Das ist ja ein herrliches Schauspiel, was uns da Michael Burat, einer der führenden Köpfe der Abo-Fallen-Szene und des sogenannten Frankurter Kreisels, bietet. Liebevoll wird er in Blogs und Foren als Stacheldrahtkönig bezeichnet, weil seine Firmen wie die Webtains GmbH oder die IContent GmbH mit dem Klassiker outlets.de in Rodgau bei Frankfurt wie ein Hochsicherheitstrakt von Sing Sing wirken.
Jahrelang war Herr Burat enorm medienscheu, wenn wieder mal Teams von SAT1 oder anderen Sendern vor seiner Festung standen und um Stellungnahmen zu seinen Abo-Fallen-Seiten baten. Seitdem er in einem Strafprozess in Osnabrück auf der Anklagebank sitzt, hat sich dies aber gewandelt. Er geht in die Offensive und gibt Interviews. Zu den legendären Auftritten dürfte das Vorführen seines eigenen kostenpflichtigen Routenplaners gehören, der ungewollt lediglich auf das kostenlose Angebot von Michelin verwies.
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Die Krönung seiner Bemühungen an Peinlichkeit stellt aber der vor einigen Monaten eröffnete Blog savonarola.org dar. Zunächst noch mit einer Kommentarfunktion versehen, wird dieser nach Abschaltung und Löschung der Kommentare zur Selbstdarstellung genutzt. Der Gegenwind der Verbraucherschützer, von Burat liebevoll Netzindianer bezeichnet, war doch zu groß. Nun gut, jeder wie er kann und möchte.
In diesem Blog präsentiert er nun seit einiger Zeit seinen beispiellosen Kampf gegen die Verbraucherzentralen. Diese um den Schutz des Verbraucher bemühten Anlaufstellen werden von Burats Firmen mit einstweiligen Verfügungen belegt. Der eigentliche Skandal ist dabei nicht, dass Herr Burat auf Gewinnmaximierung auf Kosten der Verbraucher bedacht ist, sondern dass einige Gerichte abenteuerlichste Anträge durchwinken.
Dabei ging es meist darum, dass die Verbraucherzentralen den Verbrauchern dazu geraten haben, sich an die kontoführenden Banken zu wenden, bei denen Abo-Fallen-Betreiber ihr Konto eröffnet haben, um eine Überprüfung der Aktivitäten anzuregen. Da einige Banken die Zusammenarbeit mit Abo-Fallen-Betreibern schnell beendeten, bedeute dies einen hohen Einnahmeverlust.
Bisher haben die Firmen von Herrn Burat vier einstweilige Verfügungen erwirkt, mit denen sich Herr Burat auch noch brüstet:
savonarola.org/2011/10/28/rech…nterlassungsklage-zahlen/ (Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz)
savonarola.org/2011/11/10/eins…iben-von-banken-verboten/ (Verbraucherzentrale Thüringen)
savonarola.org/2011/11/15/verb…nstweilige-verfugung-iii/ (Verbraucherzentrale Hamburg)
savonarola.org/2011/11/28/verb…nterlegter-schutzschrift/ (Hamburg)
Auch Foren und Bloggern droht er ganz offen und lässt in einem Fall auch Taten folgen:
savonarola.org/2011/11/17/adri…braucherzentrale-hamburg/
Die Verbraucherzentrale Hamburg ließ sich davon zunächst nicht einschüchtern. Ihre Seite war trotz der Verfügungen bis vor kurzem online: vzhh.de/telekommunikation/3010…n-das-handwerk-legen.aspx (Link funktioniert zur Zeit nicht)
Umso erstaunlicher sind die einstweiligen Verfügungen, die durch die Webtains GmbH und IContent GmbH gegen die Verbraucherzentrale HH erwirkt wurden. Hier heißt es:
Dabei hat die Seite der Verbraucherzentrale HH weder die Webtains GmbH noch die IContent GmbH in irgend einer Weise genannt (vgl. Screenshot). Sie spricht lediglich allgemein von Abofallenbetreibern. Daher kann man folgern: Herr Burat muss ich selbst als Abofallenbetreiber sehen, um sich mit seinen Firmen von dem Artikel angesprochen zu fühlen. Eine Selbsterkenntnis, die man ihm gar nicht zugetraut hätte. Was das LG München beim Erlass der Verfügung geritten hat, wird wohl im Dunkeln bleiben. Die abgebildete Seite verstößt jedenfalls nicht gegen die Verfügung.
Mir bleibt es ein Rätsel, wie man sich mit einem solchen fragwürdigen Vorgehen auch noch in den Fokus der Öffentlichkeit stellen kann. Da passt nur der Spruch: Ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich ganz ungeniert.
