Alt werden... mit Würde

    • Einen schönen Sonntag :)

      Bitte nicht falsch verstehen, ich schrieb nicht von einer Akademisierung. Auch nicht für eine Theoretisierung.

      Ich sehe den ganz normalen Ausbildungsberuf der Altenpfleger/in. Die dauert 3 Jahre. In drei Jahren macht man Erfahrungen und kann lernen.

      Nehmen wir den Betreuungsassistent/In. Dieser "Beruf" wurde 2008 eingeführt. Übliche Ausbildungsdauer 4 bis 6 Monate. Dieser wird dann eingesetzt um die Patienten im Heim zu "bespaßen", wobei zu "bespaßen" auch die Betreuung von Patineten im Endstadium gehört.
      In der Alltagspraxis und -Hektik ist die Abgrenzung zum Pfleger verschwommen, da bestimmte (einfache) Arbeiten, die eigentlich dem Pfleger zustehen, im "Ausnahmefall", wenn gerade keine Pflegerin greifbar ist, vom Assistenten übernommen werden kann.

      Nun, ein Jahr nach der Erfindung des Berufs arbeiteten schon über 16.000 MEnschen in diesem.
      Hah, denkt man ist doch toll.... Extra-Beschäftigte, die sich um das seelische Wohl der Alten kümmern, "zusätzliche" Kräfte.

      Ja, ABER: Sie übernehmen einen Teil der auch zum Ausbildungsfeld des Altenpflegers gehört. Den Pflegern bleibt in "Arbeitsteilung" immer mehr der körperlich anstrengendere rein medizinisch/pflegerische Teil, zurück zur Krankenschwester. Der Teil mit den 10 Minuten für die körperliche Grundpflege, sowie windeln, Medikamente ausgeben, umlagern, füttern.... Die müssen das schwere machen, was die Nicht-Fachkräfte nicht (zumindest nicht regelmäßig) tun dürfen. Da ihr Anteil aus Kostengründen gering gehalten wird, bleibt ihnen nur noch die Zeit für diese Arbeiten am Patienten, für das etwas "nettere" sind ja andere da, und die sind "billiger".

      Mit den Alten "reden", mal mit ihnen spazieren gehen, ein Fotoalbum anschauen....das machen die "billigeren" Asisstenten.
      Die sind zwar keine Pflegefachkräfte, aber davon braucht ein Heim ja nur ca. 50% im Pflegebereich.

      Um überhaupt die Quote von 50% Fachpersonal halbwegs erfüllen zu können, hat man den Beruf des "staatlich anerkannten Altenpflegehelfer/In" erfunden. Das ist die mit der einjährigen Ausbildung. Die ist dann schon Fachkraft, aber natürlich viel billiger als eine Altenpflegerin.

      Für Beschäftigungstherapie gibt es natürlich auch noch den "richtigen" Ausbildungsberuf des Ergotherapeuten. Die gibt es auch in Heimen, aber im Gegensatz zu den billigen Assistenten stagniert ihre Zahl fast.

      Tja, auch die Pflege ist, wie man es in der Industrie kennt, in kleine Einheiten zerlegt worden, in Einzelabläufe. Und in jedem einzelnen Teil setzt man (natürlich) die jeweils billigste Ressource ein.

      Nichts mit "ganzheitlich".... zu mindest nicht für die Angestellten dort.
    • Bei diesem ganzen Irrsinn geht es nicht darum eine bessere
      Ausbildungsgrundlage zu schaffen, sondern letztlich die Kosten der
      Ausbildung und der zukünftigen Löhne für die Arbeitgeber so gering wie
      möglich zu halten. Zur Zeit werden unsere ausgebildeten und
      berufserfahrenen Leute im Ausland willkommen geheißen, weil sie noch die
      bessere Ausbildung von vor 10 Jahren mitbringen. In 20 Jahren hat sich
      auch das erledigt. Da werden wir dann mit allen Industriestaaten den
      gleichen Ausbildundsstandard haben und eine Rohstoff weniger verkaufen
      können. Hauptsache Pflegebereich und Ausbildung haben sich
      gewinnbringend für die Shareholder entwickelt. Das ist der eigentliche
      Skandal in unserer Gesellschaft.
      Da stimme ich Dir aus vollem Herzen zu.

