Tarifstreit bei der Bahn - Toleranz überschritten

    • Paketversender aus OHV schrieb:

      Der Nahverkehr klappt doch in den Ballungszentren dank der Länder gut ...
      Du weisst aber auch, dass die DB sowie die wirklich privaten Nahverkehrsunternehmen zusätzlich subventioniert werden? Die DB-AG direkt und zusätzlich noch über die bestellten Verkehrsleistungen (die bekommen aber auch die anderen Unternehmen), die ja über die Regionalisierungsmittel den Unternehmen zufliessen. dazu kommen dann die Einnahmen aus den Fahrscheinverkäufen.
      Nun werden aber Trassengebühren (an DB-netze) und Stationsgebühren (an DB-Station und Service für jeden Halt an jeder Milchkanne) gezahlt. Von den privaten Unternehmen wie von der DB auch. NUR..... da DB-Netze ja auch in der Konzernholding ist wie S&S auch, fliessen die Einnahmen alle in einen grossen DB-Topf. das sollte mit der Ausgliederung des Netzes aus dem Konzern verhindert werden, da ist aber nichts draus geworden. Die DB wehrt sich natürlich mit Händen und Füssen dagegen, fliessen doch so richtig viele Gelder in den Topf. Dadurch hat die DB einen gewaltigen Wettbewerbsvorteil, den sie auch zu nutzen weiss. Durch ständig steigende Trassenpreise und S&S-Kosten zahlen die Wettbewerber an die Bahn richtig Knete, sie selbst verbucht natürlich die Einnahmen ihrer eigenen Töchter im Topf, anstatt die Gelder für den vorgesehenen Zweck zu verwenden: Ausbau und Instandhaltung des Netzes und der Bahnhöfe/Haltepunkte. Da lässt die bahn sich lieber von Städten und Gemeinden und Ländern, auch vom Bund, zusätzlich Knete überweisen, bevor sie was macht. Und lieber reisst sie ab anstatt zu reparieren... denn für Neubau gibt's höhere Zuschüsse, für Reparatur muss sie selbst aufkommen.
      Heute fliessen nicht weniger Gelder an die bahn wie vor der Reform. Es ist mehr. Nur eben versteckt. Und trotzdem sind die Schulden wieder auf fast gleichem Niveau. Trotzdem dass die AG bei "Null" gestartet ist, incl. der kostenlosen Überlassung der Infrastruktur, die der Steuerzahler ja der Bahn bezahlt hat. Von wegen "Wettbewerb" auf der Schiene....
      Der Nahverkehr klappt nur gut, weil der hinten und vorne alles reingesteckt bekommt was er will. Trotzdem würde ich mal schauen, wie Nahverkehr in tagesrandlagen oder an Wochenenden gestaltet ist. Da bekommt man dann doch Kopfschmerzen beim Betrachten des Angebots.
    • Paketversender aus OHV schrieb:

      Na gut und nun zurück zur GDL. Herr W kommt wie ein kleiner König rüber der aktuell tausende Pendler gegen sich hat. Auch Traumfahrer in Berlin würden die Bahner aktuell lieber verkloppen. Aber warum? Vielleicht sind wir alle zu dumm und wissen nicht was die GDL will oder wir wissen das GDL und Herr W eher nur an sich denken ...
      Nochmal zum mitmeisseln: Der Vorsitzender einer Gewerkschaft bestimmt nicht alleine, was getan wird oder nicht. Darüber stimmt eine Tarifkommission ab und die Mitglieder werden in einer Urabstimmung befragt und stimmen zu oder lehnen ab.... Niemand bestimmt alleine was getan wird.
      ja sicher würden die Leute die Bahner am liebsten verkloppen wie du dich ausdrückst. wagt es doch eine Gruppe sich gegen Missstände zu wehren, die sie nicht mehr hinnehmen wollen.
      Du musst dir das doch mal selbst sagen: warum sollen andere Leute Missstände hinnehmen, nur weil du mal ein paar Unannehmlichkeiten auf dich nehmen musst und das nicht willst? Ich sage mal provokativ: warum nimmt man einen weit entfernten Arbeitsplatz an und ist auf einen Transport durch andere Leute angewiesen? Muss man das? Ok... aber dann sollte man diesen Leuten auch zugestehen, dass sie auch Rechte haben, u.A. den auf vernünftige Arbeitsbedingungen. Tja... und mal nur eine kleine Anmerkung: wie Lokführer, Zugbegleiter und auch sonst viele Eisenbahner (und andere Dienstleister) zur Arbeit kommen, ist doch auch den Leuten wumpe. Denn bei nächtlichen Dienstbeginnzeiten kommen DIE nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln zur Arbeit und sind auf private Fahrzeuge angewiesen...

