Kriegsgefahr - USA vs Russland (in Europa)

    • @jaybee

      Was schon mal gar nicht geht, ist die fehlende Nennung einer Quelle für deine Aufstellung. Ich hole das mal für dich nach: torstenh.de/volker-pispers-ist…iwestlicher-propagandist/

      Und dann kann ich für dich nur hoffen, dass der Autor dir die Erlaubnis gegeben hat, diese hier zu verwenden, sonst hast du auch noch eine Urheberrechtsverletzung an der Backe.

      Jetzt, wo wir die Quelle kennen, kann man sie nämlich auch besser einordnen. Ich mag das jetzt nicht in aller Ausführlichkeit tun, ich halte allerdings meine Artikel des Torsten Heinrich für inhaltlich doch recht fragwürdig. In einem anderen Artikel fordert er vehement Waffenlieferungen in die Ukraine. Vielleicht sollte man auch erwähnen, dass er Mitglied in der AfD gewesen ist: torstenh.de/uber-mich/
      „Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst.“ Voltaire

      Der Horizont mancher Menschen ist ein Kreis mit dem Radius Null - das nennen sie dann ihren Standpunkt.
    • Er zahlt auch noch schlecht? Dann ist doch eine gehörige Portion Idealismus dabei!
      Ich wäre halt sauer, wenn ich auf seiner Seite stünde, wenn er mich im Regen stehen lässt,
      Sachen zugibt, die ich die ganze Zeit bestritten habe. Dann steht man doch ganz schön blöd da.

      *sarkasmusoff*
    • biguhu schrieb:

      Und dann kann ich für dich nur hoffen, dass der Autor dir die Erlaubnis gegeben hat, diese hier zu verwenden, sonst hast du auch noch eine Urheberrechtsverletzung an der Backe.

      Vielleicht ist ers ja selber. Der Stil, diese Melange aus völlig aus der Luft gegriffenen Unterstellungen und persönlichen Angriffen, sobald jemand mehr als einmal widersprochen hat, ist jedenfalls recht ähnlich. 8)

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      Wenn etwas einmal passiert, passiert es vielleicht nie wieder. Wenn etwas zweimal passiert, passiert es sicher auch ein drittes Mal
    • Mir ist klar, dass die Grafik mit den von Russland angefangen Kriegen, äußerst polemisch ist.
      Es geht mir darum, aufzuzeigen, dass das schwarz/weiß-Denken der Putin-Fans genauso gut in die
      andere Richtung betrieben werden kann.

      Klar: Die USA haben Dreck am Stecken, habe Kriege angefangen, sind verantwortlich für einiges an Unrecht.Aber die Russen sind mindestens genauso schlimm.Was in der Grafik beispielsweise noch fehlt:Die Russen haben mitten Europa über vierzige Jahre lang das totalitäre Unrechtssystem namens DDR aufrecht erhalten - inklusive Hunderten von Mauertoten, Stasi-Knast und Stasi-Folter.
      Und da will ernsthaft jemand über die heutzutage verschwindend geringe Menge an in Deutschland stationierter Nato-Truppen lamentieren?

      Die Polemik, mit der der hiesige Antiamerikanismus betrieben wird, lässt sich genauso
      in die andere Richtung betreiben - und genau das zeigt uns die von mir gepostete Grafik.

      Schwarz/weiß-Denken ist immer fehlerbehaftet,
      aber das Problem ist, wenn man mit Extremisten diskutiert, halten diesen einen selber auch für einen Extremisten,

      weil sie sich in gemäßigte Meinungen nicht hineindenken können.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von jaybee ()

    • jaybee, Deine Grafik hinkt gewaltig. Kriege wurden früher zwischen Staaten geführt. In der von Dir zitierten Grafik sind einige kriegerische Ereignisse dabei, die weder von Russland angefangen worden sind, noch als Kriege bezeichnet werden. Das geht bei den "Waldbrüdern" ( Partisanen ) los und setzt sich über den eritreischen Unabhängigkeitskrieg fort. ( mit der dort angewandten Logik, wäre auch die DDR eine Kriegspartei und in deren "Folge" Deutschland..... ) Ähnlich der Koreakrieg. Der ist nicht von Russland angefangen worden. Auch wenn Russland Nordkorea unterstützt hat.
    • Ja, und die von den USA unterstützten waren lupenreine Demokraten, Pinochet, der Schah von Persien etc.
      Und wer war der große Osama und Hussein Unterstützer bis sie nicht mehr benötigt wurden?

