Zahlungsdienst selber anbieten

    • Zahlungsdienst selber anbieten

      Hallo,

      ich möchte hier einfach mal meine Vorstellung bzw. Idee einer eigenen Zahlungslösung vorstellen. Aktuell befindet sich die Idee noch in der Planungsphase, d.h. ich warte auch noch auf eine Rückmeldung der Bundesbank bzw. BaFin.

      Nachdem der Erfolg meines bisherigen Einzelunternehmens Dimensionen angenommen hat, die ich nicht erwartet hatte, habe ich im Mai eine UG gegründet und werde mit dieser mit einer komplett neuen Marke und einen neuen Konzept insbesondere selbst entwickelte Web-Software auf Lizenzebene verkaufen. Das Lizenzmodell erlaubt dabei, dass zunächst ein Probemonat mit vollständiger Nutzung möglich ist und der Benutzer anschließend die Software so kaufen kann, wie er sie benötigt (Grundlizenz = Grundfuznktionen + Zusatzlizenzen = Zusatzfunktionen- bzw. leistungen).

      Damit ich mir und den Benutzern ein Mahn- und Inkassoverfahren erspare, erfolgt die Zahlung über ein eigenes Guthabenkonto. Der Benutzer zahlt auf dies zunächst via Überweisung ein und kann das Guthaben dann benutzen und sich auch wieder auszahlen lassen (alles kostenfrei, allerdings nur in Verbindung mit einem Bankkonto möglich).

      Nun ging der Gedanke soweit, dieses Guthabenkonto auch als Zahlungslösung für Händler anzubieten. Der Händler schaltet sich dazu die Funktion für einen bestimmten Betrag frei (sagen wir mal fünf Euro im Monat), zahlt anschließend aber keine Transaktionsgebühren (der Benutzer natürlich auch nicht). Vom technischen ABlauf würde sich das so gestalten:
      • Der Händler initialisiert eine Transaktion mit seiner Händlernummer, einer Rechnungsnummer und dem zu zahlenden Betrag; diese Nachricht wird mit seinem privaten und unserem öffentlichen Schlüssel verschlüsselt und anschließend über eine gesicherte Verbindung übertragen
      • Wir entschlüsseln diese Nachricht mit unserem privaten und dem öffentlichen Schlüssel des Händlers und prüfen die darin enthaltenen Daten; anschließend wird an den Händler eine verschlüsselte Nachricht mit der Transaktionsnummer und einem QR-Code übertragen
      • Der Händler entschlüsselt diese Nachricht und zeigt dem Benutzer den QR-Code (alternativ kann hier auch eine andere Verifizierung der Transaktion erfolgen)
      • Der Benutzer filmt den QR-Code mit seinem Handy ab und bestätigt die Transaktion (sieht die Zusammenfassung nochmal und auch, ob sein Guthaben dafür ausreicht)
      • Anschließend buchen wir das Guthaben von den Guthabenkonto des Benutzers auf das Guthabenkonto des Händlers und bestätigen dem Händler die Transaktion
      Jetzt würde ich gerne mit euch darüber diskutieren. Mir ist bewusst, dass man PayPal wohl ohne rechtliches Belangen nicht vom Thron stoßen kann ...
    • ebay-troll schrieb:

      te möchte scheinbar als konkurrent von pillepalle bei ibäh auftreten
      vermute ich mal
      bedacht hat er aber nicht das es bei ibäh nie und nimmer als zahlsystem aufgenommen werden wird

      Der TE gehört eigentlich nicht zu den Usern, die irgendwelche Hirngespinnste ins Forum setzen. Ich lese jedenfalls keinen Bezug zu ebay heraus. Du etwa?

      ebay-troll schrieb:

      aber wir werden ja eh nichts mehr vom te hören

      Auf deine Unterstellungen würde ich mich auch nicht mehr melden. Ansonsten gehört der TE eigentlich zu den Usern, der schon eine vernünftige Diskussion führen kann.
      „Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst.“ Voltaire

      Der Horizont mancher Menschen ist ein Kreis mit dem Radius Null - das nennen sie dann ihren Standpunkt.
    • Wenn Du des Englischen mächtig bist, google mal nach Interviews mit Peter Thiel oder Max Levchin über die Anfänge von PayPal und die Probleme, die generell mit Zahlungssystemen verbunden sind. Frag dich mal selber, wieso Google und Facebook noch nicht mal ansatzweise ein etabliertes Zahlungssystem auf die Beine stellen konnten?

      Schau dir Moneybookers und Neteller an, wieso nutzt es keiner außer für Geldwäsche? Weil ein Zahlungssystem heutzutage einer großen Userplatform angeschlossen werden muss, das haben PayPal und eBay seinerzeit richtig erkannt. Solltest Du also nicht großer anteileigner von Amazon, Google oder FB sein, würde ich noch nicht ein mal daran denken. Web.de hat soweit ich weiß in ihren Anfängen so etwas wie ein Zahlungssystem aufbauen wollen, die haben damit bestimmt einige Millionen verbraten. Dazwischen gibt es noch etwas Platz für kreative Konzepte wie das ehemalige e-Bullion (e-gold) und Bitcoin.

