Gegen Online-Banking-Betrüger kann man nichts unternehmen - oder doch?

    • Gegen Online-Banking-Betrüger kann man nichts unternehmen - oder doch?

      Hallo zusammen,

      aus gegebenem Anlaß: mir ist da mal etwas durch den Kopf gegangen, was ich Euch nicht vorenthalten will. Den Besuchern dieses Forums sollte der sog. Online-Banking-Betrug ja bekannt sein.

      Bei Schlagzeilen wie diesen weiß man dann auch sofort, was Sache ist:
      zvw.de/lokales/waiblingen/waib…betrugsmasche_arid-812911

      Ich frage mich ja ständig, was den Ermittlungsbehörden so in der Macht steht. Und zweifellos müsste Ihnen auch alles bekannt sein, die machen das schließlich hauptberuflich.

      Jetzt bin ich vor kurzer Zeit auf das folgende Phänomen gestoßen: Cross-Device-Tracking (de.wikipedia.org/wiki/Cross-Device_Tracking)

      Und so wie ich das verstanden habe, senden elektronische Geräte konstant einen, für uns Menschen nicht hörbaren, Ton aus. Ursprünglich für Werbezwecke verwendet, konnte man dadurch bspw. ein besseres Bild eines Konsumenten bekommen. Für mich ist es praktisch das Äquivalent zur Cookie-Sammelei durch soziale Medien und Unternehmen, um abgestimmte Werbung anzuzeigen.

      Diese elektronischen Geräte (Smartphone, TV-Gerät, Lautsprecher, Soundanlage) müssten doch bei den ganzen Betrügern im selben Raum liegen. Das Smartphone liegt man schließlich üblicherweise nicht in einen anderen Raum, sondern hat es immer bei sich. Zum Beispiel, weil man privat oder geschäftlich kontaktiert wird, oder einen Anruf erwarten könnte. Oder um auf die neueste WhatsApp-Nachricht zu antworten.

      Jetzt geht es weiter: die meisten Betrüger müssten Online-Telefonie nutzen. Und, dabei bin ich mir jedoch unsicher, eventuell sind diese Anbieter auch (bspw. durch Ihre AGB) berechtigt, Telefonate aufzuzeichnen. Natürlich datenschutzkonform, d. h. nach einigen Wochen sollten diese wieder gelöscht sein. Wenn man sich jetzt eine dieser Aufzeichnungen mal nehmen würde - der Betrug fliegt ja ziemlich schnell auf - könnte man nicht analysieren, ob diese Töne zu hören sind?

      Die einzige Frage wäre jetzt nun, ob man damit auch was anfangen kann! Und das glaube ich doch, sonst wäre es ja ziemlich unnütz!

      Was haltet Ihr davon? Spinne ich, oder hat das Zukunft? :/
      »Fool me once, shame on you. Fool me twice, shame on me!«
    • Töne, die auf Frequenzbändern zwischen 18 und 20 kHz liegen, die also für den Menschen nicht hörbar sind, werden üblicherweise auch nicht von handelsüblichen Headset-Mikrofonen aufgezeichnet. Selbst wenn, würde praktisch jede Telefonsoftware Daten in diesem Frequenzbereich löschen um die Dateigröße und -übertragung zu optimieren.
    • feuerfuchs schrieb:

      eventuell sind diese Anbieter auch (bspw. durch Ihre AGB) berechtigt, Telefonate aufzuzeichnen

      Art. 10 GG schrieb:

      Das Briefgeheimnis sowie das Post- und Fernmeldegeheimnis sind unverletzlich

      § 3 TDDDG schrieb:

      Dem Fernmeldegeheimnis unterliegen der Inhalt der Telekommunikation und ihre näheren Umstände, insbesondere die Tatsache, ob jemand an einem Telekommunikationsvorgang beteiligt ist oder war. Das Fernmeldegeheimnis erstreckt sich auch auf die näheren Umstände erfolgloser Verbindungsversuche.
      Ich würde sagen, bevor wir uns Gedanken darüber machen, ob da rein technisch irgendwelche Oberfrequenzen aufgezeichnet werden können, stellen wir erst mal kurz fest dass bereits die Grundannahme irgendwie nicht ganz so ist, wie angenommen.
      ^^

      Acrylium schrieb:

      Selbst wenn, würde praktisch jede Telefonsoftware Daten in diesem Frequenzbereich löschen um die Dateigröße und -übertragung zu optimieren.
      Nicht die Telefonsoftware. Das übernimmt der Hochfrequenzfilter in der nächsten Umschaltstation bzw heute im Port.

      Über kurze Entfernungen war es deshalb zu Zeiten der analogen Telefonie schon möglich, auf die Art eine Oberwelle aufzumodulieren, mit der man tatsächlich schon digital Daten per normaler Telefonleitung übertragen konnte. Zum Beispiel für Remote-Arbeitsplätze. Also das Prinzip, das dann nach ISDN als RAS-Verbindung bekannt war.

