monza30 schrieb:
Ich behaupte: wären die Beitrittsgesuche abgelehnt worden und mit den Russen ein Abkommen geschlossen worden, diese Staaten als neutrale Zone zu installieren, wäre alles im Lack gewesen. Dem Sicherheitsbedütfnis Russlands wäre Genüge getan worden, die Staatendes ehemaligen Warschauer Pakts wären sicher gewesen, der Westen hätte auch seine Sicherheit (die ich eh nicht in Gefahr gesehen habe).oldschmatterhand schrieb:
Von old_schmatterhand:
Zitat von »monza30« Selbst wenn Staaten des ehemaligen Ostblocks von alleine gekommen wären, um in die Nato aufgenommen zu werden
Wie war es denn tatsächlich, Deiner Meinung nach?
Sind diese Staaten von der NATO annektiert worden?
nato.diplo.de/Vertretung/nato…tikvertrag.html
Und frag nicht nach LInks oder Nachweisen: das ist meine "These" oder anders ausgedrückt: es ist meine Meinung
Kurz vor der Wiedervereinigung war der deutsche Außenminister Genscher an der Seite seines russischen Kollegen Schewardnadse mit den Worten vor die Presse getreten:
"Wir waren uns einig, daß nicht die Absicht besteht, das Nato-Verteidigungsgebiet auszudehnen nach Osten. Das gilt übrigens nicht nur in bezug auf die DDR, die wir da nicht einverleiben wollen, sondern ganz generell."
Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten. Heute sind fast alle Teile der Sowjetunion - vom Baltikum bis georgien - in der Nato. Was antwortete der Chef des Bundeskanzleramts, wenn einem das Versprechen des deutschen Außenministers vorgehalten wird? Man antwortet wie dieser Peter Altmeier:
"Ja, ja, genau, das war damals die eine Diskussion, die geführt worden ist, und dann ging die Geschichte einen anderen Weg. Nämlich, dass die Demokratien - und das waren demokratische Länder ... in Polen, in der Tschechischen Republik, in Ungarn und so weiter - daß die Menschen gesagt haben, wir wollen den Schutz eines verteidigungsbündnisses. Nichts anderes ist die Nato. ... Und diese Situation kann Herr Putin nicht schön finden - oder auch verschiedene Politiker mögen es nicht schön finden in Russland. Nur, sie haben nicht das Recht, darüber zu entscheiden",
ob die Sieger der Geschichte ihr Wort halten, wenn die Geschichte einen anderen Weg geht.
Das erklärt, warum Putin dem Wort der Deutschen, die Ukraine werde nicht in die Nato aufgenommen und also die russische Marine im Schwarzen Meer in Frieden gelassen, keinen Glauben schenkte, sondern die Krim annektierte, bevor der deutsche Tabakkonzern via Kiew auf die Halbinsel zurückkehren konnte, die er von 1941 bis 1944 schon einmal besetzt hatte.
Darum schrieb ich weiter vorne, daß ich old-schmatterhand keinen Gebrauchtwagen abkaufen würde. Denn für ihn, wie für Deutsch-EU und die Nato, scheinen Zusagen nur solange verbindlich zu sein, wie sie den eigenen Interessen dienen.
Im Gegensatz zu seinen Feinden hier scheint Putin nicht ganz verblödet zu sein. Immerhin hat er offensichtlich einige Zufälle registriert. Zufälle, die fast jedes Pack, mit dem Deutschland heute in Osteuropa paktiert, als gute, alte Bekannte erscheinen lassen: die Rassisten und Faschisten des Ungarn Viktor Orbán, dessen Partei Fidesz mit Merkels Unionim EU-Parlament eine Fraktionsgemeinschaft bildet; die Nachfahren der lettischen und litauischen SS-Verbände, die den Deutschen bei der Ermordung der Juden am liebsten zuvorgekommen waren; die nationalgesinnten Georgier, die eine Legion der Wehrmacht gestellt hatten, wofür die Deutschen vor fünf Jahren, als Georgien einen Krieg gegen Rußland anfing, sich durch herzliche Anteinahme und eine - inzwischen aufgeflogene - Lügenkampagne ihrer medien bedankten; die slowenischen Domobranzen, die mit der Whermacht und der Waffen-SS gegen Tito käpften, die kroatischen und bosniakischen Ustasa-Milizen, die SS-Einheiten kroatischer und albanischer Muslime, die alle auf Betreiben der deutschen Politik fünfzig Jahre später mit der Einrichtung eigener Staaten belohnt wurden; die ukrainischen und litauischen Trawniki, die bei der Ermordung von zwei Millionen Juden im sogenannten Generalgouvernement Polen halfen, die ukrainischen Freiwilligen der 14. Waffen-Grenadier-Division der SS, das urkrainische Batallion "Nachtigall", die "Urkrainische Aufständischenarmee", die mit der Wehrmacht und SS gegen die Rote Armee kämpfte.
Sogar die Amis scheinen mehr geschnallt zu haben, oder warum sonst schickten sie Gefangene ins Baltikum, nach Polen und Ungarn zum Foltern?
Aber wer die Welt so sieht, gilt als paranoid. Im Gegensatz zu Merkel und Steinmeier, die kein Problem mit der Zusammenarbeit mit der ukrainischen Partei "Swoboda", deren Politik sich gegen Juden, Russen und andere Völker rictet und öffentlich die Massenmorde preist, die von der der ukrainischen Unterabteilung der SS begangen worden sind. Swoboda bildet ein Netzwerk mit Timoschenkos Vaterlandspartei und Klitschkos Udar.
Ich bin beileibe kein Freund Putins, aber die hier herrschende Propaganda ruft bei mir zweierlei Assoziationen wach: Man kann es nicht verwinden, daß damals Adolfs tapfere Jungs verdammt dezimiert und lädiert zurückgejagt wurden. Oder es ist der Haß auf den slawischen Untermenschen. Vielleicht beides. Soviel Paranoia leiste ich mir.
P.S.: Hab' 'n paar Tippfehler korrigiert...
"What I Found Over The Years Is That Lots Of People Don't Agree With Me" -Bill Maher
Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von blue_ornament ()