auktions-manni schrieb:
In diesem Fall handelt es sich nicht um Fake Konten mit Fakte Daten, sondern um Konten die mit Realdaten eröffent wurden.Saeschau schrieb:
Fake-Konten gibts aber auch bei den meisten anderen großen Banken.
Die unfreiwilligen "Inhaber" dieser Bankkonten haben auf irgendeine dubiose Kleinanzeige geantwortet, entweder ein Kreditangebot für Leute, die nirgendwo einen Kredit bekommen, oder ein Jobangebot für Heimarbeit mit Top-Bezahlung ( oder alternativ haben sich die Betrüger auf ein entsprechendes Kleinanzeigen-Gesuch des späteren "Kontoinhabers" gemeldet).
Nach kurzem Schriftwechsel per Mail sollen die Bewerber dann erstmal ein Postident-Verfahren machen. Entweder, weil sich angeblich die Fidor-Bank bereit erklärt hat, den Kredit zu geben. Oder weil der angebliche Arbeitgeber die Identität des zukünftigen Mitarbeiters verifizieren möchte.
Die Bewerber bekommen also per Post einen mit ihren Daten ausgefülltes Formular zugeschickt, mit dem sie dann zur nächsten Poststelle gehen und das Postident machen sollen.
Auf diesem Formular steht normalerweise oben zwar Fidor Bank, aber ansonsten kein weiterer Verwendungszweck. Es geht aus diesem Formular nicht hervor, welchem Zweck es dient bzw, daß damit ein von einem unbekannten Dritten online bereits beantragtes Bankkonto bestätigt und freigeschaltet wird.
Die Kredit- bzw Jobsuchenden hinterfragen dieses Formular in der Regel überhauptnicht (obwohl vor allem die Jobsuchenden eigentlich über die darin genannte Fidor Bank stolpern sollten!), sondern legen kritiklos ihren Ausweis bei der Post vor.
In den von Peewee thematisierten Fällen scheint darüber hinaus der Betrüger sogar den originalen Postident-Coupon nach seinen Bedürfnissen erheblich verändert zu haben, ohne daß das irgendwem bei der Post oder der Fidor Bank im Geringsten aufgefallen ist !!
Nach dem Postident-Verfahren hören die Bewerber in der ganzen Geschichte entweder garnichts mehr oder ihnen wird kurz danach per Mail beschieden, daß aus dem Kredit bzw dem ursprünglich angebotenen Job (zB als eBay-Verkaufsagent) nun leider doch nichts wird. Mindestens den Jobsuchenden, die sich ursprünglich als eBay-Verkaufsagent beworben haben, wird stattdessen häufig ein Job als Finanzagent angeboten, bei dem sie Geld über ihr eigenes Bankkonto selbst an irgendeinen Unbekannten weiterleiten sollen ( so kommt es bei manchen Betrugsserien dazu, daß zwei verschiedene Bankkonten mit demselben Zahlungsempfänger genutzt werden ).
Daß der unbekannte Betrüger nun über ein komplettes gebrauchsfertiges Konto bei der Fidor Bank auf seine Daten verfügt, ahnt der Bewerber nicht. Davon erfährt er im Allgemeinen erst Wochen oder Monate später, wenn er eine Vorladung zur Vernehmung als Beschuldigter in einer Betrugsermittlung bekommt.
Der Betrüger hatte zunächst online ein Bankkonto bei der Fidor Bank beantragt mit den Daten des Kredit-/Jobsuchenden. Sämtliche Unterlagen und Formulare für das Bankkonto schickt die Fidor Bank zum selbstausdrucken an die Mailadresse (!!) des Betrügers, anstatt sie ausschließlich an die im Antrag angegebene Postadresse des Antragstellers zu senden, was im Interesse der Sicherheit das einzig Richtige wäre.
Der Betrüger schickt dann nur das nackte Formular für's Postidentverfahren an den Kredit- / Jobbewerber weiter. Sobald der dann das Postident gemacht hat, kann der Betrüger das Bankkonto nutzen, um leichtsinnige Käufer bei eBay oder den Kleinanzeigen oder über einen Fake-Shop zu betrügen.
Edit:
Hierbei handelt es sich um einen Irrtum, die Fidor eröffnet bis heute Bankkonten, ohne die Postident-Unterlagen selbst jemals zu prüfen.