      es gibt wohl kaum einen Krieg, an dem die USA nicht ihre Finger im Spiel hatte und um Demokratie ging es dabei nie
      Die Zensur ist die jüngere von zwei schändlichen Schwestern, die ältere heißt Inquisition (Johann Nestroy)
    • pewebe schrieb:

      Jemand, der sich immer wieder schützend vor Assad stellt, kann nicht schlecht sein:

      n24.de/n24/Nachrichten/Politik…rn-syrien-resolution.html

      Aber vielleicht gibt es hier auch Mitglieder, die Assad ganz anders sehen.

      Russland und China sind schon eine Bank, wenn es Diktatoren zu schützen gilt.

      Spezialist für Eigentore?
      Jemand, der sowohl Al Kaida als auch ISIS (jetzt IS) hochgerüstet hat (und jetzt gerade die SS-Runenträger in der Ukraine), verdient selbstredend deine volle Unterstützung?

      ================================================


      Wenn etwas einmal passiert, passiert es vielleicht nie wieder. Wenn etwas zweimal passiert, passiert es sicher auch ein drittes Mal
    • Ich habe es doch weiter oben schon geschrieben:

      Ich hatte nicht vor, mit dieser Grafik den USA eine weiße Weste zu bescheinigen, die sie weissgott nicht haben.

      Es ging darum, den Mythos von Russland als friedfertige Nation, der im Westen Unrecht getan wird, zu entzaubern.
      Um es nochmal deutlicher zu sagen:
      Die Grafik ist polemisch. Die Konflikte, die dort aufgeführt werden, sind natürlich in jedem Einzelfall individuell zu beleuchten
      und können mit Sicherheit stellenweise relativiert werden.
      Aber eins wird deutlich:

      Ein Unschuldslamm ist Russland bei weitem nicht!

      Das heutige Russland ist ein repressiver, totalitärer Staat.
      Das Putin-Regime bekämpft politisch Andersdenkende, Homosexuelle, Regimegegner, Feministen und anderen Minderheiten mit
      äußerster Härte und mit faschistischen Methoden.
      Betreiber von Internetseiten, Foren, Blogs usw. müssen sich beim Kreml registrieren lassen, wenn
      sie durchschnittlich mehr als 1000 Seitenaufrufe pro Tag haben - dieses Forum hier, in dem wir uns so freimütig unterhalten, würde also wahrscheinlich
      unter staatlicher Aufsicht stehen und jeder müsste sich vorher genau überlegen, was er hier schreibt.


      Kein westliches Staatsoberhaupt könnte sich das selbstgefällige Auftreten von Putin leisten.

      Man stelle sich das mal vor:
      Merkel schreitet in festlichen Gewändern durch ein Prunkschloss, lässt sich von uniformierten Lakaien
      die goldenen Türen aufreißen, setzt sich auf ihren Thron und verkündet feierlich die Annexion eines
      fremden Landes - also ungefähr so, wie Putin es letztes Jahr im Fall der Krim getan hat.

      Was für einen Aufschrei würde dies geben?

      Vollkommen zurecht natürlich.
      Aber bei Putin soll man das alles irgendwie verstehen, ihn gar als Opfer des Westens ausmachen.
      Nee, sorry, aber das finde ich extrem befremdlich und ich kann das sagen OHNE im Umkehrschluss
      die USA und ihre Kriege zu verharmlosen.

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von jaybee ()

    • jaybee, ein Unschuldslamm ist Rußland bestimmt nicht. Hat wohl auch noch niemand behauptet. Allerdings wird Rußland wohl von den USA in seinen aussenpolitisch hinterfotzigen Aktivitäten bei weitem übertroffen.

