Alt werden... mit Würde

    • Mirabella Neumann schrieb:

      schabbes, hast du dir den Film angesehen? Da sind die Angehörigen eingebunden oder Paten.



      Paten und Angehörige, die sich einbinden lassen, muss man erst mal finden!
      Das ist das Problem jedes seriösen Trägers.
      Bei mir wurde vor Jahren das Engagement mit Eintritt meines Vaters ins Pflegeheim von seiten der Leitung aber sowas von positiv gesehen und ernst genommen... auch von der Mehrzahl des Pflegepersonals.
      Nur ist das nach meiner Erfahrung völlig unüblich!
      Anfänglich kommt die Familie am So. Nachmittag geballt vorbei.
      Erst bleiben die Enkel (Kinder) weg. und
      irgendwann auch die eigenen Kinder.
      Man hat ja selbst sein Leben zu bewältigen, da ist wenig Raum noch für Besuche im Heim.
      Viele Angehörige werden auch mit dem "schlechten" Gewissen nicht fertig und meiden dann lieber das Heim und ihren darin "aufbewahrten" Angehörigen.
      Außerdem ist der Besuch so frustrierend.
      Zumindest vermitteln mir die Gespräche mit Angehörigen dieses Bild.
      .
      Und ehrlich... anfänglich dachte ich auch immer, als ich die Station betrat "Willkommen im Horrorkabinett"... nur... hmmm... egal!
      Ich will meinen Junior-Status wieder :(
    • Dreht sich die Diskussion im Kreis?
      Haben wir wirklich eine Chance, angesichts der vielen fehlenden Fachkräfte und fehlender Mittel groß etwas am Ist-Zustand zu ändern ( auch wenn Herr Gröhe mal gerade wieder darüber spricht.... Aber wenn man dann genau liest, sollen in dieser Legislaturperiode ( bis 2017 ) die gesetzlichen Voraussetzungen verändert werden. Bis das mal Deutschlandweit ankommt, haben wir 2020 längst hinter uns )

      Ich habe schon mal vor sehr vielen Beiträgen versucht eine Überlegung in die Diskussion einzuführen, was wir für uns selbst ab heute verändern sollen, dürfen, können, um möglichst spät oder gar nie in die Abhängigkeit von Altersheimen zu geraten. Das ist untergegangen - gleichwohl ist es damit für niemanden getan. ( war der Beitrag 39 in diesem Thread )

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von grafiksammler ()

    • Damas schrieb:

      Und erst die Bilder bei "Pflegeheim"

      google.de/search?q=Seniorenwoh…0CHcQsAQ&biw=1680&bih=900

      "Ironie-on" Ich kann es kaum erwarten! "Ironie-off"


      Jepp, in der Werbung liest sich die "Freiheit" kaum anders als in der "WG" :)

      Ich versuche mal die "Realität" meiner SchwieMu im Pflegeheim am Anfang dort, mit der Werbung einer Senioren-WG zu vergleichen.

      Also das mit "selbst die Verträge bestimmen" .....dass konnte sie vergessen. "Vergessen" wörtlich, nicht mal lesen kann sie die Verträge....

      Also weiter...In der WG hat jeder sein eigenes Zimmer und richtet es sich selber ein.
      Das hat SchwieMu auch. "Selber eingerichtet" zwar nicht, weil sie es nicht mher konnte. Aber wir haben ihre frühere Umgebung so gut wie möglich nachempfunden (Bis auf Pfelgebett und Nachttisch)

      Man teilt sich einen Garten
      Im Heim: Man hat einen Garten und jederzeit Zugang dazu. Außerdem hat SchwieMu einen eigenen kleinen Balkon, da könnte sie ihre ganz eigenen Pflänzchen hegen und pflegen. Ach, wie gerne hat sie das damals in ihrem Garten getan. Heute: Keine Lust mehr, das machen die Verwandten und hoffen, dass sie noch Freude an den Blüten hat.

      Man teilt sich die Küche
      Hmmm, das tut eine Wohngruppe im Heim auch "ein bisschen". Das Essen wird in der Profi-Küche zubereitet. Im Essbereich des Wohnbereichs gibt es aber eine komplette Küchenzeile. Bei "Nebenarbeiten" arbeiten manche Alte schon mit, soweit sie es können. Auch bei anderen Arbeiten. SchwieMu hat sehr lange gerne (und sehr exakt) daran Gefallen gefunden beim Abwasch zu helfen. Gemusst hat sie nicht, aber gewollt und gedurft.

