Griechenland ...

bitte, was ist das denn für ein Allgemeinplatz? "Haste mal nen Link?" Nur weil sich hüben und drüben und hier und dort solche Meinung findet, ist das doch keine "internationale Übereinstimmung"?

Abgesehen von dieser hochtrabenden Rhetorik, die internationale Übereinstimmung auf seiner Seite zu wissen, ist ein Pleitestaat als Teil Europas NATÜRLICH nicht nur ein Wirtschaftsschaden, sondern grade auch im Gegenübetreten gegen Amerika als Konkurrenz auf dem Weltmarkt ein Politikum. Und eben deshalb wird ja wohl auch gerne übern Teich auf die eine oder andere Weise in dieser Wunde gebohrt und gegen die exponierteren handelnden Politiker gestichelt.
inwiefern findest du, dass sich das mit der (NICHT wörtlich zitierten) Aussage beißt, er hätte die Gegenseite als Terroristen darstellt? Nur weil er die, "die das mit Griechenland machen" nicht ausdrücklich Terroristen benannt hat, ist das doch der Kern der Aussage.

Lies einfach die internationale Presse! Zum erheblichen Teil bereits hier im Thread verlinkt.

Manchmal läßt sogar die BILD am Montag durchblicken, um was es (unter anderem) tatsächlich geht:
(Bei Rentnern sparen, aber doch nicht bei Rüstungskonzernen)

nato-jens-stoltenberg-warnt-griechenland-vor-ruestungskuerzungen

spiegel.de/politik/ausland/nat…kuerzungen-a-1041454.html

Pewebe schrieb: "Wenn man die Gegenseite, die die Machtund das weiterhin überlebensnotwendige Geld nun mal hat, als Kriminelle undTerroristen darstellt, ist das derart maßlos überzogen und trifft aufenergischen Widerstand."
Terroristen und Kriminelle sind nach allgemeinem Verständnis politisch, gewalttätige bzw. gewaltätige Menschen
Terrorismus ( übersetzt: Furcht, Schrecken ) Das Zitat dazu:"Was sie mit Griechenland machen, hat einen Namen – Terrorismus. Warumhaben sie uns gezwungen, die Banken zu schließen? Um Angst unter den Leuten zuschüren", fügte er hinzu. "Und wenn es darum geht, Angst zuverbreiten, dann nennt man dieses Phänomen Terrorismus."

Der psychologische Druck ist in Zwang gesteigert worden. Von einer informellen Gruppe, ohne demokratische Legitimation.

Erkennst Du den Unterschied?

Toll, wieso brauchen Sie eine Legitimation, geschlossen haben die Griechen die Banken selbst
Der behauptete "Zwang" war ja wohl keine "körperliche Gewalt" und lag schon eher im Auge des Betrachters oder im vorauseilenden Gehorsam oder sogar in Anerkenntnis eines vernünfitgen Grundes für diese Maßnahme. Wenn es wahrscheinlich auch zu einem viel früheren Zeitpunkt erfolgreicher die Geldflucht aus Griechenland verhindert hätte.

Stubentiger, es gibt nicht nur körperliche Gewalt. Der Druck aus Deutschland war schon eindrucksvoll und alles andere als einem Europa, was sich aufeinander zubewegen sollte, würdig. Vorauseilend???? wohl eher nicht, denn die Banken sind erst geschlossen worden, als jeder der wollte, sein Geld dort abgezogen hatte. Und zum Schluß bleibt die Frage, ob ein Grexit nicht die für Griechenland bessere Alternative gewesen wäre wohl für immer offen und unbeantwortet. Für Italien hätte diese Lösung ca 40 Mrd. Euro, für Frankreich ca 50 Mrd. Euro und für Deutschland noch viel mehr gekostet.