      Es steht wohl auch jedem frei, den Pomp des Kreml befremdlich oder nicht gut zu finden. Der wird allerdings nicht für das Ausland gemacht, sondern ist eine vor der Geschichte Rußlands und der Befriedigung innerrussischer Bedürfnisse erklärliche Selbstdarstellung. Muß man nicht mögen, kann aber durchaus unter dem Gesichtpunkt: andere Länder, andere Sitten hingenommen werden. Mir mißfallen einige für die Amerikaner völlig normale Selbstdarstellungen auch. Aber das mache ich doch den Amerikanern nicht zu Vorwurf.

      Die USA sind innenpolitisch nicht weniger repressiv und totalitär als Russland. Diese beiden Eigenschaften treten allenfalls graduell anders auf.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von grafiksammler ()

    • pewebe schrieb:

      Jemand, der sich immer wieder schützend vor Assad stellt, kann nicht schlecht sein:

      n24.de/n24/Nachrichten/Politik…rn-syrien-resolution.html

      Aber vielleicht gibt es hier auch Mitglieder, die Assad ganz anders sehen.

      Russland und China sind schon eine Bank, wenn es Diktatoren zu schützen gilt.

      Ich bin mir nicht sicher ob es Zweck hat, aber in der Hoffnung auf noch andere Mitlesende will ich versuchen, den Unterschied zwischen realitätsbezogenem Denken und bewußtloser Kriegsgeilheit darzustellen.

      Als es darum ging, das Regime Assads zu stürzen gab es Leute, die nach genauer Beobachtung der Opponenten und die unterschiedliche Stärke der Fraktionen zu dem Ergebnis kamen, daß letztendlich das Ergebnis eines Umsturzes der Djihad sein würde. Die Erfahrungen aus dem Krieg der USA im Iraq und England/Frankreich mit den USA in Lybien ließen insofern das Schlimmste befürchten. Die stattgefundene Hochrüstung von Al Kaida als auch ISIS (jetzt IS) und die damit verbundenen Folgen sprechen eine deutliche Sprache.
      Durch einen geschickten Schachzug hat dann Putin verhindert, daß Syrien in Grund und Boden und der Djihad sofort an die Macht gebombt wurde. Daß er jetzt trotzdem eine machtvolle klerikalfaschistische Bewegung ist, verdankt sich erheblich den Vorarbeiten, die die USA im Iraq geleistet haben. Soviel zum realitätsbezogenen Denken.

      Kommen wir nun zur bewußtlosen Kriegsgeilheit:
      Bei der Entgegennahme des Börne-Preises 2011 kritisierte ein gewisser Herr Gauck die deutsche Nichtbeteiligung am Lybien-Krieg. Wenn der Westen um Hilfe gegen die Despotie gebeten werde meinte er, dann möge man "nicht als erstes die Angst haben, wo es endet, sondern die Freude, daß es beginnt - meine Güte!"
      Ich habe damals im eBay-Forum das Foto vom übelst zugerichteten Gaddafi gepostet und geschrieben, daß man an diesem Foto sehen könnte, was in Zukunft von den neuen Machthabern zu erwarten sei, und daß es im "Westen" durchaus mal soweit kommen könnte, daß man sich einen Gaddafi zurückwünscht. (Foto und Beitrag wurden im Handumdrehen gelöscht.) Wenn man die Verhältnisse dort heute betrachtet, lag ich nicht sehr weit daneben.
      Quintessenz: Dumme und/oder kriegsgeile und somit hochgefährliche Menschen schlagen los, ohne die möglichen Folgen zu bedenken und nennen das Gegenteil davon "sich schützend vor Diktatoren stellen."

      Mit diesen Gedanken im Hinterkopf, und ich muß jetzt die Verbindung zur Ukraine herstellen um eine OT-Kopfnuß zu vermeiden, vermag ich bei Putin im Gegensatz zu Steinmeier, Gauck, v.d. Leyen, Krause/ARD, Rebecca Harms und Werner Schulz von den Grünen, etc. keine gesteigerte Kriegsgeilheit zu erkennen. Nunja, er arbeitet ja auch nicht für den hiesigen militärisch-industriellen Komplex.
      "What I Found Over The Years Is That Lots Of People Don't Agree With Me" -Bill Maher
    • jaybee schrieb:

      Ich habe es doch weiter oben schon geschrieben:

      Ich hatte nicht vor, mit dieser Grafik den USA eine weiße Weste zu bescheinigen, die sie weissgott nicht haben.

