Aktionismus nach dem Flugzeugabsturz

    • Die ärztliche Schweigepflicht muss unter gewissen Umständen gebrochen werden.
      Wenn z.B ein rechtfertigender Notstand vorliegt und dadurch ein höherwertiges Rechtgut gefährdet ist.
      Ausserdem hat Andreas L. seinen Arbeitgeber bereits 2009, also schon während seiner Pilotenausbildung, über eine "abgeklungene schwere depressive Episode" informiert.
      Da erhebt sich doch die Frage, wo die riskanten Löcher sind, die gestopft werden müssen.
      Der 'unlock-norm-lock' Schalter, über den Dobrindt und die Fliegerchefs jetzt brainstormen wollen, ist ganz sicher nicht die Gefahr.
      Der Schalter ist, genauso wie Pilot und Co-pilot, ein wichtiges Teil der Sicherheitskette und in seiner Funktion zwingend notwendig.
      Das Cockpit ist Sicherheitsbereich, und der Fluggastraum ist Gefahrenzone. Und DER in Cockpit sagt 'du kommst hier net rein'.
      Wenn die Funktion dieses Schalters jetzt mal ganz schnell geändert wird, ist das blinder Aktionismus in Reinstkultur, mit dem ausnamslos alle Cockpitbesatzungen zu Psychozeitbomben erklärt werden.
      ironie ein
      Alle Führerscheininhaber sind ja schliesslich auch Geisterfahrer.
      ironie aus
      Zudem hat der Schnellschuss der 2 Personen Regel ein weiteres Sicherheitsloch geschaffen. Jede zusätzliche Person, die Zugang zu einen sensiblen Bereich ist ein korrumpierbares Ziel.

      Ich gehe von der Unschuldsvermutung aus, und solange nicht zweifelsfrei geklärt ist, was wirklich passiert ist, kann und darf niemand kriminalisiert werden.
      Selbst wenn der Flugdatenrecorder doch noch gefunden wird, wenn er überhaupt gefunden werden soll, bestehen immer noch erhebliche Zweifel über den genauen Hergang.
      Unsere Politiker, Möchtegernsachverständigen und Mainstreamlabersäcke sollten sich an erster Stelle mal um ihre eigenen Profilneurosen kümmern.


      LG Zentauer
      Der Beitrag wurde zu 100% aus recycelten Elektronen erstellt. Wer Schrebfeihler oder Dreckfuhler findet, darf sie behalten.
      Und wer meine Omma beleidigt, muss sie mitnehmen.
    • Zentauer schrieb:

      Der 'unlock-norm-lock' Schalter, über den Dobrindt und die Fliegerchefs jetzt brainstormen wollen, ist ganz sicher nicht die Gefahr.

      Zudem hat der Schnellschuss der 2 Personen Regel ein weiteres Sicherheitsloch geschaffen. Jede zusätzliche Person, die Zugang zu einen sensiblen Bereich ist ein korrumpierbares Ziel.
      Wie viele Leben hat dieser Schalter denn schon gerettet und wie viele hat er schon gekostet ? Davon ab sollen ja keine Passagiere ins Cockpit geholt werde, wenn einer der Piloten mal raus muss, sondern eben andere Crewmitglieder und diese dürfen da jetzt auch schon rein.

      Helfen tut es trotzdem nicht, denn absolute Sicherheit gibt es nicht und irgendwann ist einfach mal ein Punkt erreicht, an dem etwas mehr Sicherheit nur noch durch ein Übermaß an Einschränkungen erreicht werden kann. Und diesen Punkt haben wir in unserem Antiterrorwahn leider schon lange überschritten.
    • Zentauer schrieb:

      Der 'unlock-norm-lock' Schalter, über den Dobrindt und die Fliegerchefs jetzt brainstormen wollen, ist ganz sicher nicht die Gefahr.
      Der Schalter ist, genauso wie Pilot und Co-pilot, ein wichtiges Teil der Sicherheitskette und in seiner Funktion zwingend notwendig.
      Das Cockpit ist Sicherheitsbereich, und der Fluggastraum ist Gefahrenzone.
      Zumindest diesmal war es anscheinend umgekehrt?
      Im übrigen sind das einige steile Behauptungen, für die ich, wenn schon keinen Beweis (kaum möglich), so doch wenigstens eine Begründung hätte.
      Natürlich werden im Moment Änderungen in einem unangemessenen Tempo angeregt und beschlossen. Das heißt aber nicht automatisch, dass sie falsch wären.