Demzufolge mehren sich die Kritiker:

Die nächste Watsche für Berlin: Nach Luxemburgs Außenminister Asselborn hat nun der ehemalige italienische Regierungschef und EU-KommissionspräsidentRomano Prodi Deutschland wegen seiner harten Verhandlungen mit Athen kritsiert. "Die deutsche Regierung war unflexibel", sagte er dem Deutschlandradio.


Zwar sei klar, dass auchdie griechische Regierungtausend Fehlergemacht hat."Aber sie wurde zwangsverwaltet und ihrer Entscheidungsgewalt beraubt. Und das wird in Zukunft kräftige Spuren hinterlassen."

quelle: t-online

Grafik,

welche Alternative stellst du dir denn konkret vor?
Ein Schuldenschnitt ist für Euro-Mitglieder ausdrücklich vertraglich nicht vorgesehen. Wie erklärst du es ggf. den anderen Vertragspartnern, die ihre Hausaufgaben gemacht haben, dass sie nicht in den Genuss einer Ausnahmeregelung gekommen sind, wenn sie hier stattfände?

Nicht zu vergessen, es gibt eine lang zurück liegende Ursache für die Schuldenspirale, die von den Griechen selbst vorher nicht angefasst/beseitigt wurde. Das geleerte Fass hätte da also von Anfang an wieder mit Leck gestanden.

Ergänzung:

lostineu.eu/der-coup-geht-nach-hinten-los/

dazu:


fr-online.de/schuldenkrise/gau…ie-,1471908,31222666.html

Zitat:
Kompromiss? Europäischer Weg? Für die meisten der 4,6 Millionen Iren klingt das sehr nach hohlen Phrasen. Denn zu genau können sie sich an die Demütigung ihres eigenen Rettungspakets erinnern, mit dem im November 2010 die Stabilität des europäischen Bankensystems sichergestellt wurde. In der einflussreichen Politik-Show „Tonight with Vincent Browne“ polemisiert der Moderator an diesem Abend gegen die „total unsolidarische Haltung Deutschlands“. Sogar im wohlwollenden Bericht des konservativen Blattes „Independent“ wird tags darauf an die peinlichen Situationen erinnert, als irische Haushaltsvorlagen schon dem Bundestag vorlagen, ehe die eigenen Parlamentarier darüber diskutiert hatten.


n-tv.de/wirtschaft/Die-eiserne…ropa-article15516996.html


handelsblatt.com/politik/inter…eber-der-eu/12047210.html

Und zu guter/schlechter Letzt:

germanexit.wesign.it/en

jepp. Es ist ein poltischer Wirtschaftskampf, was da stattfindet.
Manchmal (nicht nur von Dir) wirkt die Diskussion absolut abstrakt und losgelöst vom normalen Leben der Menschen. Ist Dir schon mal klar geworden, was das für ein Einschnitt in die Rechte der Menschen ist? Die "großen" Griechen sind davon nicht oder kaum betroffen.

Ich stell mir einfach mal vor, dass ich nicht hier sondern zufälig in Griechenland geboren wäre und dort leben würde. Ich arbeite, wirtschafte soweit es einem Normal-Arbeitnehmer möglich ist. Ich spare mir etwas an.
Und dann nimmt man mir "sinnvoller Weise" die Möglichkeit genug Geld für ein Geschenk an meinen Enkel abzuheben? Oder meine (teuren) Medikamente zu kaufen?
Hey, dieses Geld ist "meins", meine Forderung gegen die Bank. Und ich darf dann 60-Euro-weise darüber verfügen, als wenn es ein staatliches Almosen wäre.
Denkt doch mal lieber in anderen Dimensionen; Wie es Euch gehen würde und nicht so, als ob Ihr selber die Geschicke der Welt lenken müsstet und dafür das Recht habt in die Rechte von für uns völlig anonyme Menschen einzugreifen.
Es gibt "gemeinsame Interessen" von Menschen. Die sind aber nicht auf eine Nation bezogen. Mehr auf eine ähnliche Lebenssituation. Mir persönlich ist das Schiksal einer griechischen Durchschnttsfamilie wesentlich näher, als ein arroganter deutscher Politiker oder ein Aktienbesitzer, er es geil finden würde wenn sich sein Konzern noch ein paar "Sonderangebote" aus griechischer Konkursmasse einverleiben könnte. Ob der Einverleiber dann amerikanisch, deutsch, griechisch oder sonstwas ist...ist mir piepegal. Ich profitiere davon mangels Anteilen eh nicht.