      Es ging darum, den Mythos von Russland als friedfertige Nation, der im Westen Unrecht getan wird, zu entzaubern.
      Um es nochmal deutlicher zu sagen:
      Die Grafik ist polemisch. Die Konflikte, die dort aufgeführt werden, sind natürlich in jedem Einzelfall individuell zu beleuchten
      und können mit Sicherheit stellenweise relativiert werden.
      Aber eins wird deutlich:

      Ein Unschuldslamm ist Russland bei weitem nicht!

      Das heutige Russland ist ein repressiver, totalitärer Staat.
      Das Putin-Regime bekämpft politisch Andersdenkende, Homosexuelle, Regimegegner, Feministen und anderen Minderheiten mit
      äußerster Härte und mit faschistischen Methoden.
      Betreiber von Internetseiten, Foren, Blogs usw. müssen sich beim Kreml registrieren lassen, wenn
      sie durchschnittlich mehr als 1000 Seitenaufrufe pro Tag haben - dieses Forum hier, in dem wir uns so freimütig unterhalten, würde also wahrscheinlich
      unter staatlicher Aufsicht stehen und jeder müsste sich vorher genau überlegen, was er hier schreibt.

      Kein westliches Staatsoberhaupt könnte sich das selbstgefällige Auftreten von Putin leisten.

      Man stelle sich das mal vor:
      Merkel schreitet in festlichen Gewändern durch ein Prunkschloss, lässt sich von uniformierten Lakaien
      die goldenen Türen aufreißen, setzt sich auf ihren Thron und verkündet feierlich die Annexion eines
      fremden Landes - also ungefähr so, wie Putin es letztes Jahr im Fall der Krim getan hat.

      Was für einen Aufschrei würde dies geben?

      Vollkommen zurecht natürlich.
      Aber bei Putin soll man das alles irgendwie verstehen, ihn gar als Opfer des Westens ausmachen.
      Nee, sorry, aber das finde ich extrem befremdlich und ich kann das sagen OHNE im Umkehrschluss
      die USA und ihre Kriege zu verharmlosen.

      Das kann ich voll unterschreiben. Aber hier ist es so, dass wer gegen Putin ist, automatisch den USA zugerechnet wird.
    • blue_ornament schrieb:

      pewebe schrieb:

      Jemand, der sich immer wieder schützend vor Assad stellt, kann nicht schlecht sein:

      n24.de/n24/Nachrichten/Politik…rn-syrien-resolution.html

      Aber vielleicht gibt es hier auch Mitglieder, die Assad ganz anders sehen.

      Russland und China sind schon eine Bank, wenn es Diktatoren zu schützen gilt.

      Ich bin mir nicht sicher ob es Zweck hat, aber in der Hoffnung auf noch andere Mitlesende will ich versuchen, den Unterschied zwischen realitätsbezogenem Denken und bewußtloser Kriegsgeilheit darzustellen.

      Als es darum ging, das Regime Assads zu stürzen gab es Leute, die nach genauer Beobachtung der Opponenten und die unterschiedliche Stärke der Fraktionen zu dem Ergebnis kamen, daß letztendlich das Ergebnis eines Umsturzes der Djihad sein würde. Die Erfahrungen aus dem Krieg der USA im Iraq und England/Frankreich mit den USA in Lybien ließen insofern das Schlimmste befürchten. Die stattgefundene Hochrüstung von Al Kaida als auch ISIS (jetzt IS) und die damit verbundenen Folgen sprechen eine deutliche Sprache.
      Durch einen geschickten Schachzug hat dann Putin verhindert, daß Syrien in Grund und Boden und der Djihad sofort an die Macht gebombt wurde. Daß er jetzt trotzdem eine machtvolle klerikalfaschistische Bewegung ist, verdankt sich erheblich den Vorarbeiten, die die USA im Iraq geleistet haben. Soviel zum realitätsbezogenen Denken.

