Muss man Selbstabholer zu Hause einladen?

    • Muss man Selbstabholer zu Hause einladen?

      Guten Morgen,

      erst mal vielen Dank für dieses Forum, es hat mir sehr geholfen, rechtzeitig Mail-Betrüge zu identifizieren.
      Ich bin hier neu und habe eine Frage ethischer Natur: muss man Selbstabholer zu Hause einladen?

      Immer wieder melden sich Selbstabholer, die misstrauisch werden, wenn man sie zu Hause NICHT einlädt.
      Wiederum werde ICH sehr misstrauisch, wenn ein Interessent auf einem Hausbesuch besteht. Was macht ihr in solche Fälle?

      Wir lösen unsere Wohnung auf, dabei verkaufen wir vorwiegend das Lego von unserem Sohn, aber auch andere Sachen auf Kleinanzeigen-Portale. Dabei bieten wir ausschliesslich Selbstabholung oder DHL mit Nachnahme.
      Das Lego wird mit detaillierten Fotos, sortiert, angezeigt. Des soll Nachzählen vor einer Kontaktaufnahme ermöglichen. Eventuelle Defekte werden klar und deutlich deklariert. Selbstverständlich wird dann auch genau das geliefert, was fotografiert wurde. Wir bieten ausschliesslich mit Festpreisen an (ich hasse handeln). Die Termine vereinbare ich in der Regel in einem Lokal in Zentrum, wo viele Leute sind. Am Tisch, vor mir, können die Interessenten die Objekte vor dem Kauf prüfen.


      Warum sollte einen Hausbesuch notwendig sein?
      In einem einzigen Fall haben wir zu Hause eingeladen: beim Verkauf unserem Laptop. Es war keine kleine Summe und die Käuferin habe ich nach ausführlicher (= paranoide) Recherche als 100% vertrauenswürdig eingestuft. Und so war sie auch.


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      Vielen Dank für euren Rat und mit der Bitte um Entschuldigung für meinen zahlreiche orthographische und/oder grammatische Fehler. Ich bin eine italienische Person und lebe in Deutschland seit über 20 Jahren, kann aber offensichtlich die deutsche Sprache trotz intensiver Bemühung nicht beherrschen. Die Artikel- und Adjektivdeklination ist für viele Italienern eine unüberwindbare Hürde.


      ciao!
      aco_schm
      [Ich bin der deutschen Sprache nicht mächtig, ungeachtet meiner Bemühungen]
    • Selbstverständlich muss man keine fremden Leute in seine Wohnung lassen. Aaaaber - wenn man schon Selbstabholung anbietet, ist das für Käufer natürlich die erste Idee, die Ware bei dir zu Hause abzuholen. Was machst du z.B. wenn du Möbel verkaufst? Willst du die dann auch in eine Kneipe schleppen? Ich bin nicht so misstrauisch, habe allerdings immer dafür gesorgt, dass ich nicht alleine zu Hause war. (Wir haben in letzter Zeit über ein örtliches Portal einiges verkauft, u.a. auch Möbel). Wir haben uns immer die Festnetznummer geben lassen und in keinem einzige Fall schlechte Erfahrungen gemacht.
      Im übrigen ist dein Deutsch perfekt.
    • Sagem wir mal so, wenn man sich an einem neutralen Ort trifft, dann hat man keinerlei Daten des Gegenüber und wenn man dann doch z.b. eine Fälschung untergejubelt bekommt, hat man wohl keine Chance den VK ausfindig zu machen. Und jetzt kommt die Umkehrlogik des kleinen Michel, wer sich an einem Neutralen Ort trifft, der macht dies nur weil was Faul ist und er deshalb eben anonym bleiben möchte :D


      Praktisch kauft man Artikel aber wie gesehen und hat somit sowieso nur äußerst geringe Chancen in so einem Fall irgendwas geltend zu machen. Davon ab ist ein Neutraler Ort auch viel sicherer, man könnte ja z.b. auch im Treppenhaus von 2~3 netten Herren abgefangen werden, die einen dann um das Bargeld für den neuen Laptop erleichtern.
      Und davon ab, stören sich die meisten dann wohl auch noch daran das sie dann ja pünktlich sein müssen, weil man sonst evtl. schon weg ist und sowieso, in einem Lokal muss man den Kaffee ja noch bezahlen, wenn man erstmal alles ausführlich untersuchen will... Kleinanzeigen scheinen wirklich das Auffangbecken von eBay zu sein, wer zu blöd für eBay ist, kauft bei kleinanzeigen. Ich will gar nicht wissen wie viele dumme Nachrichten ich mit fragen bekomme, die in der Anzeige beantwortet sind bzw man sich auch problemlos ergoogeln könnte, dazu noch diese ganzen "was ist letzte Preis" Spinner und sowieso, abholen heißt abholen und nicht abholen, reinkommen und erstmal 30min alles testen/angucken. Wobei letzteres ja dann auch nur auf die 20~30% zutrifft, die zu den vereinbarten Terminen überhaupt erscheinen.