Es ist die Arroganz in dieser Diskussion (wieder meine ich nicht explizit Stubi, und auch nicht nur den Thread hier), die mir zu schaffen macht. Da sitzen deutsche Menschen und nehmen sich das Recht raus zu beurteilen, was ein Grieche zu wollen und zu tun hat.
Was hat denn jeder von uns getan, dass er nicht als Grieche geboren wurde oder auch nur dafür, dass es hier in D (noch!) ein bisschen besser ist? Welchen persönlichen Beitrag hat jeder von uns dazu geleistet, das Deutschland "reich" ist? Was hat der einzelne Grieche falscher gemacht? Und warum kann es dann richtig sein, wenn man einzelnen Griechen den Zugriff auf ihr Eigentum verweigert?

Schabbes,
ich denke schon, dass wir alle mit dem "kleinen angestellten Griechen" fühlen.
Die Wenigsten von denen haben selbst einen Fehler gemacht.
Nur so hart es klingt, persönliche Einzelschicksale sprengen in diesem Thread den Rahmen.
Es geht um die Politik, und die ist nun einmal "abstrakt".

Eule, das 1. Problem ist doch, die gesamten Verträge der EU sind dadurch gekennzeichnet, dass sie immer dann gebrochen worden sind, wenn einem Land danach war. Warum jetzt auf einmal nicht mehr? Wie lang soll das gelten? Für wen? Für wen nicht? Wem willst Du das klar machen?
Das 2. Problem, noch nie hat ein Land in einer solchen Verschuldung gesteckt, wie jetzt Griechenland ( egal, wem "die" Schuld dafür anzulasten ist - das Problem ist so ).
3. Selbst wenn das griechische Parlament heute alles beschließt, was man ihm aufgetragen ( befohlen hat, es gezwungen ) hat, ist das ein Beschluß unter Zwang. Ist der demokratisch? Wird der völkerrechtlich in der Zukunft anerkannt? Werden damit die Schulden tragfähig?
4. Wenn für alle westlichen Staaten gilt, dass die Staatschulden nie mehr getilgt werden können, weil sie zu hoch geworden sind und die Zinseszinsen alle Bürger aller westlichen Staaten irgendwann auffressen werden, warum nicht ab sofort die Konsequenzen daraus ziehen? Das Geld, Schulden zu machen ist aus dem Nichts entstanden, es ins Nichts durch Ausbuchen zurückzubefördern kostet was? ( Meine Meinung: genau 1 Buchungszeile )
5. Aus den 4 Problemkreisen ergibt sich die grundsätzliche Frage, ob wir mit unserem derzeitigen Schuldgeld-System das richtige Wirtschaftssystem haben, oder ob wir aus den Problemen lernen müssen, dies System zu verändern.

Für mich soll Politik für die Menschen da sein. Ich gehe vom Menschen aus, von dem was ich für den "durchschnittlichen Normal-Menschen" halte . Selbst, wenn es das Thema eines Threads sprengen sollte. Man kann doch nicht "abstrakt" handeln bzw. reden/schreiben, nur weil es einfacher in einem Thread ist.

Dein Einwand trifft ziemlich genau gegen/auf mein Anliegen, Eule.
Ein Denken an die Menschen (durch -uns- Mit-Menschen) und nicht an die gewinnmaximierende Denkweise unserer (kapitalistischen) Gesellschaft. Wenn schon kapitalistische und von uns gewählte Gesellschaftsform, dann ist es ein ungeheurer Affront auf die Individualrechte in einer Demokratie, den Menschen in Griechenland das Recht auf den Zugriff zu ihren Bankguthaben zu nehmen. Ein Staatsverbrechen in diesem Fall. Gehören diese Spargroschen dem Staat? Aber geredet wird darüber ausgesprochen lässig.

