Knast für Schulschwänzer - oder ?

    • Krennz schrieb:

      Jetzt wollen sie die Lernbehinderten in die Schulen integrieren.
      Das wird in Bayern schon etwas länger gemacht. Integrativklassen nennt sich das dann. Es kommt zusätzlich von der Förderschule stundenweise eine Lehrkraft um die ehemaligen Förderkinder bei ihren Schwierigkeiten zu unterstützen.
      Ich würde das nicht mehr machen, denn die Entäuschung wenn es nicht erfolgreich verläuft ist riesengroß.
      Mit wem das Pferd nie durchgeht, der reitet einen hölzernen Gaul.

      Christian Friedrich Hebbel
    • Ganz ehrlich? Dazu fehlt mir die Kraft, um es konsequent zu tun. Ich bin zu alt, um die jungen Leute zu suchen, die ihren Weg noch nicht ganz gefunden haben.

      Ich bin schon zufrieden damit, dass ich (als selber zur Zeit Arbeitslose) einigen jungen Leuten ein Bild davon geben kann, dass es sich für sie lohnen kann, an einem Abschluss zu arbeiten. Schließlich bin ich vor vielen Jahren einen ähnlichen Weg wie sie jetzt gegangen (Berufsausbildung per "Um"schulung, von "nix" - zu Beruf).
      Ich hatte danach gute Jobs mit viel Spaß und auch gutem Geld. Davon kann ich Ihnen erzählen, ihnen Mut geben. Und ich glaube, ein bisschen hilft es.
      Ich glaube sie mögen die "Datenschleuder"-Oma in ihrer Umgebung und achten sie :)

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    • @krennz
      Wie stellst Du Dir diese bundesweite Aktion vor ?(
      .
      Ich z.B. engagiere mich inzw. im Seniorenbereich. Das kann und würde ich garnicht mehr aufgeben wollen.
      Zumal ich der Meinung bin, dass es da mindestens genauso brennt und im Kleinen kann man nicht wirklich viel bewegen, aber besser als nichts ist es alle Male.
      Ich will meinen Junior-Status wieder :(
    • Die großen Aktionen sind auch nicht mehr mein Ding. Zufrieden sein, wenn es im kleinen manchmal klappt, das reicht mir :)

      In München gibt es da so eine Aktion, die das klammert, was Damas eben beschrieb. Die heißt "Senioren ins Netz".
      Da helfen Jugendliche älteren Leuten ehrenamtlich bei ihrem Einstieg ins Internet.
      Und das sind nicht unbedingt die erfolgreichen Jugendlichen, die man sich so als Traum-Enkel vorstellt.
      Der Ansatz ist total geil, und manchmal....hilft es beiden Seiten, wenn so etwas klappt.
    • Damas schrieb:

      ....und zum Schuss ins Blaue "mit 25 %". Der war garnicht so schlecht getroffen.
      Eine Statistik der Bertelmann-Stiftung
      die das Jahr 2008/09 zeigt:




      zeigt die Zahl der Jugendlichen, die ohne den Hauptschulabschluss (und auch keinen anderen - bevor es zu Missverständnissen kommt) den jeweiligen Schultyp verlassen.

      Quelle: bertelsmann-stiftung.de/bst/de…bst_dms_32343_32344_2.pdf
      Es ist aber nicht so, dass 26,5 % der Hauptschüler keinen Hauptschulabschluss schafften, sondern 26,5 % der Schulabgänger ohne Hauptschulabschluss besuchten eine Hauptschule. ;)

      Hier gibt's weitere Statistiken:
      destatis.de/DE/Publikationen/T…df?__blob=publicationFile

      Nach einem Überschlagen der Zahlen dürften es etwa 10 % der Hauptschüler sein, die keinen Hauptschulabschluss erreichten. Dennoch ist diese Zahl auch für mich erschreckend hoch.

      Auch die Prozentzahl von 6-7 für alle Abgänger ohne solch einen Abschluss - unabhängig vom Schultyp - ist natürlich viel zu hoch!




