Zalando, Sklaventreiber oder guter Arbeitgeber?

    • Zalando, Sklaventreiber oder guter Arbeitgeber?

      Diese Frage muss man sich stellen, wenn man den Beitrag von RTL gesehen hat.

      Da hat eine Journalisten undercover bei Zalando gearbeitet. Was sie da erlebt hat ist kaum zu glauben.



      rtl.de/cms/news/zalando-drei-m…a32f-ada1-91-1873810.html

      Ein Klima, geprägt von ständiger Angst. Missstände, die sie im realen
      Arbeitseinsatz miterlebt hat - und das über drei Monate lang: Die
      Journalistin Caro Lobig hat sich Ende letzten Jahres undercover als
      Lagerarbeiterin bei dem Online-Versandhändler Zalando in Erfurt
      beworben. Was sie dort erlebt hat, ist unglaublich



      Lies mehr über Undercover bei Zalando: "Wer unbequem ist, wird entsorgt!" - RTL.de bei www.rtl.de
      Solange das vermeintliche Recht Einzelner zum Unrecht für Andere wird gibt es keine Gerechtigkeit. myself

      Das was ich hier sage ist keine Rechtsberatung, sondern stellt meine persönliche Meinung dar und kann zu neuen Denkansätzen beitragen, auch wenn es "rechtlich" nicht immer einwandfrei erscheint.

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    • das ist doch nicht nur Zalando, das ist bei allen Billigheimern so oder zumindest ähnlich. Jeder kauft bei Amazon, verschickt Pakete mit Billigheimern, lässt den Frostgemüsesklaven kommen. Und geht nach Kik und solchen Läden....

      Was erwartet man denn da? tariflöhne und -Arbeitszeiten? Gepflegte Arbeitsatmosphären? das ist Wunschdenken....
    • Aber bei Zalando wird es in die Extreme getrieben, so wie es aussieht.

      Dazu schreibt der Stern: stern.de/wirtschaft/news/versa…lter-zalando-2103970.html
      Glaubt man der Werbung,
      schreien die Kunden von Zalando vor Glück. Doch die Realität sieht
      derzeit anders aus: Gerade schreien sie eher vor Wut. Schon mehrfach
      stand der Schuh- und Modeversender wegen der Arbeitsbedingungen in
      seinen Logistikzentren in der Kritik. Nun hat sich eine junge Reporterin
      für drei Monate als Lagerarbeiterin eingeschleust und die Zustände mit
      versteckter Kamera dokumentiert. In ihrer auf RTL ausgestrahlten Reportage
      berichtet die Journalistin Caro Lobig vom kräfte- und nervenzehrenden
      Arbeitsalltag im Logistikzentrum Erfurt. Bis zu 27 Kilometer legte sie
      als sogenannter "Picker" am Tag zurück, um die Waren in der riesigen
      Lagerhalle zusammenzusuchen. 8,79 Euro verdiente sie pro Stunde. Die
      Pausen seien äußerst knapp gehalten, Sitzen war zwar nicht verboten,
      aber auch "nicht gern gesehen", wie ihr ein Vorgesetzter in die
      versteckte Kamera spricht.
      Dazu kamen permanente
      Leistungskontrollen und Überwachung durch die Chefs, Standpauken vor
      versammelter Mannschaft und willkürliche Diebstahlkontrollen an den
      Drehkreuzen am Eingang. Für Kollegendenunziation zahlt Zalando 500 Euro,
      ein Arbeitsrechtler äußerte sich in dem Beitrag äußerst kritisch über
      die Zustände.
      Ich kaufe wo anders, wo es, inzwischen, etwas seriöser zugeht.

      Aber was will man von einem Unternehmen er4warten, dass mit dem Rücken zur Wand steht. (Millionen Verluste, jährlich)
      Solange das vermeintliche Recht Einzelner zum Unrecht für Andere wird gibt es keine Gerechtigkeit. myself

      Das was ich hier sage ist keine Rechtsberatung, sondern stellt meine persönliche Meinung dar und kann zu neuen Denkansätzen beitragen, auch wenn es "rechtlich" nicht immer einwandfrei erscheint.
    • monza30 schrieb:

      ich wünsche dir wirklich nichts böses.... aber dass du einmal ein paar Monate unter solchen Bedingungen Sklavenarbeit verrichten musst, dann doch. Dann würdest du vorher überlegen, bevor du einen solchen Unsinn schreibst
      Es ist der Alltag eines Lohnsklaven. Mir geht es nicht anders. Habe ein Jahr in der Branche gearbeitet (anderer Arbeitgeber) und bin jetzt wieder Lohnsklave be meinem alten Arbeitgeber. Druck, Gemecker, Stress ist Alltag für mich. Bezahlt wird es mit einem Hungerlohn. Jeden Tag 8h stehen und gehen, körperlich hart arbeiten und keinen Dank erhalten, sondern nur angemeckert werden. Zalando ist nicht anders als die Arbeitgeber, die ich bisher erlebt habe. Ich bin mit Ende 20 noch relativ jung, arbeite aber seit meinem 16. Lebensjahr.