      Kommen wir nun zur bewußtlosen Kriegsgeilheit:
      Bei der Entgegennahme des Börne-Preises 2011 kritisierte ein gewisser Herr Gauck die deutsche Nichtbeteiligung am Lybien-Krieg. Wenn der Westen um Hilfe gegen die Despotie gebeten werde meinte er, dann möge man "nicht als erstes die Angst haben, wo es endet, sondern die Freude, daß es beginnt - meine Güte!"
      Ich habe damals im eBay-Forum das Foto vom übelst zugerichteten Gaddafi gepostet und geschrieben, daß man an diesem Foto sehen könnte, was in Zukunft von den neuen Machthabern zu erwarten sei, und daß es im "Westen" durchaus mal soweit kommen könnte, daß man sich einen Gaddafi zurückwünscht. (Foto und Beitrag wurden im Handumdrehen gelöscht.) Wenn man die Verhältnisse dort heute betrachtet, lag ich nicht sehr weit daneben.
      Quintessenz: Dumme und/oder kriegsgeile und somit hochgefährliche Menschen schlagen los, ohne die möglichen Folgen zu bedenken und nennen das Gegenteil davon "sich schützend vor Diktatoren stellen."

      Mit diesen Gedanken im Hinterkopf, und ich muß jetzt die Verbindung zur Ukraine herstellen um eine OT-Kopfnuß zu vermeiden, vermag ich bei Putin im Gegensatz zu Steinmeier, Gauck, v.d. Leyen, Krause/ARD, Rebecca Harms und Werner Schulz von den Grünen, etc. keine gesteigerte Kriegsgeilheit zu erkennen. Nunja, er arbeitet ja auch nicht für den hiesigen militärisch-industriellen Komplex.
      Du glaubst tatsächlich, dass es ein geschickter Schachzug von Putin war, zu helfen, Assad an der Macht zu halten? Dass er damit ein Machtvakuum und die schlimmen Folgen verhindern wollte, die wir in den arabischen Ländern deren Diktatoren plötzlich abhanden kamen, erleben mussten? Einen Mörder und Folterer, der Fassbomben auf Teile seiner Bevölkerung regnen lässt? Ich habe leider keine Bilder von übel zugerichteten Gegnern Gaddafis, aber es gab nicht wenige davon. Dass sich irgendwann der Hass entlädt, muss niemand wundern. Ich erinnere an Mussolini. Nicht, dass ich so etwas verteidige oder gutheiße aber damit sollte jeder rechnen, der sich mit Gewalt im Amt hält, sich wie Gaddafi gerne gewaltsam Frauen zuführen ließ, um diese zu vergewaltigen und was er sonst noch alle trieb. Natürlich ist es traurig, was aus dem arabischen Frühling wurde, dem leider sofort (außer vielleicht in Tunesien) ein harscher Winter folgte. Aber soll das grundsätzlich dafür sprechen, dass man Diktatoren gewähren lässt?

      Und ja, ich kritisiere solches Verhalten genauso, wenn es von den US-Amerikanern ausgeübt wird. Ich habe schon 1969 an den großen Vietnam-Demonstrationen teilgenommen und meine Einstellung auch den USA gegenüber hat sich nicht groß geändert. Ich bin allen Staaten gegenüber misstrauisch, in denen das Militär einen derartigen Stand in der Gesellschaft einnimmt. Mich schaudert, wenn ich die lächerlichen Fahnenfalt-Zeremonien sehe und mal wieder eine Soldatenwitwe die zusammengefaltete Fahne bekommt.

      Und dennoch sehe ich sowohl einen starken Unterschied zwischen dem Leben in den USA und dem in Russland und einen großen, wie Russland zu Sowjetzeiten mit den vereinnahmten Staaten umsprang und wie die Amerikaner mit ihren Verbündeten. Ich würde jederzeit lieber in den USA leben als in Russland. Da ich eine große Klappe habe, immer hatte, auch im Arbeitsleben zu sozialen Missständen nicht schwieg, müsste ich in Russland um mein Leben fürchten, weitaus mehr als in den USA.
    • @pewebe

      Und dennoch sehe ich sowohl einen starken Unterschied zwischen dem Leben in den USA und dem in Russland und einen großen, wie Russland zu Sowjetzeiten mit den vereinnahmten Staaten umsprang und wie die Amerikaner mit ihren Verbündeten. Ich würde jederzeit lieber in den USA leben als in Russland. Da ich eine große Klappe habe, immer hatte, auch im Arbeitsleben zu sozialen Missständen nicht schwieg, müsste ich in Russland um mein Leben fürchten, weitaus mehr als in den USA.

