Aktionismus nach dem Flugzeugabsturz

    • Aktionismus nach dem Flugzeugabsturz

      Irgendwie habe ich das Gefühl, dass viele verantwortlichen (Fluglinien, Politiker etc.) nun
      nach dem Absturz dem Aktionismus verfallen sind.


      Irgendetwas muss getan werden. Das ist richtig.
      Doch es muss gut bedacht werden, welche Risiken es auch birgt.


      Vor allem hat mir die Forderung nach der Lockerung des Ärztegeheimnisses mißfallen.


      Ich hoffe auf einen guten Austausch zu diesem sehr ernsten Thema.
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      Wir sind alle nur Laien-Kinder, die in dem Sandkasten der Gesetze rumspielen....
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    • Werv,

      es gibt auch in anderen Bereichen meldepflichtige Krankheiten mit automatischem Berufsverbot nach Diagnose.

      Hier hätte es auch die Möglichkeit der Meldung gegeben, wären Suizidtendenzen erkennbar gewesen.

      Ich persönlich sehe das nicht als erwiesen.
      Depressionen sind auch nicht alle identisch gelagert. Sie können sich auch durch reine Antriebslosigkeit äußern. Nur dann ist es keine Schlagzeile mehr.

      Ich persönlich bin der Meinung, es lässt sich nicht alles gesetzlich regeln und auch nicht verhindern.
      Wer so etwas wirklich plant, wird das auch im Vieraugenprinzip durchziehen und ist auch intelligent genug, seine Umgebung im Vorfeld zu täuschen.
    • Da ich die ganze Geschichte ziemlich verfolgt habe, soweit es durch jede Menge Mainstream überhaupt möglich ist um sich eine Meinung zu bilden......

      Denke, wir wissen bisher wenig bis gar nix.
      Vielleicht muss man da zurück gehen zu dem Motto: Vieles/nichts ist wie es scheint.

      Die Lösung des Absturzes durch einen Selbstmörder ist mir viel zu einfach, dafür hätte man nicht 149 weitere Personen mit hineinziehen müssen.
      Normalerweise dauert die Auswertung einer Blackbox Wochen, hier stand schon wenige Stunden nachdem diese gefunden wurde in der US-Presse der Inhalt............ Zufall?

      Der derzeitige Aktionismus beruhigt (oder soll nur beruhigen) Fluggäste bzgl. Einzelfall und zukünftig kann das nicht mehr passieren.
      Die Ursache/das Motiv der Tat sind weiterhin völlig unklar, auch wenn nun Fakten belegen sollen, warum, wieso, weshalb.

      Aber wahrscheinlich werden wir die Wahrheit nie erfahren, weil wir sie nicht erfahren sollen.
      Zudem bringt der Aktionismus natürlich auch Möglichkeiten, die man als Staat gerne hätte, aber bisher nicht zu vermitteln waren.
      Lockerung der Schweigepflicht........ das ist so ein Thema.......... an dem wird ja schon länger gedocktert...... es eröffnet viele Möglichkeiten.
    • Mir persönlich hat vor allem der Sensationsjournalismus missfallen, der in folgendem Postillon-Artikel ziemlich satirisch und überspitzt dargestellt wurde:

      Sensationsreporter bedauert, nicht live in der abgestürzten Maschine gewesen zu sein


      Im übrigen weigere mich zu glauben, dass dieses Flugzeug absichtlich zum Absturz gebracht wurde.

      Was wirklich an Bord dieses Flugzeuges geschehen ist, erfährt man vielleicht, wenn der zweite Flugschreiber gefunden und ausgewertet wird. Von dem wurde aber bisher nur der leere Behälter gefunden.

      Vermutlich wird man die Wahrheit und die Gründe über diesen Flugzeugabsturz nie erfahren.

      Also muss ein Sündenbock her, und es wird eine hanebüchenen Geschichte über einen angeblich depressiven und suizidgefährdeten Co-Piloten konstruiert.
      "Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein." (Friedrich Nietzsche)


    • Es ist ja durchaus möglich und aus den ärztlichen Unterlagen zu entnehmen, dass der Co-Pilot depressiv und auch mal suizidgefährdet eingestuft wurde.
      Nur....... es stört mein Verständnis total, dass von einer gleichmäßigen Atmung bis zum Aufprall geschrieben wird.
      Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Selbstmörder nicht während seiner Tat ziemlich aufgeregt ist, ihm tausend Gedanken um Familie usw. durch den Kopf gehen und daher bis zum letzten Moment eher hektisch atmet.
      Außer es war alles geplant und erfüllte weniger den Zweck eines Selbstmordes wie eines vielfachen Mordes.

