Der Justizskandal Gustl Mollath

    • Jetzt wird Herr Mollath schon ungefragt zu Werbezwecken missbraucht.

      [Blockierte Grafik: http://image1-cdn.n24.de/image/3331770/1/large16x9/ztt/sixt_580x325.jpg]

      Der aus der Psychiatrie entlassene Gustl Mollath macht jetzt unfreiwillig Werbung. Der Autovermieter Sixt setzt auf die Popularität des 56 Jahre alten Nürnbergers. Eine Anzeige in der "Süddeutschen Zeitung" zeigt ein Porträt Mollaths mit dem Text "Wenn hier jemand verrückt ist, dann Sixt mit seinen Preisen".


      Sixt wirbt mit Mollath
    • Dashboard schrieb:

      Jetzt wird Herr Mollath schon ungefragt zu Werbezwecken missbraucht.
      Ich hab`s vor ner Std. gelesen.
      Da bleibt einem die Spucke weg. Mal davon abgesehen das dies ohne Mollath`s Zustimmung und Wissen fabriziert worden zu sein scheint, ich hab ja nun wirklich nix gegen bösen oder schwarzen oder schrägen oder was auch immer für ne Art Humor .....aber..... DAS ist nicht das kleinste Fitzelchen lustig oder witzig, absolut null, zero, nada, niente.
      Das ist einfach NUR SCHEISSE.

      Wer sich diese "Werbung" ausgedacht hat, der hat nicht mehr alle Tassen im Schrank.

      Ich wünsche der Firma SIXT (+ der Firma die sich diesen unterirdischen Rotz ausgedacht hat) massive Umsatzeinbrüche aufgrund dieser "Werbung".
      proper prior preparation prevents piss poor performance
    • Dann sollte Sixt heftigst Euronen anbieten. Eine Frage der "Ehre"
      Man kann schon lesen: Eigentlich finde ich den Werbespruch "witzig". Aber der Mollath sollte was davon haben. Seine Haut so gut wie möglich verkaufen.
      Ansonsten wäre es ziemlich fies. Weil der Mollath sicher so viel wichtiges um die Ohren hat und keine Zeit sich mit einem Werbetreibenden auf "seine Kosten" rum zu ärgern.
    • Man kann verschiedene Meinungen zum Thema Werbung vertreten.

      Wir sollten alle erwachsen und tolerant genug sein, damit umzugehen.


      Abgesehen davon, dass ich es für mehr als fragwürdig halte, so etwas ohne Absprache zu machen, stört mich der Zeitpunkt.
      NACH Abschluss des Verfahrens und der Wiederherstellung des Leumunds von Herrn Mollath hätte ich drüber schmunzeln können.

      Zum jetzigen Zeitpunkt finde ich es einfach nur geschmacklos.


      Passiert ist passiert. Das ist genauso, wie man ein einmal ausgesprochendes Wort nicht zurückholt.
      Herr Mollath braucht zweifellos Geld. Dann soll er wirklich sehen, dass er für sich das Beste daraus macht, indem er sich diesen Übergriff teuer bezahlen lässt.
      Ob eine Schadenersatzklage oder ein freiwillig gemachtes Angebot von Sixt mehr bringen würden, wird ihm sein Anwalt sagen.
    • Es ist grundsätzlich inakzeptabel mit einem derzeit bekannten Namen unerlaubt Werbung zu machen.Abgesehen davon würde G.M. sich für eine solche Werbung zum derzeitigen Zeitpunkt nicht hergeben.Es wäre kontraproduktiv in Bezug auf die weiteren Verhandlungen.
      Die Aussage von Sixt,es handele sich um eine öffentliche Person,ist eine faule Ausrede.Die Werbung als solche unterirdisch und eine Sauerei.Wobei der Laden schon in der Vergangenheit öfters negativ aufgefallen ist.
      Für G.M. hoffe ich,dass es keine negativen Auswirkungen für ihn hat.In erster Linie geht es darum,die Justiz an die Kandarre zu nehmen,deren unglaubliches Verhalten zur Rechenschaft zu ziehen.Solche Nebenschauplätze sind da eher hinderlich.
      Wer viel weiß,denkt viel.Wer zuviel weiß,muß sich Gedanken machen.
      Hier geht es auch für Gäste zum Meldeformular für Betrugsfälle!
    • Gustl Mollath erhebt schwere Vorwürfe gegen Psychiatrie

