Planungssoftware für einen Heranwachsenden

    • Planungssoftware für einen Heranwachsenden

      Hallo liebe Kollegen,

      ich hatte heute mit meinem 16-jährigen Enkel eine Diskussion.
      Er ist mit seinem 1 Jahr alten PC unzufrieden, weil er damit einige Spiele nicht spielen kann ( Grafikkartenlimitierung, Arbeitsspeicher zu klein, Prozessor nicht mächtig genug )
      ich habe ihm gesagt, dass ich die Richtung Gamer PC nicht unterstützen will.
      Er ist Klassenbester in seiner Schule und zielt auf ein Studium ( diskutiert, ob es nicht sogar für Medizin reichen könnte )
      Meiner Meinung nach wird ihn die digitale Spielwelt ( wir reden da nicht mehr über Fifa 2014 ) von seinen Zielen alleine durch den Zeitverbrauch wegführen. Jetzt sind wir an einem Punkt angelangt, wo er mir sagt, dann hilf mir doch eine Software zu finden, mit der ich meine Ziele definieren und planen kann. Da muß ich die Waffen strecken. Ich bin zu lange aus der Materie raus. Weiß da jemand etwas mehr als ich und kann mir einen Tipp geben?

      Danke
    • ich weiß nicht...braucht Enkel wirklich eine Zeitplanung, oder eher eine Zielplanung?
      Ich glaube zu verstehen, dass es eher um eine Zielplanung geht, um das ordnen von Gedanken.
      Das Stichwort, welches mir dazu einfällt heißt: Mindmap.
      Dafür gibt es viel zu Lesen im Netz und auch gute (legal kostenfreie) Software (XMind zum Beispiel in der Basisversion)
      Mir ist das sehr hilfreich geworden, auch wenn es sich nicht im allerersten Moment erschließt.
      Mindmaps helfen zuerst mal dabei seine eigenen Gedanken zu sortieren und in der Folge auch dazu, diese Gedanken anderen darzustellen...
    • Vielen Dank Euch Beiden!

      Besonders Dir, schabbesgoi, für die letzten beiden Sätze!
      Geist und Gedanken zu verschenken, ist heute eine ganz wichtige Aufgabe, gerade für die junge Generation.
      Mit Geld wird leider allzuoft etwas abgegolten, was letztlich nicht werthaltig sein wird, sondern nur zu teuer gekauft.


      Gute Nacht!
    • ja, grafiksammler, das ist ein weites Thema.
      MS-Projekt (alternativ das durchaus brauchbare für kleiner Sachen: http://www.chip.de/downloads/OpenProj_34651827.html),

      hat schon seinen Sinn. Wenn man das klare Ziel vor Augen hat und "nur" noch die dafür notwendigen Schritte definieren, planen und dann auch kontrollieren will.

      Aber auch: So mächtig und groß die Software auch ist: Im "Alltags-Einsatz" ist man überraschend schnell an Grenzen...

      MS-Projekt hat mich regelmäßig in den Irrsinn getrieben, wenn im Projekt Leute nur zu Teilen mitgearbeitet haben (Was aber in der Realität eher der Normalfall ist, dass Leute auch noch andere Aufgaben haben). Ich hasse diese pseudo-mathematisch-wissentschaftliche Teile.

      Das rechnet mir glatt aus: Ein Kind zu produzieren dauert neuen Monate.
      Wenn ich eine Frau schwängere, dann wird es neun Monate dauern, bis ich ein neues Kind habe.
      So viel Zeit habe ich nicht. Also setze ich Chrashing ein ;)
      Es hilft unbedingt, wenn ich neun Frauen gleichzeitig schwängere: Dann bin ich rechnerisch schon in einem Monat am Ziel :lach:

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von schabbesgoi ()

    • grafiksammler schrieb:

      Er ist Klassenbester in seiner Schule und zielt auf ein Studium ( diskutiert, ob es nicht sogar für Medizin reichen könnte )
      Meiner Meinung nach wird ihn die digitale Spielwelt ( wir reden da nicht mehr über Fifa 2014 ) von seinen Zielen alleine durch den Zeitverbrauch wegführen.