      Dann, glaube ich daran, dass man ganz beruhigt mal gemütlich in einen Berg fliegt oder in die Twin-Towers.
      Es gibt wahrscheinlich viele Möglichkeiten, Selbstmord zu begehen, aber 149 Menschen dabei mitzunehmen?

      Wie geschrieben, das ist mir alles zu einfach, zu schnell und zu deutlich erklärt.
      Aber natürlich kann ich mich auch täuschen und der Mensch war innerhalb seiner Depressionen und Selbstmordabsicht so kalt, dass ihm andere Menschen und seine Familie völlig egal waren, keiner hat das je bemerkt, kein Kollege fand irgendwas seltsam, nie hatte er Anzeichen für sowas........... kann alles sein........
    • Vielleicht kam die gleichmäßige Atmung von einer dritten Person - in froher und gelöster Erwartung eines Paradieses mit 72 Jungfrauen...
      ...und der Co-Pilot war zu diesem Zeitpunkt schon längst ohnmächtig oder tot.

      Natürlich alles nur Spekulatius.
      "Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein." (Friedrich Nietzsche)


    • Uhrologe schrieb:

      Mir persönlich hat vor allem der Sensationsjournalismus missfallen, der in folgendem Postillon-Artikel ziemlich satirisch und überspitzt dargestellt wurde:

      Sensationsreporter bedauert, nicht live in der abgestürzten Maschine gewesen zu sein
      Geht mir auch so, und ist auch (mit Verspätung) in einigen Medien thematisiert und kritisiert worden.
      Allerdings bekleckern sich nicht nur die Medien, sondern auch "unsere" Politiker bei solchen Gelegenheiten nicht mit Ruhm.
      Ich hab dazu in einer kleinen alternativen Online-Wochenzeitung aus Stuttgart einen sehr nachdenklichen und nachdenkenswerten Artikel gefunden:

      kontextwochenzeitung.de/politi…elektive-trauer-2814.html

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      Wenn etwas einmal passiert, passiert es vielleicht nie wieder. Wenn etwas zweimal passiert, passiert es sicher auch ein drittes Mal
    • Nicht nur von den Politikern, sondern auch von der Presse. Besonders der Blöd.

      Etliche Geschäfte, Tankstellen etc. verkaufen inzwischen keine Blöd mehr.

      Am Kiosk meiner Heimatstadt bekomme ich die auch nicht mehr.
      Solange das vermeintliche Recht Einzelner zum Unrecht für Andere wird gibt es keine Gerechtigkeit. myself

      Das was ich hier sage ist keine Rechtsberatung, sondern stellt meine persönliche Meinung dar und kann zu neuen Denkansätzen beitragen, auch wenn es "rechtlich" nicht immer einwandfrei erscheint.
    • Noch eine kleine Anmerkung: Es ist sicherlich wenig hilfreich und man sollte es meiner Meinung nach vermeiden, bei Katastrophen dieser Art zu relativieren. In diesem Artikel wird es getan und ich stimme dem vollumfänglich zu, weil ich es unerträglich finde, wie sich unsere berufsbetroffenen Volksvertreter produzieren, allen voran Herr Gauck. Meine Empfindung und meine Meinung.
    • Also mir fehlen fast die Worte, so ungeheuerlich, unseriös, moralisch und ethisch verwerflich wie ich das empfinde was hier bisher nach dem Absturz der Germanwings berichtet wurde und wie sich die "Oberen" dazu äußern, insbesondere zu dem vermeintlichen Täter.


      Nichts ist bewiesen bisher, es gibt zahlreiche Widersprüche aus den aktuell wenig bekannten Fakten aber der Täter scheint festzustehen auch wenn "wie es offensichtlich in jüngster Zeit Mode zu sein scheint" Wörter wie "vermutlich, offenbar, augenscheinlich" oder ähnlich Unklares benutzt werden.
      Dies überhört das wissbegierige Publikum dann aber irgendwann, wenn es immer und immer wieder wiederholt wird, die vermeintliche Tatsache, wie es gewesen sein "Muss" steht dann fest.
      So wird das dann fast automatisch zum Fakt, zur Wahrheit.


