Tarifstreit bei der Bahn - Toleranz überschritten

    • Tarifstreit bei der Bahn - Toleranz überschritten

      Jetzt ist die Toleranz bei vielen meiner Kollegen ab morgen überschritten:

      spiegel.de/wirtschaft/unterneh…nenverkehr-a-1031867.html

      D.h. auch für mich ab Dienstag mehr Runden um den Block drehen um im Wohngebiet Parkraum zu erhaschen. Oder vor der Arbeitsstätte für 10 € am Tag parken. Naja verstehen kann man die Streiker aber irgendwann sollte man auch mal nachgeben ... denn nicht alle können/wollen/dürfen pendeln ...
    • Das Problem ist doch, von der Bahn und vom Staat hausgemacht, und von langer Hand vorbereitet.
      Um lukrative Vorstandsposten zu schaffen wurde die ehemalige Deutsche Bundesbahn nach der Zusammenführung mit der Deutschen Reichsbahn, privatisiert und in in mittlerweile mehr als tausend Konzerntöchter zerschlagen.
      Es kann und darf doch nicht sein, dass Bahnpersonal, gleichen Alters und gleicher Tätigkeit verschiedene Gehälter bezieht.
      Nur weil der 'Eine' bei der 'richtigen' Gewerkschaft mit dem 'besseren' Tarifvertrag, und der 'Andere' kein Gewerkschaftsmitglied ist, und von einer 'Tochter' zur anderen ausgeliehen wird.
      Meiner Meinung nach ist die Aufrechterhaltung des Nah- und Fernverkehrs eine hoheitsrechtliche Aufgabe des Staates, und das dafür benötigte Personal gehört verbeamtet.
      Entbeamtung hat man ja schon mit dem 'Erfolg' des jetzigen Zustandes geschafft.
      Es gibt nunmal Tätigkeiten die zur Aufrechterhaltung rudimentärer Staatsfunktionen den Beamtenstand erforderlich machen.
      Streikrecht gibt es nicht, Was der Kollege verdient, steht in der Besoldungsliste, wann er befördert wird ist(war) auch aus Dienstposten/Planstellenzuweisungen ersichtlich.

      Ich selbst war als Beamter beim 'früheren' Fernmeldeamt also den 'Grauen' und hatte nie den Eindruck, dass der Beamtenstand aufgrund irgendwelcher hoheitsrechtlicher Aufgaben erforderlich gewesen wäre.
      Allerdings sehe ich Tätigkeiten wie z.B. Busfahrer im ÖPNV, Müllwerker, Lokführer, Zugbegleiter
      (die Liste lässt sich sicher weiterführen) zum Kreis der zu verbeamtet werdenden Tätigkeiten.
      Bürgermeister, Lehrer, und Minister u.A. sind nur Nutznieser des Beamtentums.


      LG Zentauer
      Der Beitrag wurde zu 100% aus recycelten Elektronen erstellt. Wer Schrebfeihler oder Dreckfuhler findet, darf sie behalten.
      Und wer meine Omma beleidigt, muss sie mitnehmen.
    • Dieser Weselsky ist ein eingebildeter Egomane, der Alle, die nicht das tun was erwill, versucht platt zu machen. Es geht ihm, m.E., nicht um das Wohlergehen seiner Kollegen, sondern um Macht. Diese Machtspielchen schaden der Allgemeinheit und der deutschne Wirtschaft, bringen aber für die Kollegen nichts. Im Gegenteil. Da geht so mancher Schuss von Unherrn Weselsky nach hinten los. (Genosse kann ich den nicht nennen, er schadet mir und allen Anderen auch mit seinem Gehabe. Bin Mitglied in einer Gewerkschaft)

      Wie heisst es immer so schön bei Einfahrt eines Zuges?

      "Zurücktreten bitte"
      Solange das vermeintliche Recht Einzelner zum Unrecht für Andere wird gibt es keine Gerechtigkeit. myself

      Das was ich hier sage ist keine Rechtsberatung, sondern stellt meine persönliche Meinung dar und kann zu neuen Denkansätzen beitragen, auch wenn es "rechtlich" nicht immer einwandfrei erscheint.
    • Ich finde es nicht gut, einseitig der Gewerkschaft die Schuld zuzuschieben. Das ist zwar wohlfeil, berücksichtigt aber nicht, dass für einen Vertrag 2 Parteien mit je 50% die Verantwortung tragen.
      Wer weiß, dass ab Jahresmitte ein neues Gesetz zum Tragen kommen soll, dass einen Teil der Gewerkschaften vom Abschluß von Tarifverträgen ausschliessen wird, kann verstehen, dass die Bahn genau deshalb auf Zeit spielt.