      Tja, da kann ich auch ein Lied von singen...!
      Mein Filius hatte eine ähnliche erfolgversprechende Karriere vor sich. Schulsprecher, den Schüler des Jahres nur knapp verpasst, Physikstudium, im 4. Semester bereits Tutor, im 5. Studentensprecher der Physikabteilung, und im 6. der gesamten naturwissenschaftlichen Fakultät. Dann der tiefe Absturz in eine rund um die Uhr reichende digitale Spielwelt, Student nur noch auf dem Papier, und nach weiteren 3 Jahren auch der offizielle Abbruch. Hartz 4, Aushilfsjobs, und nach und nach doch wieder ein normales Leben aufgebaut. Verdienst heute 30-50 % eines durchschnittlichen Physikergehalts, und die Rückzahlungen für die staatliche Studienfinanzierung (wären bei einem Abschluss entfallen) werden ihn noch viele Jahre finanziell belasten.

      Wenn die Spielerei zur Sucht wird dann helfen auch keine Zeitplanungen mehr... :S
    • So wie ich die Sache sehe ist es ganz einfach: es ist nie so, dass man tatsächlich nichts tut, man tut immer etwas, es gilt also Aktivität A, durch Aktivität B, zu ersetzen, ganz einfach. Kaum jemand ist dazu von sich aus in der Lage, meist erzwingen es die äußeren Umstände, dass man tatsächlich etwas ändert.
    • Der braucht keine Software, allenfalls eine Kopfwäsche.

      Mit seinem Gaming-Mist wird er sicher nie Geld verdienen können. Und wenn das schon so viel Platz in seiner Birne einnimmt, ist es ein Suchtverhalten.
      Früher musste man den Müll im Wald vergraben. Heutzutage gibt's ja zum Glück ebay.
      Früher musste man sein Geld selbst verbrennen. Heutzutage gibt's ja zum Glück PayPal.
    • Erstmal zu mir: Bin 24 und hatte damals eine ähnliche Phase.

      Damals vom Konfigeld erstmal nen fetten Gaming PC geholt.

      Nach der Schule (8-10 Klasse) direkt an den PC Counterstrike , WoW , Unrealtournement , CoD usw.... teilweise bis nachts um 3-4 Uhr und morgens wieder in die Schule.

      Am Wochenende mit gleichgesinnten getroffen und LAN-Partys veranstaltet. Es war Monate lang immer und immer wieder das gleiche Prozedere.

      Meine Eltern beide Berufstätige Polizeibeamte im Schichtdienst haben anfangs ohne Erfolg zu allen mitteln gegriffen, PC weg genommen, Internet abgestellt usw. weil Sie dachten ich würde in der Schule abbauen. Anfangs habe ich das vll auch minimal ( Was aber sicher mehr mit unaufmerksamkeit in der Schule zu tun hatte)

      Zumindest haben meine Eltern sich da tierisch reingesteigert und egal was war, es war immer der PC dran schuld. In der Schule bin ich aber nachweislich auf die Dauer gesehen nie schlechter geworden.

      Irgendwann kam dann der Roller und das geschraube ging los, nach und nach wurde der PC uninteressanter und der Roller und die Mädels waren wichtiger.

      Jetzt bin ich Automobilkaufmann bei BMW

      Was ich damit sagen will, ich würde mir noch keine Gedanken machen, es gibt in dem Alter immer kurze Extremphasen aber ich würde Ihm freie Hand lassen und wenn überhaupt nur das Internet auf eine bestimmte Uhrzeit zb. bis 23:00 Uhr beschränken.

      Von meinen ganzen leuten damals (7) mit denen ich aktiv was zu tun hatte und gezockt habe ist aus einem nichts geworden , dieser hat erst mit 22 seine Ausbildung angefangen , was aber sicherlich noch andere Gründe hatte. Alle anderen haben gute Arbeit.

      Mein Bruder ist jetzt 13 und kommt langsam in die selbe Phase.In der Pupertät ist das normal und Gedanken macht sich so wie bei mir früher jetzt auch keiner mehr.



      Abgesehen davon wenn bei mir jemand mit ner Planungssoftware für meinen Tagesablauf angekommen wäre hätte ich warscheinlich mal laut gelacht und denjenigen gefragt ob er noch alle beisammen hat. Ne Planungssoftware für nen 16 Jährigen :wallbash

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von stiffmeister ()

    • grafiksammler schrieb:

      Jetzt sind wir an einem Punkt angelangt, wo er mir sagt, dann hilf mir doch eine Software zu finden, mit der ich meine Ziele definieren und planen kann.