      Vielleicht war es so, vielleicht aber auch ganz anders. Vielleicht ein Unfall der aus kommerziellen Gründen nicht bekannt werden darf, vielleicht ein Anschlag sogar?
      Unschuldsvermutung? Was ist damit, gibts das nicht mehr?
      Ich stelle mir vor der Co-Pilot oder der Pilot (keiner weiß letztlich bisher sicher was da gelaufen ist und wenn da wer geatmet hat und es zu hören war, wer das war und ob diese Person noch bei Bewusstsein war), wenn das mein Sohn gewesen wäre, ich wäre jetzt als Mutter eines Mehrfachmörders abgestempelt in all dem Schmerz um den Verlust.
      Alle Familienangehörigen, Freunde und Bekannte würde es genauso treffen.
      Das alles quer durch Deutschland und die Welt als Top Thema und ohne, dass irgend etwas bewiesen ist bisher.
      Das ist gruselig, scheuslich !


      Dass die Menschen ein natürliches Interesse haben zu erfahren was bei so dramatischen Unglücken die Ursachen waren, rechtfertigt m.E. nicht, solch gravierende Spekulationen und Mutmaßungen zu verbreiten und letztlich als Tatsachen darzustellen zu versuchen.


      Es gibt zahlreiche offene Fragen und Widersprüche.
      Wenn es stimmt (habe das noch nicht näher recherchieren können), wie kann es sein, dass bereits 11 Minuten nach dem Absturz der französische Präsident eine Erklärung der Presse abgibt und diese dann breites ins deutsche übersetzt in etablierten Medien erscheint? Das ist sehr schnell...zu schnell...

      Quelle: Was Merkel den Opfern verschweigt – Akte “4U9525

      Der vorige Beitrag stammt aus einem Kommentar des Blog-Beitrages:
      GERMANWINGS FLUG 4U9525: GELENKTE SPEKULATIONEN?


      Man muss wohl leider inzwischen fast alles anzweifeln, was über den Mainstream kommt, zumindest aber kreuz und quer gegenchecken, wenn man ein bisschen auf Suche nach Wahrheit ist.


      Eine sehr besorgniserregende Entwicklung wie ich meine...


      Jana
    • An die anderen Arten des Aktionismus habe ich gar nicht gedacht. Gut daß ihr
      das ins Gedeächtnis gerufen habt.

      Berichterstattung - Aktionismus um die Neugier zu befriedigen und Quote zu schaffen.
      Täter-Aktionismus - So schnell wie möglich einen Sündenbock finden.




      OT:

      Kaiolito schrieb:

      Nur....... es stört mein Verständnis total, dass von einer gleichmäßigen Atmung bis zum Aufprall geschrieben wird.
      Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Selbstmörder nicht während seiner Tat ziemlich aufgeregt ist, ihm tausend Gedanken um Familie usw. durch den Kopf gehen und daher bis zum letzten Moment eher hektisch atmet.

      @Kaio: gerade die ruhige Atmung würde für einen depressiven Selbstmörder sprechen, nicht dagegen.

      Absteigen in eine Depression ist wie eine Spirale - immer tiefer. Wenn ernste Selbstmordgedanken dazukommen dann beschäftigt sich
      der Erkranke damit. Er läuft in Gedanken den kompletten Sterbeprozess durch. Wenn dann eben zu der realen Kurzschlußsituation kommt,
      dann ist solche Person sofort bei dem letzten Schritt des Sterbeprozesses. Und das ist die "Annahme" (des sicheren Todes). Solche Personen haben den Frieden mit
      sich selbst und der Welt gefunden. Deswegen sind sie auch ganz ruhig.

      Natürlich ist das nur eine allgemeine Analyse. Jeder Mensch und jede psychich Kranke Person ist anders.
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    • *alte_eule* schrieb:

      es gibt auch in anderen Bereichen meldepflichtige Krankheiten mit automatischem Berufsverbot nach Diagnose.

      Und gerade das sehe ich als Problematisch. Es gibt viele verantwortungsvolle Positionen. Nicht nur in der Luft.

      Polizei, Feuerwehr, Ärzte, Sanitäter, Krankenpfleger, Lehrer, etc...etc.

