Tarifstreit bei der Bahn - Toleranz überschritten

    • Na dann, für mich ist es ein Rechenexempel ob ÖPNV oder Auto, und mit der Bahn ist man bei uns schon als Einzelperson teurer unterwegs als mit dem Auto, und sobald man Fahrgemeinschaften bildet ist die Bahn chancenlos wenn man die Grundrechenarten beherrscht.

      Dazu sitzt man im Winter im Zug und friert oder oberhalb von 25°C fällt die Klimaanlage aus und es lassen sich nicht mal Fenster öffnen.

      Ich bin froh nicht auf die Bahn angewiesen zu sein, normal müssten Fahrgäste streiken um die Bedingungen zu verbessern....
    • @Sternchen

      Dir ist schon klar, dass sich im Rahmen einer Regiokarte die Kosten immer unterhalb derer bewegen, die ein PKW, gleich welcher Art und Güte, anfallen?
      Also hier in meiner Familie (ich nehme mich mal aus, da es bei mir nicht funktionieren würde), würde sich die Kostenersparnis zwischen PKW und Regiobahn sicher auf < 200 € pro Monat belaufen.
      Als Hinweis, hier leben noch weitere drei Personen, die täglich auf die Strecke müssen, zu unterschiedlichen Zeiten.
    • Schauen wir doch mal "hinter die Kulissen" oder anders: auf die Ursachen, wieso gestreikt wird....
      Die Dienstpläne bei der Deutschen Bundesbahn (oder den Vorgängern Reichsbahn (Vorkriegs-/Kriegszeit) und der Reichsbahn (Nachkriegszeit DDR) sind nie wirklich sozial oder arbeitnehmerfreundlich gewesen. Liegt in der Sache selbst begründet. Allerdings waren sich die Eisenbahner ALLER Bahnen darüber stets bewusst.... und die Eisenbahner aller Verwaltungen waren im Grunde stolz darauf, eben Eisenbahner zu sein.
      Man muss dazu sagen: bei diesen (jetzt verallgemeinert und auf alle Bahnen bezogen) "Behördenbahnen" war es stets ein gegenseitiges "Geben und Nehmen". "Karl... kannst du mir nächste Woche nochmal 5 Nächte machen?" oder "Hör mal... morgen haste Ruhe... kannst du nicht..." war auch da an der Tagesordnung, allerdings gabs dafür aber auch ganz ganz selten mal ein "Geht nicht" wenn der Karl auch mal was "zu kacken" hatte.
      Nachdem man die (mit der Reichsbahn vereinigte) Deutsche Bundesbahn unbedingt in eine privatwirtschaftlich organisierte AG umwandeln musste (wobei alle Parteien und vor allem: die Hausgewerkschaft der Bahn, dafür waren), wurde dieser stillschweigende Grundsatz wie so vieles andere auch, über Bord geworfen. Personal wurde abgebaut (kann man durchaus nachlesen im Internet, wieviel Personal eingespart wurde), Strecken stillgelegt, Infrastruktur abgebaut, bewährte Konzepte über Bord geworfen, alles auf dem Mehdornschen Altar der Börsenfähigkeit geopfert. Incl. der Funktionstüchtigkeit des Streckennetzes. An der Instandhaltung wurde gespart, ganze Bahnsysteme wurden quasi dem Verfall bzw. der (Fast.) Funktionstüchtigkeit beraubt (siehe z.B. das Berliner Netz, welches kurz vor dem Exitus war). Ganze ländliche Gegenden sind mittlerweile vom Streckennetz der bahn ausgeschlossen.
      Güterverkehr wurde abgebaut (man werfe Tante Google mal nach den Begriffen "Mora C" usw. an), Standorte geschlossen, Gleisanschlüsse geschlossen. Stückgut gibt's bei der Bahn nicht mehr, das fährt genau wie Reisegepäck und Expressgut komplett auf der Strasse. Unternehmer, die immer noch mit der Bahn ihren Krempel verschicken wollen, werden über weite Entfernungen mit dem LKW geschickt, um irgendwo ihre Ladungen auf die bahn zu verladen. Meustens machts dann für den Untermehner Sinn, gleich komplett zum Empfänger zu fahren, allerdings auf der Strasse.
      Überall verkommen Empfangsgebäude, sofern diese überhaupt noch vorhanden sind (ausser in Stadtzentren). Überall fühlt man sich irgendwie unwohl, wenn man einen Bahnsteig betritt, der nicht mitten in der Stadt liegt. Dreck, nichtfunktionierende fahrausweisautomaten, undurchsichtige Tarife usw. müssten eigentlich dazu führen, dass kaum noch jemand mit der Bahn fährt. Ist aber nicht der Fall, man fährt trotzdem. Die Züge sind in der Regel voll.