      Hauptsache Kohle machen. Der Mensch und die Menschlichkeit bleiben aussen vor.

      Selbst die Pfleger/innen die hier und da mal freundlich zu ihren zu Pflegenden sind werden angemaunzt und abgemahnt. Habe ich selber schon erlebt. Als ich dazwischen ging und Partei für die Pflegerin ergriff wollte der Verwaltungsheini mir Hausverbot erteilen.
      Solange das vermeintliche Recht Einzelner zum Unrecht für Andere wird gibt es keine Gerechtigkeit. myself

      Das was ich hier sage ist keine Rechtsberatung, sondern stellt meine persönliche Meinung dar und kann zu neuen Denkansätzen beitragen, auch wenn es "rechtlich" nicht immer einwandfrei erscheint.
    • schabbesgoi schrieb:

      Einen schönen Sonntag :)


      Ebenso allen :)

      schabbesgoi schrieb:

      Bitte nicht falsch verstehen, ich schrieb nicht von einer Akademisierung. Auch nicht für eine Theoretisierung.


      Das ist die Zukunft

      schabbesgoi schrieb:

      Ich sehe den ganz normalen Ausbildungsberuf der Altenpfleger/in. Die dauert 3 Jahre. In drei Jahren macht man Erfahrungen und kann lernen.


      Das ist Vergangenheit

      schabbesgoi schrieb:

      Nehmen wir den Betreuungsassistent/In. Dieser "Beruf" wurde 2008 eingeführt. Übliche Ausbildungsdauer 4 bis 6 Monate. Dieser wird dann eingesetzt um die Patienten im Heim zu "bespaßen", wobei zu "bespaßen" auch die Betreuung von Patineten im Endstadium gehört.
      In der Alltagspraxis und -Hektik ist die Abgrenzung zum Pfleger verschwommen, da bestimmte (einfache) Arbeiten, die eigentlich dem Pfleger zustehen, im "Ausnahmefall", wenn gerade keine Pflegerin greifbar ist, vom Assistenten übernommen werden kann.


      Und das ist die Zukunft


      schabbesgoi schrieb:

      Nichts mit "ganzheitlich".... zu mindest nicht für die Angestellten dort.


      Jede Menge billig produzierter, halbgebildeter "Bachelor", die dem pseudoausgebildete Heer der nun noch billigeren amerikanisch Diplomierten in einzelnen Bereichen vorgesetzt wird, dann noch eine handvoll hochdotierter "promovierter Master" und dann bitte noch die Slums bauen und unsere Gesellschaft ist das Ebenbild des großen Bruders.
      Fachkräfte braucht doch keiner und umfassend gebildete Menschen die mit Verstand und Herz arbeiten schon garnicht. Dafür wird eine Kontrollsystem installiert, die einzelnen Arbeitsabläufe zu normiere und in einen Qualitätsstandard für alle zu pressen. Und für alle die des Lesens und Schreibens nicht mehr mächtig sein werden, kann man dann Piktogramme und Farbcodierungen einführen.
      Da freu ich mich doch glatt alt zu werden und mich u.U. auch noch "pflegen" dürfen zu lassen!

      Ich habe letztens auf die Frage "ob das (Arbeit, Mühe, Finanzierung, Leistung in etwas hineinzustecken) denn wirklich sein muss" geantwortet:
      Wo denken Sie hin, wir können das selbstverständlich auch sein lassen. Wir haben da nämlich noch die Wahl auf die Bäume zurückzuhüpfen, wo wir nur noch hunger, frieren und sterben müssen. *lächel*
      Ich will meinen Junior-Status wieder :(
    • Weil diese neue Gerätschaft eine Überdosierung anzeigte, hatte meine Freundin nachts den Arzt gerufen. Es stellte sich dann heraus, dass das Gerät defekt war, Dosierung war in Ordnung.
      Arzt war sauer, Freundin hatte riesigen Ärger und zögert nun nachts einen Arzt zu rufen.
      Das sind Dinge, die mir Angst machen und wovon schabbes und andere Angehörige bei ihren Besuchen nix mitbekommen. Ist vielleicht auch besser so, denn ändern lässt sich das wohl kaum, weil es vom Arzt und der Heimleitung geleugnet würde.
    • Ach, weißt Du, da haut mich so schnell nix um. Dafür hatte ich eine Zeit lang zu viele Krankenschwestern im RL um mich. Wenn wir uns trafen, dann erzählten sie von ihren Problemen im Beruf ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen.

