Diskussion zu Sozialleistungen und anderen sozialen Fragen

    • Nun, dazu Stellung zu nehmen, würde dann wieder zu Ot führen ;)

      Also lass ich es und schließe beim Post von Damas an.

      Was ich nicht will:
      - so tun, als ob da nicht ein riesiges Problem auf die Gesellschaft zukäme. Doch, ja, das kommt, wenn man klaren Auges sieht.
      Nicht, dass ich nun "OT" werden wollte und den Zusammenhang von heutigen Bruttoeinkommen, zum Beispiel bei Paketzustellern, und deren zu erwartende Rente in Relation zu den Kosten eines Pflegeplatzes stellen wollte ;)
      Nein, das Problem kommt, mit großen Schritten auf uns zu.

      -Ich möchte auch nicht negieren, dass es heute schon Menschen gibt, die in einer schlimmen Situtation sind. Ich denke allerdings, dass das "noch" nicht die Masse ist.

      Was ich möchte:
      Viele Leute stehen heute oder absehbar bald konkret vor dem Problem, dass ihre eigenen Verwandten "in das Alter" oder besser "in den Zustand" kommen. Und sie schieben eine Heidenangst. Zuhause ist niemand mehr, der die Pflege übernehmen könnte ohne den Beruf aufzugeben, den man wiederum für sein Leben und für sein eigenes Alter braucht.

      Nun ist es nicht so, dass es der "Normalfall" des heutigen Rentners ist, dass er mit 530 (oder so) Euro Rente leben müsste.
      Noch ist es nicht so. Klar, die heutige "Durchschnittsrente", die hat die vielen Frauen mit drin, die früher "ganz normal" "nur" Hausfrauen waren und deshalb selbst nur minimale Renten haben.
      Des weiteren gibt es viele Ältere, die jahrelang selbstständig waren und auch kaum oder sehr geringe eigene Rentenansprüche haben.
      Die dritte Gruppe der ganz minimale Rentenbezieher kommt aus unserer Geschichte und betrifft Mitbürger aus den östlichen Bundesländern, deren "Lebensleistung" nicht adäquat anerkannt wurde.

      Jedoch leben bis heute relativ wenige Rentner von diesen eigenen "Minirenten". Viele haben durchaus ein anständiges Gesamt-Einkommen, wenn man zum Beispiel die Witwenrenten (die es für die jetzigen Rentner ja noch "voll" gibt) dazu nimmt.

      Wenn man also konkret vor dem Problem steht, dass es mit Mutter oder Oma...so einfach nicht mehr weiter geht...dann möge man sich bitte erst mal wirklich genau erkundigen. Das ist mein Rat.

      Es gibt schlimme Pflegeheime, keine Frage. Viel mehr als wünschenswert. Aber es gibt auch gute.

      Ich habe mir die Links von Damas durchgelesen und noch ein paar mehr. Ja, es ist wohl so, dass in NRW die Kosten für einen menschenwürdigen Pflegeplatz durchschnittlich die höchsten in D sind. Die Durchschnittsrentne bzw. "Eckrenten" sind dort allerdings auch am höchsten.

      Trotzdem kommen da auf die Kinder nicht "tausende" von Euro pro Monat zu. Diesem Irrglauben hingen wir früher auch mal an. Und, ein bisschen zu zahlen, soweit es die eigenen Kraft zulässt, das finde ich ganz ok.

      Viel wichtiger ist die Auswahl des richtigen Heimes. Und das auch rechtzeitig in Angriff zu nehmen.
      Ich sah halt im Bekanntenkreis einige Fälle, wo dem Pflegeheim aus dem Weg gegangen worden ist. Vor lauter Angst vor den Kosten und/oder der "unmenschlichen" Umstände dort. Dabei haben sich Familien (fast) kaputt gemacht. Der tägliche Umgang mit Leuten, die schwer dement sind, ist sehr schwierig, nicht nur (aber besonders) psychisch, auch rein körperlich manchmal. Das ist nicht jedem gegeben, besonders wenn die eigenen Zipperleinchen so langsam dazu kommen.
      Wenn man dann noch den eigenen Job dafür aufgeben muss, dann kommt eventuell noch soziales dazu..

      Ich habe keine "Pauschallösung", aber ich möchte jedem raten sich genau zu erkundigen. Nicht einfach diesen ganzen Horrormeldungen über Kosten und Heime glauben, bitte. Es geht um das Leben der betroffenen Verwandten und/aber auch um das eigene.

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von schabbesgoi ()

    • schabbesgoi schrieb:

      - so tun, als ob da nicht ein riesiges Problem auf die Gesellschaft zukäme. Doch, ja, das kommt, wenn man klaren Auges sieht.
      Nicht, dass ich nun "OT" werden wollte und den Zusammenhang von heutigen Bruttoeinkommen, zum Beispiel bei Paketzustellern, und deren zu erwartende Rente in Relation zu den Kosten eines Pflegeplatzes stellen wollte ;)
      Nein, das Problem kommt, mit großen Schritten auf uns zu.
      Da hast du Recht wenn man das nicht sieht muss man blind sein.
      Das sind doch nicht nur die Paketzusteller.
      Verkäufer, Arzthelferin, Pflegeberufe, Lageristen usw all diese Berufszweige sind sehr schlecht bezahlt.Was bekommt man denn Rente wenn der Stundenlohn nur 8- 10 Euro BRUTTO beträgt?

      schabbesgoi schrieb:

      Nun ist es nicht so, dass es der "Normalfall" des heutigen Rentners ist, dass er mit 530 (oder so) Euro Rente leben müsste.


