Warnung vor folgendem Kontoinhaber: Helga Walthes alias Helge Walthes / Helgo Walthes / Helgi Walthes

    • Ich hab eine ganz dumme Frage: Da ja offensichtlich mehrere Staatsanwaltschaften betraut sind (in meinem Fall die Staatsanwaltschaft Kiel), handelt es sich wohl um verschiedene Personen, gegen die ermittelt wird. Muss ich das so verstehen, dass der oder die Betrüger sich mehrerer Personen als Finanzagenten bedient haben? Und bin ich zu naiv, anzunehmen, dass die Verfolgung aller hier geschilderten Fälle durch eine Staatsanwaltschaft sinnvoller wäre?
    • Zur Kontoeröffnung wurden natürlich nicht die mit einem Computerprogramm (Photoshop oder etwas ähnlichem) gefakten Bilder benutzt, die der Täter euch geschickt hat, sondern ein echter Ausweis.
      Die Staatsanwaltschaft Kiel dürfte räumlich zuständig sein für Neumünster. Die alte Dame namens Helga Walthes war also wohl in jedem Fall Inhaberin des Kontos bei der Commerzbank Neumünster und wird dort in der Gegend wohl auch wohnen. Möglicherweise war das ein älteres Bestandskonto, über das die Kontoinhaberin auch ihre Rente bezog und die Miete bezahlt hat etc, das würde erklären, wieso die Commerzbank 2 Wochen nicht reagiert hat. Bei einem solchen Konto ist für die Bank relativ klar, daß es sich erstens um einen echten Kontoinhaber handelt und zweitens können die ein solches Bestandskonto auch nicht einfach Knall auf Fall komplett dichtmachen, weil eben Zahlungen wie Rente, Miete und andere lebensnotwendige Dinge erkennbar darüber laufen. Wenn ein solcher Bestandskunde sich ahnungslos und gutgläubig als echter Finanzagent anheuern lässt, also Geld selbst entgegennimmt und weiterleitet, ist es für die Bank schwer, da sofort einzugreifen. Die können bei den ersten ungewöhnlichen Zahlungseingängen und Beschwerden von Einzahlern kaum mehr tun, als den Kontoinhaber erstmal anzurufen oder zu einem Gespräch in die Filiale zu bitten. Wenn der oft persönlich bekannte Kontoinhaber auch nach mehreren Zahlungsein- und ausgängen nicht erreichbar ist, ist die Bank dann gezwungen, Meldung an die Staatsanwaltschaft zu machen.

      Möglicherweise ist die alte Dame, der vermutlich ebensowenig wie euch Geschädigten klar war, welch perfide Methoden Betrüger im Internet nutzen, gleich auf mehrere betrügerische Annoncen mit "Stellenangeboten" hereingefallen. Oder sie wurde vom selben Täter mehrfach hereingelegt / getäuscht. Eine Erklärung, wieso jemand gleich mehrere Bankkonten eröffnet, die dann von Betrügern genutzt werden, findet ihr zum Beispiel ==> hier.
      Durchaus denkbar also, daß sie nur bei dem Konto bei der Commerzbank Neumünster als echte Finanzagentin aktiv war und von den anderen existierenden Bankkonten auf ihren Namen garnichts ahnte.
      Wer weiß, ob sie überhaupt selbst auf die betreffenden Angebote gestoßen ist oder vielleicht sogar von einem jüngeren, ebenfalls ahnungslosen Familienmitglied in die Geschichte verwickelt wurde nach dem Motto "Oma, ich hab ne super Gelegenheit gefunden, wie man nebenbei etwas Geld verdienen kann. Hab ich selbst auch schon gemacht, da brauchst Du garnicht viel zu tun und kannst Deine Rente aufbessern. Ich helf Dir auch dabei, weil Du Dich mit dem Internet nicht auskennst"...