      Gustl Mollath soll während seiner Zeit in der Psychiatrie gedemütigt und erniedrigt worden sein. Diese schweren Vorwürfe erhebt der 56-Jährige in einem "stern"-Interview. Mollath, der erst vor einer Woche aus der Klinik entlassen wurde, rechnet in dem Gespräch mit dem Sozialsystem in Deutschland ab: "Bei mir hat der deutsche Rechtsstaat versagt."


      Gustl Mollath erhebt schwere Vorwürfe gegen Psychiatrie


      Wenn sich das alles bewahrheitet, dann ist das schon ein starkes Stück.
      Auch wenn es nicht so überraschend wäre, man hörte ja schon immer etwas in dieser Richtung.
    • Wenn sich das alles bewahrheitet, dann ist das schon ein starkes Stück.
      Auch wenn es nicht so überraschend wäre, man hörte ja schon immer etwas in dieser Richtung.
      In der Tat ist das nicht überraschend, eher ein uralter Hut.

      Psychisch Kranke werden bei uns seit jeher allenfalls "verwahrt" bzw. "aufgeräumt".
      Das heisst Sie haben ein Dach über`m Kopf und werden mit Nahrungsmitteln versorgt, das war`s dann auch schon.
      Wenn Sie den "Pflegebetrieb" (scheiss Wort, ich weiß aber so heisst der Quatsch nunmal) zu sehr behindern werden sie mit "Medikamenten" ruhiggestellt behandelt.

      Die "Medikation" (= Psychopharmaka) besteht aus einem Pillencocktail der nach dem "Trail & Error" Verfahren ermittelt wird.
      Das sieht dann fast immer ungefähr so aus: da gibt es ein Hauptmittelchen und eins das die Nebenwirkungen des Wirkstoffs des Hauptmittelchen verhindern soll + ein weiteres Mittelchen das die Nebenwirkungen des Mittels verhindern soll das die Nebenwirkungen des Hauptmittelchens vermeiden sollte + noch eins gegen die Nebenwirkungen des Mittelchen das die Nebenwirkungen des Nebenmittels das die Nebenwirkungen des eigentl. Hauptmittelchens .............
      Da kommen dann schnell 4, 5. 6 und mehr Mittelchen zusammen von denen kein Schwein eine Ahnung hat welche Effekte die untereinander haben bzw. zu welchen Konsequenzen die Einnahme diese Cocktails beim jeweiligen Patienten (langfristig) führt. Es weiß nicht nur keiner, es interessiert meist auch keinen.

      Das Ganze wird dann so Auge mal Pi angepasst, verändert, ergänzt oder verworfen u. ganz was anderes ausprobiert etc. etc. etc. so lange bis es "irgendwie wirkt", d.h. die Symptome schwächer werden ohne dass der Patient gleich dabei draufgeht. "Wissenschaftlich" ist an dieser Chemiepanscherei gar nix.
      Psychopharmaka ist keine "Medizin" sondern nichts anderes als (legale) chem. Drogen die den Hirnstoffwechsel manipulieren. Diese Drogen "heilen" nicht, sie unterdrücken bestenfalls nur die Symptome u. produzieren üblicherweise eine ganze Reihe von ganz erheblichen Nebenwirkungen die nachgewiesenermaßen zum Teil auch lebensverkürzende Konsequenzen haben.

      Da wird der Teufel mit dem Belzebub ausgetrieben.

      Wenn der Patient wie es so schön heisst "eingestellt" ist und die Symptome unterdrückt sind, ist die Mission beendet u. wird als Erfolg gewertet, ganz egal wie der Patient sich dabei fühlt oder was das für langfristige Nebenwirkungen u. Konsequenzen diese "Medikation" nach sich ziehen könnte.
      Das Motto lautet: Hurra, das Unkraut haben wir vernichtet, den Rasen zwar auch aber was soll`s, das war schliesslich nicht die Aufgabenstellung. Diese lautete lediglich die "Krankheit" zu bekämpfen.........