      ================================================


      Wenn etwas einmal passiert, passiert es vielleicht nie wieder. Wenn etwas zweimal passiert, passiert es sicher auch ein drittes Mal
    • Bei einem (normalen) Flug dürfte es doch unbestritten sein, dass das Gefährdungspotential, das vom Fluggastraum ausgeht (Pannen bei der Sicherheitskontrolle usw.), höher liegt als die Gefährdung, die vom Cockpit ausgeht.
      Auch ist dem Cockpitbereich, der normalen Logik folgend, eine höhere Sicherheitsrelevanz einzuräumen, als der ohnehin schon sehr hohen im Fluggastbereich.
      Nicht umsonst wurde nach 911 das Cockpit "zugriffsicher" gestaltet. Was natürlich bei dem Germanwingsflug zum Unheil führte.
      Ich habe auch nicht gesagt, dass automatisch alle Massnahmen die einer Verbesserungen der Sicherheit dienen, falsch sind.
      Ich befürchte jedoch dass es zu 'Verschlimmbesserungen' kommen könnte. Operative Hektik war noch niemals zielführend.
      Jede Erweiterung einer Sicherheitskette bringt zusätzliche Sicherheitsrisiken mit sich. Denn diese Kette ist nur so stark wie ihr schwächtes Glied, in diesem Fall scheint es der Copilot gewesen zu sein.
      Absolute Sicherheit herzustellen ist in allen Lebensbereichen unmöglich. Risiken können lediglich minimiert werden. Der Faktor Mensch bleibt immer.


      LG Zentauer
      Der Beitrag wurde zu 100% aus recycelten Elektronen erstellt. Wer Schrebfeihler oder Dreckfuhler findet, darf sie behalten.
      Und wer meine Omma beleidigt, muss sie mitnehmen.
    • Interessante Ideen, die ihr habt. ICh habe einfach mal "geglaubt", was so in den Medien zu sehen, lesen und hören war.

      Ohne das zu hinterfragen, "glaube" ich im Moment an einen durchgeknallten kranken Menschen. Und jedem Menschen, der auch nur mit dem Gedanken spielt bei seiner Selbstbeseitigung Andere mitnehmen zu dürfen oder zu müssen kann ich nur sagen: Mein Mitgefühl wird nicht bei Dir sein.
      Das Recht zur Entscheidung über die Beendigung des eigenen Leben...gibt keinerlei Recht oder Verständnis dafür, dass man über das Leben Anderer mit entscheidet.

      Eine andere Frage ist tatsächlich, was da aktionistisch angedacht wird. Aufhebung der ärztlichen Schweigepflicht, gar erweiterte Anzeigepflicht.....Das wird sehr viele treffen, wenn man es konsequent zu Ende denkt.
      Das würde meiner Meinung nach zwei negative Konsequenzen haben.
      Zuerst einmal werden die wirklich betroffenen Menschen sich nicht mehr ärztlich behandeln lassen. Und damit wird eine große Chance vertan genau diese aufzufangen.

      Zum anderen wird es auch "nicht gefährliche" Menschen verunsichern, Menschen die nicht psychisch krank sind, aber Angst davor haben ihren Arbeitsplatz zu verlieren. Und sei es nur wegen einer Grippe oder weil die alternden Knochen schmerzen...oder, weil sie nachts schlecht schlafen können.

      Eines gibt mir allerdings besonders zu denken...Dass dieser Pilot kank geschrieben war, ohne dass sein Arbeitgeber davon wusste. Hmmm...wäre es da nicht echt besser, wenn die "gelben Scheine" wirklich in Zukunft direkt an den AG gehen? Ich denke da auch an Menschen, die nur "einfache" Krankheiten haben. Endlich keine Chance mehr, sich aus Angst vor Entlassung auch noch mit Grippe zur Arbeit zu schleppen...Das wäre positiv...Aber auch hier im Endeffekt: Viele Leute würden schlicht gar nicht mehr zum Arzt gehen.

