Hausbau leicht gemacht?

    • Bei mir haben sofort alle Alarmglocken geschrillt, als ich gelesen habe, dass sich das Unternehmen um alles kümmern will.

      Tatsache ist, die leben vom Umsatz und müssen verkaufen.

      In so einem Fall wird natürlich auch psychologisch mit dem Wunsch der Interessenten gespielt und mit deren Träumen.

      Tatsache ist genauso, dass die wenigsten Häuslebauer Erfahrung in Bezug auf auftretende Nebenkosten haben, und dass man ihnen da "alles" vorrechnen kann.

      Steckt man erst einmal drin, kommt man nicht wieder raus.



      Wie alt seid ihr? Ich kenne noch die Zeit, als auch die Banken, die die Kredite verkaufen wollten, jede staatliche Förderung bis auf den letzten Cent mit eingerechnet hatten. Da durfte keine Reparatur, kein kaputter Kühlschrank oder was auch immer dazwischen kommen. Was nach den 8 Jahren Förderung kommen sollte, wurde genauso wenig thematisiert. Arbeitslos? So etwas kann doch nicht passieren, oder?
      Es hat Zwangsversteigerungen vom Himmel geregnet. Dahinter standen dann kaputte Existenzen.


      Ich will euch keine Angst vorm Hausbau selbst machen. Aber ihr solltet auf jeden Fall "Luft" haben und auch bedenken, dass ihr auch noch "leben" wollt.
      Rechnet alles gut nach. Unterschreibt Verträge erst, wenn ihr euch in mehr als eine Richtung erkundigt habt. Auchdie Hausbank ist nach wie vor eine sehr gute Adresse für so etwas. Die wissen, wie es finanziell bisher ausgesehen hat und welch Ausgaben ihr berücksichtigen müst.
    • Verwandte von mir haben auch ein "Schlüsselfertighaus bauen wollen. Man kann Glück haben oder eben Pech. Die standen mit einer halbfertigen Bauruine da.
      Am Ende haben sie mit ner Ortsansässigen Baufirma zuende gebaut und kammen damit sogar unterm Strich bielieger weg als das was sie hätten an die andere Firma zahlen müssen.

      Ich weiß nicht wo ihr herkommt. aber wenn ihr eher auf dem Land lebt nehmt euch ne alteingessesene Baufirma da fahrt ihr in der Regel gut da gerade auf dem Land sich die Firmen weniger erlauben können.(Auf den Dörfern geht alles rund wie ein Lauffeuer. ;) )
    • Was ich von 'nem Haus ab OK Kellerdecke halte, kann ich erst beurteilen, wenn ich ein Grundstück habe, auf dem sich eine Oberkante Kellerdecke befindet.

      Wer baut den Keller? Du weisst, dass der Keller bzw die Drainage maßgeblich mit dafür verantwortlich ist, ob Du 'ne Bauruine hast oder nicht?

      Ich hab mir das mal angeschaut. Die Infos auf der Seite sind mehr als dünn. Wie sind die Bezahlmodalitäten? Steht das da irgendwo? Wer macht die Abnahmen? Wer haftet für fehlerhafte Gewerke? Wer für Ausfall eines Subunternehmers deines Bauträgers? Sind Insolvenzsicherheiten des Bauträgers selber vorhanden? Habt ihr einen unabhängigen Gutachter zur Hand? Architekt? Oder jemand vom Gutachterausschuss? Was meint der denn dazu?

      Das sind mehr offene Fragen, als man für so ein Projekt haben sollte.
      Wenn Dir ein ebay-Mitarbeiter die Hand gibt und "Guten Tag" sagt, sind folgende drei
      Wahrheiten als self-evident zu erachten und als sicher gegeben anzusehen:

      1.) Zähle nicht nur deine Finger nach, sondern auch deine Hände. So Du welche hast auch die Füße.
      2.) Draussen ist es mitten in der Nacht und dunkel wie im Bärenarsch.
      3.) Der einzige Lichtschein dringt aus den Pforten der Hölle, die sich geöffnet haben weil die Welt untergeht.
    • Hallo und erst einmal "danke" für die aufschlussreichen Antworten.

