WilliW schrieb:
...Löschbert Bastelhamster schrieb:
Im Grunde ist das genau das. Die Versandkosten werden eben einfach noch etwas stärker bei der Kalkulation des Artikelpreises berücksichtigt. Nur eben nicht, weil die VSK möglicherweise nicht ausreichen sondern weil der Artikelpreis möglicherweise nicht ausreicht. Ein nur minimaler Unterschied...
Du musst dir eine andere Frage stellen:
Ich kaufe bei dir ein T-Shirt für 1,- EUR
Der Versand kosten 9,- EUR
Du verschickst als Päckchen. Ich weiß das ein Päckchen 4,- EUR kost.
Und jetzt frage ich dich wofür ich dir 5,- EUR schneken soll?
Unterm Strich bezahlen also die ehrlichen Kunden, genau wie im stationären Handel, die Kosten mit, die die unehrlichen verursachen. Und davon gibt es mehr, als Du Dir vorstellen kannst. Und ein gewerblicher Händler bei eBay kann sich dagegen nicht im Geringsten wehren. Bei Versand als Päckchen hat er keinen Versandnachweis und wird damit einen Fall für einen nichtgelieferten Artikel immer verlieren. Und sich zusätzlich noch eine rote Bewertung einfangen. Passiert ihm das mehrfach, ist sein gesamtes Geschäft gefährdet.
Also muss er den Verlust durch solche schwarzen Schafe bei Niedrigpreis-Artikeln, die doppelt versendet werden müssen, irgendwo wieder reinholen.
Im Übrigen werden solche schwarzen Schafe durch den angebotenen Versand als sendungsverfolgtes Paket teilweise gleich vom Kauf abgehalten. Wer von vornherein vorhat, den Verkäufer um die Ware zu betrügen, indem er behauptet, sie sei nie angekommen, wird sich eher Angebote suchen, bei denen unversicherter Versand angeboten wird. Er kann ja vorher nicht wissen, ob der Verkäufer mit den 9 EUR Versandkosten tatsächlich nur ein Päckchen schickt. So hat man als gewerblicher Verkäufer dann wenigstens nur die "Gelegenheits-Betrüger" am Hals, also die, die sich zur Unehrlichkeit erst entschließen, wenn sie die Ware zugestellt bekommen und die Gelegenheit erkennen...
Im Übrigen ist es für den Käufer doch völlig wurscht, wie sich der Gesamtpreis des Artikels zusammensetzt. Wenn der Artikel im stationären Handel ca 11 EUR kostet, ist alles, was darunter liegt, egal ob 1+9 oder 6+4, günstig. Und alles, was darüber liegt, zu teuer.
Also biete ich bei einer Auktion nur soviel, wie ich zuzüglich angebotene Versandkosten bereit bin, maximal zu bezahlen. Das erfordert allerdings wieder mal das Einschalten des Hirns vor Gebotsabgabe...
Ebenso verfahre ich bei Sofortkäufen. Erstens kann man sich die Artikel in der Suche nicht nur nach "billigste", sondern auch nach "billigste inklusiv Versandkosten" anzeigen lassen. Und zweitens kaufen grade bei Niedrigpreis-Artikeln viele Käufer gleich mehrere identische Artikel. Und da heißt es dann erstmal rechnen, was jetzt unterm Strich günstiger ist.
Wenn Du nämlich zB 3 T-Shirts zu 1 EUR + 9 EUR Versand kaufst, dann zahlst Du 12 EUR.
Bei dem Händler, der die Dinger zu 5 EUR verkauft zuzügl 4 EUR Versand, da zahlst Du zwar für ein einzelnes T-Shirt einen Euro weniger, aber für 3 T-Shirts dann plötzlich 19 EUR !
Du wirst daher bei vielen großen Händlern denselben Artikel zum Teil sogar gleichzeitig mit beiden Varianten im Angebot sehen, weil dann nämlich, egal, wie Du die Suche sortierst, wenigstens eins der beiden Angebote weit vorne erscheint ! Und die Listung in der Suche ist für einen gewerblichen Händler das Wichtigste überhaupt.
Auch bei eBay heißt es also "Augen auf", nachdenken und nicht einfach wahllos irgendwo draufklicken.
eBay heißt nicht "betreutes Kaufen". Da ist jeder selbst dafür verantwortlich, was er tut, was er kauft und wo er kauft.
Im stationären Handel vergleicht man ja normalerweise auch erstmal in Ruhe die Preise und das Angebot, bevor man irgendwas kauft. Warum also klicken die Leute bei eBay immer völlig überstürzt auf irgendein Angebot und stellen erst hinterher fest, was ihnen an dem Angebot alles nicht passt?