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Tagesspiegel schrieb:
Der Online-Händler Ebay ändert seine Zahlungsabwicklung. Dadurch sollen die Kosten sinken und die Bezahloptionen steigen.
Lange waren Ebay und Paypal so etwas wie siamesische Zwillinge. Als der Online-Händler auch einen Großteil seiner kleineren Verkäufer verpflichtete, den eigenen Zahlungsdienst anzubieten, ermittelte sogar das Kartellamt – und erlaubte die Praxis 2010 letztlich. Doch mit der Zeit wurde Paypal erfolgreicher als die Mutter, so erzielte der Zahlungsdienstleister im Vorjahr einen Umsatz von 15,4 Milliarden Dollar, bei Ebay waren es 10,7 Milliarden. Und schließlich wurde Paypal 2015 im Zuge eines Börsengangs abgespalten.
Nun geht die Scheidung von Paypal in die nächste Runde: Neben den Quartalszahlen gab Ebay gestern Abend bekannt, dass der Konzern künftig in Deutschland die Zahlungen selbst verwaltet. Bislang haben Käufer die fälligen Summen direkt an den Verkäufer überwiesen, nun tritt Ebay als Mittler dazwischen. „Verkäufer können so an einem zentralen Ort gleichzeitig Bestellungen und Zahlungen managen“, sagt Ebay-Deutschlandchef Eben Sermon.
Das Unternehmen nutzt dabei den niederländischen Zahlungsdienstleister Adyen, zu dessen Kunden auch Spotify, Uber, Microsoft oder Flixbus zählen. Dadurch wird es eine größere Auswahl an Zahlungsoptionen als bisher geben, so kommen beispielsweise Google Pay und Apple Pay als neue Varianten hinzu, auch Lastschrift und Kreditkartenzahlung sollen angeboten werden. Zudem stehen künftig bei jedem Artikel die gleichen Bezahlmöglichkeiten zur Verfügung, bislang variieren sie sehr stark.Ebay will damit auch im Wettbewerb mit Amazon attraktiver werden. Zuletzt hatte das Unternehmen dazu mit Catch eine neue Plattform gestartet, auf der besonders günstige Artikel angeboten werden.