      Wer an der "Medikation" zweifelt oder sich gar weigert die Nebenwirkungen in Kauf zu nehmen wird als "nicht krankheitseinsichtig" abgestempelt.
      Solche "Querulanten" mögen die Ärzte und das Pflegepersonal gar nicht. Der Patient hat schließlich die Klappe zu halten und sich, natürlich nur "zu seinem Besten" behandeln zu lassen und ansonsten den "Pflegebetrieb" möglichst nicht weiter zu stören. Die Bezeichnung "Gesundheitssystem" ist hier Programm, hier geht`s, wie der Name schon vermuten lässt, in erster Linie um die Gesundheit des Systems, erst dann um diejenige der Patienten. :whistling:

      Nicht selten hat "unkooperatives Verhalten" bzw. gar eine Weigerung des Patienten brav das zu schlucken was ihm aufgetischt wird Konsequenzen in Form von mehr oder
      weniger direkter Gewaltanwendung (ich weiß von was ich rede, auch wenn ich nicht direkt selbst betroffen bin habe ich 20 Jahre Erfahrung mit einem sehr, sehr engen Angehörigen) . Diese reicht von verbalen Drohungen (wie z.B.: "na gut dann müssen wir sie eben auf die Geschlossene bringen" oder Drohungen wie z.B. mit Entmündigung etc.) über im Beisein von "Pflegepersonal" kontrollierte Einnahme der "Medikation" in flüssiger Form (damit man das Zeug nicht anschliessend wieder ausspucken kann) bis ggf. hin zu "Fixierung" im Bett (also festgegurtet) wo dann Spritzen verabreicht werden, gegen die sich der Betroffene nicht wehren kann.

      Man kann es unserer Medizin nicht anlasten dass sie was psychische Krankheiten anbetrifft weitestgehend immer noch machtlos ist (ganz im Gegensatz zu anderen Bereichen in der modernen Medizin) u. eine Heilung meist unmöglich ist. Sie kann auch nichts dafür dass die Betreuung von psychisch Kranken so extrem zeitaufwändig u. damit extrem teuer ist. Psychische Krankheiten sind so viel ich weiß die kostenintensivsten Behandlungen überhaupt. Keine Herztransplantation kostet so viel die langjährige Behandlung eines psychisch chronisch Kranken. Nichts desto trotz ist es ein Armutszeugniss dass in einem der reichsten Länder auf diesem Planeten "keine Zeit" für eine angemessene Behandlung bzw. Betreuung ist.

      Was man ihr aber anlasten kann ist die Art & Weise der Selbstverherrlichung, Ignoranz u. Arroganz bis hin zur Anwendung von Gewalt im Umgang mit den Patienten.
      Gerade in der Psychatrie ist das "Engel in weiss" Syndrom besonders ausgeprägt. Gegenüber psychisch Kranken fühlen man sich offensichtl. noch mehr überlegen wie das ohnehin oft der Fall ist, das bekommen die Patienten oft zu spüren (teilweise werden sie auch behandelt als wären sie geistig behindert). Wer wegen einem Beinbruch im Krankenhaus liegt dem kann das egal sein, für psychsich Kranke ist das fatal, denn was die in erster Linie brauchen ist Geduld, Verständniss und menschl. Zuwendung, das bewirkt gerade bei diesen oft viel mehr als alle Tabletten.

      Extrem selten dass mal ein Arzt durchblicken lässt oder gar offen zugibt dass das was sie da machen nicht das Gelbe vom Ei ist u. die Verständniss aufbringen für das Dilemma der Kranken in dem diese stecken.
      Die Nebenwirkungen der Psychopharmaka werden einfach mit einem Schulterzucken abgetan. Darüber aufgeklärt was Psychopharmaka für langfristige Nebenwirkungen und Schäden verursachen kann wird so gut wie überhaupt nicht.

      Anteilnahme oder sich kümmern von Angehörigen ist meist unerwünscht und wird als "Einmischung" empfunden, insbesondere dann wenn diese der "Behandlung" kritisch gegenüberstehen oder zu viele Fragen stellen.