      Man teilt sich die Bäder in der WG
      das nun nicht in diesem Heim. Da hat praktisch jeder sein eigenes Bad mit Dusche. "Gemeinschaftlich" gibt es zusätzlich allerdings sogenannte "Wohlfühlbäder", die man nutzen kann. Zum Zimmer gehört nur die (rollstuhlgerechte) Dusche.

      ...und hat Gemeinschaftsräume
      Ei toll, welches Heim hat die nicht. Nutzbar für jeden, der noch kann.

      In er WG kann man Tiere halten
      Das geht im Heim auch. Allerdings (und das würde in der WG auch zu "Ärger" führen: Man muss sie auch artgerecht versorgen können bzw Verwandte müssen das tun. Bei SchwieMu im Heim sieht man die Katzen manchmal rumhuschen oder sich in den Sitzecken räkeln.
      Zusätzlich hat das Heim einegroße Vogelvoliere und einige Aquarien in den Gemeinschaftsbereichen.

      die Freiheit, zu kommen und zu gehen, wie man will

      Auch das ist im Heim erst dann beschränkt, wenn es "soweit" ist.Die Leute zum Beispiel nicht mehr zurück finden. Natürlich kann man als rüstiger Senior da machen, was man will, wann man will.
      Es ist allerdings notwendig und angemessen, dass man ankündigt, wenn man über Nacht ausbleiben wird. Am Anfang war es recht üblich, dass SchwieMu (wie vorher auch) zu Besuch bei ihren Verwandten war, auch über Nacht. Das hörte erst auf, als wir mit der Zeit und der fortschreitenden Demenz merkten, dass das Verbringen in für sie mittlerweile "fremde" Umgebungen ihr nicht mehr gut tut.


      Die Freiheit Besuche zu empfangen, wann man will

      Auch feste Besuchszeiten sind längst "out" in Heimen. Ich dürfte auch bei SchwieMu im Zimmer übernachten (Allerdings braucht es dazu nach Vertrag eine Genehmigung durch das Heim, die uns aber pauschal gegeben wurde. Dieses Heim hat leider keine Gästezimmer. Haben WG's das?

      Fazit: Solange der Senior im Heim "fit" ist, solange ist er nicht "entmündigter" als woanders. Wenn er nicht mehr fit ist, dann ist jeder Mensch auf Gedeih und Verderb auf die Menschen in seiner Umgebung angewiesen.
    • Bezügl. der Haltung zu den Angehörigen unterscheidet sich auch einfach das Pflege-Personal, nebst Stations- und Pflegeleitung.
      Manche sehen das sehr positiv, andere fühlen sich zu sehr auf die Finger geschaut.

      grafik, deinen Beitrag hatte ich zur Kenntnis genommen. Ich habe aber nicht verstanden wie es mich davor schützen soll, ein Pflegefall zu werden.
    • Die Gemeinschaftsküche kannst Du in absehbarer Zeit vergessen.
      Gab es bis vor kurzem auch auf der Station meines Vaters und wurde auch zum "gemeinschaftl. Kochen" mit den alten Herrschaften - soweit das ging - genutzt.
      Gab hin und wieder mal Abends sebstgemachte Pizza/Zwiebelkuchen oder Mittags eine kräftigen Eintopf statt der Profikost aus der Großküche.
      Seit kurzen herrscht Zutrittsverbot für die alten Herrschaften - mit Dank an den MDK (QM-Maßnahme!)
      Das Pflegepersonal ist sauer, der Heimleitung sind die Hände gebunden und Leute wie mich fertigt der MDK recht gekonnt ab *grummel*.
      Ich will meinen Junior-Status wieder :(
    • Mirabella Neumann schrieb:

      Bezügl. der Haltung zu den Angehörigen unterscheidet sich auch einfach das Pflege-Personal, nebst Stations- und Pflegeleitung.
      Manche sehen das sehr positiv, andere fühlen sich zu sehr auf die Finger geschaut.

      grafik, deinen Beitrag hatte ich zur Kenntnis genommen. Ich habe aber nicht verstanden wie es mich davor schützen soll, ein Pflegefall zu werden.