      Ich habe mir diesen Absatz mal rausgepickt aus Deiner Antwort an blue_ornament.

      Es ist sicher hochinteressant, sich mal genauer die Geschichte, Kultur, Mentalität und auch die Innenpolitik von USA und Russland anzuschauen.

      Man kann sich auch natürlich fragen, wo man lieber leben wollen würde, da oder dort. Genauso kann man sich fragen ob man gerne in China, auf den Phillipinen, in Afrika leben möchte oder in einer abgehängten Gegend in Ostdeutschland oder in Berlin, Hamburg oder Kölln.
      Aber das bringt nicht weiter und es geht hier um gefährliche politische Entwicklungen, um eine Kriegsgefahr die letzlich auch uns selbst bedrohen kann.
      Es geht hier um Aufklärung, Erkenntnisgewinn, Austausch, Nachdenken, um Hintergrundwissen, konstruktive Diskussion, die irgendwie weiterbringt und hilft in einer Zeit des Informationskrieges und der Propaganda.

      Dass es einen großen Unterschied zwischen USA zu Russland (oder anderen Ländern mit denen man vergleichen möge) gibt ist doch ganz logisch und normal.
      Man kann doch nicht im geschichtlichen Zeitfenster von Hunderten von Jahren einen Punkt X rauspicken, vergleichen dann in gut oder böse, ein einfaches schlecht oder gut daraus ableiten.
      Wer weiß, wie ein Vergleich in 20 oder 100 Jahren ausfallen wird.

      "wie Russland zu Sowjetzeiten mit den vereinnahmten Staaten umsprang und wie die Amerikaner mit ihren Verbündeten" ist tatsächlich eine interessante Frage die man sicher mal tiefer beleuchten sollte, insbesondere (und da es die Sowjetunion ja nun nicht mehr gibt), wie die Amerikaner mit ihren "Verbündeten" "umspringen".

      Und zum letzten Satz, also wirklich...
      Ich habe 25 Jahre in der DDR gelebt, vom 16. Lebensjahr an beruftstätig (Ausbildung und "Fern" Studium eingeschlossen).
      Was haben wir gemeckert und geschimpft über die Arbeits- und Lebensbedingungen, über die Kluft zwischen der verkündeten Einheit von Wirtschafts- und Sozialpolitik, dem angeblichen Wohlstand und der Realität, es wurden zu Hauf politische Witze gerissen (das war sehr typisch in der DDR), es gab beißendes politisches Kabarett, und für all das ist man weder in den Knast noch sogar ums Leben gekommen. Viel anders wird das in Russland nicht sein.
      Die Russen haben sich vielleicht nen Wodka mehr eingekippt um ihre Lage zu ertragen, die Westler haben da auch so ihre Drogen.
      Hier jetzt, wie womöglich auch in den USA wird man seinen Job einfach verlieren, wenn man "zu" frech wird und nicht wie gewünscht funktioniert.

      Aber nochmal, es geht hier vorrangig um die großen politischen Entwickungen und Gefahren, darum die Zusammenhänge und Hintergründe zu erkennen und zu verstehen und nicht darum, innenpolitische Unzulänglichkeiten oder Missstände herauszukristallisieren und als Begründung, "für was eigentlich?" heranzuziehen.

      Jana
    • pewebe schrieb:




      Das kann ich voll unterschreiben. Aber hier ist es so, dass wer gegen Putin ist, automatisch den USA zugerechnet wird.

      Absolute Zustimmung. So ist es leider.


