Infraud: US-Justiz gelingt Schlag gegen Cybercrime-Ring

    • Infraud: US-Justiz gelingt Schlag gegen Cybercrime-Ring

      US-Behörden haben einen groß angelegten Betrug eines weltweit agierenden Rings von Cyberkriminellen aufgedeckt. Insgesamt seien 36 Mitglieder der seit 2010 aktiven Plattform “Infraud” aus den USA und 17 weiteren Ländern angeklagt worden, weltweit wurden 13 Mitglieder der Organisation festgenommen. Die Festnahmen erfolgten in Zusammenarbeit mit den Justizbehörden der jeweiligen Länder, teilte das Justizministerium in Washington am Mittwochabend (07.02.2018) mit.
      Nach den Erkenntnissen der Ermittler hätten die Verdächtigen das Internetforum “Infraud” als Plattform für den Tausch und Handel mit persönlichen Daten, vor allem mit geknackten Kreditkarten, gestohlenen Ausweisdokumenten, entwendeten Finanz- und Bankinformationen, Schadsoftware, Sozialversicherungsnummern und Passwörtern genutzt. Unter dem Slogan “In Fraud We Trust” habe die Organisation Anfragen nach den illegalen Waren an automatisierte Verkaufsstellen der “Infraud”- Mitglieder im Netz weitergeleitet und abgesichert. “Infraud” zählte noch im März vergangenen Jahres 10.901 Mitglieder.

      Das US-Justizministerium bezeichnete das illegale Forum als: “wahrhaft erste Adresse für Cyberkriminelle weltweit”. Durch den Ring seien Banken, Unternehmen und Privatkunden um mehr als 530 Millionen Dollar (428 Millionen Euro) geschädigt worden. Weltweit wurden bislang 13 Mitglieder der Organisation festgenommen, darunter stammen fünf aus den USA. Die anderen Beteiligten sind aus Frankreich, Italien, Australien, Großbritannien, Serbien und Albanien. Der in der Ukraine ansässige Svyatoslav B. (34), von dem man glaubt, dass er Infraud im Jahr 2010 gegründet hat und der im Dark Web mit den Tarnnamen „Obnon“, „Rector“ und „Helkern“ unterwegs gewesen sein soll, ist nicht gefasst worden, außer ihm sind noch fünf weitere Verdächtige auf freiem Fuß. Die Nummer zwei, der russische Mitgründer Sergej Medwedew, sei hingegen festgenommen worden. Die Festnahmen und Anklagen gehörten “zu den bislang bedeutendsten im Bereich Cyberkriminalität”, so das US-Justizministerium. Die Amerikaner, die mit Infraud zu tun haben, sind bereits vor Gericht erschienen und könnten mit mehr als 30 Jahren Gefängnis rechnen, wenn sie für schuldig befunden werden, berichtet engadget.

      Die Ironie ist die Lust an der Distanz zu Dingen, deren Nähe Unlust erzeugt.