      Nur so als Tipp, je mehr Fragen die Leute stellen, je geringer ist die Wahrscheinlichkeit das sie am Ende kaufen. Daher ignoriere ich auch alle Nachrichten die nicht "ich nehme es, wann kann ich abholen bzw bitte Kontodaten" beinhaltet.
    • So etwas ist immer situationsabhängig.

      Was mich betrifft, würde ich es vom Kontakt und Artikel abhängig machen und schildere mal aus Käufersicht.

      Ich bin nach Möglichkeit gerne Selbstabholer. Ich kann sofort prüfen, was ich da abhole und habe bisher nur positive Erfahrungen damit gemacht.
      Würde ein Artikel nicht der Beschreibung entsprechen, würde ich ihn einfach nicht mitnehmen. Das ist aber noch nie vorgekommen.

      Bei Artikeln wie Laptops und Handys hätte ich als Käufer ein dämliches Gefühl, in einem Café Hehlerware in die Hand gedrückt zu bekommen.
      Wenn ich an der angegebenen Adresse abhole, weiß ich zumindest, dass der VK tatsächlich da wohnt.
      Bei Lego würde mich das Café allerdings nicht stören, wenn sich der VK besser damit fühlt.

      Auf der anderen Seite hat es auch schon Artikel gegeben, die ich selbst abgeholt habe, die einige 100 km von meinem Wohnort entfernt waren. Der Standort lag aber auf dem Weg. Ich hätte überhaupt nicht auf die halbe Std. genau sagen können, wann ich ankomme. Mit dieser Begründung wurden dann auch ca.-Zeiten angegeben.
      Die VK konnten ganz entspannt in der eigenen Wohnung auf mich warten. Ich konnte ganz entspannt meine Ware einladen. Meist gab es noch eine Tasse Kaffee als Wegzehrung - und beide Seiten waren glücklich und zufrieden.
    • Rein rechtlich ist der Wohnsitz des Verkäufers der Leistungsort für die Ware - Es sei denn, sie wird vertraglich ausgeschlossen.

      Was heißt denn "einladen" Ich habe in den letzten 15 Jahren öfters erworbene Gegenstände abgeholt. Manchmal an der Haustüre, manchmal in der Wohnung des Verkäufers. Problemlos. Dito habe ich als Verkäufer abholen lassen. In einem oder zwei Einzelfällen sogar einen Kaffee mit dem Käufer getrunken - und?
      Gibt es irgendwo einen Bericht, dass je ein Verkäufer von einem Abholenden überfallen worden wäre? Ich hab davon noch nie gelesen. Meine Erfahrung ist: Käufer sind Menschen wie Du und ich und wollen gute Ware für ihr Geld. Dann sind sie wieder weg und werden fast nie Teil des zukünftigen Lebens des Verkäufers. Hier wird mit Ängsten gespielt wie in der Politik.
    • In die Wohnung lassen ick K nicht gerne, nicht weil meine Wohnung nicht ordentlich ist sondern weil ick schon mal sehr schlechte Erfahrungen mit Selbstabholern machen mußte...z.b. wollten welche den Preis nachverhandeln und waren dabei richtig aggressiv und hatte dauernd etwas am gekauften Artikel auszusetzen...nööö dat mach ick bestimmt nicht mehr

      dann hatte ick schon Selbstabholer die den ausgemachten Termin mehrfach nicht eingehalten haben....dann waren wieder andere die wollten den Artikel um 22h Abends abholen....mich können die alle mit Selbstabholung nach deren Regeln ;)

      Selbstabholung gibbet bei mir nur noch an der Tanke und das bis 18h und ick sage den K dat ick max. 10 Minute warte und dann wech bin :tongue:

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Annefrid ()

    • Ich habe zwei Einbrüche hinter mir, nichts mit Selbstabholern zu tun, aber für mich Grund genug,
      niemanden in meine Wohnung zu lassen.
      Entweder an einem neutralen Ort oder gar nicht.