      Die Unanehmlichkeiten für die Bahnkunden sind bestimmt groß, allerdings sind wir auch heute alle schon sehr bequem geworden und nicht mehr gewohnt, uns mit Einschränkungen zu arrangieren und die als Teil unseres Lebens zu akzeptieren. Das ist letztlich Jammern auf sehr hohem Niveau.


      "Dieser Weselsky ist ein eingebildeter Egomane, der Alle, die nicht das tun was erwill, versucht platt zu machen."

      Wirklich? Oder vertritt er nicht konsequent genau die Klientel, für die er gewählt worden ist?
      Tun das ( seit Jahren ) die anderen Gewerkschaften? Doch wohl eher nicht. Gestern bei Jauch im Gaswerk war die übereinstimmende Meinung von Links bis zur FDP, dass Deutschland zum Billiglohnland inzwischen verkommen ist. Uns werden Tarifabschlüsse von nicht einmal 3% als wirtschaftlich tragfähig und gut für Deutschland verkauft. Ja, gut für die Wirtschaft - schlecht für die Arbeitnehmer. Seit Einführung des Euro ist das Netto-Gehaltsniveau nur noch gesenkt worden - trotz Lohnabschlüssen. Die Arbeitnehmer finanzieren die Wirtschaft. Und gleichzeitig sind dann die "Erfolge" der Wirtschaft die Mißerfolge der übrigen EU-Länder. Das ist auch durch das Versagen der Gewerkschaften erst möglich geworden.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von grafiksammler ()

    • Er ist der Cheffe einer Spartengewerkschaft.

      Wenn ich die Berichterstattung nachverfolge und die Infos meiner Gewerkschaft aufmerksam lese, dann will er seinen Machtbereich auf andere Sparten ausdehnen. Dazu veranstaltet er die Streiks. Es geht ihm persönlich nicht um die Interessen seiner Lokführer, sondern um Macht, mehr Macht und noch mehr Macht.

      Ich empfehle ihm nach Vanuatu, oder einem anderen Atoll in der Südsee zu gehen, dort kann er evtl. König werden. Hier hat er m.E. nichts zu suchen.
      Solange das vermeintliche Recht Einzelner zum Unrecht für Andere wird gibt es keine Gerechtigkeit. myself

      Das was ich hier sage ist keine Rechtsberatung, sondern stellt meine persönliche Meinung dar und kann zu neuen Denkansätzen beitragen, auch wenn es "rechtlich" nicht immer einwandfrei erscheint.
    • Das mit dem Weselsky geht doch schon seit Jahren so.

      Er will immer mehr, als er bekommen kann.

      Irgenwann mal sollte er einsehen, dass er nicht mit dem Kopf durch die Wand kann.
      Solange das vermeintliche Recht Einzelner zum Unrecht für Andere wird gibt es keine Gerechtigkeit. myself

      Das was ich hier sage ist keine Rechtsberatung, sondern stellt meine persönliche Meinung dar und kann zu neuen Denkansätzen beitragen, auch wenn es "rechtlich" nicht immer einwandfrei erscheint.
    • Die GDL und die Vereinigung Cockpit sind heute die einzigen Gewerkschaften die mit Streiks noch was erreichen können, wenn die Gesetzesänderung kommt ist das alles auch vorbei und die Arbeitgeber können auch in diesem Bereich machen was sie wollen, viel mehr als den Mindestlohn wird es dann zukünftig auch für Lokführer nicht mehr geben

      Leute wie du sind dann daran schuld, blos weil es für ein paar wenige Tage im Leben etwas unbequemer geht

      Wäre die Mehrzahl der DDR Bürger so wie du eingestellt gewesen, dann gäbe es die Mauer heute noch, auch wenn viele sich diese zurück wünschen, ur doppelt so hoch....
    • Mir erschließt sich nicht so ganz, was die jetzigen Streiks mit der Wende gemein habe, daher würde ich doch einfach vorschlagen, beim Thema zu bleiben.

      Für viele Bürger geht es schon lange nicht mehr um Bequemlichkeit, sondern um ernsthafte Probleme in der Alltagsbewältigung, insbesondere im Berufsleben. Auf das Auto umzusteigen, macht mir persönlich nicht viel, weil es für mich dadurch tatsächlich bequemer wird. Dann puste ich halt ein paar Abgase in die Umwelt. Ich kann ja nichts daran ändern. Weitaus mehr Zornesröte treibt es mir ins Gesicht, dass ich zum wiederholten Mal in den letzten Monaten mein Arbeitspensum nicht schaffen kann, dadurch entweder Dinge unerledigt bleiben oder halt Mehrarbeit anfällt.