      Ich finde: Der Arzt soll (hauptsächlich) der Helfer des einzelnen Menschen, der seine Hilfe sucht, sein. Nicht einer des Arbeitgebers oder der "Gesellschaft" im allgemeinen.
    • @schabbesgoi

      Die Übersendung an den AG würde in diesem Fall ja nichts gebracht haben. Bis die Krankmeldung durch die Mühlen (Postweg, Posteingang, Weiterreichung) durch ist, sofern sie es denn schafft, über das Personalbüro hinauszukommen um dort für die monatliche Lohnabrechnung und die zu erwartende Gutschrift zu U1 von der Krankenkasse zu erhalten.......
      Eher nicht, da wären und würden keine Alarmglocken losgegangen sein um zu prüfen, ob der freundliche Kerl nun doch in einem Flugzeug sitzt oder an seinem Arbeitsplatz oder doch Zuhause.
      Das kann ich ja auch verstehen, weil das Sicherheitssystem gar nicht so weit reicht, um bei erhaltener Krankmeldung sofort alle Flüge und Besatzungen darauf zu prüfen.
      Das einzige was hier geholfen hätte, aber undenkbar in unserem System ist........... der sofortige Anruf des Arztes bei der Fluggesellschaft mit dem Hinweis, dass eine Krankschreibung unterwegs aus Grund XY ist.
      Aber wie geschrieben, undenkbar und dazu wird es auch nie kommen.
    • Kaiolito schrieb:

      @werv

      #15
      Das stimmt schon, dass der depressive Mensch mit seinem Leben abgeschlossen hat, wenn er sich das Leben selbst nehmen möchte.
      Der Zusammenhang mit dem Tod von weiteren 149 Menschen passt nicht zu der ruhigen Atmung.
      Niemand hat Frieden mit sich selbst, wenn er dabei weitere Menschen tötet, außer es ist völlig durchgeknallt oder hat für die weitere Tötung Motive.
      Zumindest passt es nicht anders in meinen Kopf, aber das muss nicht heisen, dass ich richtig liege................

      Man bringt vielen Leuten den Frieden...kein Streß mehr...kein Liebeskummer...keine Schmerzen...kein Leistungsdruck.

      Ehrlich gesagt ist allerdings meine Antwort nur das, was ich über psychische Erkrankungen gelernt habe.

      Ich kann mich in viele Personen reinversetzen...doch ich habe überhaupt kein Verstädnis für Leute, die
      andere in den Abgrund ziehen. Sei es wortwörtlich wie hier oder übertragen wie z.B bei einem/einer Alkoholkranken mit Familie,
      der seine Frau/Mann und Kinder mit-kaputt macht.
      ___________________________________________________________________________________
      Wir sind alle nur Laien-Kinder, die in dem Sandkasten der Gesetze rumspielen....
      Hobby: Eigene Beiträge editieren - am besten mehrmals... [Blockierte Grafik: http://www.animaatjes.de/smileys/smileys-und-emoticons/buro/smileys-buro-210389.gif]

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von werv ()

    • Inzwischen verdichtet sich der Verdacht zur Gewissheit, dass der Copilot (ich werde den Namen nie nennen, für mich ist er eine Person non Grate) bwewusst das Flugzeug gegen den Berg donnern liess.

      er hatte sich ja schon gegenüber seiner Freundin geäussert, dass er bald in aller Munde wäre. Nun bringt die Auswertung der beiden Flugschreiber zu _Tage, dass er den Sinkflug begann, als der Pilot die Kanzel verliess. Er beschleunigte zwischendurch den Flieger und schaltete dazu das Übergeschwindigkeitswarngerät sogar aus. (Kann man überall in der Presse lesen, daher verlinke ich hier nicht)

      Der Lufthansa ist ebenfalls ein Vorwurf zu machen. Sie haben das Luftfahrtbundesamt nicht überdie Depressionen des Copiloten unterrichtet, dann hätte der evtl. sofort seine Lizenz verloren., oder erst garnicht bekommen.