      Es gibt da viele dabei, die es nicht nur als Beruf sehen, sondern auch als Berufung. Sollten sie z.B depressiv sein
      und würde man Ihnen ihren Beruf wegnehmen, dann wären sie noch mehr gefährdet eine Kurzschlussentscheidung zu treffen.
      Denn dann hätte man ihnen die einzige Lebensgrundlage weggenommen.

      Dazu kommt daß intelligente Personen sich gut verstellen können. Somit würden sich solche Personen eventuell dazu entscheiden,
      sich überhaupt nicht behandeln zu lassen.

      Eine unbehandelte psychische Erkrankung würde aber noch gefährlicher sein, als eine, die behandelt wird.
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    • @werv

      #15
      Das stimmt schon, dass der depressive Mensch mit seinem Leben abgeschlossen hat, wenn er sich das Leben selbst nehmen möchte.
      Der Zusammenhang mit dem Tod von weiteren 149 Menschen passt nicht zu der ruhigen Atmung.
      Niemand hat Frieden mit sich selbst, wenn er dabei weitere Menschen tötet, außer es ist völlig durchgeknallt oder hat für die weitere Tötung Motive.
      Zumindest passt es nicht anders in meinen Kopf, aber das muss nicht heisen, dass ich richtig liege................

      @Eule
      Wir sind doch die ganze Zeit ganz nahe bei dem Thema, denn schließlich wird der Aktionismus genau durch solche (eventuell falschen) Annahmen ausgelöst.
      Denke hier solltest du die Zügel etwas lockerer lassen, danke!
    • Ich wage zu bezweifeln, das ein depressiver Mensch, der suizidgefährdet ist und seinen Suizid evt. plant und durchführt, es darauf anlegt, viele andere Menschen mit in seinen Tod zu reissen. Depressive Menschen sind nach meiner Kenntnis sehr auf sich selbst fixiert. Kommen mangels Sicht auf die Umwelt und andere Menschen nicht mehr alleine aus ihrer Depression. Zum vielfach Mörder werden sie deswegen nicht. Da muß m.Ea. noch anderes "im Spiel" gewesen sein.
    • Werv,

      mir ging es in erster Linie darum, dass es die Möglichkeit der Meldung an den Arbeitgeber auch jetzt schon gegeben hätte.

      Ein Berufsverbot muss ja auch nicht unbegrenzt stattfinden sondern für die Dauer der Krankschreibung bis festgestellt ist, dass der Betreffende wieder gesund ist.
      Hier wurde der Arbeitgeber nach bisherigem Kenntnisstand nicht über eine existierende Krankschreibung informiert.
      Auch ohne Nennung einer genauen Diagnose könnte man das ändern. Meldung an den AG: "Der Patient hat eine Erkrankung, die ein vorübergehendes Berufsverbot auslöst." Fertig.

      Kein Berufsverbot, aber wer ist nicht schon mal ganz ohne Krankschreibung von seinem Arbeitgeber nach Hause geschickt worden, weil der Kopf daneben hing und die Triefnase eigentlich nicht zumutbar war?
      "Hey, ehe hier die ganze Firma flach liegt, packst du dich jetzt ins Bett!"
      Nicht jede Erkrankung ist so leicht erkennbar, wenn auch vergleichsweise harmlos, stellt aber trotzdem auch eine "Gefährdung" für die Umgebung dar.
    • Kaiolito schrieb:

      Nur....... es stört mein Verständnis total, dass von einer gleichmäßigen Atmung bis zum Aufprall geschrieben wird.
      ein Pilot einer Pilotenvereinigung äußerte in einem Interview in NDR-Info, dass es ihn sehr verwundere, dass da überhaupt so etwa zu hören gewesen sein soll, da die Hintergrundgeräusche in der Regel viel zu LAUT sein, um so ein Geräusch überhaupt wahrnehmen zu können.

      Aber schön, dass hier in einem Atemzug Politikern, Journalisten und allen sensationlüsternen Lesern der "Mainstream"Medien die Spekulationen übelgenommen werden, und sich dennoch alle an weiteren Spekulationen beteiligen :D

      Den "Betroffenheits-Wettlauf" der wichtigen oder möchtegernwichtigen Politiker habe ich auch als extrem pietätlos empfunden-
      Bedenke: "Humor ist der Knopf, der verhindert, dass uns der Kragen platzt." ^^ Ringelnatz :D
      Was heißt das? Abkürzungen, "Forengeheimsprache" und "geflügelte Worte"