      Aslo eine Planungssoftware, egal welche, hilft hier bei der Lösungs des Problems gar nicht. So eine gequirlte Exkrementesammlung. Eine Lösung wäre ein regulärer Schülerjob, mit dem sich der Junge seinen TraumPC selber zusammenfinanzieren kann. Wenn du dich nicht am GamingPC beteiligen willst, ist das als Opa dein gutes Recht. Du mußt das nicht direkt unterstützen. Der aufmüpfige Enkel könnte sich z.B. bei dir die Kohle verdienen, Arbeits gibts immer und hat noch keinem geschadet. Das fördert auch eine gesunde Einstellung zum Wert von Geld. Wenn genug zu tun ist, könnte man dann doch Planungshard- und -software - Papier und Bleiststift - bemühen und eine Arbeitsliste erstellen.
      ___________________________________________
      Kaum macht man es richtig, schon funktioniert es.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Walter Reinhold ()

    • Walter Reinhold schrieb:

      grafiksammler schrieb:

      Jetzt sind wir an einem Punkt angelangt, wo er mir sagt, dann hilf mir doch eine Software zu finden, mit der ich meine Ziele definieren und planen kann.

      Papier und Bleiststift

      das sollte ausreichen für einen 16-jährigen.

      zum thema pc-spielesüchtig:
      spieleratgeber-nrw.de/site.1369.de.1.html

      da steht auch drin, was anzeichen dafür sein können, das eine pc-spielesucht vorliegt: zb das man es kaum erwarten kann endlich spielen zu können.

      btw.:
      du meintest zu anfang, er sei klassenbester.
      muß er was dafür tun oder fällt ihm das alles zu? bei letzterem könnte es sein, daß er sich in der schule langweilt und dann in den spielen herausforderungen sucht. falls ihm der schulstoff leicht fällt und er sich im unterricht langweilt, dann sollte er mal einen IQ-test machen. möglicherweise könnte er eine klasse überspringen und wäre dann wieder mehr gefordert.
      nur so ein gedanke, ich kenn deinen enkel ja nicht ;)
      Those who mind don’t matter
      and those who matter don’t mind.
    • da habe ich eine andere Meinung, Walter.
      Hol die Leute da ab, wo sie sind.
      Hier konkret: Gib dem Jungen eine Mindmap-SW. Auf SW steht er und wird das erst mal annehmen.

      Diese Technik zum Ideen- und Gedanken- ordnen ist viel älter als der PC. Ich gebe auch zu: Mit einem Blatt Papier und einigen farbigen Stiften ist es noch besser "fassbar".
      Aber: Am Rechner geht es eigentlich genau so gut, und "umdenken" ist dabei sogar noch viel einfacher, weil: man muss nicht radieren, man kann recht einfach umsortieren ;-)....
    • Stiffmeister, Dir könnt ich knutschen ;)
      Endlich einer, der "das Problem" in gerade Worte fasst und bei dessen Worten man "fühlen" kann, dass "Phasen" bei Jugendlichen heute vielleicht anders sind. Aber "erlebt" werden müssen sie trotzdem. Egal, welche Gegengründe wir alte "Knacker" haben.

      Hahh!!! Wie war das "Damals"? "Damals" war die Zeit, wo wir "unbedingt" kiffen probieren mussten. Drogenabhängig ist meines Wissens deshalb keiner aus unserer Clique geworden.
      Tatsächlich sind auch junge Menschen lernfähig. Aber sie brauchen halt ihre EIGENEN Erfahrungen. Genau so wie ich damals nichts auf die warnenden Worte der Altvorderen gegeben habe (sie hatten ja offensichtlich sowieso keinerlei Erfahrung vorzuweisen, haben in ihrem Leben nie einen Joint geraucht, die haben höchstens mal gesoffen. Aber mitreden wollten sie und UNS erzählen, was da schlecht dran ist *grins)
    • Walter Reinhold schrieb:

      Eine Lösung wäre ein regulärer Schülerjob, mit dem sich der Junge seinen TraumPC selber zusammenfinanzieren kann.
      Ich denke genau das isses.
      Abhalten kann man ihn sowieso nicht wenn er das wirklich will.
      Wenn er aber dafür selber arbeiten gehen muss dann wird sich zeigen wie wichtig das mit dem Gamer-PC tatsächlich ist.....(und bei der Gelegenheit lernt er ggf. auch gleich das ne Mark ähhh.... ich mein`en Euro schneller & leichter ausgegeben ist als er verdient wurde).
      proper prior preparation prevents piss poor performance