      Wir leben nicht auf dem Land, sondern in einer Kleinstadt.
      Mittlerweile haben wir uns Alternativen angeschaut und haben uns nun doch für so ein Fertighaus entschieden.
      Eine alter Schulfreund meinerseits ist Architekt. Diesen können wir bei der Planung bei dem Haus mit einbeziehen und er
      überwacht kwasi das ganze Bauvorhaben.
    • Maasa bewirbt und verkauft seit über 20 Jahren Fertighäuser. Da sollte es eigentlich inzwischen auch schon "Langzeiterfahrungen" geben.
      Es ist ein großer Unterschied, ob man etwas aus sich gemacht hat oder nur etwas aus einem geworden ist!
      Erwarte nichts, dann wirst du nie enttäuscht, sondern immer bestätigt oder sogar positiv überrascht.

    • ursulaXY schrieb:

      Wow, das nicht schlecht, in 8 Stunden ein Haus aufgebaut.
      Bei Fertighäuser ist das Usus. Trucks (1 oder 2) kommen morgens um 7 Uhr an, erste Etage steht mittags, zweite Etage mit provisorischer Dachabdeckung 18:00 Uhr. 19:00 Richtfest. Danach wird das Haus in 4 bis 6 Wochen fertiggebaut. Wenn nicht schon passiert: genau darauf achten, in welchem Zustand das Haus übergeben werden soll. Schlüsselfertig heißt auch schlüsselfertig, d.h. alles drin und dran inklusive Fußbodenbelag/Teppichboden, Tapeten und Fliesen. Was gern verkauft wird: Eigenleistungen. Das heißt nichts anderes als die Hausbaufirma verzichtet auf ein paar tausend Euro Umsatz (aber auch auf jede Menge potentiellen Ärger mit dem Kunden) und übergibt das Haus funktionsfertig (Strom, Wasser, Gas, Toilette, Dusche, Heizung, Elektrik usw. alles okay) aber nicht im Endfinish. Für die Bauherren heißt das selber fliesen, selber tapezieren, selber malern, selber selber selber. Gut, wers kann, hat über das Finish die absolute Endkontrolle, aber auch eine Menge Streß. Eine ganze Hütte zu komplettieren ist nicht eben mal schnell nebenbei gemacht. Gut wenn man Freunde hat, die nicht nur mit den Händen in der Tasche interessiert der Arbeit anderer zuschauen.
      Also: Leistungserbringung genau abgrenzen. Die Idee, einen eigenen Bausachverständigen im Rohbau herumlaufen zu lassen ist nicht die schlechteste. Wenn die Gewerke merken, daß sie unter Beobachtung stehen, geben sie sich von vorn herein gleich viel mehr Mühe. Wenn erst mal Schlampereien passiert sind, ist die Schadenbegrenzung viel zeitraubender und nerviger.

      Immer schön im Rohbau fotografieren und mitdokumentieren, wichtig!!!! Später weiß man nicht mehr, welche seltsamen Wege das oder jenes Leitungssystem geht oder gegangen wurde. Die freizügige und schöpferische Auslegung von DIN-Vorschriften am Bau sollte man nicht unterschätzen.

      Viel Erfolg!
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      Kaum macht man es richtig, schon funktioniert es.

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    • Walter Reinhold schrieb:

      Also: Leistungserbringung genau abgrenzen. Die Idee, einen eigenen Bausachverständigen im Rohbau herumlaufen zu lassen ist nicht die schlechteste. Wenn die Gewerke merken, daß sie unter Beobachtung stehen, geben sie sich von vorn herein gleich viel mehr Mühe. Wenn erst mal Schlampereien passiert sind, ist die Schadenbegrenzung viel zeitraubender und nerviger.
      Das mit dem Bausachverständigen ist ein sehr guter Vorschlag u. unbedingt empfehlenswert!
      Das was der Sachverständige kostet macht sich bereits bei Kleinigkeiten bezahlt (u. bei einem Haus stimmt nie alles 100%ig), vom Stress u. den Kosten bei grösserem Pfusch oder Schäden die man erst im Nachhinein entdeckt gar nicht zu reden.
      proper prior preparation prevents piss poor performance