      Meiner Ansicht nach liegt die fehlende Motivitation der Schüler nicht allein an ihrer Perspektivlosigkeit, sondern auch daran, dass die Jugendlichen heute nicht in ihrem jeweiligen Entwicklungsstand anerkannt und entsprechend zum Tragen von Verantwortung gefordert werden.
      Ich wundere mich z.B. immer wieder darüber, wenn eigentlich volljährige junge Menschen sich dutzen lassen möchten, während sie selbst andere Erwachsene ganz selbstverständlich siezen. Das ist für mich ein ganz klares Indiz dafür, dass diese junge Menschen nicht daran herangeführt wurden, irgendwann einmal endlich auf eigenen Füßen zu stehen.
      Mich hat man zum ersten Mal gesiezt, als ich etwa 14 war und als ich mit 16 in die Lehre ging, hatte ich bereits vollständig verinnerlicht, dass jetzt ich selbst dafür zuständig bin, was aus mir wird und niemand sonst.

      Deshalb meine ich, dass die Jugentlichen hauptsächlich erst einmal als immer mehr erwachsen werdende Menschen anerkannt und sie auch entsprechen behandelt werden sollten.
      So etwas motiviert doch dann zur Übernahme von Eigenverantwortung.
    • Die Sache mit dem "Du" vs. "Sie" ist eine Welt für sich.

      Es gibt genug Unternehmen, die den Beschäftigten ein "wir haben uns alle lieb"-Bild vorgaukeln wollen, indem eine Duz-Regel angewandt wird.
      Letztlich habe ich (und einige in meinem Bekanntenkreis) die Erfahrung machen müssen, dass gerade dort mehr manipulative Praktiken von oben nach unten zur Anwendung kommen als in vielen — nennen wir sie mal so — "konservativ" kommunzierenden Betrieben. Aktuell sehe ich das im Betrieb, in dem meine LAG ihre Brötchen verdient.

      Die Anwendung von Du / Sie ist eine Gratwanderung und nicht pauschalierbar.
      Ich selbst habe es oft genug erlebt, dass junge Menschen zu mir "altem Sack" direkt sagten, ich könne sie ruhig duzen, während sie mich trotzdem von sich aus weiter gesiezt haben. Und seltsamerweise haben diese Youngster sogar mein darauf erfolgtes Gegenangebot, mich ebenfalls zu duzen, abgelehnt, weil sie selbst es für unpassend hielten. (!)

      Aber eigentlich geht es hier im Thread um Schule respektive Schulschwänzer.

      Und hier möchte ich mich bei einem thematisch nur gestreiften Punkt einklinken.

      Wie sieht es mit der fachlichen und psychischen Qualifikation der Lehrer aus, die frisch auf die Schüler losgelassen werden?

      Jeder Busfahrer muss einen speziellen psychologischen Test über sich ergehen lassen, bevor er den Job ausüben darf bzw. überhaupt den Führerschein erhält.
      Und auch wenn davon direkt Menschenleben abhängen können, ist das nicht wirklich soviel anders als bei Lehrern.

      Denn untaugliche Lehrkräfte können Schülern das spätere Leben auch kaputt machen, wenn auch ohne körperliche Schäden.
      Früher musste man den Müll im Wald vergraben. Heutzutage gibt's ja zum Glück ebay.
      Früher musste man sein Geld selbst verbrennen. Heutzutage gibt's ja zum Glück PayPal.
    • dieselente schrieb:

      Wie sieht es mit der fachlichen und psychischen Qualifikation der Lehrer aus, die frisch auf die Schüler losgelassen werden?
      Da denke ich, das hat nichts mit jungen oder alten Lehrern zu tun.
      Mein Sohn hatte einen Klassenlehrer der in dieser Klasse ein Jahr zuvor auch sein Lehramtsreferendar gemacht hatte.
      Dieser Lehrer war ein Glücksgriff.

      dieselente schrieb:

      Denn untaugliche Lehrkräfte können Schülern das spätere Leben auch kaputt machen, wenn auch ohne körperliche Schäden.


      Das hatten wir auch diese Lehrerin war älter.
      Nein MIt körperlichen Schaden wärend dieseer Zeit mit Bauchweh, Kopfweh, Übelkeit.
      Mit wem das Pferd nie durchgeht, der reitet einen hölzernen Gaul.

      Christian Friedrich Hebbel