      Beschwer ich mich? Nein, denn niemand zwingt mich, es zu tun. Warum mach ich es? Meine einzige Alternative wäre Hartz 4, Zeitarbeit oder 400€-Stellen.
    • Berndsen schrieb:


      Beschwer ich mich? Nein, denn niemand zwingt mich, es zu tun. Warum mach ich es? Meine einzige Alternative wäre Hartz 4, Zeitarbeit oder 400€-Stellen.



      Hast du keine Ausbildung?

      Wohnst du in einer strukturschwachen Gegend?

      Ich habe mir das ganze vor Jahren mal bei Amazon angeschaut, in einem solchen Laden könnte ich nicht arbeiten, Hirn am Eingang abgeben und nur schön kriechen......

      Es gibt aber Leute die kommen damit klar und steigen relativ schnell auf zum Leader...

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    • Vorvorgestern Walraff's Ganz unten - vorgestern McDonalds - gestern amazon - heute zalando - Morgen?

      deutschlandradiokultur.de/lesa…ml?dram:article_id=270693

      Textauszug:
      Wenn wir all das erinnern würden, was uns damals gestört hat und was garantiert immer noch im Essen drin ist oder immer noch politisch anhaftet, dann dürften wir ganze Batterien nicht mehr kaufen. Das tun wir aber nicht. Wir vergessen. Es geht weg im Gedächtnis und dann wird flott wieder gekauft. – Das ist ja auch schwierig. Wenn man weiß, das Spielzeug, billiges Spielzeug, von chinesischen Kindern unter schwierigen Arbeitsbedingungen sozusagen gebaut wurde, und wir wissen, das wollen wir nicht kaufen, dann gucken wir, wo wird denn ordentliches Spielzeug (…). Das gleiche kostet dann 38,50 Euro. Und das ist dann aber zu teuer. Das heißt, dieses Bewusstsein nützt gar nichts, selbst wenn es da ist bei den Leuten. Wenn sie dann in der Kaufsituation davor stehen, sagen sie: "Ach komm jetzt, das Kind weiß es sowieso nicht und es ist auch eigentlich egal."

      Wie viel wahres dieser Absatz enthalten mag?
      Ich will meinen Junior-Status wieder :(
    • Berndsen schrieb:



      Hab eine abgeschlossene Ausbildung, kann den erlernten Beruf aber aufgrund einer Allergie nicht mehr ausüben.


      Das sind doch beste Vorrausetzungen für eine betriebliche Umschulung in einen Beruf wo man nicht ausgebeutet wird

      @Damas: Die meisten Leute haben doch überhaupt keine Wahl mehr wo sie was kaufen, das Einkommen zwingt doch zu KIK, Deichmann & Co

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    • ich frag mich, warum wir eigentlich auf die Strasse gegangen sind, gestreikt haben, Verbesserungen der Arbeitsumstände durchgesetzt haben, wenn sich niemand mehr wehrt....

      Ja dann darf man sich nicht wundern, wenn das alles den Bach runtergeht. Ist eben die "Generation Fun", die sich ausser für "Spass haben" eben für nix anderes mehr interessieren und die nicht bereit sind, für ihre Rechte einzutreten. Lieber alles gefallen lassen und Ruhe haben....

      Kein Wunder wenn die Politik und die Wirtschaft tun und lassen können was sie wollen...
    • Sternchen schrieb:

      Die meisten Leute haben doch überhaupt keine Wahl mehr wo sie was kaufen, das Einkommen zwingt doch zu KIK, Deichmann & Co



      bezweifel ich.... wird doch nur noch geschaut wo es was billigst gibt. Kannst mir doch nicht erzählen, dass die ganzen armen Leute mit Geländewagen nach Penny fahren weil sie sich nix leisten können was etwas teurer ist....