      Trotz eines guten Ergebnisses wird weiter am Personal gespart. Billigkräfte, die (das soll jetzt keine Kollegenschelte sein, die Leute können Garnichts dafür, die kriegen das eben erst garnicht beigebracht) nicht über den Tellerrand blicken können und nur ihre Tätigkeit kennen, aber nicht wissen was der Nachbar machen muss, sind für ein System Eisenbahn eigentlich nicht sinnvoll. Die gesamte Eisenbahn muss als EIN System gesehen werden, jeder arbeitet auch für den anderen, nur zusammen kann bei einem komplexen System sinnvoll geschafft werden. Und genau hier lautet seit Umstellung auf den "AG-Modus" die Parole: Jeder soll seine Arbeit machen, alles andere geht ihn nichts an. Das wird natürlich öffentlich mit anderslautenden Parolen eben andersrum dargestellt, in der Praxis aber....
      Man wollte eine Börsenbahn, man hat eine Bahn bekommen, die auf dem Weg dorthin den falschen Weg gegangen ist. Der "Malocher" ist nur noch ein Kostenfaktor. Lieber beschäftigt man sich mit dem Ankauf und/oder dem Engagement in Übersee und/oder dem Ankauf anderer bahnen in anderen Ländern, dem Einkauf in Systemen, die mit Eisenbahn nichts zu tun haben (alleine mal als Beispiel die "Gummibahn" Schenker). Hierzulande ist angeblich kein Geld für mehr Personal vorhanden, in Stuttgart wird aber gerade ein völlig sinnloser Neubau eines Bahnhofs ausgeführt, der in einem sehr sensiblen Bereich einen hervorragend funktionierenden Bahnhof ersetzen soll. Für dieses, von der Politik aufgezwungene Projekt werden (nach eigenen Angaben der bahn) derzeit 6,8 Milliarden Euro angesetzt. Für solch ein Sinnlosprojekt wird Geld gebunden, welches im restlichen Betrieb dringend benötigt würde. Wieviele Jahrhunderte könnte man die Forderungen der GdL eigentlich durch dieses Geld erfüllen?
      Unterm Strich (ich könnte noch ein paar Seiten füllen, belasse es aber jetzt dabei): man wollte seitens der Politik unbedingt die wirtschaftliche Privatbahn. Jetzt muss man auch mit den Folgen dieser Entwicklung leben. Will man eine volkswirtschaftlich orientierte, als Grundversorgung der Mobilität stets vorhandene Bahn (was ja angesichts auch des anwachsenden Strassenverkehrs, insbesondere des Schwerlastverkehrs), müsste man das rad wieder zurückdrehen und wieder die "Behördenbahn" einführen. Das dürfte aber wohl ein Hirngespinst sein....
      Fazit bleibt allerdings auch: Schuld an dieser Entwicklung (mit den Folgen des Streiks) ist die Bundesrepublik Deutschland selbst, und damit jeder Bundesbürger selbst. Denn eingestielt haben das alles die Politiker, die das bewährte System über den haufen geschmissen haben. Und die Politiker sind durch die Wahlen dazu ermächtigt worden. Mit den daraus resultierenden Folgen muss man leben können, schliesslich kann man nicht das Eine wollen und das Andere, daraus resultierende, negieren...
    • @monza30 Ich habe das nur mal als Beispiel genannt, wie es bei der DB zugeht.

      es war übrigens ein Schulkamerad von mir. ;(
      Solange das vermeintliche Recht Einzelner zum Unrecht für Andere wird gibt es keine Gerechtigkeit. myself

      Das was ich hier sage ist keine Rechtsberatung, sondern stellt meine persönliche Meinung dar und kann zu neuen Denkansätzen beitragen, auch wenn es "rechtlich" nicht immer einwandfrei erscheint.
    • Peanuts-Fan schrieb:

      Lieber Oberlix, weil es deiner Gewerkschaft nicht gelungen ist, mehr rauszuhandeln, empört es dich, wenn es andere vormachen?
      Nö tut es nicht oder wo hätte ich dies geschrieben?