      Mag schon sein, dass die sich auf die Finger geschaut fühlen. Dürfen sie gerne. Ich habe aber nicht den Eindruck, dass es sie nervt. Sie sprechen sehr höflich mit uns, wenn es ein Problem gibt und erklären auch, "warum" sie manches wie machen. Manchmal müssen wir auch erkennen, dass es wirklich "Notwendigkeiten" gibt. Manchmal müssen sie sich umgewöhnen. Sie können nicht immer, aber sie geben sich Mühe.
      Angehörige sind im Allgemeinen hoch willkommen in diesem Heim. Das geht mit der Biografie-Arbeit los. Am Anfang waren wir recht überreascht, dass uns fremde Pflegekräfte uns mit Namen angesprochen haben und wussten, wo wir wohnen.....Angehörige dürfen auch an den Mahlzeiten teilnehmen, selbstverständlich auch an den Festen.
      Das ist aber nichts besonderes, da das Heim so "offen" ist, dass auch andere ältere Bürger des Ortes (die zu hause leben) dort zum Essen kommen können. Ein offener Mittagstisch.
    • grafiksammler schrieb:

      Ich habe schon mal vor sehr vielen Beiträgen versucht eine Überlegung in die Diskussion einzuführen, was wir für uns selbst ab heute verändern sollen, dürfen, können, um möglichst spät oder gar nie in die Abhängigkeit von Altersheimen zu geraten. Das ist untergegangen - gleichwohl ist es damit für niemanden getan. ( war der Beitrag 39 in diesem Thread )



      Ja hast Du und ichhatte einen viel zu lange Antwort darauf formuliert und nicht abgesendet ;)

      Es gibt Überlegungen in meinem Freundeskreis, wie das für 7 Personen zu bewerkstelligen ist:
      welches Grundkapital für eine geeignete Immobilie benötigt wird
      wo diese Immobilie stehen muss (Kreisstadt mit öffentl. Verkehr, geeignete med. Versorgung, Kulturangebot, Einkaufsmöglichkeiten)
      wie eine Pflege abzudecken ist (Vollzeitpflegekraft/ambulanter Pflegedienst / 1/2-Tagshaushaltshilfe)
      Erbansprüche lenken/minimieren
      Bedarf der Einzelnen
      Wie lassen sich die laufenden Kosten finanzieren von dem was da dann letztlich für alle an laufenden Zahlungen/mtl. kommt?
      ...
      Ob das alles funktionieren kann, hängt davon ab, wo alle Beteiligten in 15-20 Jahren stehen.
      Keiner von uns kann sagen, wie die Zukunft aussieht und wie diese Gemeinschaft bereit ist u.U. Einzelne daraus mit zu tragen und m.M. nach der Knackpunkt schlichtweg: die eigenen Kinder hinten anzustellen!
      Ich will meinen Junior-Status wieder :(

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    • Mirabella Neumann schrieb:

      Ich schon. Zumindest hoffe ich, dass es etwas weniger hektisch und bürokratisch ist. Das Personal sich also mehr Zeit nehmen kann und es auch nicht zu hektischen Fehlern bei den ganzen Dokumentationen und Übergabeprotokollen kommt. Ich weiß es aber nicht.


      Du, ich habe mir den Film vom Ratgeber wirklich angesehen....Und Stimmung und Umgebung sehen echt nicht viel anders aus, als bei SchwieMu im Heim.
      Und wenn wir da sind, dann sind da keine Kameras.

      Ist auch so ein Ding auf welches wir als Angehörige achten. Wir melden uns nie an und kommen möglichst immer mal zu andern Zeiten und an anderen Tagen ;)
    • Es geht mir ja gar nicht um Stimmung und Umgebung, sondern darum, dass evtl. individuellere Betreuung möglich ist und auch das Personal mehr Spielraum hat.
      Ich hatte ja hier in diesem Thread einige Beispiele genannt. Oft kann und darf das Personal in den Einrichtungen nicht so reagieren, wie es angemessen wäre.
    • Meine eigenen Eltern (über Mitte 70) haben sich vor einigen Jahren dafür entschieden in eine Wohnung, die direkt neben einem Altenheim liegt, zu ziehen.
      Am Anfang wurde das als "Betreutes Wohnen" verkauft. Es hat sich dann rausgestellt, dass es in Wirklichkeit keinerlei rechtliche Verbindung zum Heim gibt.
      Im Ernstfall haben sie also keinerlei juristisches Anrecht dort in die Pflegeabteilung wechseln zu können.

