Internet-Kriminalität in Deutschland nimmt weiter zu

    • Internet-Kriminalität in Deutschland nimmt weiter zu

      Die Internet-Kriminalität in Deutschland nimmt nach Erkenntnissen der Staatsanwaltschaft Cottbus deutlich zu. Die Zahl der Ermittlungsverfahren gegen erkannte Beschuldigte habe sich von etwa 500 im Jahr 2001 auf bisher 1800 in diesem Jahr erhöht, sagte Thomas Schell von der bundesweit einzigen Schwerpunktstaatsanwaltschaft für Internet-Kriminalität am Freitag in Cottbus. Für 2004 insgesamt rechne er mit mehr als 2000 Verfahren.

      Gegen unbekannte Beschuldigte liefen bei der Behörde im Jahr 2001 etwa 200 Verfahren, während es 2003 schon fast 500 waren. Ende August dieses Jahres seien etwa 300 Verfahren anhängig gewesen, berichtete der Staatsanwalt. In diesem Jahr befassten sich die vier Staatsanwälte der Schwerpunktabteilung in Cottbus bei mehr als 60 Prozent der Internet-Strafverfahren mit Betrugsstraftaten, zum Beispiel über das Auktionshaus eBay. Etwa 25 Prozent der Verfahren betrafen die Verbreitung von Kinderpornografie, 10 Prozent die Urheberkriminalität wie den Verkauf von Raubkopien. Der Rest waren politische Delikte wie die Verbreitung von extremistischem Propagandamaterial.

      "Der Verfolgungsdruck im Internet steigt, auch wenn sich die Täter immer neue Methoden einfallen lassen", sagte Schell. Wenn der Tatort außerhalb Brandenburgs liege, müsse das Verfahren an die Staatsanwaltschaft des jeweilige Bundeslandes abgegeben werden.

      Im Juni wurde auf Grund der Ermittlungen der Cottbuser Schwerpunktstaatsanwaltschaft bundesweit das erste Mal ein Musikpirat verurteilt. Das Amtsgericht Cottbus verhängte gegen den 23 Jahre alten Lehrling wegen der Verbreitung illegaler Raubkopien eine Geldstrafe, die wegen seines geringen Einkommens 400 Euro betrug. Außerdem muss der Mann aus Cottbus 8000 Euro Schadenersatz leisten. (dpa) / (anw/c't)


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