      Da war zum Beispiel eine OP-Schwester, ein gestandenes Weibsbild. Die litt ungeheuer unter einem Vorfall. Bei einer OP ging ihnen ein Patient hopps. Sie merkten es, dass er wegrutscht, aber sie fanden den Grund nicht in der Eile, der Hektik, so müde, wie sie waren. Als sie die Ursache fanden, war es zu spät.
      Ein Arzt war -im wahrsten Sinne des Wortes- auf einem Schlauch gestanden.
      Das allein war nicht ihr Problem. Sie litt ungeheuer darunter, was man den Hinterbiebenen alles erzählt hat von dem schicksalhaften unverhinderbaren Tod mit den unvorhersehbaren Komplikationen. Damit die blos nicht auf die Idee kommen, dass....Das wäre ja noch mehr als ein normaler "ärztlicher Kunstfehler".

      Nö, ich weiß, dass Scheiß passiert.

      Trotzdem sollte Deine Freundin sich den Ruck geben und wieder den Arzt rufen, wenn sie nicht weiter weiß. Menno, was soll ihr denn passieren? Was kann sie denn dafür, wenn so ein Drecksgerät nicht richtig funktioniert? Und wer ist sie denn eigentlich, doch nicht der "Depp vom Dienst". Und was ist ein "Herr Doktor"? Etwa immer noch der Halbgott in Weiß? Herr Doktor hat in seinem Bereitschaftsdienst genau so da zu sein, wie Deine Freundin, wenn er gebraucht wird. Und Deine Freundin hat ihn gebraucht. Und es ist sein Job zu entscheiden, wenn was nicht richtig aussieht.
      Du wirst jetzt vielleicht sagen: "Ah ja, schöne Theorie....aber die Praxis ist anders".
      Aber trotzdem ist es richtig und es wird sich nie was ändern, wenn man nicht mal damit anfängt, mit der "Rückenertüchtigung".

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von schabbesgoi ()

    • Sicher, Probezeit ist etwas besonderes, besonders wenn man nach Jahren in den Job zurück kommt und dann doch trotz Berufserfahrung und Ausbildung das Gefühl hat, dass man technisch nicht "Up-to-Date" wäre. Eventuell wäre für Deine Freundin (bzw. Ihr Selbstbewusstsein) vor dem Wiedereinstieg tatsächlich einige Seminare zur Fortbildung sinnvoll gewesen. Obwohl es unerträglich bleibt, dass ein Arbeitgeber sie zwar (wissend über ihre lange "Pause" im Job?) einstellt und so was nicht selber umgehend veranlasst.
      Das ist nun aber (leider) keine Besonderheit in diesem Gewerbe, das ist heute wohl fast überall so. Der Bewerber hat heutzutage zu 100% auf das Stellenprofil zu passen und soll sofort vollkommen einsetzbar und fit in allen Dingen sein.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von schabbesgoi ()

    • Ich habe keine Ahnung, ob es Kurse für Wiedereinsteiger gibt, die die Handhabe neumodischen Gerätes lehren.
      Ihr Arbeitgeber wusste von der längeren Berufspause und sie konnte ja nicht ahnen, dass für eine diesbezügl. Einweisung keine Zeit ist. Ich nehme an, das hätte vielleicht 1 - 2 Stunden gedauert. Kurz vorher war sie für kurze Zeit bei einem mobilen Pflegedienst, da war solch Gerät aber nicht im Einsatz.
      Klar, viele müssen in ihrem Job ins kalte Wasser springen, musste ich auch schon mehr als einmal, da ging es aber nicht um Leben oder Tod.
      Was ihren Job betrifft ist sie durchaus selbstbewusst, grundsätzlich macht er ihr auch Spaß, zu der berufl. Umorientierung kam es, weil der Job eigentlich nix für ihr Kreuz ist, aber dann ist sie doch wieder in die Pflege zurück. Insofern ist sie also weder todunglücklich, noch fehl am Platz, wenn auch der Wiedereinstieg nicht einfach war.
      Aber es ist ja einfach auch Nachlässigkeit an den Heimbewohnern, wenn eine Einarbeitung derart lieblos und unprofessionell erfolgt. Wie gesagt, da waren sicher keine mehrtägigen Seminare nötig, sondern nur eine Kollegin, die sich dafür hätte etwas Zeit nehmen können.
    • schabbesgoi schrieb:

      Der Bewerber hat heutzutage zu 100% auf das Stellenprofil zu passen und soll sofort vollkommen einsetzbar und fit in allen Dingen sein.