      Peanuts-Fan schrieb:

      Weil es dir schlecht geht darf es anderen nicht besser gehen?
      Ebenfalls nein. Habe ich auch nirgends geschrieben.

      Peanuts-Fan schrieb:

      Alternativ könntest auch du dankbar sein, weil andere vormachen, was du dann in der nächsten Tarifrunde nachmachen kannst (bzw. deine Gewerkschaft).
      Nö weil du eben nicht ein Berufsfeld mit dem anderen gleichsetzen kannst. Nur mal zur Info: Ich komme aus dem Baunebengewerbe. Da hast du perse schonmal zig hunderte kleine Firmen und nicht wie beim Schiennenverkehr einen großen und eine Handvoll kleinere. Da kannst du als Gewerkschaft logischerweise mehr Druck aufbauen und erhalst auch das passende Medienecho. Oder glaubst du es käme groß in allen Zeitungen wenn für eine Woche Auf Baustellen die Maler Verputzer etc mal Streiken? Wenn es alle Berufsgruppen wären vieleicht aber so wäre es im einen Jahr der Elektriker dann im anderen der Maler etc.. Das interessiert unterm Strich leider keinen.
    • was natürlich auch am Beteiligungsanteil der gewerkschaftlich organisierten Beschäftigten liegt.

      Andere Länder, andere Sitten: anderswo gibts sogar "Bossnapping"

      verdi.de schrieb:

      "Manager in Geiselhaft". Aus Wut darüber, dass hunderte von Arbeitsplätzen vernichtet werden sollen, kesseln französische Arbeiter ihren Chef ein. Sie besetzen Betriebe, sperren Manager übers Wochenende in ihre Büros ein
      und in Deutschland, da wird gleich wieder politischerseits in die Tarifautonomie eingegriffen, weil mal ja leider damals unbedingt die Infrastruktur "vertafelsilbern" musste


      Verdi.de schrieb:

      Weicheier. So deutlich sagt das natürlich keiner. Aber Italiener, Spanier, Portugiesen oder Franzosen können nicht verstehen, warum sich Beschäftigte in Deutschland so viel gefallen lassen und so selten streiken. Statt die Arbeit für einige Stunden niederzulegen und dem Arbeitgeber einen kleinen Vorgeschmack darauf zu geben, was noch folgen könnte.
      Bedenke: "Humor ist der Knopf, der verhindert, dass uns der Kragen platzt." ^^ Ringelnatz :D
      Was heißt das? Abkürzungen, "Forengeheimsprache" und "geflügelte Worte"

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    • Kaiolito schrieb:

      @Sternchen

      Dir ist schon klar, dass sich im Rahmen einer Regiokarte die Kosten immer unterhalb derer bewegen, die ein PKW, gleich welcher Art und Güte, anfallen?
      Ich habe mich kürzlich damit beschäftigt, weil wir am schauen sind wie mein Kind ab September zur Praktikumsstelle kommt, selbst wenn ich alle Vorteile nutze die von der NVV geboten werden, so bin ich mit dem Auto selbst dann noch billiger wenn ich sie täglich hin und zurück fahre, und das bei doppelter Strecke da ich täglich zwei Leerfahrten habe.......rechnen kann und muss ich
    • nvv schrieb:

      Der NVV lässt von 01. April bis 31. Oktober 2015 in den Landkreisen Kassel, Werra-Meißner und Waldeck-Frankenberg wieder zahlreiche Busse mit zusätzlichen Fahrradträgern und -anhängern fahren.
      ;) manchmal hilft das Zweirad beim Sprung über Tarifzonengrenzen ...

      Aber mal im ernst, 4 Fahrten am TAG - deine Arbeitszeit stellst du bei deiner Berechnung nicht in Rechnung @ Sternchen!?

