Japan und die Kernkraft

    • Die Dinger nennt man Reaktor ;)

      Hatte leider doch recht das Fukuschima 1 ein zweites Tschernobyl wird. Mich wundert es nur das es so lange dauert. Die AKW´s sind richtig zäh. Und wir Deutsche Hornochsen kaufen Jod Tabletten als ginge es um ein Glas Wasser. Dabei sagen mehrere Experten das wir bei einem Super GAU nichts abbekommen werden.

      Was kam aber nun bei deinem Gespräch mit dem Lehrer heraus? Die Hausaufgaben müssten doch schon lange Geschichte sein? Oder hat man in der Schule eine Woche Zeit für eine Hausaufgabe?
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    • Bisher haben die ja die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass doch noch irgendwie geregelt zu bekommen. Der Vorteil/Unterschied zu Tschernobyl ist, dass zum einen die Medien heute überall präsent sind, sich eine solche Sache also nicht mehr so lange unter den Teppich kehren lässt, wie damals in der SU. Außerdem ist dieses mal keine sofortige große Explosion passiert, sondern ein kontinuierlich steigender Katastrophengrad verzeichenbar (wobei man ja nicht weiß, wie die Geschicjte in Tschernobyl wirklich minutös abgelaufen ist, dort haben wir nur Hinterher das Ergebnis erfahren). Und weiterhin haben die Japaner den Ozean direkt vor dem Kraftwerk, so dass dort zumindest die Option "Meerwassereinleitung zur Kühlung" besteht, ungeachtet dessen, ob die das schaffen oder nicht.

      Von der Radioaktivität werden wir hier in Europa weniger spüren, allerding denke ich, dass die wirtschaftlichen Auswirkungen schon da sein werden. Forschen hoffen zwar auf den "Kobe-Effekt", wenn die Kraftwerke in den Griff gekriegt werden, wenn aber wirklich ein GAU eintritt, dann wird die japanische Wirkschaft enormen Schaden nehmen.

      Was den Japanern im Moment wahrscheinlich etwas hilft, ist die alte Kamikaze-Mentalität. Da wird ohne Rücksicht auf das eigene Leben eine Arbeit ausgeführt, die angeordnet oder notwendig ist. Die Amis ziehen ihren Flugzeugträger wieder ab, weil etwas erhöhte Radioaktivität messbar war und die Japaner gehen direkt in die Reaktorgebäude rein. Da frag ich mich, wer da die wirklichen Helden sind.

      PS: interessanter Film zum Thema Radioaktivität und Umgang der Menschen damit im Katastrophenfall: K-19 – Showdown in der Tiefe
      Es ist ein großer Unterschied, ob man etwas aus sich gemacht hat oder nur etwas aus einem geworden ist!
      Erwarte nichts, dann wirst du nie enttäuscht, sondern immer bestätigt oder sogar positiv überrascht.

    • niehls0815 schrieb:

      Die Amis ziehen ihren Flugzeugträger wieder ab, weil etwas erhöhte Radioaktivität messbar war und die Japaner gehen direkt in die Reaktorgebäude rein. Da frag ich mich, wer da die wirklichen Helden sind.

      Also ich würde da auch nicht freiwillig reingehen ... Man kann niemanden zum "Heldentum" zwingen.

      Die Japaner, die da alles tun, was irgendwie möglich erscheint, sind allerdings wirklich wahre Helden !!!

      Meiner Ansicht nach wird diese Geschichte schlimmer als Tschernobyl werden. Wenn nur einer der 4 Reaktoren hochgeht (und die paar Leute, die jetzt noch da arbeiten, werden wohl kaum alle 4 Reaktoren "unter Kontrolle" halten) folgen die anderen binnen Tagen.

      Und dann lass mal den Wind wieder aus dem Norden kommen - selbst wenn es nicht zur Massenpanik in Tokio kommen wird, es wird Millionen Strahlenopfer geben, und die tatsächlichen Ausmasse der Folgeschäden werden erst in Jahtzehnten zutage treten.

      Die Konsequenzen, die gezogen werden müssten, wäre sofortiger Ausbau von ungefährlichen Energien (vor dem Hintergrund der CO2 - Belastung der Umwelt sollte man auch mittelfristig nicht mehr auf Öl, Kohle und Gas setzen) und die sofortige Abschaltung aller AKW auf diesem Planeten. Es muss eine Ächtung sämtlicher Verfahren zur Spaltung von Atomen erreicht werden (dies schliesst natürlich auch entsprechende Waffensysteme mit ein).
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      "Wo ein scheiß Wille ist, da ist, Gott verdammt, auch ein scheiß Weg." (Don Logan)

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    • Schönes Wunschdenken ;)

      Amerika und die Russen lachen heute noch über die Abrüstung der Atomwaffen und streicheln ihre Atombömbchen. Die werden den Lebtag nie klein bei geben. Da hätten Sie ja gar nichts mehr zum prahlen und drohen. Und einfach so den großen Stecker ziehen wird so schnell auch nicht passieren.