      Mir ist es auch total egal, ob es jemand in der DDR gut gehabt hat und ob alles im Rückblick "gar nicht so schlimm" war.
      Ich lehne ein autoritäres und totalitäres System wie das der DDR entschieden ab.
      Ich bin ein aufgeklärter, humanistisch geprägter Bürger mit demokratisch-freiheitlicher Einstellung.
      Eine rechtsstaatlich geprägte, säkularisierte, parlamentarische Republik, mit Verfassung, allgemeinem Wahlrecht und strikter Gewaltenteilung wie wir
      sie in Deutschland seit 1949 haben, will ich nicht tauschen gegen eine faschistisches Staatskonstrukt,
      in dem das Recht des Stärkeren gilt und in dem Frieden und Ordnung mit roher Gewalt und Unterdrückung aufrecht erhalten werden.


      Ich habe nichts gegen die Russen an sich.
      Menschen sind Menschen, egal wo sie leben. Im Prinzip haben sie alle die gleichen Wünsche und Sehnsüchte.
      Aber vor dem Putin-Regime habe ich - ganz ehrlich gesagt - Angst.
      Putin selber ist undurchschaubar, aber seinen Beraterstab finde ich noch viel gefährlicher.Da wäre z.B. Alexander Dugin.Das ist ein rassistischer, rechtsradikaler Putin-Berater, der ein esoterisch-völkisches Weltbild vertrittund klipp und klar sagt, dass Russland Europa erobern soll ("Eurasisches Großreich von Lissabon bis Wladiwostok"),um die "westliche Dekadenz" zu beenden.Dugin ist oft im Westen unterwegs und trifft sich mit europäischen Rechtsradikalen.So traf er sich vor kurzem in Österreich mit Mitgliedern der FPÖ und mit dem griechischen Außenminister,der ebenfalls vom politisch rechten Rand stammt.Unter diesem Gesichtspunkt wird auch deutlich, warum Russland dem rechtsradikalen französischen Front National jüngst 40 Mio Eurozukommen ließ. Ähnliches passierte in England mit der europafeindlichen, rechtspopulistischen Partei UKIP.Die ungarische rechtsextreme Regierung unterViktor Orban ist ebenfalls von Putin unterstützt und mitfinanziert worden. Der deutschen AfD konnte man die direkte Verbindung zu Russland bis jetzt nicht nachweisen, aber vor allem die durchgeknallteren Mitgliedersind ganz klar auf dem Putin-Trip.Auch gibt es europaweit Mittelsmänner, die von Russland als Stimmungsmacher gegen Europa eingesetzt werden.In Deutschland ist das allen voran der Journalist Jürgen Elsässer.Er war früher extrem links und ist heute extrem rechts. Herausgeber des Compact-Magazins, Schwulenhasser, Islamhasser und Verbreiter von rechtsradikalen Verschwörungstheorien.Bei PEGIDA und den "Montagsmahnwachen für den Frieden" hielt er aggressive Hassreden gegen die westlichen Demokratien und für eine ideologische Hinwendung zu Putin.Im russischen Staatsfernsehen ist er oft als "Deutschlanderklärer" zu sehen und steht in direktem Kontaktzum Kreml, wie eine Hackergruppe kürzlich aufdeckte.
      Das sind alles keine Übertreibungen, keine Märchen und keine Verschwörungstheorien.Es gibt in Russland Kräfte, die mit allen Mitteln daran arbeiten in Europa eine Gegenöffentlichkeitzu erschaffen und den russischen Einfluss in Europa drastisch zu erhöhen.Warum?Weil Putin Europa so liebt?
      Nein, meiner Meinung nach sind das reine Machtgelüste und der Wunsch nach Vormachtsstellung in Welt.
      Mir macht es, wie gesagt, Angst.

      Früher haben totalitäre Systeme hauptsächlich im Inland Propaganda betreiben können.
      Seit einigen Jahren ist dies durch die sozialen Netzwerke und Youtube auch weltweit möglich.
      Daran müssen wir uns alle erst gewöhnen und einen Umgang damit finden.
      Man ist als demokratisch sozialisierter Mensch daran gewöhnt, andere Meinungen in einem gewissen Rahmen als legitim und berechtigt anzusehen.
      Auch wenn sie einem nicht gefallen, bringen wir ihnen meistens eine Art von Fairness entgegen - genau an dieser Stelle setzt die Skrupellosigkeit von totalitären Propaganda-Maßnahmen an.
      Man kann eben als Einzelperson nicht überprüfen, ob auf der anderen Seite ein Troll sitzt oder ein echter User.
      Im schlimmsten Fall dreht der Gesprächspartner den Spieß um und man wird selbst zum Troll erklärt.
      Das ist ein Dilemma für das es keine einfache Lösung gibt.

