Europol-Aktion gegen Geldwäscher führt zu 1800 Verhaftungen

    • Europol-Aktion gegen Geldwäscher führt zu 1800 Verhaftungen

      Bei einer Anti-Geldwäsche-Operation haben die europäischen Strafverfolger zahlreiche Verdächtige verhaftet und viele Millionen Euro gesichert.




      Bei der von Europol koordinierten Anti-Geldwäsche-Operation mit dem Codenamen "EMMA7" wurden 1803 Verdächtige verhaftet, 18.351 Finanzagenten identifiziert und Verluste von 67,5 Millionen Euro verhindert. Weiterhin identifizierten die Ermittler 324 Anwerber von Finanzagenten, leiteten 2503 Untersuchungen ein und meldeten 7000 betrügerische Transaktionen. An der von Mitte September bis Ende November dieses Jahres laufenden Aktion waren 27 Länder, Eurojust, Interpol, der europäische Bankenverband sowie das FinTech FinCrime Exchange.

      Die Finanzagenten wurden zur Wäsche von Schwarzgeldern aus diversen Online-Betrugsmaschen eingesetzt. Diese reichten vom Identitätsdiebstahl via SIM-Swapping, bei dem sich Angreifer via Mobilnummer als das Opfer ausgeben, über Man-in-the-Middle-Angriffe und E-Commerce-Betrug bis hin zu Phishing.


      Private Einrichtungen helfen mit
      Seit 2016 war das die siebte Inkarnation einer "European Money Mule Action" (EMMA). Es handele sich um die größte internationale Operation dieser Art, schreibt Europol in seiner Meldung zum Abschluss der Aktion. Rund 400 Banken und Finanzinstitutionen beteiligten sich daran, darunter so namhafte wie Western Union, Microsoft und Fourthline.


      Dabei meldeten die Einrichtungen etwa verdächtiges oder möglicherweise illegales Finanzgebaren an die lokalen Strafverfolgungsbehörden. Die Strafverfolger wiederum können Anfragen zu Erkenntnissen über potenzielle Finanzagenten stellen. Aus diesen Ergebnissen ließe sich ein Bild von den Geldwäsche-Netzwerken machen und eine angemessene Reaktion in den einzelnen Fällen treffen.
      EMMA stellt dabei die Mittel zum Teilen der Erkenntnisse bereit. Europol unterstützt alle Schritte, um Privatwirtschaft und Strafverfolger zusammenzubringen und den Informationsaustausch zu bewerkstelligen. Während der operativen Phase stellte Europol analytische Unterstützung bereit, die transnationalen Fälle mit den Geldwäsche-Netzwerken dahinter in Verbindung zu bringen.

      Die Ironie ist die Lust an der Distanz zu Dingen, deren Nähe Unlust erzeugt.
    • zeit.de schrieb:

      Bei großangelegten Aktionen gegen mutmaßliche Geldwäschebanden hat die EU-Polizeibehörde Europol mehr als 1.800 Verdächtige festgenommen. Die Razzien fanden von Mitte September bis Ende November in 27 Ländern statt, darunter Deutschland, weitere EU-Staaten sowie auch Großbritannien, die USA, Kolumbien und Australien. Das teilte Europol in Den Haag mit.

      Die Ermittler hatten es auf Banden abgesehen, die meist ahnungslose Menschen für Überweisungen ausnutzen. Die Banden werben bislang meist unbescholtene Leute an – oft Migranten, Studierende oder Menschen in einer finanziellen Notlage. Diese werden "Money Mules" genannt, auf Deutsch "Geldesel". In vielen Fällen würden die "Geldesel" durch seriös aussehende Stellenanzeigen, auf Datingplattformen oder Beiträge in Onlinenetzwerken angeworben, teilte Europol mit.

      Diese Leute würden dann dazu gebracht, ihre privaten Konten für die Kriminellen zu öffnen. Für ihre Dienste versprechen die Rekrutierer oft leichtes, schnelles Geld. Tatsächlich stellen die Geköderten wissentlich oder unwissentlich ihre Konten für den Empfang und die Weiterüberweisung von Geld aus kriminellen Quellen zur Verfügung. ...
      Quelle: zeit.de/wirtschaft/2021-12/eur…ahmen-finanzkriminalitaet

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