      @all, es muss ja nicht immer das Auto sein, Entfernungen bis 15 km sind ja schön mit dem Fahrrad zu bewältigen, wenn der Schnee nicht so hoch liegt.

      Alternativ hab ich immer noch einen alten Roller :D in der Garage, da darf kann sogar noch jemand mitfahren :saint:
      Bedenke: "Humor ist der Knopf, der verhindert, dass uns der Kragen platzt." ^^ Ringelnatz :D
      Was heißt das? Abkürzungen, "Forengeheimsprache" und "geflügelte Worte"
    • @Sternchen
      Natürlich kommt es darauf an, wie gut das Angebot des ÖPN ausgebaut ist, dann ist es durchaus möglich, dass ein PKW günstiger sein kann, wenn man auch die Fahrzeit berücksichtigt, als eben die Bahn.
      Das will ich nicht abstreiten, sondern einfach die Pauschalaussage von dir.
      Wir haben hier drei Minuten zu Fuss bis zum Regiobahnhof, von dort 7 Minuten bis in die Innenstadt, fahren kann man im Bereich bis rund 60 Km mit der Karte. Kostet monatlich unter 60 €, Schüler oder Studenten unter 45 €, das würde ich bei der Versicherungsprämie von unter 23 jährigen nie schaffen..... also kostenmäßig.
      Die Kosten für Sprit, Auto, Inspektionen mal ganz außen vor.

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    • Wir liegen außerhalb dieser genannten Bereiche, keine Chance

      Meine Arbeitszeit kann und darf ich nicht rechnen, die Fahrten wird immer der oder die übernehmen der gerade Zeit hat

      Es wird wohl ein Mix aus ÖPNV, Roller und Auto werden, Fahrrad fällt aus, wir stecken im hessischen Mittelgebirge und da muss man topfit sein.

      Ich wollte nur darstellen das bei uns im Bereich des NVV das fahren mit ÖPNV wesentlich teurer ist als mit dem eigenen Pkw, bei uns muss man sich es leisten können mit der Bahn zu fahren, wer wenig Kohle hat fährt besser mit dem Auto

      @Kaiolito:Bei der Strecke die mein Kind fahren muss kostet die billigste Karte im Monat aktuell 103 Euro für einfache Fahrtstrecke von 20km,aber nur bis sie 18 ist, dann verdoppelt sich der Preis fast

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    • Siehst du @Sternchen

      Es gibt darüber keine Pauschalaussagen, sondern allenfalls Fälle, die einen Teil der Bevölkerung betreffen, je nachdem wo sie wohnen.
      Du darfst meinen Nick auch gerne kleiner schreiben, ich kann noch recht gut lesen.

      EDIT:
      Deine Aussage war:
      Leute die sich kein Auto leisten können, die können es sich erst recht nicht leisten mit der deutschen Bahn zu fahren, denn meist fährt man mit dem (richtig ausgewählten) Auto günstiger als mit der Bahn
      Hervorhebung von mir.

      Hier ist das eben nicht so und das Wort "meist" lässt eben den Eindruck zu, dass dies auf deutlich mehr als die Hälfte der Bevölkerung zutreffen würde. Dem ist nicht so.

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    • eben und noch im Radio:

      Redezeit - ndr Info ndr.de/info/epg/stationndrinfo…stream-livestream619.html


      Die vielen Verhandlungsrunden zwischen der Bahn und der Gewerkschaft Deutscher Lokführer (GDL) haben den Konflikt nicht entschärfen können. Es geht dabei nicht nur um Lohnpunkte, sondern auch um die Frage, welche Bahngewerkschaft in Zukunft die Interessen der verschieden Berufsgruppen im Unternehmen vertreten soll.
      Bedenke: "Humor ist der Knopf, der verhindert, dass uns der Kragen platzt." ^^ Ringelnatz :D
      Was heißt das? Abkürzungen, "Forengeheimsprache" und "geflügelte Worte"

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    • Ich denke nämlich auch, dass es hier nicht mehr um Lohnforderungen o.ä. geht sondern nur um Macht, denn

      - Servicepersonal ist bei der EVG organisiert
      - diese hat bereits angeboten das die GDL weiterhin für Eckpunkte der Lokführer zuständig bleibe

