Dreister Betrug bei EBay Kleinanzeigen

    • Dreister Betrug bei EBay Kleinanzeigen

      Hallo in der Runde,
      Ich habe Anfang Dezember 2019 über eBay Kleinanzeigen einen Laptop für 1750 € kaufen wollen.
      Die Verkäuferin „Anna Mastromatteo „ klang in der Anzeige Vertrauenswürdig Abholung in Osnabrück gegen 18:30 Uhr sie hatte schon 38 Verkäufe und war gut bewertet. Da ich aber 400 km entfernt wohne fragte ich nach der Option Versenden nach. Kein Problem. Da habe ich eine Nacht verstreichen lassen und sie gebeten mir eine Ausweiskopie Vorderseite um den Namen und die Ausweisnummer bestätigen zu lassen. Denn als EBay Namen war nur „Auf Nachfrage „ ihr Nikname. Sie hat es auch gemacht aber eine Telefonnummer hat sie nicht angegeben. Da ich aber den Namen und die Kontodaten hatte habe Ich das Geld überwiesen. Aber wie es kommen sollte habe ich danach nichts mehr von ihr gehört.
      Ich bin dann einige Tage später zur Polizei gegangen und habe Anzeige erstattet. Die hat dann auch anhand meiner gesicherten Konversation und der Ausweiskopie die Anschrift herausbringen können. Ich habe der jungen Frau einen Brief geschrieben um ihr noch eine Chance zu geben. Auch darauf kam keine Reaktion. Auf Facebook habe ich ihr Profil das was öffentlich ist gelesen. Es stimmte mit der Wohnung in Ibbenbüren überein.
      welche Chancen habe ich um mein Geld wieder zu bekommen. Anfang März bin ich in der Gegend und werde sie besuchen
      Würde mich auf Tips freuen
    • 1.) Nenne bitte mal die vollständige Bankverbindung, auf die Du überwiesen hast.
      2.) Wurde der Kleinanzeigenaccount seitdem von der Anzeigenredaktion bearbeitet, hast Du irgendwann eine Warnung erhalten?

      Rentner53 schrieb:

      anhand meiner gesicherten Konversation und der Ausweiskopie die Anschrift herausbringen können
      Da tun sich jetzt etliche Fragen auf. Hat die Polizei die Adresse zu dem Ausweis beim Einwohnermeldeamt abgefragt? Oder haben sie bei der Bank die Daten zum Bankkonto ermittelt?
      Inzwischen haben wir Mitte Februar. Hat denn die Polizei diese Anna inzwischen vernommen? Und falls ja, was ist dabei rausgekommen, weißt Du das?
    • Hallo Rentner53

      Erst einmal wundere ich mich darüber, dass du trotz all der Warnungen vor Betrügereien bei Kleinanzeigen und Zahlung per Überweisung doch auf diese Weise gezahlt hast.
      Aber nun - jetzt ist es eben passiert und man muss das Beste daraus machen.

      Normalerweise werden solche Ausweise einfach "gebastelt". Photoshop oder andere Möglichkeiten verhelfen da zu einem scheinbar echten Ausweis. Leider habe viele Leute gar keine Hemmungen, Fotos von ihren Persos in der Weltgeschichte herumzusenden.
      Auch werden Ausweise geklaut und ganze Fakeprofile damit angelegt. Auch werden manche Leute über vermeintliche Stellenangebote oder als "Tester" für die Anmeldung von Konten bei Banken gelockt und damit sind ihre Daten auf dem Tisch.
      Es könnte also sein, dass die Person, deren Ausweiskopie du gesehen hast, dein Geld gar nicht erhalten hat.
      Darum ist das Nennen von Namen zu diesem Zeitpunkt für mich nicht ideal.

      Erst einmal hast du Bankdaten. Diese Bankdaten sind im Rahmen einer Strafanzeige sicher bei der Frage interessant, wer tatsächlich Inhaber des Bankkontos gewesen ist. Die Empfängerbank wird dir die Daten nicht geben und ob du sie über deine Bank wirst bekommen können, weil du dich auf § 812 BGB berufst, hängt von vielen Faktoren ab.

      Hat die "Namensspenderin" nichts mit der Sache zu tun oder ist selbst geschädigt, wird die Staatsanwaltschaft das früher oder später einstampfen. Hat sie damit zu tun, kann es passieren, dass die Staatsanwaltschaft anbietet, sich milder zu geben, wenn sie den Betrag erstattet. Möglicherweise auch in Raten.

