt waren als in streng muslimischen Ländern unserer Tage ???
      Hexenverbrennungen waren an der Tagesordnung, in den allermeisten Fällen wurden diese Frauen ermordet, weil wahlweise ein abgewiesener Freier sich rächen oder ein Ehemann seine Gattin loswerden wollte. Alternativ kam auch noch ein neidischer Nachbar als Denunziant in Frage. Und irgendwelche Rechte hatten Frauen auch sonst nicht, sie wurden in der Regel vom Vater "verwaltet", bis der einen Ehemann gefunden und die Tochter diesem übergeben hatte.
      Und ansonsten ? Der Papst bestimmte über Wohl und Wehe von Königen und Kaisern. "Ungläubige" hießen im christlichen Vokabular "Heiden". Und in Kreuzzügen fiel man im Namen Gottes über die arabische Welt her, um dort den einzig wahren, nämlich den christlichen Glauben zu verbreiten ( bzw mit Waffengewalt durchzusetzen). Ganz zu schweigen von der "Eroberung" des amerikanischen Kontinentes und der Auslöschung aller dort bereits seit Jahrhunderten existierenden Kulturen und Religionen im Namen der "heiligen katholischen Kirche".
      Das Christentum brauchte noch 600 Jahre, um von den geschilderten Zuständen bis zum heutigen Status quo zu gelangen. Und hinkt in vielen Bereichen immernoch dem Zeitgeist weit hinterher, auch wenn man Frauen heutzutage ( aus der Sicht einiger ewiggestriger wohl "leider") nicht mehr verbrennen oder ertränken darf.

      Ich stehe dazu, daß ich kein Freund von Multikulti bin, eine Diskussion darüber würde hier aber erheblich ausufern. Umso erstaunlicher finde ich es für mich selbst, daß mir beim Anblick dieser "Karikaturen" in Charlie Hebdo spontan das kalte koxxen kam.
      Ich schließe mich allen an, die vorher schon ähnliches schrieben: Nichts rechtfertigt das Massaker in der Redaktion, die Geiselnahme in dem Supermarkt und die vielen Toten, von denen etliche im übrigen überhauptnichts mit Charlie Hebdo zu tun hatten, zB der muslimische Polizist, der als "Kollateralschaden" gleich mit erschossen wurde. Abgesehen davon hätten diese Irren auch ohne "Charlie Hebdo" irgendwo anders Menschen erschossen, die Redaktion war lediglich ein besonders "praktisches" Ziel, weil das Blatt auch westlich integrierte Muslime polarisiert.
      Aber für mich hat es mit "Meinungsfreiheit" nichts zu tun, eine ganze Religion zu verunglimpfen und deren Anhänger dadurch massiv zu beleidigen.
      Entsprechende Proteste hatte es schon lange weltweit gegeben. Proteste von Muslimen, die nicht zur Waffe griffen und ihre Meinung lediglich verbal und schriftlich ausdrückten. Nur wurden die schlicht ignoriert. Wir leben in Europa und da darf man jedermann beleidigen und zutiefst kränken im Namen der Pressefreiheit und der Meinungsfreiheit. Ach wirklich ?? Wem's nicht passt, der kann ja woanders hingehen. Nur fühlen sich auch die Muslime "woanders" durch diese blödsinnigen und völlig überflüssigen "Karikaturen" beleidigt. Mal zum nachdenken:
      huffingtonpost.de/mehdi-hasan/…8.html?utm_hp_ref=germany

      Kann sich irgendwer vorstellen, was los wäre, wenn ein deutsches Satire-Magazin irgendwelche Karikaturen brächte, die in irgendeiner Form Kritik am Verhalten des Staates Israel ausdrücken ? Wobei in kaum einem anderen Staat Religion und Politik so sehr verknüpft sind wie in Israel. Wer es wagt, die mE recht fragwürdige Politik des Staates Israel zu kritisieren, der wird umgehend als Antisemit bezeichnet, ohne daß dabei ein Unterschied gemacht wird zwischen Politik und Religion der Bürger dieses Staates.
      Wo bitte sind denn die Karikaturisten in Europa, die in lächerlichmachender Weise Kritik üben am Umgang des Staates Israel mit den Palästinensern ? Wie weit reicht denn die viel gepriesene Meinungs- und Pressefreiheit tatsächlich ? Gegen diesen Mainstream traut sich interessanterweise offenbar niemand anzutreten, obwohl kaum damit zu rechenen ist, daß anschließend eine Gruppe Israelis die Redaktionsräume stürmt. Aber der Stimme des Zentralrates der Juden entgegenzutreten ist offenbar gesellschaftlich wesentlich gefährlicher als die Stimme des Zentralrates der Muslime konsequent zu ignorieren...

      Ich bin weder Antisemit (obwohl die ultraorthodoxen Juden zum Teil auch durchaus aggressive und radikale Tendenzen zeigen ) noch bin ich Moslem, ich bin nichtmal Christ, obwohl ich mit letzterer Religion zumindest besser vertraut bin als mit den beiden vorgenannten. Mir ist aber klar, daß ich einen Menschen, der, egal welcher, einer Religion gläubig angehört, zutiefst beleidige, wenn ich diese Religion lächerlich mache und durch den Kakao ziehe. Kritik kann man auch ausdrücken, ohne das Gegenüber bzw den Gegenstand der Kritik lächerlich zu machen oder zu verunglimpfen oder zu beleidigen. In jeder normalen Diskussion, egal ob verbal oder schriftlich zB in Internet-Foren, werden die Teilnehmer vom Moderator aufgefordert, Polemik, Beleidigungen oder Verunglimpfungen zu unterlassen. Warum also gilt das nicht auch für die Presse ? Polemik und Verunglimpfung sind ebenso ein Totschlags-Argument wie die "Meinungsfreiheit" oder die "Pressefreiheit". Beides sind wichtige Bestandteile der Demokratie, allerdings dürfen sie mE nicht alles und nicht um jeden Preis, Pressefreiheit endet für mich dort, wo die Würde und die Gefühle von Menschen massiv beeinträchtigt werden.