      - aber alles abgelehnt

      Naja, lass die mal Monate streiken dann merken unsere Stadtstaaten was das als Folge hat:

      - schlechte Luft
      - Stau
      - Dreck
      - Lärm

      ...
    • Paketversender aus OHV schrieb:

      - Servicepersonal ist bei der EVG organisiert
      - diese hat bereits angeboten das die GDL weiterhin für Eckpunkte der Lokführer zuständig bleibe
      Aaaahhhh.... Junge junge... das wusste ich tatsächlich nicht, dass die EVG jetzt bestimmen darf, wen die GdL vertreten darf und wen nicht. Du meinst also, dass die in der GdL organisierten Fahrpersonale, die keine TF sind, nur durch die Gewerkschaft vertreten werden sollen/dürfen, welche gerade diese Leute in der Vergangenheit schon über den Tisch gezogen hat, indem sie einen Tarifvertrag geschlossen hat, nach welchem die Fahrpersonale deutlich schlechtere Leistungen bekamen als das andere Personal bei der DB? Längere Arbeitszeiten etwa?
      Kennst du dich auch nur rudimentär in Tarifrecht aus? Anscheinend nicht... dann wüsstest du, dass jede Gewerkschaft das verbriefte Recht hat, für ihre Mitglieder Abschlüsse zu machen. Und zum Thema "mehrere Tarife in einer Arbeitnehmergruppe" habe ich ja oben schon was geschrieben. das macht die DB-AG nämlich selbst. Aber nur da wo es ihr in den Kram passt. Unterschiedliche Entlohnungen und Arbeitszeiten sind in dem Konzern an der Tagesordnung, auch bei gleicher Arbeit und im gleichen Dienstplan. Nur alleine die unterschiedliche Handhabung in Sachen Arbeitszeit und Entgeld zwischen Arbeitern und Beamten mal ins Feld geworfen. Komisch... da geht's aber wenn die GdL einen Tarifvertrag für IHRE Mitglieder haben will solls nicht gehen?
      Ausserdem solltest du mal in die Mitgliederzahlen schauen, bei welcher Gewerkschaft die jeweiligen Personale mehrheitlich beschäftigt sind. Ist aber Wumpe... die GdL will Abschlüsse für ihre Mitglieder, wie vom GG und durch höchstrichterliche Beschlüsse vorgesehen. Die Mitglieder der EVG dürfen sich gerne deren Abschlüssen anschliessen, da hat die GdL Garnichts gegen.
      Komischerweise funktionieren die Abschlüsse und Tarifgespräche bei anderen EVU (Eisenbahnverkehrsunternehmen). Dort wird entweder mit minimalen oder - wie bei National Express - jüngst ohne Streikandrohung vernünftig verhandelt und abgeschlossen. Allerdings haben diese wirklich privaten Konzerne auch keinen Riesenwasserkopf, der Angst um seine Pfründe hat. Die wollen Geld verdienen und wissen, dass sie das ohne motiviertem und gescheit entlohntem Personal nicht auf die Reihe kriegen werden.
      gdl.de/Aktuell-2015/AushangReport-1430749012
    • Paketversender aus OHV schrieb:

      Naja, lass die mal Monate streiken dann merken unsere Stadtstaaten was das als Folge hat:

      - schlechte Luft
      - Stau
      - Dreck
      - Lärm
      Jetzt dazu:
      wer hat denn dafür gesorgt, dass der Strassengüterverkehr derart ausuferte? Kaum war damals die DB-AG ausgerufen, haben Spediteure ihre LKW-Flotte aufgerüstet weil die DB-AG nichts besseres zun tun hatte, als sich in weiten Teilen aus dem Güterverkehrsgeschäft zurückzuziehen. Wo sind denn die Güter gelandet, die die Deutsche Bundesbahn noch transportiert hat? Die Deutsche Bundesbahn hatte nämlich noch den gesetzlichen Auftrag zum Transport. Die DB-AG wurde natürlich davon "befreit", die hat keinerlei Vorsorgeverpflichtungen. Auch nicht für Personenverkehre oder Mobilität der Bürger. Dem Gesetzgeber ist das völlig egal gewesen oder aber noch schlimmer: der hat an sowas garnicht gedacht.
      Und nun gibt's zwei Möglichkeiten: entweder will man eine Mobilitätsvorsorge des Staates, dann muss man aber die Bahn wieder zu einer Beamtenbahn machen. Oder aber der Gesetzgeber will das nicht, dann muss man mit den Rechten des freien marktes leben. Ein "freier Markt aber ohne Rechte der Arbeiter" ist zwar der Wunschtraum des Kapitalismus, bei uns aber gottseidank in der extremen Form nicht möglich, da sei das Bundeverfassungsgericht vor. Andernfalls wäre dieser Staat definitiv nicht mehr der Staat, in dem es sich zu leben lohnen würde für abhängig Beschäftigte. Oder will man solche Zustände wie in den USA, einem Land dessen kapitalistische Wirtschaftsform immer mehr arme Leute hervorbringt und in dem die Wirtschaft bestimmt, was gemacht wird. Ok... wird hier auch, aber wir haben wenigstens noch Gerichte und andere Organe, die extreme Missstände verhindern helfen
    • Spiegel.de letztes Jahr November schrieb:

      Wenn Manager "Personal abbauen", nehmen wir es hin. Wenn die Abhängigen für ihre Interessen kämpfen, herrscht Empörung. Der Bahnstreik ist kein Skandal - sondern ein Geschenk. Er erinnert uns an die Macht der Arbeitnehmer.
      spiegel.de/politik/deutschland…n-geschenk-a-1001337.html :

      "Die Kritik an Weselsky und seinen Leuten stellt in Wahrheit die Legitimität dieser Aufgabe infrage. Dass es einen Interessengegensatz gibt zwischen denen, die ihre Arbeitskraft hergeben, und denen, die sie nehmen - denn so herum wird ja ein Schuh aus dem Verhältnis von Arbeitgeber und Arbeitnehmer -, das haben wir vergessen. Der Wind der öffentlichen Meinung bläst Weselsky auch deshalb so hart ins Gesicht, weil nicht wenig Leute inzwischen meinen, die Beschäftigten sollen gefälligst nehmen, was der Chef zahlt, und ansonsten das Maul halten."

      und Fazit aus dem ganzen Dilemma:


      Spiegel.de schrieb:

      Die Bahn ist ein Unternehmen in Staatshand, das aber nach den Prinzipien des privaten Profits betrieben wird - das ist die vollkommene Perversion des modernen Kapitalismus. Um es klar zu sagen: Wer nicht will, dass Lokführer streiken, der soll sie wieder zu Beamten machen.
      UND im gleichen Moment natürlich die Aktionäre kalt stellen ;)
      Bedenke: "Humor ist der Knopf, der verhindert, dass uns der Kragen platzt." ^^ Ringelnatz :D
      Was heißt das? Abkürzungen, "Forengeheimsprache" und "geflügelte Worte"

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    • Nein ich kenne mich damit nicht aus. Gebe ich doch zu. Und ich bin Befürworter eines Abschlusses für alle ähnlich dem Nahverkehr oder öD.

      Dort verhandeln mehrere Partner an einem Tisch und einigen sich für alle. Nur so klappt das mit einem guten Tarifvertrag. Aber auch hier wäre mehr drinnen gewesen ...

      Na gut und nun zurück zur GDL. Herr W kommt wie ein kleiner König rüber der aktuell tausende Pendler gegen sich hat. Auch Traumfahrer in Berlin würden die Bahner aktuell lieber verkloppen. Aber warum? Vielleicht sind wir alle zu dumm und wissen nicht was die GDL will oder wir wissen das GDL und Herr W eher nur an sich denken ...

      Ich weiß es nicht. Wir werden dieses Chaos überstehen und das nächste kommt ... ich denke Herr W lässt es in ein unbefristeten Streik ausatmen ...
    • Ironie ein: Und zum Thema Staatsbahn - nein danke - braucht keiner. Die Mobilität der Bürger würde ich auf der Straße sehen. Der Bahn könnte man die Subventionen streichen und lieber in den Brückenbau und Straßenbau stecken ... Ironie aus

      Der Nahverkehr klappt doch in den Ballungszentren dank der Länder gut ...

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