      Zivilrechtlich kannst du, wenn du sicher bist, dass sie auch wirklich hinter dem Betrug steckt, natürlich erst die Lieferung anmahnen und anschließend bei Nichtlieferung vom Vertrag zurücktreten und das Geld zurückfordern. Mit Zustellung durch Gerichtsvollzieher ist das besonders sicher. Der ggf. folgende Mahnbescheid wird sowieso rechtssicher zugestellt.
      Aber leider muss man in Vorleistung gehen und hat echt erst einmal Pech, wenn jemand nichts hat, Pleite ist etc.
      Einen Titel durch ein Urteil ist zwar ewig gültig, aber immer wieder die Vollstreckung anzuvisieren ist auch kein Spaß. Also auf jeden Fall sicherstellen, dass du a) bei ihr richtig bist und b) was zu holen ist.
      Einen Besuch würde ich mir nicht ans Bein binden wollen. Was soll das bringen?
    • die Kontonummer ist
      DE93 4035 1060 0074 3479 07
      BIC WELADED1STF
      KSK Ibbenbüren
      Die Polizei hat bei der Anzeigenaufnahme die Adressdaten aus dem Polizeicomputer anhand des Namens herausgefunden
      Ich habe bei eBay Kleinanzeigen den Fall gemeldet und sie haben mir die Anzeige als Mail geschickt
      Set dieser Zeit habe ich keine Anzeige mehr von ihr „Auf Nachfrage „ bei eBay gesehen
      Von der Polizei habe ich noch nichts gehört die sagten nur von Sachsen Anhalt geht die Anzeige nach Nordrhein Westfalen
      Das Konto existiert bei der Sparkasse aber Auskunft bekomme ich nicht
    • Also ein Photoshop-Fake scheint der Ausweis ja nicht zu sein, denn so, wie ich die Ausführungen von im ersten Beitrag verstanden habe, hat die Polizei wohl anhand der Ausweis-Nummer verifizieren können, daß der tatsächlich zu einer Person namens Anna M. gehört und deren Meldeanschrift zum vom Betrüger angegebenen Artikelstandort passt.
      Auch das Bankkonto bei der KSK Ibbenbüren passt zu dieser Person.

      Die Frage ist jetzt nur, ob die junge Dame tatsächlich selbst hinter dem Betrug steckt. Es gibt immer wieder mal Täter, männlich wie weiblich, die tatsächlich mit ihren eigenen Daten betrügen und denen es relativ wurscht ist, was evtl in 12 Monaten passieren könnte. Für die zählt nur, sofort an Geld zu kommen, zB, weil sie drogen- oder spielsüchtig sind.
      Diese Fälle sind eher selten, aber es gibt hier im Forum etliche zum Teil seit Jahren laufende Threads, bei denen es jeweils um einen solchen "Scheixxegal-Täter" geht.

      Meistens zeigt sich bei den Kleinanzeigen-Betrügereien aber, daß der jeweilige Kontoinhaber auf soetwas hereingefallen ist: ==> "Unfreiwillige Kontoinhaber"
      Es wäre also durchaus denkbar, daß Du in 1-2 Monaten von der Staatsanwaltschaft Osnabrück den für Dich überraschenden Bescheid erhältst, daß die Betrugsermittlungen gegen die Kontoinhaberin eingestellt wurden! Deine zivilrechtlichen Ansprüche gegen die Kontoinhaberin haben damit aber nichts zu tun.

      Natürlich steht es Dir frei, die Frau aufzusuchen, wenn Du sowieso dort in der Nähe bist.
      Solange Du nicht weißt, ob tatsächlich sie selbst es war, mit der Du über die Kleinanzeigen Kontakt hattest, solltest Du bei einem solchen Gespräch in Deiner Wortwahl und Deinem Auftreten sehr vorsichtig sein. Falls sie nämlich nicht die Betrügerin ist, könnte jedes falsche Wort von Dir als Nötigung, Bedrohung, Beleidigung oder ähnlicher Straftatsbestand ausgelegt bzw interpretiert werden. Und das Letzte, was Du brauchst, ist, daß am Ende noch Du von der Kontoinhaberin angezeigt wirst, weil die sich selbst als Betrugs-Opfer sieht.