      Oder die armen Leute, die sich Grossbildfernseher mühselig vom Munde absparen müssen und den alten etwas kleineren, dann in den Sammelstellen containerweise zum Schrott geben. Ach ja.. das sind die, die bei Kik die Chemieshirts kaufen müssen, die nach dreimal waschen dann für die Porzellanpuppen passen, wenn man selbst die von der Chemie hervorgerufenen Ekzeme hegt und pflegt....

      Ach ja... die armen Leute müssen ja dreimal im Jahr in die Welt fliegen und Urlaub machen - Billigeinkaufen ist ja so anstrengend....
    • Armut und Armut sind so Sachen, die auch eine eigene Relativitätstheorie haben

      Auch im internationalen Vergleich würden Länder mit großzügig gewährter Sozialhilfe mehr "Arme" aufweisen als vergleichbare Länder mit knapper Sozialhilfe. "Würde keine Hilfe gewährt, gäbe es dann auch keine Armut?" Die Gleichung "Sozialhilfe gleich Armut" geht also nicht auf. Schließlich soll das Geld vom Staat gerade dafür sorgen, dass niemand in Not lebt. "Außerdem kann so der Staat leicht Einfluss auf die offizielle Zahl der Armen im Land nehmen." Er müsste nur die Zahl der Anspruchsberechtigten verringern.


      fluter.de/de/mode/aktuell/3230/

      Armut hat auch Auswirkungen auf die Essgewohnheiten. Viele Menschen können sich keine hochwertigen Lebensmittel leisten und ernähren sich deshalb schlecht. Viel vitaminarmes Essen aus der Konserve, wenig Obst und kaum hochwertiges Fleisch. Beunruhigend findet der Armutsexperte Jürgen Volkert noch etwas anderes: "Am Essen sparen viele Arme auch, um an der Konsumgesellschaft teilzuhaben. Für einen neuen Videorecorder, ein Auto oder einen Fernseher nehmen sie schlechte Ernährung in Kauf."


      aber ein bisschen hat Berndsen auch Recht, am ganzen TAg 25 km zu laufen, das kommt bestimmt bei den meisten Verkäufern im EH auch hin und dass in so einem sensiblen Bereich Stichproben und Taschenkontrollen gemacht werden ist doch normal, das gibts doch nicht erst seit gestern. Ich erinnere mich an meinerstes Arbeitserlebnis noch zur Schulzeit als Inventurhilfe, da gabs am Ausgang neben dem Glaskasten vom Pförtner eine Grün/Rot-Ampel, die nach Zufallsprinzip zur Kontrolle verdonnerte. Das muss wohl an die 40 Jahre her sein ...

      und ich erinnere mich an die gehegten, gepflegten "bislang nix als NURSchüler", wenn sie in der Ausbildung anfingen und sich die Fingerchen schmutzig machen mussten, Sachen machen mussten, die sie sich so in ihrem Idealbild vom Beruf gar nicht vorgestellt hatten. Und wehe, wenn die dann mit "nicht mein Aufgabe" oder "das ist unter meinem Niveau" sich auch noch drücken wollten, dann war das Betriebsklima allerdings schnell entsprechend ungemütlich.

      Und das hab ich in mehr als einer Ausbildung beobachtet. Deshalb denke ich, die Frau Ermittlerin caro-lobig.de/?page_id=39 wird entsprechend die 27 km überbetonen im Gegensatz zu den kürzeren Tagesstrecken die sie im Laufe der Zeit erarbeitet hat durch Organistion und Vermeidung von Doppelwegen ... und natürlich fällt jemand auf die Nerven, der dauernd "unbequeme" (also Suggestivfragen?) stellt , wenn sich die Leute,die hinterher keinen aureißerischen Artikel schreiben wollen, sondern nur froh sind eine der wenigen Arbeiten zu haben, für die sie noch qualifiziert sind, auf diese Arbeit konzentrieren wollen? Könnte ich mir vorstellen.
      Bedenke: "Humor ist der Knopf, der verhindert, dass uns der Kragen platzt." ^^ Ringelnatz :D
      Was heißt das? Abkürzungen, "Forengeheimsprache" und "geflügelte Worte"

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    • Sternchen schrieb:

      Das sind doch beste Vorrausetzungen für eine betriebliche Umschulung in einen Beruf wo man nicht ausgebeutet wird

      Wenn man nicht von Dutzenden angeschriebenen Firmen ignoriert werden würde, wäre es möglich. Habe es aufgegeben, nachdem ich nicht mal Absagen bekam. Einer der Gründe, weshalb ich einen mies bezahlten Beruf ausübe.
    • monza30 schrieb:

      ich frag mich, warum wir eigentlich auf die Strasse gegangen sind, gestreikt haben, Verbesserungen der Arbeitsumstände durchgesetzt haben, wenn sich niemand mehr wehrt....
      Ich sehe das so, es gibt welche die sich trauen zu Streiken, die dann bei jeder, sich den Chef bietenden Gelegenheit, schickaniert werden.
      Dann gibt es die, die sich nicht trauen.
      Dann die, die genau wissen wie gut sie angesehen sind, wenn sie nicht mitmachen.
      Und dann die allerschlimmsten, die von anderen Filialen anfahren. Streikbrecher.
      Mit wem das Pferd nie durchgeht, der reitet einen hölzernen Gaul.