Ok, das ist im Moment "nur" Griechenland. Mein und Dein Konto ist ja nicht betroffen.
Würde ich aber gerne mal sehen, wie es wäre, wenn uns das mal treffen würde...ob dann die Massen an Deutschen auch noch dabei wären, die solche Maßnahmen für sinnvoll halten.

Schabbes, wenn es dir sooo wichtig ist, eröffne doch bitte einen eigenen Thread.

Es geht nicht um Bequemlichkeit sondern um die Übersichtlichkeit des Themas.

Ist doch kein Prob!
Morgen beschließt unsere Regierung, 50% des privaten Ersparten der Deutschen zum Schuldenschnitt des Griechischen Staates zu verwenden. Für einige hier scheinbar völlig vorstellbar.

Oder anders herum: warum gibt es in Deutschland den Länderstrukturausgleich/Bundesergänzungszuweisung - in Zukunft soll doch bitte jedes Bundesland seine Schulen, Sportplätze, Bibliotheken und sonstigen öffentlichen Einrichtungen selbst finanzieren. Dann dürften nur noch so 3-4 Bundesländer den Kopf über Wasser halten können - aber den verdammt gut!

Eule, das ist schnell zu beantworten. Man scheisst auf den Vertrag und macht 'nen anderen. Geht in der EU ganz fix. Oder wie erklärst du dir sonst Griechenland, den "Rettungsschirm" und den unkontrollierten Ankauf von Staatsanleihen durch die EZB vor dem Hintergrund dieser Vereinbarung: dejure.org/gesetze/AEUV/125.html

Du hast es hier an allen Enden mit Politikern zu tun. Hauptberufliche Wendehälse, die sich immer schön an dem alten Merksatz orientieren: "Was interessiert mich mein dummes Geschwätz von gestern?"

Genau so und nicht anders wird es funktionieren müssen.

Selbst wenn Griechenland die Drachme wieder einführen muss/will bleibt Griechenland ein EU-Mitglied!!!

Und was wäre die EU bei einem Euro-Ausschluss dann gebessert?

Ich begreife nicht, was Du an meinen Beiträgen als OT ansiehst. Es ist nichts als ein Appell seine Sichtweise an den wirklich eigenen Interessen und an den betroffenen Menschen dort auszurichten. In dem Wissen, dass a) Griechenland morgen auch hier sein kann und man selber betroffener Bürger und b) "wer" man dann selber wohl wäre, wenn man (zufällig) selber Grieche wäre.
Anstatt dem Gewinnmaximierungsstreben und der Wachstumsgläubigkeit nach zu laufen und hopplahopp mal gerade eben zu entscheiden, welche Härten man den Mitmenschen dort locker zumuten will/kann.

@schabbes

Ich fand gut, dass Du das geschrieben hast. Das ist der Grund warum ich mich hier überhaupt zu dem Thema geäußert habe, weil meiner Meinung nach völlig richtig insistierst, dass die Politik für den Bürger da ist und die restl. Interessenten dürfen sich anstellen.
Und ich pack es auch schon wieder.
Viel Spass noch

IWF teilt mit, dass er bei der anstehenden Rettung nicht mitmachen will.
Es droht der rasche Chrash.
deutsche-wirtschafts-nachricht…s-droht-der-rasche-crash/

Na großartig.

Die New York Times schrieb auch, dass Schäuble die Unruhe an den Märkten „nicht als Hindernis, sondern als Notwendigkeit“ sieht: „Wir können eine politische Union nur erreichen, wenn wir eine Krise haben.“

gewollt? Ist das jetzt Schäubles Krise?