Warenangebote, die gegen EU-Richtlinien verstoßen, bei EBAY geduldet?

    • Warenangebote, die gegen EU-Richtlinien verstoßen, bei EBAY geduldet?

      Als Anbieter von Elektroartikeln auf Ebay beobachte ich natürlich auch was die Konkurrenz so einstellt. Und hier fällt mir auf, dass EBAY scheinbar das Einstellen von Artikeln die gegen EU Richtlinien oder gar gültiges Recht verstossen durchaus duldet.

      Hier kann ich folgende Beispiele bringen:
      Auktion 301587732226 Konsolenkost Intellivision Flashback Konsole

      Eigentlich müsste diese Konsole beim Import angemeldet werden d.h. WEEE registiert und auf Konsolenkost umgelabelt werden. Eine Anfrage bei Konsolenkost wurde gar nicht erst beantwortet, die Auskunftsdatenbank bei der Takeaway (die Verwaltungsstelle für WEEE) zeigt weder einen Eintrag für KOnsolenkost noch angeschlossene Töchterfirmen oder gar den Artikel. Ergo das Ding ist nicht registriert und darf in Deutschland nicht verkauft werden.

      Diverse Bluetooth, 433Hz und Funkadapter aus China: Keine FCC oder sonstige Zulassungen für Deutschland. Diverse Händler angeschrieben und diese antworten erst gar nicht oder schreiben lapidar: Lesen sie nochmals die Beschreibung - hab ich da steht nichts von Zulassung/Prüfung. Ergo darf nicht in Deutschland betrieben werden.

      Ebay habe ich natürlich informiert und nachgefragt. Links Rein, Rechts Raus. Klar.

      Ähnlich verhält es sich mit Artikeln die einen Kopierschutz umgehen oder gar als Raubkopien angeboten werden. Ein Händler bietet seit Jahren selbstgebrannte EPROMS mit Logo des Original Herstellers an. Dumm dass dieser weder EPROMS je verkauft hat, sondern PROMS und auch keine Aufkleber für seine Produkte verwendet. Hört man sich um ist der Verkäufer in einschlägigen Foren bekannt als illegale Quelle. Meldung bei EBAY bracht nichts, rein gar nichts.

      Natürlich kann Konsolenkost dadurch günstigere Preise anbieten, einzigartige Waren usw. weil es ein ehrlicher Verkäufer niemals für diesen Preis realisieren könnte. Die Mangelquote von Konsolenkost ist dadurch ausgehebelt weil Tonnenweise Chinaware vertickert wird und Mängel schlichtweg in der Masse untergehen. Von Ebay evtl. gar gewollt?

      Ein Schelm wer böses denkt wenn man dann ein wenig recherchiert. EBay wird tatsächlich als einzige Quelle für illegale Produkteangebote genannt, d.h. es wird empfohlen nicht konforme Ware dort zu vertickern!
    • recon schrieb:

      Von Ebay evtl. gar gewollt?
      Im Prinzip ja, nee, vielleicht, sagt Radio Erivan ;)
      Du kannst natürlich mehrere Angebote der Juristerei annehmen und Abmahnen, eine einstweilig Verfügung beantragen oder klagen


      ebay.de/gds/Abmahnung-gegen-Mi…/10000000007295774/g.html

      Aber Vorsicht....

      internetrecht-rostock schrieb:

      Wer wettbewerbsrechtliche Ansprüche, egal welcher Art, durchsetzen möchte, muss zunächst einmal den Sachverhalt klären und Beweise sichern.
      Bedenke: "Humor ist der Knopf, der verhindert, dass uns der Kragen platzt." ^^ Ringelnatz :D
      Was heißt das? Abkürzungen, "Forengeheimsprache" und "geflügelte Worte"

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Stubentiger ()

    • Nicht eBay ist der Gegner sondern der jeweilige Anbieter.

      eBay kann überhaupt nicht in jedem Fall prüfen, ob deine jeweiligen Vorwürfe stimmen. Auch wenn die Möglichkeit vorhanden wäre, ist das ein enormer Zeitaufwand, der Geld kostet. Das binden die sich nicht ans Bein.
    • naja sie könnten ja durch den Meldeknopf automatisch eine Mail an den Verkäufer schicken mit der Bitte um Nennung der Zulassungnummer. Machen sie doch auch wenn sie dich schickanieren wollen. Dann wollen sie den Nachweis woher du die Ware hast inkl. Rechnung usw. Geschehen nachdem ich versucht hatte das Verkaufslimit über einen zweiten Account bzw. Zweitfirma evtl. zu umgehen. Die wollten dann sogar einen Auszug aus dem Melderegister, Nachweis für die Waren usw. usw. reine Schikane damit du ja nicht weitermachst.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von recon ()