      Falls es sich hier tatsächlich um eine unfreiwillige Kontoinhaberin handelt, gebe ich noch etwas zu bedenken:
      Nicht nur sie war grob fahrlässig, sondern auch Du bist an dem Schaden natürlich nicht ganz unschuldig. Die Kleinanzeigen sind nun mal nicht dazu gedacht, sauteure Ware per Vorkasse + Versand zu kaufen. Und das Bild irgendeines Ausweises sagt absolut nichts darüber aus, wer die Person ist, die es Dir geschickt hat.
      Wenn also die Kontoinhaberin tatsächlich über ein betrügerisches Jobangebot reingelegt wurde, wäre die fairste Lösung, daß ihr euch gütlich einigt und den Schaden teilt.
      Sollte die Kontoinhaberin allerdings jede Verantwortung von sich weisen, bleibt Dir nichts anderes übrig, als Deine Ansprüche auf dem zivilen Rechtsweg geltend zu machen, also über Mahnbescheid und Vollstreckungsbescheid.
      Oder, bei Widerspruch gegen den Mahnbescheid, über eine Klage beim Amtsgericht. Den Mahnbescheid kannst Du noch relativ problemlos online selbst beantragen.
      Wenn die Kontoinhaberin allerdings dagegen Widerspruch einlegt, solltest Du Dir für die Klage dann einen Anwalt nehmen.
    • zur Ausweiskopie noch folgendes ich habe ihr vorgeschlagen die obere Hälfte des Ausweises zu kopieren das man den Namen lesen kann und das hat sie dann glücklicherweise gemacht und es ist am Farbverlauf deutlich zu erkennen das er im Original vorgelegen hat. Die Polizei hat auch geprüft ob der Ausweis als gestohlen gemeldet ist „Fehlanzeige „ wenn sie mit der Sache nichts zu tun hat, warum keine Reaktion auf meinen Brief.
      Aber ich sage immer „man sieht sich immer 2 mal. Man kann anderen auch auf andere Weise richtig weh tun nicht körperlich sondern finanziell.
    • Rentner53 schrieb:

      wenn sie mit der Sache nichts zu tun hat, warum keine Reaktion auf meinen Brief.
      Da ich nicht weiß, was genau Du geschrieben hast, kann ich da nur spekulieren.
      Immer angenommen, sie ist tatsächlich "unfreiwillige Kontoinhaberin", wusste sie evtl bei Erhalt des Briefes noch garnicht, was los ist. Sie könnte das schlicht für die Papierversion einer "Spammail" gehalten haben.
      Selbst wenn sie schon wusste, daß über das von ihr eröffnete Bankkonto Betrügereien abgewickelt wurden, hat sie möglicherweise aber die Idee, sie könnte für den Schaden haftbar sein, für völlig absurd gehalten, aus ihrer Sicht ist doch schließlich sie das arme Opfer. Außerdem hat sie ja niemanden betrogen und Dein Geld auch nie gehabt, also warum sollte sie das erstatten müssen?
      Im Übrigen neigen "Agenten" aller Art, egal ob Verkaufs-, Paket- oder Finanzagenten, im Umgang mit den geschädigten Käufern fast immer zur Vogel-Strauß-Politik, frei nach dem Motto "Wenn ich mich tot stelle, sieht mich vielleicht niemand", weil ihnen das Ganze sehr schnell über den Kopf wächst.

      Möglich wäre auch, daß sie anwaltlichen Beistand gesucht hat und ihr empfohlen wurde, auf Forderungen überhaupt nur dann zu reagieren, wenn sie in Form von Mahnbescheiden kommen und denen dann ohne Angabe von Gründen zu widersprechen. Wie in dem Thread "unfreiwillige Kontoinhaber" schon erwähnt, ist die Rechtslage bei dieser Konstellation aktuell auch nicht ganz so eindeutig wie bei echten Finanzagenten.
      Es ist hier im Forum bis heute kein Präzedenzfall bekannt, bei dem ein Geschädigter so einen Kontoinhaber verklagt hat. Ob die Geschädigten samt und sonders zu bequem dazu sind oder sich nur so lange nach dem Schadensfall dann nicht mehr hier zurückmelden, um zu berichten, wie die Klage ausgegangen ist, weiß ich einfach nicht.