      Und wer zu dumm ist und nicht wissen will, was die GdL wirklich will, sondern sich sein "Wissen" aus Blöd"Zeitung" und gleichgeschalteter Presse/Medienlandschaft reinzieht ohne auf die wenigen anderslautenden/kritischen Berichte zu reflektieren, dem ist nicht zu helfen. Ist ja auch einfacher, auf eine "aufmüpfige" Gewerkschaft einzuschlagen, anstatt seine Denkmurmel in Wallung zu bringen und hinter die potemkinschen Kulissen zu schauen. Der deutsche Michel ist eben immer noch meistens obrigkeitshörig. Da sind solche Störenfriede so gut angesehen wie ein Maulwurfshügel im bürstengestutzten Rasen und werden ebenso gnadenlos bekämpft....
    • monza30 schrieb:

      Ein "freier Markt aber ohne Rechte der Arbeiter" ist zwar der Wunschtraum des Kapitalismus, bei uns aber gottseidank in der extremen Form nicht möglich, da sei das Bundeverfassungsgericht vor.
      Noch.
      Die derzeitige Groko regiert mit Zweidrittelmehrheit, mit der man auch das GG nach den Bedürfnissen der "marktkonformen Demokratie" zurechtstutzen kann.
      Und es gibt bereits Spitzenpolitiker, die nach einer Kastration des BVerfG rufen. Weil es sich angeblich ganz ungebührlich in die Aufgaben des Gesetzgebers einmischt. Zu deutsch: Allzu häufig GG-widrige Gesetze gekippt hat.

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      Wenn etwas einmal passiert, passiert es vielleicht nie wieder. Wenn etwas zweimal passiert, passiert es sicher auch ein drittes Mal
    • Diejenigen, die das Vorgehen der GDL noch immer als verhältnismäßig ansehen, mögen bitte auch zur Kenntnis nehmen, dass selbst der DGB scharfe Kritik an der GDL übt und das nicht erst jetzt, sondern immer wieder seit November letzten Jahres, wo man bereits die Grenzen der Solidarität überschritten hat:

      n-tv.de/wirtschaft/DGB-Chef-sc…-GDL-article14982936.html
      welt.de/wirtschaft/article1339…er-GDL-Chef-Weselsky.html

      Der DGB als Dachverband der Gewerkschaften müsste ja von Haus aus das größte Verständnis für die Streikenden aufbringen. Dass dem nicht so ist, dass sollte jedem zu denken geben, der immer noch nicht begriffen hat, dass es hier um reine Machtspiele zwischen der Gewerkschaften geht und schon lange nicht mehr um die Rechte der Arbeitnehmer. das Streikrecht wird hier gnadenlos missbraucht.
      „Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst.“ Voltaire

      Der Horizont mancher Menschen ist ein Kreis mit dem Radius Null - das nennen sie dann ihren Standpunkt.
    • @Uhu

      Dem kann ich nicht mehr, auch nach den umfangreichen Postings von monza, ganz zustimmen.
      Hier dazu ein Bericht von heute:
      spiegel.de/wirtschaft/unterneh…-auszahlen-a-1032241.html

      Natürlich geht es um die nackte Existenz der GDL und vieler anderer kleiner Gewerkschaften. Natürlich ist es auch ein "Machtspiel", aber zu einem richtigen Spiel braucht es mindestens immer zwei. Dass hier die DB auf Zeit spielt, von der Bundesregierung unterstützt wird, sollte auch jedem klar sein. Dass sich die kleine GDL da mit mächtigen Playern anlegt, auch.

