Die Geschichte der Selectronica GmbH

    • Die Geschichte der Selectronica GmbH

      Auf diversen Internetseiten war seit Monaten über den Niedergang des größten Powersellers in Europa, der Selectronica GmbH zu lesen. Auktionshilfe hatte auf eine Berichterstattung bisher verzichtet.

      Nun nach monatelangem Kampf liegt ein Insolvenzgutachten vor, das es in sich hat. Wer es lesen möchte: Gutachten

      Zur Vorgeschichte verlinke ich einfach mal auf die Berichte von wortfilter.de und der FAZ.
      „Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst.“ Voltaire

      Der Horizont mancher Menschen ist ein Kreis mit dem Radius Null - das nennen sie dann ihren Standpunkt.
    • Insolvenz Meyer Kaufhold Selectronica

      Danke biguhu, dass Du die Selectronica-Geschichte hier aufgegriffen hast:

      Aber dass nur ca. 100 Kunden laut Selectronica betroffen seien wie es im faz-Artikel zu lesen ist, glaube ich kaum. Man schaue sich alleine mal einige der Verkäuferaccounts an über welche Möbel und Sanitäreinrichtungen verkauft wurden:

      sanitare
      sweisse-villa
      aquaways

      Oder bis zu letzt Elektronikgeräte:
      wohn-luxus

      Keine Ahnung über welche Accounts noch die Elektroniksparte bedient wurde aber über unzählige Defekte oder nicht gelieferte Maqma Elektronikgeräte findet man auch so einiges im Internet.
    • RE: Insolvenz Meyer Kaufhold Selectronica

      Aber dass nur ca. 100 Kunden laut Selectronica betroffen seien wie es im faz-Artikel zu lesen ist, glaube ich kaum.

      Das sind wohl nur die, die dadurch in der Statistik auftauchen, dass sie Anzeige erstattet haben oder/und auf Schadensersatz geklagt haben? 8o
      Bedenke: "Humor ist der Knopf, der verhindert, dass uns der Kragen platzt." ^^ Ringelnatz :D
      Was heißt das? Abkürzungen, "Forengeheimsprache" und "geflügelte Worte"
    • Keine offizielle Quelle. Wenn man die Zahlen der FAZ umdreht und mit unseren eigenen Zahlen vergleicht, so stimmen sie plötzlich ungefähr mit unseren Zahlen überein - und mit den hier genannten Zahlen:

      testberichte.ebay.de/Selectron…0QQugidZ10000000007662066

      ... Die Insolvenzverwalterin schätzt die Zahl der Gläubiger auf über 6.000. Rund 400 Kunden haben bisher auch Anzeige bei der Polizei erstattet. ...

      Wir hatten die Schätzungen der geschädigten Kunden sogar um 20 - 30% niedriger berechnet, dies liegt aber daran, dass nicht nur bei eBay verkauft wurde, Beispiel:

      amazon.de/gp/help/seller/retur…TF8&seller=A1RHO4E4E0NF95

      Nur die Akteneinsicht der Insolvenzverwalterin wird endgültige genaue Zahlen zu Tage fördern.
    • @weissnix

      Ihr habt nicht zufällig einen eigenen Bericht zu der Thematik? Sonst hätte ich auch darauf verlinkt.

      Danke für den Link zu bubu.m. Den habe ich doch glatt vergessen hier anzugeben.
      „Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst.“ Voltaire

      Der Horizont mancher Menschen ist ein Kreis mit dem Radius Null - das nennen sie dann ihren Standpunkt.
    • @biguhu

      Nein, wir haben bisher keinen eigenen Bericht dazu verfasst. Als der Fall gerade aktuell war, waren wir gerade mit etwas anderem beschäftigt, zudem macht ein solcher Fall in der Regel als Selbstläufer ausreichend Schlagzeilen. Aber vielleicht geschieht das noch, vielleicht nicht. Ich denke, dazu warten wir erst einmal die weitere Entwicklung ab.
    • nach vielen Jahren der scheinbaren Ruhe nun ein Anfang der Aufarbeitung:

      Anklage gegen Frankfurter ebay-Händler

      In einem Internet-Betrugsskandal hat die Frankfurter Staatsanwaltschaft Anklage erhoben. Sie wirft dem Geschäftsführer-Paar der insolventen Firma Selectronica aus Frankfurt Bankrott, Insolvenzverschleppung und Betrug in mehr als 1000 Fällen vor. Ein dritter Angeklagter soll geholfen haben, Vermögen beiseite zu schaffen, bestätigte eine Justizsprecherin heute einen Bericht der "Bild-Zeitung". Die Ebay-Händler hätten in den Jahren 2007 und 2008 bezahlte Ware nicht geliefert und ihre Lieferanten nicht bezahlt. Laut "Bild" fordern die mehr als 8000 Gläubiger rund 4,5 Millionen Euro.


      Quelle
      ★ Lieber abwarten als gar nichts tun. ★
    • Großbetrügereien im Internet-Handel:
      Weil sie Hunderte von Kunden über den Tisch gezogen und Vorauszahlungen ohne Warenlieferung kassiert haben sollen, müssen sich drei Manager der Handelsfirma Selectronica vor dem Frankfurter Landgericht verantworten.

      Bislang hat die ... tagende Wirtschaftsstrafkammer fünf Fortsetzungstermine bis Ende März festgelegt.

      Quelle:
      Von Matthias Gerhart
      fnp.de/lokales/frankfurt/Gross…net-Handel;art675,1262136
    • fnp.de/lokales/frankfurt/Bewae…rnetbetrug;art675,1301247
      Bewährungsstrafen für Internetbetrug
      Frankfurt.
      Bewährungsstrafen von zwei Jahren beziehungsweise einem Jahr und acht Monaten – recht glimpflich sind gestern die ehemaligen Verantwortlichen der Internet-Handelsfirma Selectronica vor dem Landgericht davongekommen.

      Nachdem sich die frühere Geschäftsführerin (41) des Unternehmens im früheren Jade-Haus an der Hanauer Landstraße sowie deren 43 Jahre alter Nachfolger umfassend geständig gezeigt hatten, bleibt ihnen trotz des hohen Schadens von mindestens 300 000 Euro ein Gefängnisaufenthalt erspart.

      Über Jahre hinweg war es gut gegangen mit Selectronica. Man lieferte die über das Internet bestellten Waren aller Art, vom handlichen Kerzenleuchter bis zum Sofa und zur Schrankwand. Nach rund zehn Jahren begannen um 2008 die Umsätze jedoch zu bröckeln. Weil die Kosten für Logistik, Transport und Lagerung gleichzeitig gleich hoch blieb, stellten sich Zahlungsschwierigkeiten ein. „Die Mandanten aber haben die Krise völlig verkannt und machten weiter“, resümierte Verteidiger Felix Dörr in seinem Schlussvortrag. Statt einen Strich zu ziehen, seien die Verantwortlichen immer tiefer in die roten Zahlen geraten. Neben Betruges wurden sie auch wegen betrügerischen Bankrotts und Insolvenzverschleppung verurteilt. „Es war eine gigantische organisatorische Fehlleistung“, sagte der Verteidiger des Geschäftsführers. Auch die Staatsanwaltschaft hatte auf die Bewährungsstrafen plädiert.

      Rund 200 Kunden, die vergebens auf ihre bereits bezahlten Waren gewartet hatten, riss schließlich der Geduldsfaden: Sie gingen zur Polizei und gaben Strafanzeigen zu Protokoll. Vor allem die Bestellungen teurer und aufwendig zu liefernder Waren waren von den Betrügereien betroffen – Möbel und Fahrräder, die die seit langem auf ihr Geld wartenden Transportfirmen nicht mehr befördern wollten.

      In einem Vergleich hatte sich der mitangeklagte Ex-Geschäftsführer schon zu einer Zahlung von 150 000 Euro verpflichtet. Als Bewährungsauflage kommen nun weitere 100 000 Euro an zehn verschiedenen gemeinnützige Einrichtungen dazu. Die mitangeklagte Frau, die insolvent ist, hat ihren guten Willen dagegen mit 180 gemeinnützigen Arbeitsstunden zu beweisen.