      Selbst wenn die Sache von den Behörden durchgewunken wird und rechtlich alles OK ist, sobald es um mittlere Geldbeträge geht, hast Du die ganzen Hacker und Frauder aus dem Ostblock am Arsch, für die Du dann haftest. Selbst große Banken trauen sich nur an sehr vereinfachte "Gutschein-Systeme" dran wie U-Cash.

      Übrigens bietet Webmoney ein sehr ähnliches Sicherheitskonzept an, wie Du es dir vorstellst, frag die mal, was die Programmierung gekostet hat.

      Nicht umsonst MUSSTEN die Sparkassen auf eine Hardwarelösung für das Onlinebanking setzten mit ihrem TAN-Generator, alles andere ist nicht sicher genug, egal wie durchdacht.

      Ist ein Zahlungssystem zu einfach führt es zu Betrug und Geldwäsche, ist es zu kompliziert, nutzt es keiner.

      Also abwarten, bis eine bezahlbare biogenetische Verifizierung möglich ist, oder wir alle einen Chip in uns tragen und ein paar Milliarden Entwicklungskosten bereithalten, würde mich aber wundern, wenn PayPal und Co. nicht schon an so etwas arbeiten.

      Wie hoch wären allein die Serverkosten, um eine wirklich 100%ige Uptime zu garantieren? Wie willst Du kostendeckend so etwas anbieten, wenn beide Seiten keine Transaktionsgebühren zahlen?

      GneX schrieb:


      ich warte auch noch auf eine Rückmeldung der Bundesbank bzw. BaFin.

      :lach:

      Würde mir übrigens an deiner Stelle zu denken geben, dass Du so etwas ernsthaft in Erwägung ziehst, sei froh, dass Du mi deiner Web-Software offensichtlich Glück gehabt hast.
    • GneX schrieb:

      Der Benutzer filmt den QR-Code mit seinem Handy ab und bestätigt die Transaktion (sieht die Zusammenfassung nochmal und auch, ob sein Guthaben dafür ausreicht)

      Ich 'abe ga' keine 'ändie...

      Lass Dir da was anderes einfallen. Es gibt genügend Käufer, die Du damit verprellst, weil sie 1.) kein Handy haben, 2. keines mit Kamera 3.) keines das internetfähig ist und 4.) auch dann keinen Vertrag mit ihrem Netzbetreiber über einen Online-Zugang haben. Du gehst von Dir aus, das halte ich für den falschen Ansatz. Geh vom durchschnittlich dämlichen Bietlemming aus, der schon mit ebay ziemlich überfordert ist. Wenn Du eine Oma im Rentenalter hast, frag sie, wie sie das machen würde.

      vanvog schrieb:

      Wie hoch wären allein die Serverkosten, um eine wirklich 100%ige Uptime zu garantieren? Wie willst Du kostendeckend so etwas anbieten, wenn beide Seiten keine Transaktionsgebühren zahlen?

      Da würde ich mir bei gnex weniger Sorgen machen. BTW: 100&ige Uptime? Wieso besser sein als Paypal. Dann reicht es, wenn der Wackelserver alle paar Tage mal halbwegs bei Bewusstsein ist.

      GneX schrieb:



      Nun ging der Gedanke soweit, dieses Guthabenkonto auch als Zahlungslösung für Händler anzubieten.

      Also für Händler, die sowieso deine Software nutzen? Ok... nun erkläre mir bitte, wieso das hier

      GneX schrieb:

      Anschließend buchen wir das Guthaben von den Guthabenkonto des Benutzers auf das Guthabenkonto des Händlers und bestätigen dem Händler die Transaktion

      einen Vorteil darstellen sollte.

      Als Händler bin ich genau so sicher (bzw sichererer) wenn der Neukunde mir das Geld vorab überweist. Ein Altkunde zahlt auf Rechnung und gibt mir 'ne Einzugsermächtigung. Ein wirklich guter Altkunde bekommt von mir (aktuelles Beispiel) die Ware Sonntag morgens ohne Quittung persönlich vorbeigebracht (war seine Terminwahl, nicht meine ;) ) und überweist mir die 12874,13 Euro dann irgendwann diese Woche.

      Als Käufer kann ich mich ebenfalls anders absichern. Ich kann z.B. bei regionalen Händlern kaufen. Bar bei Abholung. Oder ich rufe den wenigstens an. Auf seinem Festnetz, das auch rückverfolgbar ist und nicht auf irgend einer Prepaid-Handynummer, die der im 100er Pack mit Restguthaben, gebraucht und freigeschaltet bei ebay eingekauft hat. Wieso sollte ich dann einem Zahlungsdiensteanbieter, den ich gar nicht kenne Zugriff auf mein Konto erlauben? Die Abbuchung kann der Händler auch selber machen.