      Für mich ist das wieder mal son Ding wie, was interessiert mioch mein Nächster, was ich weis geht keinen was an. Zusammenarbeit ist nicht. Genau wie bei den aktuellen Ärzten.

      Vlt. kann man aus diesem Fall etwas lernen, nämlich, dass rechtzeitige Info Schaden verhindern kann, doch ich glaube eher nicht, das es dazu in Zukunft kommt.

      Das führte zu 149 Toten und einem Armleuchter, der sie in den Tod riss.
      Solange das vermeintliche Recht Einzelner zum Unrecht für Andere wird gibt es keine Gerechtigkeit. myself

      Das was ich hier sage ist keine Rechtsberatung, sondern stellt meine persönliche Meinung dar und kann zu neuen Denkansätzen beitragen, auch wenn es "rechtlich" nicht immer einwandfrei erscheint.
    • Krennz schrieb:

      er hatte sich ja schon gegenüber seiner Freundin geäussert, dass er bald in aller Munde wäre.

      Es würde aber zu dem Trend passen, dem unsere Gesellschaft zu folgen scheint.

      "Berühmt werden um jeden Preis"


      Es ist schon wahr - diese Person ist in die Geschichte eingegangen. In Leben hat es nicht geklappt...
      Deutschland sucht den Super Psycho - erster Platz.

      Wenn man schon über Maßnahmen spricht - dann sollte der Anreiz verschwinden - solche Personen müssen soweit wie
      möglich in der Namenlosigkeit verschwinden.
      ___________________________________________________________________________________
      Wir sind alle nur Laien-Kinder, die in dem Sandkasten der Gesetze rumspielen....
      Hobby: Eigene Beiträge editieren - am besten mehrmals... [Blockierte Grafik: http://www.animaatjes.de/smileys/smileys-und-emoticons/buro/smileys-buro-210389.gif]

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von werv ()

    • werv schrieb:

      solche Personen müssen soweit wie möglich in der Namenlosigkeit verschwinden.
      In diesem Bezug vorrangig zum Schutz der Angehörigen, denn ich möchte nicht wissen welchen Schmerz, Trauer und Wut sie deswegen mitsich und der Umgebung ausmachen müssen durch diese Tat. Und ich hoffe das jeder bedenkt das auch sie Opfer sind und nicht wie oft schon passiert sippenhaft angegangen werden.
      >> Zum Kontaktformular für nicht registrierte Gäste und Betrugsopfer! <<
      Mit der Meldung eines Betruges unterstützt ihr die Prävention!

    • Berühmt? - schon eher berüchtigt.

      Der Täter war ganz sicher ziemlich verzweifelt. Nur so kann eine derartige Tat erfolgen. Seinen "Ruhm" hat er allerdings nicht "geniessen" können.

      Ich glaube nicht, daß er auf einen posthumen Medienrummel aus war, denn diesen hätte er sich nur vor der Tat eventuell ausmalen können. Er wußte, daß er das Danach nicht erleben wird. Er wußte, daß er nicht als Held abtritt. Und er hat ganz genau gewußt, was er damit für einen Schaden an Menschenleben, Angehörigen, Freunden, seinen Eltern, der Airline usw. anrichtet. Das alles hat er in Kauf genommen. Warum?

      Meiner Meinung nach war er durch seine bald zu erwartende Zukunft als eventuell arbeitsloser Ex-Pilot so deprimiert, daß er nur noch einen Ausweg für sich gesehen hat: Selbstmord. Warum dann die anderen 149 Toten?

      Er hätte -als Flugbegeisteter- auch mit einem Segelflugzeug Selbstmord begehen können. Dann wäre günstigstenfalls nur er gestorben. Aber er wollte etwas Großes. Mit einem Verkehrsflugzeug in einen Berg rasen. Das er dabei niemals alleine sein konnte, war ihm klar. Dann eben mit vollbesetztem Flugzeug. Wenn schon, dann ist das auch egal, dachte er sich wohl. Wie fertig muß der Täter gewesen sein?