      Wie gesagt, ich hadere auch mit vielen politischen Entwicklungen seitens der USA.Guantanamo und der Irak-Krieg sind beispielsweise mitunter die größten politischen Debakel der letzten Jahrzehnte.Aber trotz allem habe ich vor der Aggressivität und verschwörerischen Aktivität Russlands im Moment mehr Angst.
      Einige Links zu Thema...
      Alexander Dugin, rechtsradikaler Putinberater:
      welt.de/politik/ausland/articl…rechtsradikaler-Guru.html


      Russische "Staatstrolle" machen im Internet Stimmung für Putin:
      faz.net/aktuell/feuilleton/med…-petersburg-13493398.html


      RT Deutsch - "Dahinter steckt ja der Kreml!"
      deutschlandfunk.de/rt-deutsch-…ml?dram:article_id=303297


      Rechtspopulist Jürgen Elsässer und der Kreml:
      news.softpedia.com/news/Russia…-Individuals-466418.shtml
    • Jana, woher rührt denn die Angst der ehemals zum Ostblock gehörenden Staaten?
      Und warum wollen/wollten sie Mitglied der NATO werden? Vielleicht weil sie ein zu gutes
      Gedächtnis haben? Gebranntes Kind scheut das Feuer, fällt mir dazu ein.

      Dass Putin wegen der Krim-Krise sogar die Atomwaffen aktivieren wollte, stimmt Dich das nicht
      bedenklich? Solche Sprüche kamen doch sonst höchstens von irgendwelchen Faschisten aus der Ukraine,
      nur dass deren Rolle immer sehr überbetont wird, wenn man das Wahlergebnis betrachtet.

      Du hattest ja diesen Link gelobt: einarschlereth.blogspot.se/201…enswerte-renaissance.html
      Für mich ist das pure Propaganda, wie sie das staatliche russische Fernsehen kaum besser hin bekommt. Solche Bilder
      kannst Du übrigens in jeder deutschen Universitätsstadt fotografieren. Als ob es das nur in Russland gäbe, tzzz tzzz ...

      Dass in Russland der Nationalismus fröhliche Urständ feiert, ist in diesem Artikel sehr nett verbrämt worden. Dass das
      mörderische Väterchen (einer der 3 Hauptverbrecher des 20. Jahrhunderts) teilweise wieder gut angesehen ist oder man
      sogar noch ältere Figuren wieder hervor holt, wie den letzten Zaren und Putin dann auch noch als Zar feiert, lässt mich
      nur den Kopf schütteln.

      Wir werden so oder so in diesem Thread nicht zu einer Einigung kommen, dazu liegen wir zu weit auseinander. Aber macht Euch
      bitte mal Gedanken darüber, wie es Euch als Blogger in Russland ergehen würde, wenn ihr es wagt, von der offiziellen Meinung
      ab zu weichen. Da hättet Ihr in den USA Eure Ruhe. Auch wenn das nicht wenige Idioten, wie Neonazis, Rassisten, Superreligiöse,
      Scientology und andere für sich auszunutzen verstehen. Aber lieber das als die restriktiven Einschränkungen Russlands.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von pewebe ()

    • jaybee schrieb:


      Um es nochmal deutlicher zu sagen:
      Die Grafik ist polemisch. Die Konflikte, die dort aufgeführt werden, sind natürlich in jedem Einzelfall individuell zu beleuchten und können mit Sicherheit stellenweise relativiert werden.

      Ich mußte lachen, als ich darin den Vietnamkrieg entdeckt habe :)
      Man sieht nur mit den Augen gut

      Hinweis: Beiträge können Spuren von Erdnüssen, Ironie und Albernheit enthalten