      Siemens hatte bis in die 90er dafür Hardware im Programm. So lage da kein Filter in der Leitung war, lief das ganz gut. Also für damalige Verhältnisse im Vergleich zum 28,8er Modem. Solche Verbindungen hab ich damals noch eingerichtet.
      Wenn Dir ein ebay-Mitarbeiter die Hand gibt und "Guten Tag" sagt, sind folgende drei
      Wahrheiten als self-evident zu erachten und als sicher gegeben anzusehen:

      1.) Zähle nicht nur deine Finger nach, sondern auch deine Hände. So Du welche hast auch die Füße.
      2.) Draussen ist es mitten in der Nacht und dunkel wie im Bärenarsch.
      3.) Der einzige Lichtschein dringt aus den Pforten der Hölle, die sich geöffnet haben weil die Welt untergeht.
    • passt zur Frage


      feuerfuchs schrieb:

      Gegen Online-Banking-Betrüger kann man nichts unternehmen - oder doch?

      Heise schrieb:

      Bayern setzt die Software "BigPhish" gegen Cybercrime ein. Sie soll Phishing-Domains schon kurz nach ihrer Registrierung entdecken und Ermittlern melden.

      weiterlesen....
      Auch passend dazu, ein Posting von Valentin Hilbig, der das Thema recht reell im Heiseforum kommentiert: Permalink (heise.de)
    • Reducal schrieb:

      passt zur Frage
      Ganz nett. aber eines der Probleme dürfte sein, dass automatisierte Prüfungsroutinen auf automatisierte Gegenmaßnahmen laufen können.

      Und dann heist es:
      Liebe Justiz Bayrtn


      Error 404a: Die Seite will nicht angezeigt werden.

      Sie ist entweder gerade auf dem Klo oder im Urlaub oder sonstwie unzüchtig beschäftigt.

      Bitte erneuern Sie ihren Browser oder installieren sie ihre Rohre neu und kommen Sie morgen nochmal, wenn wir längst wieder weg sind.
      Oder - und das ist meine Vermutung - den Phishern ist das ales schlicht scheissegal.
      Wenn Dir ein ebay-Mitarbeiter die Hand gibt und "Guten Tag" sagt, sind folgende drei
      Wahrheiten als self-evident zu erachten und als sicher gegeben anzusehen:

      1.) Zähle nicht nur deine Finger nach, sondern auch deine Hände. So Du welche hast auch die Füße.
      2.) Draussen ist es mitten in der Nacht und dunkel wie im Bärenarsch.
      3.) Der einzige Lichtschein dringt aus den Pforten der Hölle, die sich geöffnet haben weil die Welt untergeht.
    • Ja klar aber nichts tun ist auch keine Lösung, auch wenn man diesen Versuch hier erstmal als Alibiermittlung abtun könnte. Gerade die GStA Bamberg ist doch ziemlich gut im Geschäft und jeder einzelne Staatsanwalt bei der ZCB ist nicht nur Jurist sondern auch recht sachverständig in Sachen Cyberkrimskram, wie z. B. der eine oder andere Fakeshopper hier im Schland auch erlebt oder noch erleben wird.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Reducal ()

    • Reducal schrieb:

      Ja klar aber nichts tun ist auch keine Lösung
      Richtig. Salz in Wasser ist eine Lösung.

      Der Punkt ist doch das, was i ndem Bericht auch drin steht. Die seiten sind schneller weg, als der gemeine Staatsbüttel gucken kann. Einen halben, vielleicht auch einen Tag sind die drin.Nicht wegen der Ermittler, sondern weil die Phisher die dann wieder abschalten.

      Da hilft es den Geschädigte ungemein, wenn die Justiz dann das Internet ausdrucken kann, in dem sie mal gewesen ist.

      Natürlich, die fangen früher an. Beobachten "verdächtige" Zertifikatsanmeldungen. Können sie. Dann prüfen sie die Seiten, wenn sie on sind. Können sich auch machen. Und da geht es dann um Kuschelpzschel-Teddybären, weil die Seite die Anfragen der Justiz umleitet. Gut, mag sein, dass der Polizist seine private Phishingmail zu Hause bekommt.

      Halte ich trotzdem in etwa für so wirkungsvoll wie damals die Stopschlder-Idee.
      Wenn Dir ein ebay-Mitarbeiter die Hand gibt und "Guten Tag" sagt, sind folgende drei
      Wahrheiten als self-evident zu erachten und als sicher gegeben anzusehen:

      1.) Zähle nicht nur deine Finger nach, sondern auch deine Hände. So Du welche hast auch die Füße.
      2.) Draussen ist es mitten in der Nacht und dunkel wie im Bärenarsch.
      3.) Der einzige Lichtschein dringt aus den Pforten der Hölle, die sich geöffnet haben weil die Welt untergeht.