      Ein Politiker hat ja vor Jahren gezeigt, daß man auch in Ausübung seines Hobbys spektakulär Selbstmord begehen kann, ohne andere Hobbyisten mitzureißen. Ich möchte aber diese Praxis generell nicht für gut befinden.

      Die Panik des Co-Piloten vor seiner Zukunft war größer, als die Hemmung so etwas zu tun. Schade, daß man ihm nicht vorher helfen konnte. Schon der Opfer wegen. Das hätte viel Leid erspart. Welcher Arzt un Psychologe kann das aber schon so in der Tiefe beurteilen, wenn er nicht alles über seinen Patienten weiß.

      Diese Tat ist ein Schicksal, das immer wieder -wenn auch nicht immer in gleicher Form- passieren kann. Die menschliche Psyche ist komplex und bildet in Einzelfällen die verschiedensten Risiken aus. Das kann sich dann als Amoktäter in einer Schule, Selbstmord-Geisterfahrer oder völkermordender Diktator äußern.

      Was kann aber hier getan werden?
      Vermutlich werden die Airlines neben der Verbesserung der Sicherheit während des Flugs auch die psychologischen Untersuchungen der Piloten erweitern.

      Ansonsten bleibt, wie so oft, nur die Hoffnung auf eine Zukunft ohne derartige Taten.
      time flies like an arrow - fruit flies like a banana
    • schumiline schrieb:

      Schutz der Angehörigen
      Die Angehörigen werden bald bei Stern-TV und ähnlichen Medien von ihrem ganz persönlichen Leid berichten können ...
      Das ist eben so. Was ausgeschlachtet werden kann, wird auch ausgeschlachtet. Die Medien sind immer ein Zwiespalt zwischen Information und Kommerz.

      Wobei die Angehörigen selbstverständlich freiwillig im Studio sein werden und das vielleicht auch "gerne" um sich in aller Öffentlichkeit mal auslassen zu können. Es sei ihnen auf jeden Fall von Herzen gegönnt ...
      time flies like an arrow - fruit flies like a banana

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Fairhandel () aus folgendem Grund: Spiegel-TV nach Stern-TV korrigiert.

    • Fairhandel schrieb:

      Berühmt? - schon eher berüchtigt.

      Der Täter war ganz sicher ziemlich verzweifelt. Nur so kann eine derartige Tat erfolgen. Seinen "Ruhm" hat er allerdings nicht "geniessen" können.

      Ich glaube nicht, daß er auf einen posthumen Medienrummel aus war, denn diesen hätte er sich nur vor der Tat eventuell ausmalen können. Er wußte, daß er das Danach nicht erleben wird. Er wußte, daß er nicht als Held abtritt. Und er hat ganz genau gewußt, was er damit für einen Schaden an Menschenleben, Angehörigen, Freunden, seinen Eltern, der Airline usw. anrichtet. Das alles hat er in Kauf genommen. Warum?

      Du hast recht "Berühmt" ist falsch - dann eben "Jedem bekannt und berüchtigt"

      Doch eine psychisch kranke Person könnte dazu neigen diese Begriffe gleichzusetzen.
      Eine depressive Person hat seltenst Kraft irgendetwas zu tun. Sie muss sich zum normalen Leben zwingen.
      Doch in Gedanken geht alles. Ich kann nur vermuten, dass er in Gedanken sich ausgemalt hat, was alles nach seinem erweiterten Selbstmord
      passieren wird.

      Es geht nicht darum ein Held zu sein. Sondern jemand, der bei den Menschen in (schlechter) Errinerung fest bleibt.