      Wenn Europa ( zu Recht !) von Muslimen verlangt, mehr Toleranz an den Tag zu legen und die Werte der westlichen Welt zu achten, insbesondere, wenn sie hier (freiwillig !) leben, dann sollte umgekehrt aber die westliche Welt auch etwas mehr Toleranz gegenüber den religiösen Gefühlen von Gläubigen an den Tag legen, wenn diese mit Worten darum bitten.
      Natürlich ist es inakzeptabel, wenn eine Redaktion aus Angst vor Anschlägen in einem demokratischen europäischen Land nicht mehr wagt, Karikaturen zu veröffentlichen ( wie zB in Dänemark ). Und was in Paris geschehen ist, steht sowieso jenseits jedes passenden Adjektives.
      Aber es wäre einfach wünschenswert, daß Redakteure sich selbst eine gewisse Ethik und Verantwortung auferlegen würden bei dem, was sie schreiben oder veröffentlichen. Oder zumindest dabei, wie sie es schreiben oder veröffentlichen.

      Weiter vorne schrieb jemand, daß bis zu den Anschlägen kaum jemand die Zeitschrift "Charlie Hebdo" gekannt oder gekauft hat. Möglicherweise lag das daran, daß die Mehrheit der Franzosen den Inhalt dieser Zeitschrift garnicht so besonders witzig fand ?!
      Dem Vernehmen nach soll es sogar innerhalb der Redaktion selbst schon seit längerem zu erheblichen Spannungen gekommen sein, weil vielen Redakteuren die Polemik der Inhalte zu weit ging. Und ausgerechnet in dem Moment, wo Muslime und Christen, wo einfach Menschen aller Religionen in ihrer Empörung über die feigen Morde Seite an Seite ihre freie Meinung äußern, da bringt dieses Blatt noch eine Karikatur von Mohammed und spaltet damit sofort wieder diese seltene Einigkeit. Es war so vorhersehbar, daß die breite Öffentlichkeit diesen Köder schluckt und wie eine Herde Schafe hinterherrennt, weil es in diesen Tagen einfach "in" ist, so eine Zeitschrift zu kaufen, ohne darüber nachzudenken, was genau diese Ausgabe anrichtet. Der weinende Mohammed vergibt garnichts. Er spaltet vorsätzlich und gezielt eine sehr zerbrechliche Einigkeit und Allianz, er hat das ach so dünne Eis, auf das sich in der letzten Woche Muslime, Juden und Christen gemeinsam gestellt haben, zerschlagen, lange bevor es einen tragfähigen Untergrund hätte bilden können. Daher:

      Je ne suis pas Charlie.
      Mais je condamne les assassins !
    • Schützin schrieb:


      Aber es wäre einfach wünschenswert, daß Redakteure sich selbst eine gewisse Ethik und Verantwortung auferlegen würden bei dem, was sie schreiben oder veröffentlichen. Oder zumindest dabei, wie sie es schreiben oder veröffentlichen.


      Es wäre so unglaubliches Vieles wünschenswert. Nur leider muss Geld fließen und da bleibt für Wünsche kein Raum mehr.
      Ich will meinen Junior-Status wieder :(
    • Das Problem mit der Ethik ist aber, dass auch da jede Gruppe und Person eine ganz eigene Auffassung hat.
      Was z.B. für mich Ethisch nicht vertretbar wäre kann für den nächsten hingegen vollkommen in Ordnung sein.

      Dann kommt das Problem, das gerade bei dem Thema Religion und Satirische Karikatur zwei Welten aufeinandertreffen, die nicht verschiedener sein könnten.
      Die meisten Satiriker sind Atheisten und verstehen grundsätzlich nicht die befindlichkeiten Religiösergruppen bzw. wollen diese nicht verstehen, weil die Argumente die diese vorbringen in ihren Augen keine sind.
      Da fängt dann eben auch das Problem an. Man wird da nie einen Konsenz bekommen, mit dem alle zu 100% zufrieden sind.
    • Damas schrieb:

      Es wäre so unglaubliches Vieles wünschenswert. Nur leider muss Geld fließen und da bleibt für Wünsche kein Raum mehr.
      Ob man mit einer Satirezeitschrift, die nur einem relativ kleinen Leserkreis anspricht, mehr Knete verdient als mit einer, die beaknnt ist, ist auch eine Frage von Qualität.... und da liegt der Hase im Pfeffer.... ich hab ja oben schonmal geschrieben: wer kannte die Zeitschrift VOR dem Anschlag?

      Oberlix schrieb:

      Die meisten Satiriker sind Atheisten und verstehen grundsätzlich nicht die befindlichkeiten Religiösergruppen bzw. wollen diese nicht verstehen, weil die Argumente die diese vorbringen in ihren Augen keine sind.


      Kann man denn etwas karrikieren, was man nicht kennt und nicht versteht? Nein, das ist dann keine Satire mehr, das wäre im schlimmsten Fall ein "in den Dreck ziehen".

      Ich wage jetzt keine Beurteilung der hier thematisierten Zeitschrift - mangels Kenntnis (ja... auch ich kannte das Blatt vorher nicht)