      Die Idee ist theoretisch zwar nett, praktisch halte ich sie aber für flüssiger als Paypal. Und das ist auch schon überflüssig.
      Wenn Dir ein ebay-Mitarbeiter die Hand gibt und "Guten Tag" sagt, sind folgende drei
      Wahrheiten als self-evident zu erachten und als sicher gegeben anzusehen:

      1.) Zähle nicht nur deine Finger nach, sondern auch deine Hände. So Du welche hast auch die Füße.
      2.) Draussen ist es mitten in der Nacht und dunkel wie im Bärenarsch.
      3.) Der einzige Lichtschein dringt aus den Pforten der Hölle, die sich geöffnet haben weil die Welt untergeht.
    • Hallo,

      es ist nicht so, dass ich hier etwas über's Knie brechen möchte, sondern ich möchte gerne darüber diskutieren, ob es Bedarf gibt und wie man ein solches System für beide Seiten (Benutzer und Händler) sicher gestalten kann. Die BaFin hat meine Anfrage an die Bundesbank weitergeleitet (das war vor ca. 3 Wochen), diese hat sich bei mir gemeldet und nach weiteren Informationen gefragt, welche ich mitgeteilt habe - die Antwort darauf steht nun noch aus.

      In der Programmierung sehe ich kein Problem, denn diese werden ich - wie auch den Rest des Systems - komplett selber abwickeln. Der Server steht bereits, weil eben die Payment-Lösung ersteinmal eine Idee ist und zunächst die zu verkaufenden Produkte angeboten werden sollen, weshalb auch noch genug Zeit bleibt, darüber ausführlich zu sprechen.

      Die Payment-Lösung soll sich für Händler eignen, welche gerne eine sofortig Bestätigung eines Geldeingangs haben möchten. Soetwas wäre auch "offline" denkbar, wenn man kein Bargeld dabei hat oder nicht mit sich tragen möchte. Der Unterschied zu anderen Lösungen ist, dass das Geld auf jeden Fall vorhanden ist (es wurde ja bereits vom Benutzer eingezahlt) und dem Händler auch sofort gutgeschrieben wird (ohne irgendeinen Einbehalt). So kann man auch Neukunden einen sofrtigen Versand ermöglichen; auf Lösungen wie z.B. sofortüberweisung würde ich als verantwortungsbewusster Händler nicht setzen und als Benutzer würde ich soetwas nicht nutzen. Der Nachteil dabei ist, dass der Benutzer keine Chance hat, das Geld zurückzufordern (zumindest nicht von uns), weil es eben keinen Einbehalt geben soll.

      Mit den Software-Produkten hat die Payment-Lösung nichts zu tun.
    • GneX schrieb:

      Der Unterschied zu anderen Lösungen ist, dass das Geld auf jeden Fall vorhanden ist
      ist es doch bei einer überweisung auch?

      GneX schrieb:

      Der Nachteil dabei ist, dass der Benutzer keine Chance hat, das Geld zurückzufordern
      auch das geht bei einer überweisung, nach wertstellung, nicht mehr?



      ohne dir persönlich zu nahe treten zu wollen!
      ich verstehe auch nicht was du damit bezwecken möchtest
      du bietest software, als dienstleister und zwischenhändler, an?

      spiel das ganze system doch mal durch

      einem kunden gefällt eines deiner produkte
      bestellt,
      geht zur bank,
      überweist
      und bekommt sein produkt


      mit deinem zahlsystem:
      bestellt,
      meldet sich bei deinem zahlsystem an,
      geht zur bank,
      überweist,
      und bekommt sein produkt


      hab ich das richtig verstanden so????
      was würde bei einem widerruf geschehen?
      wie bekommt der kunde sein geld zurück?

      entschuldige, aber ich verstehe es vielleicht nicht so richtig
    • @Gnex

      Ein Problem dürfte wohl auch sein, dass nicht jeder Mailprovider die Verschlüsselung (außer mit eigenen, kostenpflichtigen Service z. B. t-online über DE-Mail) zulässt, die Einrichtung (z. B. outlook) sehr aufwendig ist und potentielle Kunden eher abhält, statt anzieht.

      Erkläre mir das mal bitte mit dem Guthabenkonto.
      Wer eröffnet diese Konto, wer ist Zugangsberechtigt?
    • Ein großes Problem wird auch sein, wenn Du so etwas in D hochziehen willst, das du mit aller Wahrscheinlichkeit eine Bankenzulassung brauchst. Und die Zulassungsbedingungen wirst du als Einzelperson ohne nötiges Wissen und finanzieller Austattung nie erfüllen können.

      Aber als Programmierprojekt finde ich das gar nicht verkehrt. Vielleicht entwickeln sich so neue Zahlungsmodule, die es so noch nicht gibt, welche man weiterverkaufen könnte.

      Die Sache mit der Wertstellung differnziert dich zu einer Überweisung kein Stück. Du müßtest eine Wertausfall mindestens mit einer Versicherung absichern, damit sich da jemand drauf einlässt.