      Weit von 530 Euro entfernt ist es aber nicht.
      Meine Arbeitskollegin im Verkauf bekommt nach 45 Jahren vollzeit Arbeit knappe 850 Euro Rente.
      Mit wem das Pferd nie durchgeht, der reitet einen hölzernen Gaul.

      Christian Friedrich Hebbel
    • Also ich bezahle gerne in das System und sicher nicht zu knapp.
      Mache auch keine Unterschiede, zwischen Kindern, Senioren oder Hartz iV-Empfängern, was spielt das für eine Rolle?

      Wer Anspruch auf Hilfe hat, soll diese bekommen und wenn das aus Steuergeldern bezahlt wird, dann ist das halt so.
      Wer heute nur einen Rentenanspruch auf 850 € Nettorente hat, kann "Zuschüsse" beantragen und soll die auch bekommen.

      Wenn das Geld kostet, dann ist das halt so.
      Das System wird sicher nicht für ewig halten, dazu gibt es zuviel Missbrauch, aber so lange es hält ist es OK.
      Und wenn Morgen entschieden werden würde, dass z. B. 2 % des Bruttoeinkommens (statt Solizuschlag und/oder zusätzllich) für das Sozialsystem eingesetzt werden müssten und entsprechend vom Einkommen abgezogen werden würden, dann ist das auch so und wäre einfach OK.

      Ein paar Packungen Ziggis kosten mehr.

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von Kaiolito ()

    • ja Penny, ich weiß, das es öfters so ist, ich weiß auch, dass es noch viel schlimmer werden wird.
      Frauen trifft es, besonders solche, die keine zusätzliche Witwenrente haben sondern immer in schlecht bezahlten Jobs gearbeitet haben und sich ganz allein ernährt.
      Etwas, was es im Osten auch öfters gibt, als im Westen. Weil Frauen dort auch früher schon öfter unabhängig vom Ex gelebt haben. Damals konnten sie es sich leichter "leisten" als viele Frauen im Westen.

      Was ich aber hauptsächlich wollte, ist Leuten Mut machen. Das gibt es nämlich einige die -heute- und für jetzt oder bald eine riesige Angst haben. Und nicht bei jedem ist es ganz so knapp. Dafür muss man nicht Großverdiener gewesen sein. Ich rate ja nur dazu sich rechtzeitig zu erkundigen statt pure Panik zu schieben.
    • Kaiolito schrieb:

      Wer heute nur einen Rentenanspruch auf 850 € Nettorente hat, kann "Zuschüsse" beantragen und soll die auch bekommen.
      Sie hat eine Eigentumswohnung und laut ihrer Aussage bekommt sie deshalb keine Zuschüsse.
      Mit wem das Pferd nie durchgeht, der reitet einen hölzernen Gaul.

      Christian Friedrich Hebbel
    • Penny schrieb:

      Kaiolito schrieb:

      Wer heute nur einen Rentenanspruch auf 850 € Nettorente hat, kann "Zuschüsse" beantragen und soll die auch bekommen.
      Sie hat eine Eigentumswohnung und laut ihrer Aussage bekommt sie deshalb keine Zuschüsse.
      Meines Wissen (kann mich aber auch irren), bekommen auch Bewohner eines Eigenheimes Zusschüsse, wenn das Einkommen nicht ausreicht.
      Müsste man mal fragen, ob die Wohnung fremdvermietet ist und damit Einkünfte abwirft.
    • Kaiolito schrieb:

      Also ich bezahle gerne in das System und sicher nicht zu knapp.
      Mache auch keine Unterschiede, zwischen Kindern, Senioren oder Hartz iV-Empfängern, was spielt das für eine Rolle?

      Wer Anspruch auf Hilfe hat, soll diese bekommen und wenn das aus Steuergeldern bezahlt wird, dann ist das halt so.
      Wer heute nur einen Rentenanspruch auf 850 € Nettorente hat, kann "Zuschüsse" beantragen und soll die auch bekommen.

      Wenn das Geld kostet, dann ist das halt so.
      Das System wird sicher nicht für ewig halten, dazu gibt es zuviel Missbrauch, aber so lange es hält ist es OK.
      Und wenn Morgen entschieden werden würde, dass z. B. 2 % des Bruttoeinkommens (statt Solizuschlag und/oder zusätzllich) für das Sozialsystem eingesetzt werden müssten und entsprechend vom Einkommen abgezogen werden würden, dann ist das auch so und wäre einfach OK.

      Ein paar Packungen Ziggis kosten mehr.