      Insofern wird der Streit tatsächlich auf dem Rücken von Unbeteiligten ausgetragen. Und es fällt mir immer schwerer nachzuvollziehen, was die GDL sich da herausnimmt. Das Streikrecht ist wichtig, es darf aber nicht derart missbraucht werden.
      „Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst.“ Voltaire

      Der Horizont mancher Menschen ist ein Kreis mit dem Radius Null - das nennen sie dann ihren Standpunkt.
    • Nein biguhu, da kann ich Dir nicht zustimmen. Du mußt halt Dein Arbeitspensum so einteilen, dass Du es auch streikbedingt schaffen kannst. Diese Unbequemlichkeit darf man Dir und vielen anderen Leuten zumuten. Wenn 2 Rechte sich entgegenstehen, dann wird das Recht, das "wichtiger" oder "höherrangig" ist, vor dem anderen rangieren.

      Solange der eine Arbeitnehmer sich mit dem anderen Arbeitnehmer um seine Rechte streitet, solange werden die Politik und die Arbeitgeber sich ins Fäustchen lachen, sie verdienen an dieser Uneinigkeit. ( damit kein Mißverständnis aufkommt: ich sag das als ehemaliger GF )
    • grafiksammler schrieb:

      Nein biguhu, da kann ich Dir nicht zustimmen. Du mußt halt Dein Arbeitspensum so einteilen, dass Du es auch streikbedingt schaffen kannst. Diese Unbequemlichkeit darf man Dir und vielen anderen Leuten zumuten.
      Unmöglich, da ich mit einer ganzen Gruppe von Leuten zusammenarbeite, die zum Teil lange Anreisewege hinter sich bringen müssen. Das Ergebnis eines Streiks ist allerdings häufig, dass ein Teil der Gruppe nicht anreisen kann und das nicht, weil sie bequem sind. Das kann ich dir versichern! Insofern, muss ein Teil der Arbeit bei späteren Zusammenkünften nachgeholt werden. Und dafür habe ich gar kein Verständnis!
      „Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst.“ Voltaire

      Der Horizont mancher Menschen ist ein Kreis mit dem Radius Null - das nennen sie dann ihren Standpunkt.
    • Sternchen schrieb:

      Dann müssen sie eben mit dem Auto anreisen so wie viele andere auch die überhaupt keine Möglichkeit haben mit der Bahn zu fahren.......
      Ob du es glaubst oder nicht, es gibt in Deutschland Menschen, die können sich kein Auto leisten. Was meinst du, warum ich das hier so betone! Fakt ist, dass durch die Streiks so mancher Arbeitsplatz stark beeinträchtigt wird, obwohl alle Möglichkeiten ausgeschöpft sind. Und das, obwohl bereits eine enorme Lohnerhöhung und eine Einmalzahlung von 1000€ von der Bahn angeboten worden ist. Das Angebot würden die meisten Arbeitnehmer mit Kusshand nehmen. Hier geht es doch schon lange nicht mehr um die Lockführer. Da wird gnadenlos ein Machtkampf auf dem Rücken anderer ausgetragen.
      „Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst.“ Voltaire

      Der Horizont mancher Menschen ist ein Kreis mit dem Radius Null - das nennen sie dann ihren Standpunkt.
    • Was die Bahn morgen erreicht ist folgendes:

      - wütende Bürger
      - volle Straßen
      - Autofahrer die morgen nach Berlin wollen und wenn dann wieder irgendwo eine Nadel fällt, das blanke Chaos auf den Pisten.

      Ich habe vollstes Verständnis für die Streiks, aber das jetzt vorliegende Angebot ist ein Traum. Das hat nicht mal der Nahverkehr angeboten bekommen oder der öD in Berlin ...
    • biguhu schrieb:

      Sternchen schrieb:

      Dann müssen sie eben mit dem Auto anreisen so wie viele andere auch die überhaupt keine Möglichkeit haben mit der Bahn zu fahren.......
      Ob du es glaubst oder nicht, es gibt in Deutschland Menschen, die können sich kein Auto leisten. Was meinst du, warum ich das hier so betone! Fakt ist, dass durch die Streiks so mancher Arbeitsplatz stark beeinträchtigt wird, obwohl alle Möglichkeiten ausgeschöpft sind. Und das, obwohl bereits eine enorme Lohnerhöhung und eine Einmalzahlung von 1000€ von der Bahn angeboten worden ist. Das Angebot würden die meisten Arbeitnehmer mit Kusshand nehmen. Hier geht es doch schon lange nicht mehr um die Lockführer. Da wird gnadenlos ein Machtkampf auf dem Rücken anderer ausgetragen.
      Immer diese Märchen vom Machtkampf auf dem Rücken anderer Leute.....
      Überlegt mal... klar stellt ein Streik Einschränkungen für andere Leute dar. Das ist nunmla so in der Natur eines Streiks begründet. Nichts anderes ist das bei Post-, Kita- oder anderen Streiks.
      Und wenn dann der Arbeitgeber der Gewerkschaft ihr verbrieftes Grundrecht (welches übrigends auch durch höchstrichterlichen Spruch genauSO bestätigt wurde) nicht gewähren will - nämlich den Abschluss eines Tarifvertrags für die in der Gewerkschaft organisierten Mitglieder - wird's allmählich Zeit, dass sich die Arbeitnehmer, in erster Linie aber die AN-Vertreter, Gedanken um unseren Rechtsstaat machen. Da kommt nämlich die Regierung, allen voran eine gewisse Frau Nahles (Mitglied der SPD, ehemals eine ArbeitNEHMERpartei) auf den Gedanken, einfach ein Gesetz gegen die Tarifpluralität zu machen. Und die BAHN spielt hier auf Zeit - die will nämlich das Gesetz abwarten, um dann ausschliesslich noch mit ihrer "Schosshundgewerkschaft", der Hausgewerkschaft verhandeln zu müssen, die bereits in der Vergangenheit dadurch hervorgetan hat, dass sie berechtigte Arbeitnehmerinteressen geopfert hat, um dem Arbeitgeber zu gefallen.
      Der GdL geht es um eins: dass sie einen Tarifabschluss zustandebringt, der ihr laut GG zusteht. Und das wird verweigert. Also geht hin und greift die richtigen Adressaten an oder bedankt euch bei den richtigen: der bahn und der Politik. Denn: wenn man eine fahrende, also eine stets funktionierende Bahn will, quasi eine lebenswichtige, zur Grundversorgung gehörende Mobilität, dann muss man auch verurteilen, dass man die Deutsche Bundesbahn zu einer privatwirtschaftlichen Bahn gemacht hat. Man wollte das genau so, also muss man auch mit den Folgen leben können.
      Es wird in diesem Land doch nun weissgott viel zu wenig gestreikt, die DGB-Gewerkschaften haben sich doch grösstenteils bequem im kapitalistischen System eingerichtet. Arbeitnehmerrechte werden immer weiter eingeschränkt bzw. nicht gewährt, es wird doch alles dem Wirtschaftssystem untergeordnet. Kritische Stimmen in Funk, Fernsehn und Printmedien sind kaum noch wahrnehmbar. Alles hackt auf der GdL, einer der letzten Gewerkschaften, die noch für den AN eintritt und "was tut" rum. Und alle singen das hohe Lied des Kapitals....
      Alle Errungenschaften der älteren Generationen in dieser Sache kommen nach und nach unter die Räder.... und das Volk merkt es nicht oder will es nicht merken, alle sind nur auf IHREN Horizont und auf IHRE Bequemlichkeit bedacht. Dass mit diesem Streik auch ihre Rechte verteidigt werden, daran denkt niemand. Man kann ja mal nicht mit dem Zug fahren... ein Verbrechen, wenn andere Leute ihre Rechte wahrnehmen wollen...
      Eigentlich ein Armutszeugnis für unsere Demokratie... oder ist Demokratie nur dann willkommen, wenn sie bequem ist und einen nicht stört?
      Wacht auf...
    • OHV

      Du meinst sicher: Was die GDL erreicht?
      Es kann schließlich auch nicht sein, dass jede Forderung durchgewunken wird. Was will die GDL dann das nächste mal 10 % mehr Lohn + 2.000 € + 5 Stunden weniger wöchentlich?
      Vielleicht Vorruhestandsregelungen ab 40 mit vollem Lohnausgleich?

      Leute, wirklich ich habe Verständnis für die Postition der Arbeitnehmer und ich kenne auch das Streikrecht, aber @Uhu hat recht, es geht hier nicht um die Lokführer, es ist ein Machtkampf um Gewerkschaftsmitglieder, Beiträge, Einfluss und Ego.