      Christian Friedrich Hebbel
    • Penny schrieb:

      Ich sehe das so, es gibt welche die sich trauen zu Streiken, die dann bei jeder, sich den Chef bietenden Gelegenheit, schickaniert werden.
      Dann gibt es die, die sich nicht trauen.
      Dann die, die genau wissen wie gut sie angesehen sind, wenn sie nicht mitmachen.
      Und dann die allerschlimmsten, die von anderen Filialen anfahren. Streikbrecher.


      Jo.... das möchten die Chefes so.... allerdings sind die "Schikanen" gleich, wenn sich nicht gewehrt wird. Dann gäbs da noch nötigenfalls die Arbeitsgerichte....

      Die, die sich nicht trauen: ok... solange sie wenigstens nicht gegen die Leute arbeiten, die sich trauen...

      Gut angesehen weil man nicht mitmacht? *ggg* Ne, das war noch nie so. Eigentlich im Gegenteil. Denn da kommt zusätzlich noch oben drauf, dass der Chefe genau weiss, wie es um diese Leute bestellt ist. Nämlich dass man da nicht drauf bauen kann. Ich hab genug Arschkriecher kennengelernt, die sich bei aller Kriecherei immer ein Kopftätscheln vom Chefe abgeholt haben, wenn sie mal wieder ins Büro gerannt sind. Und... sind die weitergekommen als bis zum Kofferraum des Chefes? Nö... nur gemerkt haben die das nicht. Oft sind die sogar als erste abgeschoben worden, eben weil die den Betriebsfrieden in Gefahr brachten, weil keiner mehr mit denen arbeiten wollte.

      Streikbrecher, die sich von anderen Filialen oder sonstwoher ankarren lassen, können ruhig mal auf die Schnauze fallen.... man kann ja ein Verbandspäckchen hinterherschmeissen (noch besser: den ganzen Verbandskasten, vorzugsweise aus Stahlblech). das ist die allerunterteste Schublade.



      Bei allem was hier bis jetzt geschrieben wurde: es steht doch fest, dass wenn sich niemand wehrt gegen solche Zustände, es immer weitergehen wird damit. Solange Menschen bereit sind, sich für ein paar wenige Euro mehr erniedrigen zu lassen und Sklavenarbeit zu verrichten, sich anschreien zu lassen usw, wird es nur noch schlimmer werden.

      haste das Video gesehen, wo dieser Vorarbeiter die getarnte Reporterin angeht, dass es laut Arbeitsvertrag verboten sei sich hinzusetzen? Den hätte ich in den Kofferraum getreten das die Schuhspitze jetzt noch drinstecken würde. Sowas ist doch nicht harmloszureden.... sowas verstösst gegen die Menschenwürde. Und das bei Firmen mitten in Deutschland, mitten in einem Europa, dass der Welt erzählen will wie gut es doch in den westlichen Demokratien zuginge. Das sowas in D möglich ist, kann ich nicht verstehen.... ist nicht die selbsternannte Arbeiterpartei SPD mit in der Regierung? Hauen die nicht gerade (wie ja in der Vergangenheit auch schon unter Schröder etc) auf die Kacke dass es nur so rauscht? Wo sind die Gewerkschaften geblieben, die jetzt alle komplett aufstehen müssten und die Leute zum Generalstreik aufrufen müssten?

      Ach ja... sind ja mittlerweile fast alle auf dem Level "lieber nix sagen, lieber nix streiken... sonst fliessen die Gelder nicht mehr". Nicht alle wohlgemerkt... aber fast alle.

      In Frankreich gehen die Leute mit Kaffeekannen zu den Streikenden (damals beim fernfahrerstreik sogar im Fernsehn zu beobachten), der deutsche Michel rennt mit der Reitpeitsche los und haut auf die Streikenden ein...

      Wer sich wehrt, kann verlieren... wer sich nicht wehrt HAT schon verloren....