      Das sehe ich auch so. Oder auch: Wenn ein Angehöriger auf einen Pflegeplatz angewiesen ist, dann kann es sein, dass ich mitbezahlen muss. Das ist auch ok, es geht schließlich um die, die mich aufgezogen haben. Auch da kann man bei Ängsten nur raten sich genau zu erkundigen. Sooo klein ist der Selbstbehalt beim Elternunterhalt denn ja doch nicht.
      Wenn es dann immer noch nicht reicht: OK, dafür ist der Sozialstaat da, und das auf jeden Fall: zurecht.

      Sauer macht mich immer nur, wenn ich sehe für welches sinnloses Zeug Steuergelder rausgeworfen werden. Und dann bezweifle ich den Sinn jeder Erhöhung Letztens kam ich in den zweifelhaften "Genuß" eines Unterrichts in BWL und VWL (Qualität: *Aua") Da "wetterte" der Lehrer, dass schon über ein Drittel der Steuergelder in Sozial-Transfer gingen. Meine erste Antwort darauf war ganz trocken: "Was?, nur so wenig?"
    • #29
      @Schabbes
      Wenn du aufschreibst über was du sauer bist, dann sind wir sowas von einer Meinung...... wie Schwestern, Brüder oder Geschwister.

      Das ändert aber nichts an der Situation, in der wir leben, die wir über den Generationenvertrag unterstützen und wir alle hoffen, dass wir eines Tages von unseren Leistungen, die wir eingebracht haben auch entsprechend profitieren.

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    • Kaiolito schrieb:

      Penny schrieb:

      Kaiolito schrieb:

      Wer heute nur einen Rentenanspruch auf 850 € Nettorente hat, kann "Zuschüsse" beantragen und soll die auch bekommen.
      Sie hat eine Eigentumswohnung und laut ihrer Aussage bekommt sie deshalb keine Zuschüsse.
      Meines Wissen (kann mich aber auch irren), bekommen auch Bewohner eines Eigenheimes Zusschüsse, wenn das Einkommen nicht ausreicht.
      Müsste man mal fragen, ob die Wohnung fremdvermietet ist und damit Einkünfte abwirft.

      Du weißt aber, auf welcher Höhe z.Z. die sog. Grundsicherung im Alter liegt?

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      Wenn etwas einmal passiert, passiert es vielleicht nie wieder. Wenn etwas zweimal passiert, passiert es sicher auch ein drittes Mal
    • Bekam mal vor einigen Jahren ein Schreiben vom AG hier ganz in der Nähe bezügl. des Erbes meine Oma. Gab es wahrscheinlich nicht, zumindest ist nix angekommen. Alle haben mir geraten das Erbe auszuschlagen, damit nicht Schulden vom Sozi auf mich zukommen könnten.......
      Sie war sehr und lange krank, kaum Rente....

      Hab ich nicht ausgeschlagen, wenn eine Forderung gekommen wäre, hätte ich sie versucht zu bezahlen und im Zweifelsfall abgestottert.
      Wäre auch irgendwie gegangen....

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    • Als Faustregel gilt: Wenn Ihr gesamtes monatliches Einkommen durchschnittlich unter 758 Euro liegt, sollten Sie prüfen lassen, ob Sie Anspruch auf Grundsicherung haben. Die Grundsicherung wird unabhängig davon gezahlt, ob Sie bereits eine Altersrente oder eine Rente wegen voller Erwerbsminderung bekommen. Ob Sie dauerhaft voll erwerbsgemindert sind, prüft die Deutsche Rentenversicherung im Auftrag des Sozialhilfeträgers.

      Das habe ich auf die schnelle gefunden 758 Euro ein Witz wir zahlen schon 650Euro Miete kalt.

      Kaiolito schrieb:


      #29
      @Schabbes
      Wenn du aufschreibst über was du sauer bist, dann sind wir sowas von einer Meinung...... wie Schwestern, Brüder oder Geschwister.

      Das ändert aber nichts an der Situation, in der wir leben, die wir über den Generationenvertrag unterstützen und wir alle hoffen, dass wir eines Tages von unseren Leistungen, die wir eingebracht haben auch entsprechend profitieren.


      Hoffen nein ich bin mir sehr dass wir von den eingebrachten Leistungen nicht profitieren weil bald kein Geld mehr da ist bis ich in Rente gehe.
      Mit wem das Pferd nie durchgeht, der reitet einen hölzernen Gaul.

      Christian Friedrich Hebbel

    • Der Grundsicherungssatz liegt bei 391€.
      Du hast von "Zuschüssen" zu einer Rente von über 800€ geschrieben, wo -wohlgemerkt- keine Nettokaltmiete von bezahlt werden muss.

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      Wenn etwas einmal passiert, passiert es vielleicht nie wieder. Wenn etwas zweimal passiert, passiert es sicher auch ein drittes Mal
    • #38

      Diese Frage hatte ich in den Raum gestellt, denn natürlich kann kein Zuschuss erwartet werden, wenn die Wohnung fremdvermietet ist. Ist sie eigengenutzt hängt das klar von den Kosten der Eigennutzung ab. Da wären dann Hausverwaltung usw. und natürlich hängt es auch davon ab, wie groß die Wohnung ist und ob es eine oder zwei Personen sind.

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