    • Wir hatten das Problem durch die Mängelquote die unverschuldet war (Ware ging einige Zeit auf Postweg verloren oder wurde nicht zugestellt - eine Beschwerde bei der Post blieb fruchtlos soviel zu dem Satz "sollen mit Vertriebsunternehmen zusammenarbeiten") dass wir keine Artikel mehr verkaufen konnten. Heute noch Everybodies Darling dann abgestuft von Heute auf Morgen. Aus diesem Grund hatten wir die Idee eine Zweitfirma zu gründen und diese dann - so wie es auch andere Händler machen - auf bestimmte Angebote einzugrenzen. z.B. Software in der Einen, Hardware in der Anderen.

      Als Personenfirma hast du aber die gleiche UST-ID und genau das ist das Problem. EBAY bemerkte natürlich dass wir eine andere Firma bereits haben und wollte verhindern dass wir das Angebotslimit damit umgehen. Kurz nach der Anmeldung des neuen Accounts auf die Firma ging die Schikane dann los. Letztlich haben wir es dann gelassen.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von recon ()

    • zurück zum Ausgangsthema. Recon, das ist eine echte Herausforderung (im Normaldeutsch: Problem) für EU-Händler. Einige Jahre konnten deutsche Händler selber ganz gut verdienen mit Importen aus China und Verkauf an Endverbraucher. Zum guten Teil sogar unter Einhaltung der deutschen Gesetze.
      Die chinesischen Händler können nun mehr und mehr selber. Globalisierung nennt sich auch das. Die ist nun auch beim Verbraucher angekommen. Asiatische Händler und Produzenten wollen sich die Butter am Brot nicht mehr mit den deutschen Händlern teilen. Und, wie das so ist...Einige von ihnen ignorieren die deutschen und europäischen Gesetze. Solange ihnen die Ware nicht massenhaft beschlagnahmt wird, bekommen sie auch keine Probleme. Besonders nicht mit ihrem eigenen Staat.

      Die Waren selbst ändern sich durch Zertifikate nicht. Meistens funktionieren sie (im Rahmen ihrer Spezifikationen). Das merken auch Verbraucher und wählen den unschlagbar günstigen Preis. Die europäischen Standards sind gut, aber eben auch teuer.
      Das ist bedrohlich für den innereuropäischen Händler, der reguliert wird von Gesetzen und Wettbewerb in seinem Umfeld. Er kann nicht mehr mit...

      Ganz klar, dass man da Verbündete sucht. Ebay wird das nicht sein. Warum sollte ebay, was wäre der Nutzen für ebay? Denen ist es im Moment vollkommen egal, ob sie die Provisionen von Dir oder einem chinesischem Händler bekommen.
      Du konkurrierst, unter deutschen Gesetzen stehend, auf einem Markt mit Chinesen, die ganz andere Umfelder haben.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von schabbesgoi ()

    • schabbesgoi schrieb:

      zurück zum Ausgangsthema. Recon, das ist eine echte Herausforderung (im Normaldeutsch: Problem) für EU-Händler. Einige Jahre konnten deutsche Händler selber ganz gut verdienen mit Importen aus China und Verkauf an Endverbraucher. Zum guten Teil sogar unter Einhaltung der deutschen Gesetze.
      Die chinesischen Händler können nun mehr und mehr selber. Globalisierung nennt sich auch das. Die ist nun auch beim Verbraucher angekommen. Asiatische Händler und Produzenten wollen sich die Butter am Brot nicht mehr mit den deutschen Händlern teilen. Und, wie das so ist...Einige von ihnen ignorieren die deutschen und europäischen Gesetze. Solange ihnen die Ware nicht massenhaft beschlagnahmt wird, bekommen sie auch keine Probleme. Besonders nicht mit ihrem eigenen Staat.

