Griechenland ...

    • grafiksammler schrieb:

      raundsi, manchmal hab ich den Eindruck, dass alles, was nicht Deinem Denkschemata entspricht einer üblen Verschwörungtheorie entsprechen muß.
      Das darf ruhig etwas eindeutiger formuliert werden. Wer lesen kann und seine sieben Zwetschgen beisammen hat, weiß schon seit längerem Bescheid. Noch deutlicher ist es, wenn er im Ukraine-Fred gegen die höchste Konzentration allen Übels dieser Welt namens Putin angeht.

      Irgendetwas scheint den Machthabern in Berlin und Brüssel ob der Entwicklung in Griechenland unangenehm riechend in die Unterwäsche zu fahren. Die allgemeine Empörung und Staatsfernsehen nebst Presse mit Gewehr bei Fuß stehend lassen Schlimmstes erahnen.
      Dabei erwägt die griechische Regierung nicht einmal, wovon jetzt zu reden wäre, nämlich rigorose Enteignung und jede Menge Knast für alle Nutznieser der vergangenen Zustände. Aber deutsche Kriminelle werden ja nicht ausgeliefert. Siehe auch Siemens, Rüstungsindustrie, etc.

      Leider gibt man schon klein bei. Z.B. als Tsipras antirussische Sanktionen ablehnte, belehrte Steinmeier ihn, er habe eine Haltung einzunehmen, "die immer auch mit dem europäischen Gemeinwohl vereinbar ist". Daß damit das vornehmlich das deutsche Kapital gemeint ist, müßte eine "linke" Regierung eigentlich wissen.
      "What I Found Over The Years Is That Lots Of People Don't Agree With Me" -Bill Maher
    • Mir stößt die Hängepartie derzeit auch auf. Vor allen Dingen deswegen:
      Griechenland hat ca 11 Mio Einwohner, 3,6 Mio abhängig Beschäftigte, davon mehr als 25% Erwerbslose. Dazu kommen etwas weniger als 3 Mio Rentner. Die restliche Bevölkerung setzt sich aus Kindern, Selbstständigen, Beamten und Pensionären zusammen. Das sind jedenfalls die mir bekannten Zahlen. Daraus folgt: 3,6 Mio abzüglich der Erwerbslosen = 2,7 Mio Erwerbstätige sollen eine mindest gleichgroße Zahl an Rentnern ernähren plus die Arbeitslosen. Das kann nie gutgehen. Normal rechnet man, dass 3 - 4 Erwerbstätige 1 Rentner ernähren. Der Staat ist so etwas von rettungslos pleite. Das kann keine Regierung der Welt mehr stemmen.
      Zudem gehen wir den freien Tagen über Ostern entgegen. Eine Zeit, wie gemacht für einen Staatsbankrott oder eine Währungsumstellung. Vielleicht auch für Beides. Montag will Tsipras Zahlen vorlegen, macht er das Abends, dann sind nur noch 3 Arbeitstage für eine Prüfung vor Ostern. Eine Prüfung, Diskussion oder Änderung verschlingt die Zeit bis Karfreitag..... Und dann?
    • Im Gegensatz zum Spiegel, der heute wieder den Niedergang der griechischen "Sparwirtschaft" der vergangenen zwei Jahre der neuen Linksregierung anzulasten versucht, scheint ZEITon vorsichtig auf Distanz zur irrwitzigen Verelendungspolitik von Schäuble/Merkel/Troika zu gehen. Auch wenn in diesem Artikel einzig auf den IWF gezeigt wird:

      zeit.de/wirtschaft/2015-03/int…uro-krise/komplettansicht

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      Wenn etwas einmal passiert, passiert es vielleicht nie wieder. Wenn etwas zweimal passiert, passiert es sicher auch ein drittes Mal
    • am 8.4.2015 ist Tsipras in Moskau und trifft dort Putin.

      aus einem t-online-Thread von heute:


      Putin bietet Hilfe an
      Russland hatte der neuen griechischen Regierung Hilfe zugesagt. Sollte Athen um Unterstützung bitten, werde Moskau dies prüfen, hatte Außenminister Sergej Lawrow vor kurzem gesagt. Berichten zufolge könnte Athen am 9. April das Geld ausgehen. Einen Tag zuvor ist Tsipras in Moskau, um den russischen Staatspräsidenten Wladimir Putin zu treffen.


      Dazu eine Umfrage: Sehen Sie in einer griechisch-russischen Annäherung eine Gefahr für Europa?

      Die bewußte Manipulation bereits in der Überschrift. Vielleicht ist eine solche Annäherung der allererste Schritt, Konfliktpotential abzubauen. ( diese Antwortmöglichkeit wird politisch korrekt, allerdings nicht einmal angeboten! )

      Es könnte richtig spannend werden.
    • Ich finde es interessant, was Gesine Schwan, eine eher "rechte" Sozialdemokratin, in einem liberal-konservativen Blatt wie "Cicero" zum derzeitigen Stand des Griechenland-Konfliktes zu sagen hat:

      cicero.de/berliner-republik/ra…m-fuer-griechenland/59167

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      Wenn etwas einmal passiert, passiert es vielleicht nie wieder. Wenn etwas zweimal passiert, passiert es sicher auch ein drittes Mal
    • Bemerkenswert: Schert der SPIEGEL aus der Front der Griechenland-Basher und Syriza-Verleumder aus?

      spiegel.de/wirtschaft/soziales…ch-kriegen-a-1039256.html

      Erstaunlich faktenreicher und objektiver Artikel, in dem leider nur ein Hinweis darauf fehlt, dass die zu Recht kritisierte Verschleppung einer überfälligen Rentenreform (nicht: Kürzung) nicht der aktuellen Regierung anzulasten ist, sondern der politischen Klasse, die Griechenland während der vergangenen Jahrzehnte wie einen Erbhof behandelt hat. Und von den hiesigen Politikern und Medien im letzten Wahlkampf nach Kräften unterstützt und lobgehudelt wurde.