      Der DGB ist für mich eher....... na ja, ein weichgespülter Haufen, bei dem sich die wichtigen Leute gemütlich bei hohen Gehältern ausruhen und mit der Politik, auch hier ein na ja, sich ein wenig kabbeln und dann abnicken.
      Die müssten doch als erste gegen dieses Gesetz sein, ja sogar das Gesetz und die Macher quer durch die Republik jagen........ machen sie das? Eher nicht, die werden irgendwann vor das Bundesverfassungsgericht gehen und die die Arbeit machen lassen.
      Empörung geht anders. Wo steht denn der DGB derzeit auf der Straße um eines seiner Mitgliedsunternehmen oder viele zu unterstützen?
      Bei einem solchen Gesetzentwurf wurde in Frankreich alles stillstehen, vom Taxi über die U-Bahn bis hin zu jedem Zug, der irgendwo hinfahren soll.
    • Nun gut, ich will nicht behaupten, ich würde mich mit den Strukturen von Gewerkschaften auskennen und lasse mich deshalb auch gerne belehren. Bleibt für mich aber weiterhin der berechtigte Vorwurf, dass die GDL eine katastrophale Öffentlichkeitsarbeit macht. Wenn es wirklich um die Arbeitsbedingungen der Lockführer geht und nicht ums liebe Geld, dann sollte man das auch so eindringlich in der Öffentlichkeit kommunizieren. Insofern muss man sich nicht wundern, dass man mittlerweile die halbe Nation gegen sich aufbringt.

      Und was für mich gar nicht geht: Schlichtung ablehnen. Zu gut Deutsch: Kompromisse werden nicht gemacht, es gelten nur unsere Forderungen. Das ist nicht lösungsorientiert und so löst man auch keine Konflikte.
      „Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst.“ Voltaire

      Der Horizont mancher Menschen ist ein Kreis mit dem Radius Null - das nennen sie dann ihren Standpunkt.
    • Ja leider.... deshalb habe ich immer eine GroKO als gefährlich angesehen. Und zwar für die Demokratie selbst. Im Grunde haben wir nämlich eine Pseudo-Demokratie, da die Abgeordneten sich durch ihre jeweilige Partei zu Zustimmungen genötigt sehen, die ihrem eigenen Gewissen entgegenstehen. Wer da nicht mitspielt ist ganz schnell weg vom Fenster, egal wie hoch seine Zustimmung in seinem Wahlkreis auch ist. Und bei einer GroKO, die eine so hohe Mehrheit wie jetzt hat, ist sowas ganz schnell beschlossen. Da bliebe nur noch der Bundesgrüssaugust und eben das Verfassungsgericht. Und da will man ja auch an den Stellschrauben drehen, hat man doch bereits genügend Niederlagen vor diesem Gericht hinnehmen müssen.
      Dass man mit einem solchen Vorgehen die Grundlagen der Demokratie begräbt, ist anscheinend den Herren und Damen im Parlament scheissegal....
    • biguhu schrieb:

      Diejenigen, die das Vorgehen der GDL noch immer als verhältnismäßig ansehen, mögen bitte auch zur Kenntnis nehmen, dass selbst der DGB scharfe Kritik an der GDL übt und das nicht erst jetzt, sondern immer wieder seit November letzten Jahres, wo man bereits die Grenzen der Solidarität überschritten hat:
      Du musst zur Kenntnis nehmen, dass der DGB Partei ist. Genau wie die Politik. Flapsig gesagt, gehört die Bahn "der Politik", sie ist Eigentümer und somit Arbeitgeber.
      Der DGB hat natürlich ebenfalls ein starkes Interesse, die GdL möglichst klein zu halten und in die Schranken verweisen zu lassen. Schliesslich ist die EVG dem DGB angeschlossen. Interessant ist es zu sehen, wie die EVG eigentlich zusammengesetzt ist. Da haben sich nämlich zwei Gewerkschaften unterschiedlicher Herkunft zusammengeschlossen. Einmal die ehemalige GdED (Gewerkschaft der Eisenbahner Deutschlands, Dachverband der DGB) und die GdBA (Gewerkschaft der Bundesbahnbeamten und Anwärter, eine fast reine Gewerkschaft der Bundesbahnbeamten im Dachverband des Deutschen Beamtenbundes). Unterschiedlicher konnten die INteressen garnicht sein! Für Beamte ist der Zug bei der EVG jetzt abgefahren.... Besoldung wird eh über Gesetze geregelt, die anderen sozialen Leistungen werden durch die EVG garnicht oder nur in homöopathischer Dosierung mal angefragt. Getan wird da nichts....
      Die Beamten sind bei der Bahn eh eine "aussterbende Rasse", von daher kann die EVG die sogar links liegen lassen, ohne Nachteile zu haben.
      Interessant wird's, wenn man sieht, dass die GdL, in früheren Zeiten eher als "Gewerkschaftsbelustigungsverein" angesehen, im Dachverband Deutscher Beamtenbund angesiedelt ist. Das ist natürlich eine Konkurrenz für den DGB, da die GdL durch ihre Arbeit FÜR ihre Mitglieder immer mehr Zulauf bekommen hat und mittlerweile zukunftsgestaltende Abschlüsse bei anderen Privat-EVU hingelegt hat, die für die Mitarbeiter finanziell wie sozial eine gute Sicherung bedeuten. Das hat die EVG verschlafen. Und bei der DB erst recht, da ist sie mehr als Arbeitgebergewerkschaft bekannt.
      Dass der DGB hier natürlich die Konkurrenz kleinhalten und "entmachtet" sehen will ist doch klar. Deshalb ist er ja für das Tarifeinheitsgesetz. Nicht nur die GdL, sondern auch andere Gewerkschaften sollen entmachtet werden - vorzugsweise natürlich die von anderen Dachverbänden...

