PEGIDA - Bürgerprotest

Es gibt einen unterschied zwischen den Aussagen: "Multikulti schlägt fehl "(Tatsachenbehauptung)

und Lutz Bachmanns Kommentaren gegenüber Flüchtlingen die er als "Gelumpe" bezeichnet.

Das ist nicht die Linie zum Rechten leicht überschreiten, das ist mit beiden Beinen auf die andere Seite hüpfen.

Das der Kontext immer der Entscheidende ist, muss man DIR glaube ich nicht erklären.

Klassiker.

Unter so einem Schund gibt es auch schon Klassiker? Kein halbwegs aufgeklärter Mensch tut sich so etwas mit Freude an. Was möchtest uns denn mit deinem Beitrag mitteilen?

Dass solche Links mit PEGIDA in Verbindung gebracht werden, verwundert nicht. Ich bin immer noch der Überzeugung, dass die meisten Menschen, die dort mitlaufen, keinerlei rechtsextremistische Gesinnung besitzen, sondern lediglich ihren Ängsten und Befürchtungen und ihrem Unmut Ausdruck verleihen wollen. In der Tat empfinde ich dabei den gewählten Namen als äußerst unglücklich gewählt. Dass PEGIDA aber ebenso von rechten Kräften für ihre Ziele instrumentalisiert werden, dass wird doch immer deutlicher. Es wird immer schwieriger zu trennen und genau das wird auch der Grund sein, warum PEGIDA keine Zukunft hat.

Also "Schund" ist hierbei noch sehr freundlich ausgedrück @Uhu.
Was @berndsen mit dem Beitrag mitteilen möchte, auch was er aus diesem herausliest und zu welcher Überzeugung er nach diesem Dreck kommt, würde mich aber auch interessieren.

Vielleicht äußert er sich da mal umfangreich dazu.

Ich bin kein ängstlicher Mensch, aber bei diesem "Klassiker" ist in mir das "kalte Grauen" hochgekrochen.

@berndsen
Diese "Wahrheit" des Sprechers führte
zu einem beisspiellosen Terrorregim
zu Konzentrationslagern
zu 6 Mio. Ermordeter
zur Zerstörung Europas
zum 2. Weltkrieg
zu mind. 20 Mio Kriegsopfer
zum Abwurf zweier Atombomben
und heute - gute 70 Jahre später - leiden Menschen immer noch unter den Auswirkungen dieses "Sprechers".

@Kaiolito

auch eine Folge dieses Sprechers ist, dass Menschen, die ihren Missmut nicht arrtikulieren können u.U. ungerechtfertigt schnell als Rechts abgestempelt werden und ein möglicherweise sinnvoller Dialog abgewürgt wird.
Mir kann keiner erzählen, dass in Dresden ca. 15.000 (Anm.: korrigiert und an das EP angepasst, um unsinnige Diskussionen zu vermeiden) Rechtsradikale unterwegs waren.

Bis heute weiß ich nicht was schlimmer ist: ein Rechtsradikaler, der mir den letzten Nerv raubt oder ein selbsternannter "Nazijäger", der jeden Dialog von vornherein nicht zulässt.

@Damas

Da sind wir doch einer Meinung, Dialog ist die einzige Möglichkeit Unklarheiten der Positionen zu klären.
Daher möchte ich ja auch gerne wissen, was @berndsen mit diesem "Klassiker" sagen möchte.

Der "Klassiker" lässt, je nach Orientierung, leider mehrere Möglichkeiten zur Wahl und mir gefallen alle nicht, weil teilweise in angesprochenen Punkten ein Stück Realität/Wahrheit steckt, auf der anderen Seite dieses mit Dingen verknüpft wird, die absolut nichts miteinander zu tun haben und nur entweder Angst, Wut oder Hass in die eine oder eben in die andere Richtung schüren sollen.

Wer es nicht schafft, diese Dinge auseinander zu halten, zu entknüpfen und in die Realität für sich zu erkennen, der hat schon verloren.

............... und @Damas..... der Sprecher manipuliert vom Feinsten in der Form, dass er Dinge anspricht, die Leute gerne hören oder dessen Inhalt Leute gerne folgen wollen, weil sie logisch klingen und es grundsätzlich am einfachsten ist, die Schuld bei jemand anderem zu finden. Dieses Stilmittel gibt es erfolgreich schon viele viele Jahre, bis an den Rand der Perfektion, hier würde ich auf einer Skala von 1 bis 10 eine 9,5 geben.

... es ist Rhetorik vom Feinsten einer Gruppe innerhalb einer Gesellschaft, weil sie ein bestimmtes Merkmal vereint, die Schuld für was auch immer zu geben?