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      Wenn etwas einmal passiert, passiert es vielleicht nie wieder. Wenn etwas zweimal passiert, passiert es sicher auch ein drittes Mal
    • karakorum666 schrieb:


      Erstaunlich faktenreicher und objektiver Artikel...

      Je näher wir einem Scheiterhaufen(Zusammenbruch) sind, desto mehr bemühen sich die Hexen(Presse, Politiker etc.)
      als solche nicht erkannt zu werden....
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      Wir sind alle nur Laien-Kinder, die in dem Sandkasten der Gesetze rumspielen....
      Hobby: Eigene Beiträge editieren - am besten mehrmals... [Blockierte Grafik: http://www.animaatjes.de/smileys/smileys-und-emoticons/buro/smileys-buro-210389.gif]
    • Das Titelblatt von heute, 24.Juni, von Charlie Hebdo ziert heute Christine Lagarde, Chefin des IWF, früher
      französische Finanzministerin:

      sykees8.blogspot.de/2015/06/ch…ez-l-europe-noyez-un.html

      "Rettet Europa, ertränkt einen Griechen!"

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      Wenn etwas einmal passiert, passiert es vielleicht nie wieder. Wenn etwas zweimal passiert, passiert es sicher auch ein drittes Mal
    • Hast du die Kommentare darunter gelesen? Ich habe es nur bis Seite drei geschafft. Soviel Dummheit, Halbwissen und Hartherzigkeit auf drei Seiten konnte ich nicht mehr ertragen.
      Mein erster Gedanke war nicht, 'Was? Die hat zwei Häuser?' sondern 'Gibt es eine Organisation, über die ich ein Care-Paket verschicken kann?'
      Ich habe nicht besonders viel Geld, aber wenn ich lese dass der Liter Milch 2 Euro kostet dann denke ich mir, ein (wöchentliches?) Care-Paket könnte ich wohl packen und vielleicht hilft es jemand.
      Man sieht nur mit den Augen gut

      Hinweis: Beiträge können Spuren von Erdnüssen, Ironie und Albernheit enthalten
    • Ich hab mir leider schon vor einigen Monaten abgewöhnt, die Leserkommentare unter Griechenlandartikeln zu lesen. Ich mute mir das nicht mehr zu. ZEIT-Leser scheinen sich bei dem Thema nur unwesentlich von BLÖD-Zeitungs-Selfie-Wutbürgern zu unterscheiden.

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      Wenn etwas einmal passiert, passiert es vielleicht nie wieder. Wenn etwas zweimal passiert, passiert es sicher auch ein drittes Mal
    • Weder möchte ich den IWF noch die gesamte Troika verteidigen. Aber dieser Artikel ist doch sehr einseitig. Diese griechische Tragödie ist weitgehend durch die griechischen Regierungen der letzten 20 und mehr Jahre verursacht.

      Den Geldgebern kann man nur vorwerfen, zu lange nur zugeschaut, oder besser gesagt, weggeschaut zu haben.

      An welchen Stellschrauben soll man jetzt noch drehen, um den entgültigen Crash abzuwenden?
      Griechenland ist doch schon längst zum unbeherrschbaren Zombie (hab ich irgendwo gelesen) geworden.

      Mit der Syriza-Politik ist jedenfalls da nichts zu machen. Das haben die letzten Monate gezeigt. Mir tun die Griechen echt leid. Schon wieder eine Regierung, die versagt hat!

      Und daran ist nicht der IWF oder die anderen Gläubiger schuld. Das kann mir auch kein Paul Krugman erzählen, dessen sonstiges Know-How ich nicht in Frage stellen möchte.

      Soll jetzt mal wieder der ach so böse IWF am Scheitern schuld sein?
      time flies like an arrow - fruit flies like a banana

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Fairhandel ()

    • Fairhandel, heute ist es uninteressant darüber zu streiten, wer in den letzten 20 Jahren mehr oder weniger Schuld an dem Desaster hat. Das Desaster ist da. Krugmann hält sich daher auch nicht großartig mit Schuldzuweisungen für die Vergangenheit auf, sondern bemängelt, dass der IWF nicht erkennt, dass ein 11 Mio Volk eine derartig große Schuldenlast ( 350Mrd. + ) nie abtragen werden kann.
      Die griechische Wirtschaft ist in den letzten 5 Jahren so kaputtgespart worden ( durch die Austeritätspolitik ), dass nicht weiteres Sparen einen Erfolg bringen kann, sondern nur eine Verbesserung der Wirtschaft zu höheren Einnahmen ( auch Steuereinnahmen ) führen wird. Damit ist nicht gesagt, dass die griechische Verwaltung so weiterwurschteln darf wie bisher, aber die grundlegenden Parameter müssen sich ändern. Dazu gehört auch, die Schulden zu einem großen Teil abzuschreiben. Hier fehlt jegliche Einsicht der Gläubiger.

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