Jahrelang war Herr Burat enorm medienscheu, wenn wieder mal Teams von SAT1 oder anderen Sendern vor seiner Festung standen und um Stellungnahmen zu seinen Abo-Fallen-Seiten baten. Seitdem er in einem Strafprozess in Osnabrück auf der Anklagebank sitzt, hat sich dies aber gewandelt. Er geht in die Offensive und gibt Interviews. Zu den legendären Auftritten dürfte das Vorführen seines eigenen kostenpflichtigen Routenplaners gehören, der ungewollt lediglich auf das kostenlose Angebot von Michelin verwies.
nyETs259oOw
Die Krönung seiner Bemühungen an Peinlichkeit stellt aber der vor einigen Monaten eröffnete Blog savonarola.org dar. Zunächst noch mit einer Kommentarfunktion versehen, wird dieser nach Abschaltung und Löschung der Kommentare zur Selbstdarstellung genutzt. Der Gegenwind der Verbraucherschützer, von Burat liebevoll Netzindianer bezeichnet, war doch zu groß. Nun gut, jeder wie er kann und möchte.
In diesem Blog präsentiert er nun seit einiger Zeit seinen beispiellosen Kampf gegen die Verbraucherzentralen. Diese um den Schutz des Verbraucher bemühten Anlaufstellen werden von Burats Firmen mit einstweiligen Verfügungen belegt. Der eigentliche Skandal ist dabei nicht, dass Herr Burat auf Gewinnmaximierung auf Kosten der Verbraucher bedacht ist, sondern dass einige Gerichte abenteuerlichste Anträge durchwinken.
Dabei ging es meist darum, dass die Verbraucherzentralen den Verbrauchern dazu geraten haben, sich an die kontoführenden Banken zu wenden, bei denen Abo-Fallen-Betreiber ihr Konto eröffnet haben, um eine Überprüfung der Aktivitäten anzuregen. Da einige Banken die Zusammenarbeit mit Abo-Fallen-Betreibern schnell beendeten, bedeute dies einen hohen Einnahmeverlust.
Bisher haben die Firmen von Herrn Burat vier einstweilige Verfügungen erwirkt, mit denen sich Herr Burat auch noch brüstet:
savonarola.org/2011/10/28/rech…nterlassungsklage-zahlen/ (Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz)
savonarola.org/2011/11/10/eins…iben-von-banken-verboten/ (Verbraucherzentrale Thüringen)
savonarola.org/2011/11/15/verb…nstweilige-verfugung-iii/ (Verbraucherzentrale Hamburg)
savonarola.org/2011/11/28/verb…nterlegter-schutzschrift/ (Hamburg)
Auch Foren und Bloggern droht er ganz offen und lässt in einem Fall auch Taten folgen:
savonarola.org/2011/11/17/adri…braucherzentrale-hamburg/
Die Verbraucherzentrale Hamburg ließ sich davon zunächst nicht einschüchtern. Ihre Seite war trotz der Verfügungen bis vor kurzem online: vzhh.de/telekommunikation/3010…n-das-handwerk-legen.aspx (Link funktioniert zur Zeit nicht)
Umso erstaunlicher sind die einstweiligen Verfügungen, die durch die Webtains GmbH und IContent GmbH gegen die Verbraucherzentrale HH erwirkt wurden. Hier heißt es:
Dem Antragsgegner wird […] untersagt, Dritte dazu aufzufordern, dass diese die Bank oder die Sparkasse anschreiben, bei der die Antragsstellerin ein Girokonto unterhält, um diese aufzufordern, dieses Girokonto zu kündigen und/oder dass eingegangene Geld an die Absender zurück zu überweisen.
Dabei hat die Seite der Verbraucherzentrale HH weder die Webtains GmbH noch die IContent GmbH in irgend einer Weise genannt (vgl. Screenshot). Sie spricht lediglich allgemein von Abofallenbetreibern. Daher kann man folgern: Herr Burat muss ich selbst als Abofallenbetreiber sehen, um sich mit seinen Firmen von dem Artikel angesprochen zu fühlen. Eine Selbsterkenntnis, die man ihm gar nicht zugetraut hätte. Was das LG München beim Erlass der Verfügung geritten hat, wird wohl im Dunkeln bleiben. Die abgebildete Seite verstößt jedenfalls nicht gegen die Verfügung.
Mir bleibt es ein Rätsel, wie man sich mit einem solchen fragwürdigen Vorgehen auch noch in den Fokus der Öffentlichkeit stellen kann. Da passt nur der Spruch: Ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich ganz ungeniert.