      Sollte sich in Deinem Fall herausstellen, daß tatsächlich diese Anna nicht selbst die Betrügerin ist, sondern "nur" unfreiwillige Kontoinhaberin, und es nötig sein, sie zu verklagen, ist es sehr wichtig, daß Dein Anwalt genau versteht, wie es zu diesem Bankkonto kam.
      Das war kein Datenmissbrauch oder "Identitätsdiebstahl". Auch wurde ihr Ausweis nicht von einem Unbekannten gestohlen und zur Kontoeröffnung missbraucht, sondern das Konto hat sie selbst eröffnet. Allerdings dachte sie, es wäre zu "Testzwecken". Und sie hat zwar die Zugangsdaten einem unbekannten Dritten übermittelt. Aber sie dachte entweder, daß das garkein "echtes" Bankkonto sei. Oder sie ging davon aus, daß der Unbekannte ein Marktforschungsinstitut sei und dieses "Testkonto" direkt wieder geschlossen würde.
      Am Besten druckst Du den ganzen Thread im Bedarfsfall für Deinen Anwalt einfach aus.

      Und berichte bitte unbedingt, wie es in Deinem Fall nun weitergeht!!!
      Also was die Ermittlungen der STA Osnabrück ergeben.
      Und vor allem, wie die zivilrechtliche Auseinandersetzung mit der Kontoinhaberin ausgeht.
    • ich habe ihr die Anzeige der Polizei als Kopie beigefügt. Das dürfte auch dem dümmsten klar sein das es kein Fake ist. Habe auch meine Telefonnummer angegeben für Rückfrage. Aber leider keine Reaktion.
      Meiner Anwältin und der Polizei habe ich sämtliche Komunikation ausgedruckt und ausgehändigt.
      Schaut euch einfach ihr Facebook Profil an sie ist nicht dumm und braucht sicher viel Geld für Beauty.
    • Rentner53 schrieb:

      ich habe ihr die Anzeige der Polizei als Kopie beigefügt. Das dürfte auch dem dümmsten klar sein das es kein Fake ist. Habe auch meine Telefonnummer angegeben für Rückfrage. Aber leider keine Reaktion.
      Meiner Anwältin und der Polizei habe ich sämtliche Komunikation ausgedruckt und ausgehändigt.
      Schaut euch einfach ihr Facebook Profil an sie ist nicht dumm und braucht sicher viel Geld für Beauty.
      Hallo Rentner53

      Auch wenn das ganz sicher eindeutig gewesen sein dürfte, kann sie dennoch davon komplett überfordert sein. Gerade wenn sie nichts damit zu tun hat oder auch wenn ihr damit dämmert, dass sich sich in irgendeine illegale Handlung hat hereinziehen lassen.
      Mir ist schon ein Fall begegnet, wo ein Mensch sich für eine Anstellung tatsächlich dazu hat verleiten lassen, ein Konto bei einer Bank einzurichten und die Daten komplett weiterzuleiten. Einen solchen Vorgang hat man dann vor sich und wundert sich erst einmal, wie jemand derart blauäugig sein kann.
      Aber Menschen in prekären finanziellen Situationen, sind in diesen Situationen mitunter auch, weil sie aufgrund mangelnder Bildung keine guten Aussichten haben und dann für einen vermeintlich recht gut bezahlten Job praktisch alles tun würden.
      Es ist nun einmal nicht verboten, mit dem Klammerbeutel gepudert zu sein.
      Jene Person (eine Frau mit inzwischen zwei volljährigen Kindern) steckt nun in der Privatinsolvenz.
      Sie hat auch komplett den Kopf in den Sand gesteckt.

      Auch Wohnungssuchende werden inzwischen so ausgenutzt. Da wird wegen Mietschuldenfreiheit und dem angeblichen Kautionskonto dann eine Prüfung über idnow z.B. Meistens geht es da zwar darum, sie um die Kaution zu prellen, aber mitunter auch um Datenklau und Weiterverwendung.

      Lange Zeit war z.B. auch die N26 Bank in der Kritik, weil sie in manchen Ländern sog. Foto-Ident zum Einrichten eines Kontos für ausreichend erachtete. Da kann man mit Persokopien dann schon mal was drehen.
      t3n.de/news/n26-im-visier-der-…n-finanzaufsicht-1117457/
    • ein kurzes Update nach einem Jahr
      Frau Mastromatteo ist keine unbekannte bei der Polizei. Die Staatsanwaltschaft prüft bei der Sparkasse ob weitere Personen (ihr Verlobter) noch EC Karrten besitzen und danach wird entschieden ob nur gegen sie oder auch gegen ihren Verlobten Anklage erhoben wird.
      Mal sehen wie es weitergeht.
      gruss