      Macht aber nichts. Noch leben sie da glücklich und selbst-ständig und -bestimmt. Keinen Tag bereut bisher.
      Der Hausmeisterservice ist besser als in allgemeinen Wohnungen (Hausmeister wechselt auch mal ne Glühbirne, wenn Muttern nicht mehr auf die Leiter mag). Sie haben eine "ganz normale Wohnung" und zusätzlich können sie Veranstaltungen im neben liegenden Altersheim nutzen. Mama nutzte das zum Beispiel an Sylvester. Wirklich weg konnte sie nicht, da Papa krank war, aber für ca. 10 Euro konnte sie dort an der Feier teilnehmen, inklusiv Essen, Musik, Tanz und alkoholischen und nichtalkoholischen Getränken.
      Wenn der Bedarf kommt, dann gibt es auch die Möglichkeit einfach auf den ambulanten Pflegedienst zu zu greifen. Der ist "nah".
      Ansonsten könnten sie regelmäßig (mit 50 Meter Weg) dort zum Essen gehen (gegen Geld natürlich). Brauchen sie bisher nicht, aber sie könnten.
      Für echte schwere Pflegebedürtigkeit (wenn sie denn eintritt) hilft das zwar noch nichts, aber ich empfinde das als recht gute Umgebung für "jetzt und bald".
    • Mirabella Neumann schrieb:


      grafik, deinen Beitrag hatte ich zur Kenntnis genommen. Ich habe aber nicht verstanden wie es mich davor schützen soll, ein Pflegefall zu werden.
      Du kannst durch Deine ganz persönliche Lebensweise dazu beitragen, bestimmte Lebensmittel/Stoffe zu meiden, die im Verdacht stehen, langfristig Deinen Körper/Geist zu schädigen und auf der anderen Seite andere Lebensmittel bevorzugt essen/trinken, die einen günstigen gesundheitlichen Effekt haben können. Zugegeben, das macht Arbeit. Und ob sich der gewünschte Effekt einstellt weiß man auch nicht - jedenfalls auf den Einzelnen bezogen, weil jede Person ja mehr ist, als die Entscheidung für oder gegen bestimmte Nahrungsmittel.

      Wir haben aber heute die freie Entscheidung Lebensmittel zu uns zu nehmen, die industriell um einen Teil ihrer Nährwerte gebracht worden sind, oder eher nicht-industriell gefertigte Lebensmittel zu essen, deren voller Nährwert darin enthalten ist. Klingt einfach, ist es aber leider nicht immer. Wer seinen Kopf richtig benutzt, kann sich gesünder ernähren, ohne in einen 2. Laden gehen zu müssen. Will sagen: wer bei Aldi/Lidl/Netto/Edeka/REWE im Laden ist, kann dort entweder industriell hergestellte Fertiggerichte kaufen, oder alles frisch kaufen, ohne die Nachteile industriell hergestellter Lebensmittel mitessen zu müssen. Es ist kein Bioladen extra aufzusuchen. Wer sein Brot selbst backt, verzichtet auf die Liste erlaubter E-Zusatzstoffe in gekauftem Brot. Wer sich über naturbelassenes Salz und raffiniertes Salz und die Unterschiede Schlau macht, kann mit erheblich weniger gesünder leben. Wer die Deutschen Sterneköche und ihre simple Würzorgie bestehend aus Salz und Pfeffer hinterfragt, kann ganz neue Geschmackserlebnisse erleben usw.
    • Mirabella Neumann schrieb:

      Es geht mir ja gar nicht um Stimmung und Umgebung, sondern darum, dass evtl. individuellere Betreuung möglich ist und auch das Personal mehr Spielraum hat.
      Ich hatte ja hier in diesem Thread einige Beispiele genannt. Oft kann und darf das Personal in den Einrichtungen nicht so reagieren, wie es angemessen wäre.


      mir ist für mich schon "Stimmung und Umgebung" wichtig. Wichtiger sogar für das würdige Leben als minütlich jederzeit perfekte medizinische Pflege und "hygienisches" Drumrum. (Wobei das ntürlich auch wichtig ist).
      Glaubst Du, dass eine Angestellte eines ambulanten Betreuungsservices andere Bedingungen hätte, wenn sie mit Dir "Privat" los ziehen wollte?
      Dann lies noch mal das, was ich über die "Haushaltshilfe" und ihre -private- Hilfe bei meinem Enkel geschrieben habe. Von wegen "Spielraum". Und das war "ambulant", Diakonie.