Ich würde mal sagen: platter geht es nicht!

Weil du die Rhetorik und den Inhalt der dahinter steht hinterfrägst? Richtig, viele Menschen wollen oder können das leider nicht.

Wenn ich mir die einseitige Berichterstattung vieler Themen anschaue, dann stelle ich fest, dass diese genau so geführt wird und ob platt oder nicht, sie scheint bei einigen oder vielen Menschen Erfolg zu haben.

Dem kann ich Dir leider nur beipflichten @kaiolito

Aber bitte sprich mich doch nicht direkt an, als wenn ich nicht "über den Tellerrand sehen könnte"
Das kann ich so einfach nicht stehen lassen und muss zwangsläufig widersprechen.

Ich hoffe mal es klingt nicht arrogant wenn ich meine derzeitige Erfahrungswelt wiedergebe:

Einige Jahre meines Lebens habe ich mich mal in der Behindertenhilfe engagiert, dann wieder politisch gegen staatl. verordnete aber völlig unsinnige Großprojekte und bin von dort bei den Senioren der Gesellschaft gelandet. Da konnte man dann schon den einen oder anderen "Unverbesserlichen" begegnen. Aber was da noch überzeugen, wenn sie gewindelt und gefüttert sowieso nichts mehr anstellen können.
Mein Familien-/Freundes-/Bekannten-/Freizeit-/Arbeitskreis stellte sich als sehr gut ausgebildet, engagiert und interessiert (politisch/kulturell/gesellschaftlich) dar.

Für mich ist es also völlig normal den Kopf zum Denken zu nutzen - bei alten Menschen geht das langsamer und reduziert sich auf das Wesentliche und bei geistig Behinderten ist es eine andere Welt, die da gedanklich durchlaufen wird.

So vor knapp 2 Jahren hatte ich dann ein Erlebnis, dass heute noch seinen Nachhall hat:
Die Bitte an einen Mitarbeiter, der schon ca. 6 Monate bei uns arbeitete und einen Lehrausbildung hat "Räumst Du bitte die Kartonagen weg und ersetzt im Besprechungszimmer noch die beiden defekten Lampen".
Mitarbeiter: "Wie soll ich das machen?"

Hätte ich es selbst gemacht, hätte es mich ca. 15-20 min meiner Zeit gekostet, aber ich habe es den Mitarbeiter machen lassen und jeden Schritt begleitet. Das hat mich dann eine gute Stunde meiner Zeit gekostet. In dieser Zeit bin ich gedanklich von "er will nicht" zu "er kann nicht" bis "ich verstehe nicht" gekommen.

Dazu kamen dann Studierende, die ein Praktikum absolvieren mit "wie soll ich denn das Wasser da rein bekommen?" - den Wasserhahn aufdrehen?!?
"Wie soll ich den die Türe öffnen? Ich habe ja den Karton in beiden Händen" - ich bin aufgestanden, aus meinen Büro gegangen und habe den Türöffner der Eingangstüre vom Voyer dann betätigt. Sind ja nur einfach 30 Meter, die der Praktikant hin zur Eingangtüre und zurück zu meinem Büro mit dem Karton in den Händen laufen musste, um sein "ich kann die Türe nicht öffnen" zu artikulieren. Ist eine Schiebetür die automatisch öffnet, wenn man den Türdrücker bedient und nein, der Praktikant ist dort mindesten ... wenn nicht ....wie oft ohne Karton durchgegangen. Aber scheinbar hat er keinen Ellenbogen oder kann sich nicht bücken, um den Karton abzustellen oder.... ich habe doch k.A.!
Diese Vorfälle waren zu keinem Zeitpunkt als Vereimerung gedacht sondern tatsächlich haben sich die "grauen Zellen" nicht in Gang gesetzt oder sind irgendwo falsch abgebogen bei diesen für mich nicht mal nachdenkenswerten Vorgängen.
Und ja, hier werden jetzt einige - wie auch in meinem persönlichen Umfeld sagen - nur weil Du es kannst, kannst Du nicht voraussetzten, dass es auch andere können und ich soll froh und dankbar sein, dass ich eine "priviligierte Ausbildung" (nein, ich war nicht auf einem schweizer Internat für höhere Söhne & Töchter) blablub....

Mein Problem dabei ist, wie soll jemand, der gedanklich bei solch - o.k. meiner Meinung nach - einfachen Vorgängen mit praktischen HG nicht ohne Hilfestellung zu einem Ziel kommt, denn bitte bei komplexen Themen in unserer Gesellschaft gedanklich zu einer eigenen Meinung kommen?