      Sollte ich jemals Möbel verkaufen, dann würde ich es auch nur gegen Lieferung machen.
      Die Zensur ist die jüngere von zwei schändlichen Schwestern, die ältere heißt Inquisition (Johann Nestroy)
    • Annefrid, nachverhandeln kann man auch an der Wohnungstüre oder im Cafe. Das ist eine Frage des Auftretens und des Ablehnens. Zudem kannst Du ja Abholung im Angebot ausschliessen. ( Wobei Du das explizit machen muß, da ebay eine nicht mit dem BGB in Übereinstimmung stehende Regelung anbietet ) Zudem: Es soll ja auch durchaus Mängel geben, die vom Verkäufer nicht beschrieben worden sind und sich erst bei Inaugenscheinnahme präsentieren.

      mijanne: Du würdest ja wohl in Deinen Angeboten auch Abholung von vorneherein ausschliessen.
      Das ist doch auch korrekt. Nur das generelle Schüren von Ängsten vor Käufern, dass ist bisher mir noch nie belegt worden.
    • Kleinanzeigenportale sind auf Selbstaufholung ausgelegt, was schließlich Sicherheit bieten sollte.
      Notebook und Kamera an der Tanke kaufen ist dann auch wieder mutig.
      Gebrauchtes Lego in einem Lokal beäugen? Gewöhnungsbedürftig.
      Es kommt vermutich vor allem auf den Artikel an, ob ein anderer Übergabeort Skepsis erweckt, auf Ablehnung stößt oder vollkommen ok ist.
      Es gibt sicher Artikel bei denen die Übergabe im Lokal oder an der Tanke kein Misstrauen erweckt.

      Wir hatten bei Selbstabholung über Ebay nur Theater. Termine 3mal verschoben, teilweise noch nicht einmal kurzfristig abgesagt.
      Ein anderes Mal: Möbel passten nicht in den Transporter, wurden auch gar nicht vom K selbst abgeholt, was zu langem Telefondiskutier der Abholer mit K führte.
      Mitgeschleppt, ständig Kaffee kredenzt, lautstarkes telefonisches Diskutier ertragen und dann 2. Termin. Braucht irgendwie auch keiner.
      Einbruchgeschädigt bin ich auch, deshalb kann ich Vorbehalte verstehen.

      Es gibt auch Erfahrungsberichte, wonach der Abholer wie im Ladenlokal durch Wohnung oder Haus marschiert.
      Dies auch kaufen will, zu einem anderen Teil Fragen hat........
      In solchen Fällen hätte ich nicht nur Angst vor Einbruch, sondern auch vor Diebstahl während dieser "Hausbesichtigung".
      Besser zum Abholtermin nicht alleine sein.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Mirabella Neumann ()

    • grafiksammler schrieb:

      Rein rechtlich ist der Wohnsitz des Verkäufers der Leistungsort für die Ware - Es sei denn, sie wird vertraglich ausgeschlossen.


      hatte ich noch nie Probleme - weder beim Abholen, noch dabei, etwas abholen zu lassen.

      Im Gegenteil, das Vertrauen war so groß, dass mir noch weitere Art. "ebayProvisionsfrei" angeboten wurden (WIE OFT hab ich so die waren Schnäppchen abgestaubt!), oder das Vertrauen war so groß, dass die Ware am Zaun (o.ä.) deponiert wurde und ich gebeten wurde, das Geld einfach im Briefkasten zu hinterlegen.

      Allerdings ging es da nicht ausgerechnet um Eierföne :D

      Ich hab bei meinen "Abholverkäufen" auch noch nicht erlebt, dass ein Abholer nach Absprache nicht erschienen wäre, desto öfter aber, dass ein Nichtabholer einfach nicht gezahlt hat oder zumindest seeeeehr verzögert...

      Nun bin ich auch nicht empfindlich, nichts menschliches ist mir fremd, so reg ich mich auch nicht auf, wenn ein Abholer vor der Abwicklung erstmal mein Clo benutzen möchte :whistling: immerhin lauschte ich in dem Fall, ob zumindestens der Wasserhahn achterran in Gang gesetzt wurde ;)
      Bedenke: "Humor ist der Knopf, der verhindert, dass uns der Kragen platzt." ^^ Ringelnatz :D
      Was heißt das? Abkürzungen, "Forengeheimsprache" und "geflügelte Worte"
    • Mirabella Neumann schrieb:

      Es gibt auch Erfahrungsberichte, wonach der Abholer wie im Ladenlokal durch Wohnung oder Haus marschiert.