      Ich finde die Diskussion in der Politik interessant. Man sagte die AKWs seien wichtig da die das Stromnetz aufrecht halten. Und nun heißt es wir brauchen Sie doch nicht da die anderen Kraftwerke das eigentlich alleine Stämmen können.
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    • Das ist momentan purer Aktionismus weil ein paar Landtagswahlen anstehen.
      Wären die nicht würds in Berlin oder sonstwo in den Landtagen keinen Politiker jucken ob die AKWs laufen bis sie platzen oder nicht.
      3 Monate aussetzen welch zufall.. dann wenn die wichtigen Wahlen durch sind. Danach werden die guten AKWs wieder angefahren und keiner weis mehr von was.
    • Ich glaube, dieses mal wird es nicht so laufen - auch wenn die Regierung dies zweifelsohne versuchen wird ...

      Aber nach einem Scheitern von schwarz-gelb bei der nächten Bundestagswahl sollte sich die dann neue Regierung endlich einmal gegen die Atomlobby durchsetzen können, insofern der Rückhalt in der Bevölkerung bis dahin nicht so stark an Intensität verliert.
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    • Naja, ich bilde mir jetzt nicht ein, die machtpolitischen Begebenheiten zu durchschauen. Sicher gibt es einen Haufen Lobbyarbeit, und gelegentlich auch Korruption - aber den meisten unserer Politiker gestehe ich schon so etwas wie Integrität zu - auch wenn ich die politische Meinung nicht immer (eigentlich meist) nicht teile.

      "Selbst" bei einem Helmut Kohl glaube ich, dass er schon seine Vision hatte und auch daran geglaubt hatte, dass das, was er an Zielen verfolgte (Europäische Union und der Euro) gut für Deutschland und das Volk sei. Auch wenn er sich selbst am Ende in Misskredit gebracht hat, glaube ich unterm Strich schon, dass er kein bösartiger Mensch ist oder gar korrupt ... - da gibt es in Europa und der ganzen Welt ganz andere Kaliber ...

      Aber was gerade die AKW betrifft, so achtet die Politik schon sehr auf "Volkes Wille" soweit es ihr möglich ist. Beispielsweise hatte Gerge W. Bush 8 neue AKW in den USA gross angekündigt - gebaut wurde (vor dem Hintergrund Harrisburg 1979) nicht eins Und auch Obama wird trotz seiner Ankündigungen nicht eins auf den Weg bringen - angesichts der aktuellen Situation schon mal gar nicht.

      Und unsere Nachbarn sind doch auch nicht blöde. Die Franzmänner oder Tschechen gucken auch "Japan - TV" und sind sicher nicht weniger beindruckt. Fast möchte man sich wünschen, es möge der denkbar schlimmste Fall eintreten damit die Welt endgültig erwacht und diese "Teufels-Technologie" hinter sich lässt.
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    • Drapondur schrieb:

      sollte sich die dann neue Regierung endlich einmal gegen die Atomlobby durchsetzen können

      Weisst Du, was der Vorteil daran ist, in der Opposition zu sitzen? Man muss sich keine Gedanken darüber machen, wie man seine Forderungen durchsetzt. Rot-Grün hatten wir doch schon. Und wo sind die deutschen AKW aus den 70ern heute? Phillipsburg II? Unterweser? Biblis A und B? Krümmel? Soweit ich weiss sind die am Netz.

      Einem Politiker, egal welche Farbe, traue ich ungefähr so weit, wie ich ein Rudel Mähdrescher einhändig schmeissen kann. Wenn so einer "Guten Morgen" sagt, gehe ich erst mal davon aus, das es draussen dunkel ist und irgendwas beschissen läuft. Die Hand geben würde ich so einem auch nicht, wer hat schon Lust, dauernd seine Finger nachzuzählen. Die einzigen die ehrlich sind, sind die Braunen. So merkbefreit wie die sich geben kann man sich ganz einfach nicht stellen.
      Wenn Dir ein ebay-Mitarbeiter die Hand gibt und "Guten Tag" sagt, sind folgende drei
      Wahrheiten als self-evident zu erachten und als sicher gegeben anzusehen:

      1.) Zähle nicht nur deine Finger nach, sondern auch deine Hände. So Du welche hast auch die Füße.
      2.) Draussen ist es mitten in der Nacht und dunkel wie im Bärenarsch.
      3.) Der einzige Lichtschein dringt aus den Pforten der Hölle, die sich geöffnet haben weil die Welt untergeht.
    • Das war ja das Problem der Grünen, als sie mit der SPD gemeinsam die Regierung bilden sollten. Die wussten schon immer, wo sie dagegen sind. Jetzt sollten die auf einmal sagen, wo sie dafür sind. Da ist denen erst mal gar nichts eingefallen.