      Leider ist es so, dass er der einzige von all den Toten in Errinerung bleibt. Alle anderen werden vergessen und nur eine statistische Zahl werden, wenn
      man von seiner Tat erzählt .
      ___________________________________________________________________________________
      Wir sind alle nur Laien-Kinder, die in dem Sandkasten der Gesetze rumspielen....
      Hobby: Eigene Beiträge editieren - am besten mehrmals... [Blockierte Grafik: http://www.animaatjes.de/smileys/smileys-und-emoticons/buro/smileys-buro-210389.gif]

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von werv ()

    • Ich würde gerne noch mal zur Ausgangsfrage zurückkehren. Und diese erweitern auf den Gesamtaspekt der überall und immer weiter verstärkten "Sicherheitsmaßnahmen". Wir sollten ja nicht vergessen, dass dieser Türmechanismus nach 9/11 eingeführt wurde, um die Sicherheit vor Terrorismus zu erhöhen, der "außerhalb" (des Cockpit) vermutet wurde. Diese Maßnahme hat nun zur Katastrophe geführt, weil "der Feind" sich innen befand.

      Sascha Lobo, den ich trotz oder sogar wegen seiner oftmals überspitzten Gedanken sehr schätze, hat sich auf Spiegel online dazu geäußert und versucht, die herrschende Sicherheitsideolgie gegen den Strich zu bürsten:

      spiegel.de/netzwelt/web/german…itstechnik-a-1026642.html

      ================================================


      Wenn etwas einmal passiert, passiert es vielleicht nie wieder. Wenn etwas zweimal passiert, passiert es sicher auch ein drittes Mal
    • Sasch Lobo schrieb:

      In einem reichen Land, in dem man monatelang und manchmal vergeblich um einen Therapieplatz betteln muss, sind die Folgen psychischer Störungen nicht nur Privatsache. Erst recht nicht, wenn sich die Gesellschaft einbildet, soziale Probleme mit der richtigen Technologie lösen zu können und so in sicherheitsesoterischer Technologiegläubigkeit versinkt, die zwingend enttäuscht wird. Ein System, das den Menschen prinzipiell als Schwäche betrachtet, ist unmenschlich.
      Volle Zustimmung.


      Ich mag gar nicht wissen, wie die Dunkelzahl der psychisch Erkrankten ist.
      Diese Personen gehören in unsere Gesellschaft. Viele wurden erst durch unsere Gesellschaft krank gemacht.

      Es wäre eben ein purer Aktionismus, wenn unsere (psychisch kranken) (verbeamteten) Politiker über Berufsverbot urteilen würden.


      Diesen Menschen, von denen sehr viele unerkannt sind, da sie schon jetzt vor den Auswirkungen Angst haben , muss
      man eigentlich Mut machen. Wenn die Erkrankung behandelt ist dann wird es eben nur Einzelfälle geben.
      Wenn sich die Leute verstecken müssen, dann sind die Auswirkungen nicht vorhersehbar.
      ___________________________________________________________________________________
      Wir sind alle nur Laien-Kinder, die in dem Sandkasten der Gesetze rumspielen....
      Hobby: Eigene Beiträge editieren - am besten mehrmals... [Blockierte Grafik: http://www.animaatjes.de/smileys/smileys-und-emoticons/buro/smileys-buro-210389.gif]

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von werv ()

    • Der Aktionismus ist eine verzweifelte Reaktion. Eine einfache und schnelle Lösung war die allgemeine Übernahme der bereits bekannten 2-Personen-im-Cockpit-Regel. Ist ja zudem auch sehr kostengünstig. Größtmögliche Sicherheit bei geringsten Kosten. Das gefällt den Airlines. Da kann keiner behaupten, es wäre nicht schnellstmöglichst etwas unternommen worden.

      Es ist allerdings auch nicht von der Hand zu weisen, daß nach der Einführung der 2-Personen-im-Cockpit-Regel bei US-Airlines es seitdem (2002) dort zu keiner derartigen Tat gekommen ist. Ein Erfolgskonzept? Vielleicht, aber leider nicht garantiert!
      time flies like an arrow - fruit flies like a banana
    • Vielleicht führt dieser Aktionismus irgendwann mal dazu, dass bei jedem Flug - als Pendant zum Sky Marshal im Passagierraum - ein Psychologe mit im Cockpit sitzen wird. :S
      "Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein." (Friedrich Nietzsche)


      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Uhrologe ()