      Mirabella, das liegt doch an einem selbst, ob man dies zulässt.
      Ich zumindest bin darauf angewiesen, Vertrauen in andere Menschen zu haben und nicht gleich das Schlimmste zu unterstellen. Ich musste auch schon fremden Leuten den Schlüssel geben, um eine Saune abzubauen und abzutransportieren.
      Kennt Ihr denn jeden Handwerker, den Ihr ins Haus lassen müsst?
      Ich habe mich bisher immer auf meine Menschenkenntnisse verlassen und noch nie schlechte Erfahrungen gemacht. Vielleicht kommts ja noch ;)

      Und wer mit Selbstabholung verkauft sollte sich halt drauf einstellen, dass Menschen ins Haus kommen.
    • Als Hardcore-Selbstabholer (ich ersteigere/kaufe buchtmässig ausschliesslich da, wo ich den Krempel selbst abholen kann) kann ich natürlich nicht erwarten, in die Wohnung eingelassen und mit literweise Kaffee abgefüllt zu werden. Und ich erwarte auch nicht, dass die Sackkarre oder die Autoräder im Wohnzimmer gelagert werden.... Und ein "Abfertigen an der Tür" ist doch völlig in Ordnung, schliesslich stehts ja auch so in der Auktion: Barzahlung bei Selbstabholung, nix von Abholung im Wohnzimmer.

      Selbst hab ich auch immer Selbstabholung angeboten, viele Käufer haben das genutzt. Und ich würde mal sagen: es kommt (auch) drauf an wie man sich gegenübertritt. Schlechte Erfahrungen hab ich eigentlich nie gemacht, manches ging "emotionslos/geschäftsmässig" über die Bühne, manches freundlich, vielfach aber auch sehr herzlich. da gabs ein Schwätzchen, ein paar Leute hatten auch schon Kaffee gekocht (ich allerdings auch... ). Kommt wohl auch drauf an, wie die Kommunikation im Vorfeld war.

      Aber eine Übergabe an der Tanke oder in der Kneipe? Nö.. da würde ich wohl zurückschrecken und den Deal nicht abschliessen wollen...
    • Also ich habe wenn jemand abholt auch direkt bei mir zuhause die Abholung.
      Ob der weiter als nur zur Haustüre kommt hängt immer von der Art meines Gegenübers und dem Wetter ab.
      Wenns regnet oder kalt ist, lasse ich sicher keinen draußen rumlungern.
      Da gehe ich nach dem Motto: "Wie willst du selber behandelt werden? "
      Dann behandele ich Abholer im selben masse.
      Schlechte erfahrungen habe ich noch keine gemacht. Waren alle immer schön artig.
      Mein Hausflur lädt auch nicht zu dummen Gedanken ein.(Altbau und behangen mit Asiatischen Blankwaffen.)
      Einer schlug zwar mal direkt pampig auf, weil er mein Haus angeblich eine halbe Stunde suchen musste.
      Ich habe ihn dann gebeten sich zu beruhigen und einen normalen Tonfall anzuschlagen, andernfalls könne er vor dem Tor an der Strasse warten und ich komme dann mit der Ware zu ihm.(Es regnete wie aus Eimern.) Plötzlich war er sehr freundlich. Dan gibts auch gern nen Kaffee bei mir.
    • Oberlix schrieb:

      Einer schlug zwar mal direkt pampig auf, weil er mein Haus angeblich eine halbe Stunde suchen musste.



      *gg*

      Ich hab mal was im tiefsten Waldgebiet abgeholt.... kleine, schmale *hüstelhust* "Strässkes", meine Karre passte da gerade durch. Bin natürlich zu spät gewesen, weil Onkel Tomtom sich da auch nicht auskannte.

      Der VK wartete im Garten und als ich dann doch auftauchte, gabs ein paar kräftige Lacher. Und eine frischgebrautzelte Bratsworscht dazu.... fast zwei Stunden haben wir zusammen im Garten gesessen bevor ich den Deal überhaupt abwickeln KONNTE.... und das für sehr gute Ware für Fünfeurofuffzig....
    • grafiksammler schrieb:

      Annefrid, nachverhandeln kann man auch an der Wohnungstüre oder im Cafe. Das ist eine Frage des Auftretens und des Ablehnens. Zudem kannst Du ja Abholung im Angebot ausschliessen.
      Dat weiß ick alles, aber ick muß hier trotzdem meine schlechten Erfahrungen mit den SA kundtun wenn man SA anbietet,

      außerdem gibbet und gabs bei mir sowieso keinen Preisnachlaß ;)
    • mijanne2007 schrieb:

      Ich habe zwei Einbrüche hinter mir, nichts mit Selbstabholern zu tun, aber für mich Grund genug,
      niemanden in meine Wohnung zu lassen.
      Entweder an einem neutralen Ort oder gar nicht.

      Sollte ich jemals Möbel verkaufen, dann würde ich es auch nur gegen Lieferung machen.

      Ganz genau Mijanne, ick laß auch keinen mehr rein...bei gewissen Typen habe ick alleine auch Angst....neutraler Ort is besser ;)

      wenn ick ein Kerl wäre mit 1,90 und 100kg hätte ick auch keine Angst...aber ick bin die hälfte :O

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Annefrid ()