      Möglicherweise liefen auch garnicht alle Bankkonten wirklich auf den Namen Helga Walthes. Der Name, der als Zahlungsempfänger bei einer online-Überweisung genannt wird, ist völlig egal, da kann man auch Osterhase oder Weihnachtsmann hinschreiben. Das Geld wird einfach der genannten IBAN gutgeschrieben.
      Evtl wollten der oder die Täter also teilweise bei einigen der hier genannten Konten einfach nur Verwirrung stiften bei den betroffenen Käufern und den Ermittlungsbehörden.
      Mindestens die Konten bei der Commerzbank Neumünster und der Volksbank Karlsruhe zum Beispiel können unmöglich zeitnah mit demselben Ausweis eröffnet worden sein, denn jemand, der in Neumünster wohnt, bekommt kein Konto bei der Volksbank Karlsruhe und umgekehrt.
      Wenn also der Kontoinhaber bei der Volksbank Karlsruhe (oder einem der anderen Konten) nicht im Zuständigkeitsbereich der Staatsanwaltschaft Kiel gemeldet ist und auch garnicht Helga Walthes hieß, dann werden die Ermittlungen an die für diesen Kontoinhaber zuständige Staatsanwaltschaft abgegeben. Dasselbe gilt für alle anderen Bankkonten, für die Kiel nicht zuständig ist.

      Und ja, es wäre wünschenswert, wenn Fälle, bei denen verschiedene Bankkonten über den Betrüger, der sie nacheinander oder parallel nutzt, in Zusanmmenhang gebracht werden können, dann auch von einer einzigen Dienstelle der Ermittlungsbehörden bearbeitet würden. Das scheitert aber in aller Regel erstens daran, daß unsere Behörden von dem seit Jahren immer mehr anwachsenden Tsunami aus gewöhnlichem Internetbetrug völlig überrollt werden und diese Fälle zu mindestens 95% nur noch verwalten, aber nicht ernstlich bearbeiten.
      Und zweitens außerdem daran, daß hierzulande Polizeiarbeit Sache der einzelnen Bundesländer ist, was bei Internetkriminalität völliger Humbug ist, weil sich derartige Betrugsserien eben nicht einem bestimmten Bundesland zuordnen lassen.
      Zusammengenommen kommt dann dabei raus, daß natürlich keine einzige Dienststelle in Deutschland sich Arbeit aufhalsen will, für die sie nicht notgedrungen zuständig ist. Also wird jedes Bankkonto einzeln behandelt und die Ermittlungen dann so schnell wie möglich eingestellt, um sie vom Tisch zu kriegen.
    • Sorry Schützin,
      aber was du schreibst kann ich nicht nachvollziehen.
      1. Konto der alten Dame wo Miete ect. gezahlt wird, kann man nicht einfach Sperren. Wenn interessiert das, wo mein Geld hinfließt. Ich habe der Bank unverzüglich über den Missbrauch informiert, schriftlich und mündlich mit Nachdruck. Die Bank hätte unverzüglich das Konto Sperren müssen, schon allein auf Grund der Tatsache dass viele Anfragen eingegangen sind. Die ersten Betrugsverdachtsanzeigen wurden am 27.12.2016 gestellt. Und erst am 09.01.2017 hat die Bank eine Anzeige wegen Geldwäsche gestellt. So lange hat die Bank zugeschaut. In den ersten Tagen sind allein über 25.000€ auf das Konto geflossen. Immer mit den gleichen Vermerken. Da müsste der dümmste Bankangestellte wenn er schon aufmerksam gemacht worden ist, Reagieren.

      Für mich trägt hier die Bank ein entscheidende Mitschuld. Die kommen gleich nach dem Betrüger. Nur die Verstecken sich hinter Ihrem Bankgeheimnis.
      Du schreibst es wäre wünschenswert wenn alle Fälle zusammengebracht würden. Das würde sicherlich gehen, aber wer hat Interesse daran. Verdienen doch alle mit dieser Masche von der Bank angefangen über Rechtsanwalt bis hin zum Betrüger.