      biguhu schrieb:

      Der DGB als Dachverband der Gewerkschaften müsste ja von Haus aus das größte Verständnis für die Streikenden aufbringen. Dass dem nicht so ist, dass sollte jedem zu denken geben, der immer noch nicht begriffen hat, dass es hier um reine Machtspiele zwischen der Gewerkschaften geht und schon lange nicht mehr um die Rechte der Arbeitnehmer. das Streikrecht wird hier gnadenlos missbraucht.
      siehe oben....

      biguhu schrieb:

      Bleibt für mich aber weiterhin der berechtigte Vorwurf, dass die GDL eine katastrophale Öffentlichkeitsarbeit macht
      Ja, da stimme ich dir in Teilen zu. Allerdings muss man beachten, dass eben nicht alles in den Medien veröffentlicht wird, was durch die GdL herausgegeben wird. Man findet doch nur sehr wenige Medien, in denen die wirklichen Ziele der GdL genannt werden. Lesen tut man doch nur etwas von Lohnforderungen oder den "unverschämten Forderungen" nach Arbeitszeitverkürzungen. Sehr selten die tatsächlichen Forderungen, geschweige denn Artikel zur Situation bei der bahn insgesamt oder den Belastungen der Arbeitnehmer. Gedruckt wird doch nur das, was dem Mainstream entspricht, schliesslich sind die Medien sehr stark abhängig vom Anzeigenmarkt. Und kritische Medien werden ganz schnell von diesem Markt ausgeschlossen durch wegbrechende Bahn-Anzeigen.
      Zustimmen muss ich dir bei der Medienwirksamkeit bzw den -Auftritten durch Weselsky. Da gehört eigentlich jemand hin, der sich besser ins Licht setzen kann. Nun... der Mann ist gelernter Lokführer und kein Redner, er drückt sich oft genug unglücklich aus - keine Frage. Aber lieber jemand, der zu Kuhscheisse nicht "gute Butter" sagt als jemand, der die Öffentlichkeit hinters Licht führt wie der Herr Weber von der Gegenseite...

      biguhu schrieb:

      Und was für mich gar nicht geht: Schlichtung ablehnen. Zu gut Deutsch: Kompromisse werden nicht gemacht, es gelten nur unsere Forderungen. Das ist nicht lösungsorientiert und so löst man auch keine Konflikte.
      Schlichtung bedeutet: Uneinigkeiten beim Ergebnis irgendwie zusammenzuführen. Also mal als Beispiel: man streitet um eine Arbeitszeitverkürzung auf 35 Stunden pro Woche plus mehr Gehalt von 7 Prozent. Der Arbeitgeber bietet 39 Stunden plus 2 Prozent. Da man sich nicht einigen kann, wird ein Schlichter herbeigerufen und es kommt ein Kompromissergebnis von 2,5 Perzent plus 37,5 Stunden-Woche heraus. Ups... irgendwie kommt mir das halbwegs bekannt vor *lol*
      Man kann nur dann schlichten, wenn die Verhandlungen sich im Grunde nur um die Höhe des Ergebnisses drehen. In vielen Punkten war man sich ja zwischen GdL und Bahn bereits (halbwegs) einig, Ergebnisse standen auf dem Papier. Aber das ist nicht der springende Punkt.... der ist nämlich, dass die bahn sich weigert, mit der GdL verträge für Zugbegleiter und Lokrangierführer zu schliessen, diese Verträge will die Bahn ausschliesslich mit der EVG abschliessen. Vordergründig, weil sie nicht mehrere Tarife innerhalb einer Berufsgruppe haben will. Das ist absoluter Blödsinn, hab ich oben schonmal dargelegt. Es gibt soviele unterschiedliche Tarife auch innerhalb gleicher Berufsgruppen (die auch noch zusammen in einem Dienstplan arbeiten) wie es Tochterfirmen gibt. Da ist es, da arbeitgebergewollt, kein Problem? Komisch...
      Ein SChlichter kann doch bei der berechtigten, ich wiederhole: durch Grundgesetz und Verfassungsgericht bestätigten, Forderung der GdL Garnichts ausrichten. Auf der einen Seite steht die Forderung "Vertretungsanspruch", auf der anderen ein NEIN zu diesem gesetzlich und höchstrichterlich bestätigtem Anspruch. Man kann doch durch einen Schlichter hier garkeinen Kompromiss finden, wie sollte der aussehen? Etwa "Du GdL darfst zwar verhandeln, aber die Ergebnisse werden nur halb übertragen"? Geht doch garnicht....
      Hier ist der Eigentümer gefragt, die Bahn in die Weichteile zu treten und zu sagen: "Du musst dich auch an die Gesetze halten... also mach das und verhandel mit der GdL über ihre berechtigten Forderungen". Aber lieber versucht man, Gesetze zu ändern und der Demokratie wieder ein Stück wegzunehmen.
    • @monza

      Noch habe ich das kleine Stück Restglauben an die Demokratie und die Regierung, die von mir nicht gewählt wurde, nicht verloren.
      Kann zwar passieren, wenn das Gesetz durchgewunken wird oder gar das GG geändert werden sollte (wofür es meines Wissens derzeit keinen Ansatz gibt), aber die Hoffnung stirbt zuletzt.
    • Moin! Mal was zum Schmunzeln (?) - Zum bitteren Schmunzeln!

      zeit.de/kultur/literatur/2015-…ften-kiyaks-deutschstunde

      Sowas steht allerdings in der ZON nicht auf den Wirtschaftsseiten und nicht im Politikteil. Sondern im Feuilleton.

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    • Kaiolito schrieb:

      Kann zwar passieren, wenn das Gesetz durchgewunken wird oder gar das GG geändert werden sollte (wofür es meines Wissens derzeit keinen Ansatz gibt),
      Hab ich für Kaio rausgesucht:


      zeit.de/politik/deutschland/20…ht-kritik-norbert-lammert


      Immerhin der zweithöchste Repräsentant des Staates.

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      Wenn etwas einmal passiert, passiert es vielleicht nie wieder. Wenn etwas zweimal passiert, passiert es sicher auch ein drittes Mal

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von karakorum666 ()

    • Danke Kara,
      aber ich meinte ein tatsächliches Gesetzesblatt, welches dann vorgelegt und darüber abgestimmt wird. Ein solches ist mir derzeit nicht bekannt.
      Das es Meinungsäußerungen in diese Richtung gibt sehr wohl.

      Dennoch ein sehr interessanter Bericht, was nicht gleich zu setzen ist, dass ich die Meinung dieses Herren teile.
    • karakorum666 schrieb:

      Moin! Mal was zum Schmunzeln (?) - Zum bitteren Schmunzeln!

      zeit.de/kultur/literatur/2015-…ften-kiyaks-deutschstunde

      Sowas steht allerdings in der ZON nicht auf den Wirtschaftsseiten und nicht im Politikteil. Sondern im Feuilleton.


      dort schrieb:

      Der Parteivorsitzende der deutschen Sozialdemokratie stellt sich nicht vor die 3.000 streikenden Lokführer, sondern stärkt stattdessen in einem reaktionären Boulevardblatt den Rücken einer Aktiengesellschaft. Das ist der Abschied der Sozialdemokratie von der arbeitenden Klasse.
      und in den Kommentaren ein wahres wahrscheinliches Wort:


      Ehrlich0551 schrieb:

      7. Und was soll Sigmar Gabriel denn machen?
      Er denkt doch doch schon weiter, wenn er einmal nicht mehr Parteichef ist, keiner Regierung mehr angehört
      Ein Platz im Vorstand oder im Aufsichtsrat hat er sich nach diesem Interview mehr als verdient. Er macht sich sich dran, ein würdiger Nachfolger von Gas-Schröder zu werden.
      warum werden die Kommentare (hier) immer wieder (mal) gelöscht beim Abschicken? Software- Bedienerfehler?
      Bedenke: "Humor ist der Knopf, der verhindert, dass uns der Kragen platzt." ^^ Ringelnatz :D
      Was heißt das? Abkürzungen, "Forengeheimsprache" und "geflügelte Worte"

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    • Kaiolito schrieb:

      aber ich meinte ein tatsächliches Gesetzesblatt, welches dann vorgelegt und darüber abgestimmt wird. Ein solches ist mir derzeit nicht bekannt.
      Das es Meinungsäußerungen in diese Richtung gibt sehr wohl.
      Da bist du leider im Irrtum, Kaio.... denn das Gesetz zur Tarifeinheit ist ein solcher Eingriff. Auf Seiten der SPD will man damit direkt die Nähe zum DGB wieder stärken, das vertrauen ist in weiten Teilen dort verlorengegangen. Allerdings weniger im Bereich der Funktionäre als vielmehr in den Reihen der Mitglieder, also der malocher, dem eigentlichen Klientel der SPD. Seit den Zeiten des Deichgrafen Schmidt, Helmut ist das Verhältnis SPD-Wähler immer weiter abgesackt weil man sich immer weiter von den Interessen der Arbeiter entfernt hat. Das hat man auch im DGB gemerkt, als die Mitgliederzahlen ebenfalls fielen. Der Organisationsgrad in D ist nicht umsonst verhältnismässig niedrig. So kam es immer wieder zu kritischen Stimmen seitens des DGBs Richtung SPD, das Verhältnis kühlte immer weiter ab. Nun glaubt aber die ehemalige Arbeiterpartei, sich an den DGB mit Hilfe des Tarifeinheitsgesetzes anwanzen zu müssen. Als tatsächliche Arbeiterpartei hätte Gabriel die Bundesmerkel auflaufen lassen müssen, um der Teilhabe an der Macht Willen allerdings....
      Was der Malocher dazu sagt ist anscheinend egal. Anscheinend glaubt man in der SPD, dass alles schon bis zur nächsten Wahl vergessen ist. Ok... es wird viel vergessen. Zum Beispiel das Thema "Keine maut für Deutsche, keine maut überhaupt" wird an der KANZLERIN abperlen, egal ob sie da das Volk belogen hat. Allerdings... der SPD wird man ihr absolutes NEIN zur Maut bzw. den Verrat mit dem anschliessenden "Ja doch" nicht vergessen. Man kanns ja an den Wahlergebnissen ablesen. Wenn da nicht ein Umsteuern schnellstens eingestielt wird, sehe ich die SPD irgendwann den Weg der FDP gehen.
      Im DGB selbst gibt's ja auch Gewerkschaften, die mit dem "Ja" zum Tarifeinheitsgesetz nicht einverstanden sind. Und Politiker in jeder Partei. Nun zählen wir mal eins und eins zusammen: die doch sehr einseitige Berichterstattung in den Medien plus die einseitige Betrachtungsweise durch weiteste Teile der Politik plus das JA seitens des DGBs. Auf der anderen Seite die kritischen Stimmen, die kaum Beachtung in den Medien finden und somit "die Trommel nicht laut genug" rühren können. Da bleibt letztendlich nur noch Raum für den gang vors Gericht. Mit absehbarem Ergebnis...
      Leider ist es doch mittlerweile so, dass Gesetze erstmal beschlossen werden, auch wenn noch soviel kritische Stimmen auch durch Experten laut werden. Gutes Handwerk klopft vorher alles ab, auch auf die Wirkung hin. Seit vielen Jahren wird hierzulande anders regiert: man macht Gesetze und geht dann das Risiko der "Klatsche" ein, was oft genug ja so passiert ist. Das dürfte eigentlich garnicht sein, bleibt aber leider folgenlos. Parteiinterne Kritiker werden mundtot gemacht und dem Fraktionszwang unterworfen. Ein klarer Verstoss gegen das GG. Aber ebenfalls folgenlos.... Richtige Demokratie geht anders....
    • Zitat aus Tigers Post:
      Das ist der Abschied der Sozialdemokratie von der arbeitenden Klasse.
      Zitatende