Da ich nicht abschätzen konnte, ob das einfach nur dusslige Zufälle waren, engagiere ich mich seit gerade mal ca. 4 Monaten in einem Bereich, in dem ich viel mit allen möglichen Bevölkerungsbereichen zu tun habe und komme zu der Einsicht, dass es keine dussligen Zufälle waren.

Und da wären wir wieder bei Pegida etc.
Anfänglich sind viele wegen ihres "Unwohlseins" mitgelaufen, aber weil ein paar Neonazis drunter waren, wurde alles als "Rechts" gebrandmarkt.
Das war m.M. nach ein großer Fehler!

Na aber Hallo, was für Töne.

Vor einem Monat wurde jeder abgestempelt und automatisch rechts abgestempelt der nur geäußert hat er kann die Menschen verstehen.
Es gab Beschimpfungen ohne Ende und jetzt auf einmal Einsicht und Differenzierung.
Wieso auf einmal dieser Sinneswandel.
Die Menschen im Osten haben da mal einen Begriff geprägt, nämlich "Wendehälse".

????

@Flug

Den Thread komplett gelesen?
Es gab seit dem EP jede Menge Postings mit klarer Differenzierung innerhalb der Teilnehmer und deren möglicher Motivation.
Das ist nun wirklich nichts neues innerhalb dieses Threads und auch kein Sinneswandel.

@flugwapsch
geh mal lesen
Aber auch ich war erstaunt nicht in der "rechten Ecke" gelandet zu sein, weil ich immer wieder darauf hingewiesen habe, dass nur ein Dialog mit den Menschen zu einer Lösung führen kann, dass die Mehrheit der damaligen Demonstranten m.M. nach nicht rechts im Sinne des Dritten Reiches stehen und mich die sich untergemischten/angehängten Neonazis nicht die Bohne interessieren.

Und ja @Kaiolito hat recht - es war im Großen und Ganzen relativ differenziert gesehen und erstaunlich sachlich diskutiert worden.
Ich überlese einfach mal "Wendehals", weil ich mich nicht angesprochen fühle!

Mir geht es eher so, dass ich Anfangs noch die Hoffnung hatte, Kommunikation brächte etwas.
Diese Hoffnung ist dahin, weil die PEGIDA-Anhänger trotz des Wissens über die menschenverachtenden Kommentare Lutz Bachmanns weiterhin zu ihm halten.
Solche Äußerungen macht nicht jeder irgendwann mal in der Kneipe. Wer das behauptet oder toleriert, ist selbst nicht besser!

Zu welcher Lösung soll ein Dialog mit diesen Menschen denn führen? Wäre ein Dialog nicht auch hilfreich gewesen, deinem Paketträger den Weg zum Schalter zu beschreiben? Oder ihn vielleicht sogar mal grundsätzlich auf den richtigen Weg zu bringen? Vielleicht mal eine zielführende Frage: "Wie bist du denn sonst durch die Tür gekommen??"

Meine Einschätzung hinsichtlich des Verhältnises von Rechten und nicht-im-Sinne des-Dritten-Reichs-Rechten bei den Pegidateilnehmern ist allerdings eine andere, auch wenn die Mehrheit nicht "rechts im Sinne des Dritten Reiches stehen", so wären sie auch dort perfekt als Mitläufer von den nicht untergemischten, sondern in und hinter der Organisation steckenden Neonazis instrumentalisiert worden,

weil es eben, wie du schon sagtest, Leute gibt, die gern vordenken lassen, sich den Wasserhahn und den Türöffner lieber zeigen lassen, als selbst zu versuchen, die Lösung ihrer Probleme zu finden.

"Drum prüfe, wer sich an Demo-orgas bindet, ob sich nicht was bessres findet, "

.... und wer dahinter steckt und was der davon hat, haben will, sich verspricht. Und ich weise gern darauf hin, Demonstrationen sind zwar eine legitime "Meinungsäußerung", aber die ist oft sooo undifferenziert, dass sich die Teilnehmer nicht wundern müssen, dass sie nur anhand der verwendeten plakativen Überschriften, Schlachtrufe, Parolen bewertet werden (können)

aber für Lösungen können nur Taten zählen, soziales Engagement, politisches Engagement, religiöses ... naja, auch eher nur, wenn es im Sinne von sozialem oder politischem Engagement stattfindet.

Drum prüfe, wer sich an Demo-orgas bindet, ob sich nicht was bessres findet,

Ja, es ist schwer zu verstehen

Und was verstehst Du unter "diesen Menschen" eigentlich genau!