      Als psychisch Kranker in diesem Land ist man das ärmste Schwein das man sich vorstellen kann (woanders können sie zwar auch nicht heilen aber dafür geht es da wenigstens wesentl. menschl. zu).
      proper prior preparation prevents piss poor performance

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von iiiihhBääähh ()

    • Ich bin zwar nicht der Meinung dass man bei ARD und ZDF in der ersten Reihe sitzt, aber heute mache ich um 22.45 Uhr mal eine Ausnahme und werde mir das Programm der ARD ansehen.


      Reinhold Beckmann ist ein echter Gäste-Coup gelungen: Der ARD-Talker wird heute Abend (22.45 Uhr) Gustl Mollath im Studio begrüßen. Sieben Jahre lang saß Mollath in der Psychiatrie. Nach seiner überraschenden Entlassung gibt der 56-Jährige nun sein erstes TV-Interview.


      Gustl Mollath spricht bei "Beckmann" über seine Zeit in der Psychiatrie
    • Dann wollen wir mal Das Video von Mollaths Beckmann-Auftritt einbinden:

      EfqMumP0ODs

      Um eine kurze Meinung wiederzugeben: Ich bin erneut darüber erstaunt, wie gelassen Mollath mit seinem verpfuschten Leben umgeht. Ich muss ehrlich gestehen, dass ich an seiner Stelle ganz andere Worte gegenüber denjenigen finden würde, die dies fahrlässig und vorsätzlich zu verantworten haben. Ich fände es durchaus menschlich, wenn er sich Genugtuung wünschen würde, indem diese Personen zur Rechenschaft gezogen würden. Aber das ist aus seinen Äußerungen nicht direkt zu entnehmen.

      Überrascht war ich über die offenen Worte der Gutachterin, dass eine Manipulation des Verfahrens seitens der Gerichte mit Hilfe der Gutachter an der Tagesordnung ist. Bezeichnend war, dass sie sich selbst nicht begutachten lassen würde.
      „Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst.“ Voltaire

      Der Horizont mancher Menschen ist ein Kreis mit dem Radius Null - das nennen sie dann ihren Standpunkt.
    • Mollath wird natürlich (sicher auf Anraten seines Anwalts) den Ball etwas flacher halten wollen. Nützt ihm ja nichts wenn er in wilden Worten austritt, da ja ein neuer Prozess bevorsteht. In diesem Prozess (oder bei einem eventuellen wegen Schadensersatz/Entschädigung) muss man ja auch noch diese Skandale ansprechen. Da bereits im Vorfeld vergiftete Luft zu machen wäre nicht förderlich....

      Jo... die Gutachterin wird sich da auch nicht viele Freunde bei der Justiz gemacht haben. Allerdings ist sie ja nach ihren eigenen Worten ziemlich unabhängig von Gerichten...
    • monza30 schrieb:

      Mollath wird natürlich (sicher auf Anraten seines Anwalts) den Ball etwas flacher halten wollen. Nützt ihm ja nichts wenn er in wilden Worten austritt, da ja ein neuer Prozess bevorsteht. In diesem Prozess (oder bei einem eventuellen wegen Schadensersatz/Entschädigung) muss man ja auch noch diese Skandale ansprechen. Da bereits im Vorfeld vergiftete Luft zu machen wäre nicht förderlich....


      So ist es.
      Wenn er etwas direkter geantwortet hätte, dann würde man ihm das wieder so auslegen dass er doch einen an der Waffel hätte.
      Auffällig war, dass niemand von der Gegenseite kommen wollte.
      So ein feiges verlogenes Pack.
      Die Sendung hat auch gezeigt, dass der Fall Mollath zwar besonders krass ist, aber trotzdem wohl kein Einzelfall ist. ;)
    • Er hat, in meinen Augen und natürlich durch vorherige Absprache mit seinem Anwalt, teilweise sehr deutlich geantwortet.
      Es war auch so, dass in zwischendurch und das konnte man deutlich hören, sein Anwalt ihn ein klein wenig zurück gepfiffen hat, was ja auch seine Aufgabe ist.