      Ich bin auch für Atomausstieg, allerdings sollte man sich dann eines bewußt machen: In Deutschland und auch weltweit steigt der Energiebedarf kontinuierlich an. Daran ändern auch alle Bestrebungen zum Stromsparen nichts. Also wird weiterhin immer mehr Strom gebaucht. Und der muss irgendwie erzeugt werden.
      Deutschland hat zu wenig Sonneneinstrahlung, um über Solarstrom da einen nennenswerten Anteil zu erzeugen. Die Anlagen haben ausßerdem auch nicht nur vorteile (so ein Panel kann man nicht einfach abstellen, wenn die Sonne drau prasselt, kommt dort immer Strom raus. Und versuch mal als Feuerwehr, ein Haus zu löschen, wo Solar drauf ist. Da besteht ständig die Gefahr eines Stromschlages oder einer erneuten Entzündung durch elektrische Funken = also auch nicht das Non-Plus-Ultra)
      Windkraft ist aufgrund der Topographie vielerorts nicht möglich bzw. zu unsicher, weil immer Wetterabhängig - also nur als Ergänzung geeignet.
      Deutschland hat keine nennenswerten Öl- und Gas-Vorkommen.
      Bleibt nur - richtig, Kohle. Verbrennung von Kohle in großem Stil. Das wiederum bringt neue Kohletagebaue, enorm mehr CO2-Ausstoß, mehr Ruß, mehr Verkehr (die Kohle muss ja erst mal zum Kraftwerk).

      Also wird die Abschaltung der Reaktoren unterm Strich genauso zur Umweltverschmutzung und zum Treibhauseffekt beitragen, nur eben auf einem anderen Weg.
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    • In Deinen Ausführungen denkst Du zu lokal ...

      Klar ist es Schwachsinn, hier in Deutschland die Dächer mit Solar-Paneelen vollzupflastern. Ergo sollen dass die Nord-Afrikaner und die Südeuropäer machen. Oder eben gleich Kollektor-Kraftwerke (besserer Wirkungsgrad als Solarzellen)

      In Norwegen gibt es bereits heute massig Wasserkraftwerke - die ballern ihren Strom zur Zeit nur so raus, weil die nicht wissen, wohin damit. (Stichwort Seekabel)

      An den englischen Küsten, auf der Nordsee und auch wiederum in Nordafrika ist massig Potential für Windkraftanlagen.

      Würden diese Kapazitäten sinnvoll und konsequent ausgebaut, dazu ergänzt um Erdwärme-Pumpen und Wasserkraftwerke (z.B.: Gezeitenkraftwerke, Staudämme etc ...) könnte man daraus locker den Energiebedarf für Europa decken.

      Was wäre "unsere" Aufgabe dabei? Das, was wir ohnehin am besten können, natürlich: Entwicklung und Bau der Technologie. Und natürlich der Ausbau der Infrastruktur (Stromnetz, Speicheranlagen). Die "deutschen" Energieversorgungsunternehmen sind ohnehin bereits heute "Global Player", eine Beschränkung auf nationale Grenzen bei der Energieversorgung wäre in der Zukunft einfach Blödsinn.

      Das ganze Paket klingt natürlich extrem grössenwahnsinnig, aber ich denke in der Tat, dass, wenn der Wille da wäre, könnten wir in weniger als 15 Jahren so weit sein. Ich glaube nicht, dass die Kosten hierfür die Kosten, die für die europäische Bankenrettung in der letzten Wirtschaftskrise angefallen sind, übersteigen würden.

      Und nun rechne man einmal die geschätzten Folgekosten, die entstehen würden, wenn auch nur ein Atom-Kraftwerk irgendwo in Zentraleuropa hochgehen würde, dagegen ...
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    • Ganz simpel: Der Strom wird noch teurer. Die Nachfrage bleibt gleich, aber das Angebot ist geringer. Es könnte zu Spitzenzeiten z.b. Abends zu Engpässen kommen dann müsste teuer Strom aus unseren Nachbarländern gekauft werden wie z.b. Frankreich und schon haben wir wieder unseren Atomstrom. Zudem kämen enorme kosten auf einen Schlag für den Rückbau der AKW's auf uns zu.
    • Also ich bin da absolut kein Experte: Bin ich richtig informiert, dass vor der von Merkel veranlassten teilweisen Stilllegung 12 Kernkraftwerke in Deutschland noch betrieben wurden ?

      Brunsbüttel
      Brokdorf
      Krümmel
      Unterweser
      Emsland
      Grohnde
      Bieblis x2
      Grafenheinfeld
      Philipsburg x2
      Neckarwestheim x2
      Grundremmingen
      Isar x2
      Fachanwalt für gewerbliches Recht, ich empfehle: Malte Mörger
    • Ich hoffe ihr verzeiht mir, wenn ich dieses Interessante und berührende Thema, an dem wohl viele interessiert sind, hierher ausgeschnitten habe. Ich denke, es wird weiterhin eine Rege Beteiligung geben.
      „Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst.“ Voltaire

      Der Horizont mancher Menschen ist ein Kreis mit dem Radius Null - das nennen sie dann ihren Standpunkt.