Kanzlei Graf von Westphalen und Navteq GmbH - gefälschte Abmahnung per Mail

    • Kanzlei Graf von Westphalen und Navteq GmbH - gefälschte Abmahnung per Mail

      Erneut sind gefälschte Abmahn-Mails unterwegs. Allein die Tatsache, dass der Empfänger nicht per Namen angesprochen wird, sollte stutzig machen. Die genannte, real existierende Kanzlei und die Firma haben mit dem Versand nichts zu tun.

      GRAF von WESTPHALEN

      Berlin
      Potsdamer Platz 8
      D-10117 Berlin
      Bassem Al Abed LL. M.

      Antwort-Mail:
      Mein Zeichen: W-8522445-S24 Bitte immer angeben

      Klage wegen Urheberrechtsverletzung pornografischen Materials

      Forderungs- und Vollstreckungsabteilung

      Berlin, den 05.04.2011

      Guten Tag,

      in obiger Angelegenheit zeigen wir die anwaltliche Vertretung und Interessenwahrung der Firma NAVTEQ GmbH D-65760 Eschborn, Hessen, an.

      Gegenstand unserer Beauftragung ist eine von Ihrem Internetanschluß aus im sogenannten Peer-to-Peer-Netzwerk begangene Urheberrechtsverletzung an Werken unseres Mandanten. Unser Mandant ist Inhaber der ausschließlichen Nutzungs- und Verwertungsrechte im Sinne der §§ 15ff UrhG bzw. § 31 UrhG an diesen Werken, bei denen es sich um geschützte Werke gemäß § 2 Abs 1 Nr. 1 UrhG handelt.

      I. Durch das Herunterladen urherberrechtlich geschützer Werke haben sie sich laut § 106 Abs 1 UrhG i.V. mit §§ 15,17,19 Abs. 2 pp UrhG nachweislich strafbar gemacht.

      Unsere Mandantschaft arbeitet mit einem Antipiracy-Unternehmen zusammen, das die einschlägigen Tauschbörsen im Internet technisch beobachtet und die IP-Adresse von Verletzern feststellt und dokumentiert. Für ihren Anschluss sind mehrere Downloads von pornografischen Videomaterial dokumentiert worden.

      Aufgrund dieser Daten wurde bei der zuständigen Staatsanwaltschaft am Firmensitz unseres Mandanten Strafanzeige gegen sie gestellt. Die Staatsanwaltschaft hat hierauf ihren Provider, welcher sich aus der IP-Adresse erkennen lässt, aufgefordert, den der festgestellten IP-Adresse zugehörigen Telefon-/Internetanschluss mitzuteilen. Durch Akteneinsicht in die staatsanwaltliche Ermittlungsakte sind wir an ihre Daten gelangt.

      Wir möchten Sie darauf hinweisen das die Staatsanwaltschaft Berlin großes Interesse daran hat, jeden Nutzer gerade bei pornografischen Material und musikalischen Werken genau zu überprüfen. Wir sind deshalb verpflichtet ihre Ermittlungsakte bis zum 01.06.2011 der Staatsanwaltschaft Berlin zurückzusenden.

      Genau aus diesem Grund unterbreitet unsere Kanzlei ihnen nun folgendes Angebot:

      Um weiteren Ermittlungen der Staatsanwaltschaft und anderen offiziellen Unannehmlichkeiten wie Hausdurchsuchungen, Gerichtsterminen aus dem Weg zu gehen, gestatten wir ihnen den Schadensersatzanspruch unseres Mandanten vollständig anonym zu bezahlen. Wenn sie anonym bezahlen garantiert unser Mandant der Staatsanwaltschaft mitzuteilen das der Schadensersatzanspruch irrtümlich gegen sie gerichtet worden ist, und alle Ansprüche gegen Sie fallengelassen werden sollen. Wenn die Staatsanwaltschaft keinen Auftrag hat kann sie auch nicht tätig werden!

      Wir bitten sie deshalb den Schadensersatzanspruch von 100 Euro bis zum (11/04/2011) sicher und unkompliziert mit einer PaySafeCard zu bezahlen. Eine PaySafeCard ist die sicherste Bezahlmethode im Internet und für jeden Bürger anonym an Tankstellen, Kiosken etc. zu erwerben. Weitere Informationen zum PaySafeCard-Verfahren erhalten Sie unter. Senden Sie uns den 16-stelligen Pin-Code der 100 Euro PaySafeCard an folgende E-Mailadresse:

      Geben Sie bei Ihre Zahlung bitte ihr Aktenzeichen an!

      Sollten sie diesen Bezahlvorgang ablehnen bzw. wir bis zum (10/04/2011) keinen 16-stelligen Paysafecard PIN-Code im Wert von 100 Euro erhalten haben, wird der Schadensersatzanspruch offiziell aufrecht erhalten und das Ermittlungsverfahren mit allen Konsequenzen wird eingeleitet.

      Ich weise sie darauf hin, dass die zuzahlenden 100 Euro ein Mahn-Bußgeld ist.

      Das offizielle Bußgeld für den Schadensersatzanspruch bei Aufnahme des Ermittlungsverfahrens beträgt 800 Euro.

      Unser Sekretariat (Rufnummern) steht ihnen für diesen Vorgang nicht zu Verfügung.

      Schreiben sie bei Fragen folgende E-Mailadresse ( ) an.

      Hochachtungsvoll,

      Rechtsanwalt

      Bassem Al Abed LL. M.



      Quelle: anwalt.de

      Quelle: konsumer.info

      Besonders perfide ist daran, dass die Kanzlei Graf von Westphalen in der Vergangenheit tatsächlich für die Navteq GmbH wegen angeblicher Urheberrechtsverstöße abgemahnt hat: ratgeberrecht.eu/abmahnung/abm…-graf-von-westphalen.html
      „Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst.“ Voltaire

      Der Horizont mancher Menschen ist ein Kreis mit dem Radius Null - das nennen sie dann ihren Standpunkt.
    • Solche Mails einfach löschen da Abmahnungen per Mail eh nicht zulässig sind.


      Diese Aussage ist falsch !!

      Richtig ist, dass eine Abmahnung grundsätzlich auch per einfache Mail zulässig ist. Das Risiko, dass die Mail irgendwie unter geht oder von irgend einem Filterprogramm bzw. Firewall evtl. gelöscht wird, trägt der Abgemahnte !!

      Hierzu gibt es auch ein Urteil des LG Hamburg Az.: 312 O 142/09

      Zudem empfehle ich jeden Shopbetreiber den Haendlerbund, dort ist man dann nicht nur Abmahnsicher sondern auch noch Rechtsschutzversichert.


      Den Händlerbund kann ich auch nur empfehlen, allerdings sollte man sich auch mal durchlesen, was der Händlerbund schreibt, dann kommen solche falsche Aussagen nämlich nicht zustande ;)
      Gruß

      Manni :D

      >> Stiehlt einer ein Geldstück, dann hängt man ihn. Wer öffentliche Gelder unterschlägt, wer durch Monopole, Wucher und tausenderlei Machenschaften und Betrügereien noch so viel zusammenstiehlt, wird unter die vornehmen Leute gerechnet. << Erasmus von Rotterdam, Humanist und Universalgelehrter, 1466 - 1532
      "Die Gerechtigkeit wohnt in einer Etage, zu der die Justiz keinen Zutritt hat." Zitat aus dem Film "Justiz"