      Im Gegenteil. Nicht kontrollierte Pflege durch Wirtschaftsunternehmen, denen man sich ausliefert, verursacht bei mir eher mehr Gänsehaut. Da frag ich mich nämlich, wie mehr "Spielraum" sich da im Extremfall auswirkenwird....
    • Natürlich sind Stimmung und Umgebung wichtig, aber wenn ich nach besseren Alternativen suche, dann vergleiche ich doch nicht nur die Räumlichkeiten etc., sondern vor allem die Arbeitsbedingungen für das Pflegepersonal.
      Sollte die Arbeitsweise des mobilen Pflegedienstes bei dem meine Freundin einige Zeit arbeitete beispielhaft sein, dann kommt so etwas für mich für die Pflege nicht in Frage.
      Wie das bei der Betreuung dieser Alten-WGs aussieht, das weiß ich nicht, deshalb werde ich mich ja nach und nach erkundigen.
    • Grafiksammler, ich will Dir gar nicht widersprechen. Man kann einiges tun für sich.
      Wir reden hier aber über die Situation, wo das nicht mehr funktioniert.
      Schau meine Mutter ist über Mitte 70. Sie geht jede Woche mindestens einmal wandern, Strecke 10 bis 15 Kilometer. MEist macht sie das zweimal die Woche.
      Außerdem ist sie in einem Volkstanzverein, wo sie jede Woche hin geht. Meine Mama ist nicht ...Thema hier.

      Meine SchwieMu ist jenseits der 90. Bis in ihre späten 80er-Jahre ihres Lebens konnte (und wollte) sie alleine leben. Auch heute läuft sie noch ohne Wägelchen. Wenn sie will, dann sogar in einem beachtlichen Tempo, wenn auch nicht mehr so schnell und nicht besonders lang. Sie hat immer sehr "gesund" gelebt. Auch hinsichtlich ihrer Ernährung.
      Sie ist gereist, sie hat Ausflüge gemacht. Sie hat am gesellschaftlichen Leben teilgenommen. Sie hat Kreuzworträtsel gemacht, sie hat bis weit über 80 im Skatverein gespielt, sich mit Freundinnen getroffen.....
      Kann man mehr verlangen? Ich denke nicht. Und trotzdem ...hat die Demenz sie dann ereilt, bei guter körperlicher verfassung. Alles "Vorbeugen hat "nur" bis über Mitte 80 geholfen...

      Da hilft nun kein "vernünftiger Umgang mit Salz" mehr...
    • @grafiksammler


      jetzt verstehe ich wenigstens auf was Du raus willst.
      Hmm, ich vermute mal die heute 70-jährigen und älter sind nicht unbedingt die großen Fertigkostverzehrer gewesen sind, sondern alles noch frisch selbst gemacht haben.
      Also bei meiner Mutter war das auch bis vor einiger Zeit so. Seit ungefähr 2 Jahren greift auch sie auf Fertigmenüs während der Wo. zurück.
      Diese Generation ist also sozusagen der Großversuch, ob es was nützt, auf Fertigmenüs oder Fast-Food zu verichten. Mir scheint, dass es nix bringt, wenn ich mich so auf der Pflegestation umsehe - außer vielleicht, dass sie 80/90/100 zu schaffen sind und wenn es als Pflegefall ist.
      Ich will meinen Junior-Status wieder :(
    • Also, weder die Geschwisterschar meiner Oma, noch meine Mutter ernährten sich von Fertigkost. Meine Mutter backt auch ihr Brot selbst und lebt sehr gesundheitsbewusst.
      Genauso die an Parkinson erkrankte Mutter eines Freundes.
      Vielleicht wird man dadurch älter, bin mir nicht sicher, aber vor Demenz scheint es nicht zu bewahren.


      Edit: Nicht, dass das jemand falsch versteht. Bei meiner Mutter gibt es (noch) keinerlei Anzeichen von Demenz. Sie hat ja auch kürzlich ganz prima ihren Umzug bewältigt und ist bis auf Verschleißerscheinungen der Knochen fit und munter. Geht regelmäßig schwimmen und trainiert auf ihrem Hometrainer. Aber, ob das so bleibt?

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Mirabella Neumann ()

    • Irgendwie habe ich den Eindruck, dass der eine oder andere schon ein wenig bammel vor dem Alter hat.
      Warum?
      In D ist noch keiner aus Geldmangel verhungert oder erfroren und Lebensqualität hat nicht unbedingt etwas mit "Geld im Überfluß" zu tun.
      Ich kenne alte Herrschaften, für die ein Plätzchen an der Sonne in Decken gewickelt genauso Freude bereitet wie der Urlaub in Italien - man lebt auch sehr intensiv mit Erinnerungen.
      Die allerdings müssen geschaffen sein.
      Wer Angst vor dem Leben schon immer hatte, sich nie etwas getraut hat, nie etwas probiert hat, nie Blödsinn gebaut hat, der wird auch im Alter nicht unbedingt glücklich sein.
      Ich will meinen Junior-Status wieder :(