      Davon hat sich die SPD schon längst verabschiedet. Angefangen hat das unter Schmidt. So richtig GEGEN die Interessen der Malocher hat dann die rot/grüne Koalition unter Putins Gasableser gehandelt. Man schaue doch mal, was die alles so beschlossen haben, u.A. die hartz-Gesetze, den Beschiss mit den Riester-Renten-Verarschungen, die Gesetze, mit denen man die Heuschrecken ins Land gelassen hat, Steuererleichterungen für Firmen, die zum guten Teil jetzt garkeine Steuern mehr in D bezahlen und teilweise sogar trotz immenser Gewinne Knete vom Steuerzahler in den Auspuff geblasen bekommen....
      Gegen diese Gesetze war alles, was in den Jahren nach dem Krieg durch CDU/CSU plus FDP ins Leben gerufen wurde, garnicht wahrnehmbar. Mit den rot/grünen Gesetzen ist Deutschland umgekrempelt worden und die SOZIALE Marktwirtschaft beerdigt worden.
    • Ich zeiehe meine Kritik an der GDL zurück und behaupte das Gegenteil.

      @monza30 ich stimme dir voll zu.

      Seit Schmidtchen Schleicher den Gaszählerableser ist in Deutschland nichts mehr wie es war.

      Die SPD war mal meine Partei, seit Schmidt nicht mehr.

      Also drehe ich den Spiess um und unterstütze jetzt die GDL
      Solange das vermeintliche Recht Einzelner zum Unrecht für Andere wird gibt es keine Gerechtigkeit. myself

      Das was ich hier sage ist keine Rechtsberatung, sondern stellt meine persönliche Meinung dar und kann zu neuen Denkansätzen beitragen, auch wenn es "rechtlich" nicht immer einwandfrei erscheint.
    • monza30 schrieb:

      Seit vielen Jahren wird hierzulande anders regiert: man macht Gesetze und geht dann das Risiko der "Klatsche" ein, was oft genug ja so passiert ist. Das dürfte eigentlich garnicht sein, bleibt aber leider folgenlos. Parteiinterne Kritiker werden mundtot gemacht und dem Fraktionszwang unterworfen. Ein klarer Verstoss gegen das GG. Aber ebenfalls folgenlos.... Richtige Demokratie geht anders....
      schöner, wenn auch vielleicht nicht ganz verfassungskonformer Vorschlag zu der Sache (Demokratie geht anders):
      zeit.de/politik/deutschland/20…?commentstart=33#comments


      "...Three-Strikes-Regel für Politiker einzuführen: eine dreimalige Zustimmung zu einem später vom Bundesverfassungsgericht als verfassungswidrig eingestuften Gesetz führt automatisch zum Verlust des Mandats." ;)

      Bedenke: "Humor ist der Knopf, der verhindert, dass uns der Kragen platzt." ^^ Ringelnatz :D
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    • @monza
      Habe mich wohl missverständlich ausgedrückt. Mir ist kein Antrag auf eine Grundgesetzänderung derzeit bekannt bzw. ich habe auch keinen benantragunsfähigen Text nur Neufassung gefunden.

      EDIT: Noch eine persönliche Bitte @monza. Kannst du in deine, von mir sehr gerne gelesenen Posts, zukünftig ein paar Absätze mehr einbauen? Der Text wäre leichter zu lesen.

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    • Krennz schrieb:

      Die SPD war mal meine Partei, seit Schmidt nicht mehr.
      Du wirst gackern... bis zur ungefähren 2Drittel-Zeit der Regierung Deichgraf war ich Mitglied der SPD.... danach kam dann die Zeit der Desillusion, irgendwas bewirken zu können. Das fing bereits im Ortsverein an, in dem entweder der "Wahlvorschlag" des Vorstandes gefolgt werden musste (was ist das überhaupt für eine sogenannte "Wahl", in der es ausschliesslich EINEN Kandidaten gibt???) oder man scheel angekuckt wurde. Von der beginnenden "grossen" Politik ganz zu schweigen, die sich zunehmend gegen die breite Bevölkerung hin zur Wirtschaft wendete. Über Umweltschutz brauchen wir ja auch erst garnicht reden. Von solch segnungsreichen *hüstel* Einrichtungen wie "gelbe Säcke" (die zum grössten teil ja auch mangels weiterer Verwendungsmöglichkeit einer "thermischen Verwertung" zugeführt werden) bis zum sinnreichen Plastikflaschenpfandblödsinnslösung (anstatt einer Verpflichtung zur umweltfreundlicheren Glasflasche) und (kostenintensiver) Luftverschmutzungsverordnungen für Verbraucher (wie die sinnreiche 4. Stelle hinterm Komma bei Autoabgasen anstatt der Verpflichtung zur Luftreinhaltung für die Industrieen plus diesem Umweltverschmutzungserlaubnishandel) ist da doch nichts passiert. Ok... das Verbot der EU (wo D ja eine gewichtige Rolle spielt) von Glühbirnen zur Energieeinsparung, welches zur höheren Energieverschwendung führt in der Gesamtbilanz (durch Herstellung, Entsorgung der giftigen Inhaltsstoffe, Transport der vielfältigen Einsatzstoffe usw...) dürfen wir nicht vergessen....
      Tja... und eben das - hier ja direkt zum Thema gehörende - Eisenbahngesetz, die Umwandlung eines funktionierenden, zur Mobilitätsgrundversorgung hervorragend aufgestellten Betriebes in öffentlicher Hand hin zu einer wirtschaftlich organisierten Form eines zusammengewürfelten haufens von rund 1000 verschiedenen Tochterfirmen. Jede Firma natürlich mit eigenem Wasserkopf, mit untereinander verschachtelten, undurchsichtigen Geflechten. Mit jeweils eiger Bilanzierung usw.... Nur eben mit untereinander nicht frei austauschbaren Mitarbeitern "an der Dienstleistungsfront".
      dazu ein sehr passendes Beispiel, direkt auch einschlägig zum Thema.... in Bundesbahnzeiten waren Lokführer "Allrounder". da konnte, soweit auf den verschiedenen Baureihen ausgebildet, jeder TF in der Lage, sowohl Personen- wie Güterzüge fahren zu können/dürfen. Da gabs dann so Dienstpläne wie "Fahr den Güterzug von A nach B, da übernimmst du den Personenzug nach C, von dort bringst du die S-bahn nach A, rangierst da noch zwei Stunden auf Lok3 und hast dann Feierabend". Nach Umwandlung in die "1000-Betrieb-Firma" ging das natürlich nicht mehr. Nicht dass es die genannten Züge nicht mehr gäbe, aber man darf ja schliesslich als Güterbahner keine Züge der anderen Firma "Fernverkehr" oder "Nahverkehr" mehr fahren. Ausser es wird vorher eine Papierschlacht eröffnet, in der die entstehenden "Kosten" aufgeführt und bezahlt werden. Man muss ja einen TF einer Fremdfirma ausleihen. das führt natürlich dazu, dass die "Gütermänner" teilweise stundenlang irgendwo in der Fremde herumsitzen müssen, um auf eine Gegenleistung/Anschlussleistung zu warten. Gabs früher zwar auch, dass mal Lokführer irgendwo warten mussten, aber nicht stundenlang. Natürlich wird dieses Rumsitzen und Warten nur teilweise auf die Arbeitszeit angerechnet...
      Noch ein pikantes Beispiel? Gabs mal am Rhein.... da verreckte ein Zug in der Bahnhofsausfahrt mitten im Weichenbereich und blockierte beide Streckengleise. Der Fahrdienstleiter nicht auf den Kopf gefallen engagierte blitzschnell die pausemachende Schenker-Rangierlok, packte die hinter den liegengebliebenen ZUg, zog den in den Bahnhof zurück. Folge: 10 Minuten Streckenblockade, sonst nichts. Dieser FDL wurde auf Zahlung der Kosten vom Arbeitgeber verklagt, anstelle einer Belobigung. Man hätte erst den Papierkram erledigen müssen, anstatt blitzschnell riesige Verspätungen zu vermeiden.
      Und so geht's im gesamten Betrieb mittlerweile.... in früheren Zeiten wären die Papierkrämer, die auf solche Gedanken gekommen wären, erst in den Kofferraum getreten worden, anschliessend für längere Zeit zum Weichenschmieren geschickt worden.
      Und alles mit Zustimmung auch der SPD.... die heute durch Gabriel Krokodilstränen absondert weil sich doch tatsächlich Arbeitnehmer gegen den zunehmenden Wirtschaftskapitalismus wehren...