      Die Waren selbst ändern sich durch Zertifikate nicht. Meistens funktionieren sie (im Rahmen ihrer Spezifikationen). Das merken auch Verbraucher und wählen den unschlagbar günstigen Preis. Die europäischen Standards sind gut, aber eben auch teuer.
      Das ist bedrohlich für den innereuropäischen Händler, der reguliert wird von Gesetzen und Wettbewerb in seinem Umfeld. Er kann nicht mehr mit...

      Ganz klar, dass man da Verbündete sucht. Ebay wird das nicht sein. Warum sollte ebay, was wäre der Nutzen für ebay? Denen ist es im Moment vollkommen egal, ob sie die Provisionen von Dir oder einem chinesischem Händler bekommen.
      Du konkurrierst, unter deutschen Gesetzen stehend, auf einem Markt mit Chinesen, die ganz andere Umfelder haben.
      Es sind aber auffallend viele Deutsche Anbieter die auch die Waren aus dem Container verkaufen. Es ist klar, dass ein Netzgerät dass ich in China für 1,50 EUR ordere hier für 10 EUR verkauft wird. Dass dieses aber weder CE noch Funkentstörung oder gar EMV erfüllt ist klar. Ich hatte selbst einmal Netzteile aus China gekauft und von 10 Stück war bei einem die LED kaputt, bei 2 raschelte es Intern, eines ging beim Kunden in Flammen auf (er hat es bemerkt bevor ein Schaden entstand). Bei mir war es nur eine Dreingabe kein Geschäft damit zu handeln. Seitdem kaufe ich lieber im Inland und meide die China Netzteile (die erkennt man zum Glück sehr leicht an fehlenden korrekten Prüfzeichen). Auch ist die Qualität nicht gleichbleibend, soll heissen die Störfilter können u.a. komplett fehlen je nach Charge - als Folge ist für mich ein Netzteil unbrauchbar da kann es noch so günstig sein denn es stört das Endgerät.

      Klar EBAY verdient gut dran, auf der anderen Seite braucht man die Händler nur dranhängen und dann müssen die 50.000 EUR oder mehr Strafe zahlen (bei fehlender WEEE Anmeldung z.B). Dass nicht konforme Ware überhaupt angeboten werden darf ist aber schon ein starkes Stück. Aber BAY unterstützt das mit seinem Mängelsystem natürlich auch, durch die fehlende Zulassungen und Anmeldungen sind die Produkte günstiger ergo verkaufen diese Händler mehr und somit ist das System "Anzahl Verkäufe zu Mängel" ausgehebelt. Der kleine Händler kommt kaum noch zum Zuge wenn sein angemeldetes RGB Kabel 20 EUR kostet und Konsolenrost z.B. seine Kabel für 4,99 direkt aus dem Container unangemeldet verramscht. Aber auch so manche Selbstlöter sind bei den Händlern dabei und machen sich keine Platte dass man vielleicht Auflagen einhalten muss. Dabei wäre das wirklich einfach: Für Elektroartikel ein Pflichtfeld WEEE Nr./FCC Nr. usw. bei Händlern und im Meldebutton ein "Nicht konforme Ware" die dann automatisch eine Anfrage auslöst die bis zu einem bestimmten Zeitpunkt beantwortet sein muss. Ist sie nicht wird die Auktion beendet.

      Schon beinahe Lustig ist es, dass eigene Auktionen beendet werden wenn bestimmte "Reizworte" enthalten sind die u.a. auch völlig harmlos sind. Das Wort "HOmebrew" z.B. führt automatisch zur Sperrung. Auf der anderen Seite können Raubkopien angeboten werden und es passiert trotz Meldung nichts, gar nichts! Methoden zur Umgehung von Kopierschutzverfahren anzubieten ist Strafbar ebenso das Anbieten von Raubkopien. Hier macht sich EBAY eigentlich mit schuldig in meinen Augen weil sie nach Meldung nichts machen. Ist deine Auktion gesperrt weil ein Reizwort vom ominösen Sicherheitsteam entdeckt wurde dann brauchst du Tage und endlose Telefonate bis diese wieder freigegeben wird. Bekanntestest Beispiel wie gesagt der Verkäufer der privat seit Jahren mit knapp 3000 Bewertungen ausschliesslich die Raubkopien eines Betriebsystems verkauft. Bestimmt schon 1000 mal gemeldet mit Hinweis auf Foren, Original usw. - es passiert Nichts! Der Handel geht weiter.