      Mirabella Neumann schrieb:



      Aber es ist ja einfach auch Nachlässigkeit an den Heimbewohnern, wenn eine Einarbeitung derart lieblos und unprofessionell erfolgt. Wie gesagt, da waren sicher keine mehrtägigen Seminare nötig, sondern nur eine Kollegin, die sich dafür hätte etwas Zeit nehmen können.
      @Mirabella: es ist allgemein und nicht auf dein Beispiel bezogen.

      Das Problem ist richtig erkannt. Man soll sofort in allen Dingen fit sein. In manchen sehr vielen Betrieben
      trauen sich die Neulinge nicht mal zuzugeben, dass ihnen etwas nicht bekannt ist. Dann arbeitet man
      nach dem Wissen, dass man vor Jahren erworben hat.

      In Idealfall soll es so etwas wie die (falsche) Scham nicht geben. Wenn man etwas nicht weiss in der Arbeit
      mit Menschen (oder sonst irgendwo) so soll man Personen fragen, die sich auskennen.

      In unseren Krankenhaus habe ich das Glück, dass ich mich nicht schämen muss nachzufragen.
      Ich bin internistischer Krankenpfleger sowie Leiter einer multiprofesionellen Demenzarbeitsgruppe.
      Wenn ich von Zeit zur Zeit jemanden dann doch zur OP vorbereiten muss, dann rufe ich einfach auf
      der Chirurgie an, um z.B Rasurschema abzufragen. Die Chirurgie ruft dann an, wenn sie Probleme bei
      Corovorbereitung oder bei Nahrungspumpen haben.

      Nun leider haben nicht viele Leute dieses Glück.
      ___________________________________________________________________________________
      Wir sind alle nur Laien-Kinder, die in dem Sandkasten der Gesetze rumspielen....
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    • Unterstützung unter den Kollegen gibt es dort auch. Allerdings nur von einigen und mit denen muss man sich dann die Schicht teilen, wenn man Rat und Hilfe braucht, mit allen geht das nicht.
      Weil, zumindest in dieser Einrichtung ist Mobbing kein unwesentliches Thema.Vielleicht, weil dort soviele Frauen und nur wenige Männer sind?
    • Als ich den Bericht bei RTL gelesen habe musste ich weinen.

      Hier ein Bericht vom Express über die Sendung

      Unsanfte Pflege,
      genervtes Wegschubsen und Bewohner, die mit Gewalt aus dem Bett gezerrt
      werden. Als eine 90-jährige Bewohnerin verdreht auf dem Boden liegt,
      weil sie mit dem Kopf nach unten aus dem Bett gefallen ist, hilft die
      Pflegerin ihr nicht. Nein, stattdessen steht sie vor ihr, lacht und
      schießt Fotos von der am Boden liegenden Frau. Aber das ist noch lange
      nicht der Gipfel des Eisbergs! Ein dementer Bewohner fällt Pia Osterhaus
      besonders auf. Seine Augen sind blutunterlaufen. Die Haut darunter so
      blau, als wäre er gerade aus dem Boxring gestiegen. In seiner
      Krankenakte steht zwar ein kleiner Vermerk, doch was mit dem Mann
      passiert ist, scheint niemandem zu interessieren. Als ihr eine Kollegin
      erzählt, dass sie beobachtet haben will, wie ein Mann vom Personal
      geschlagen wurde, reicht es der Reporterin. Sie stellt eine Kamera im
      Zimmer des Bewohners auf und beobachtet, wie ein Pfleger ihn mit Gewalt
      und gegen seinen Willen aus dem Bett zerrt, weil er nicht kooperiert.
      Man möchte sich die Augen zuhalten angesichts dieser schrecklichen
      Bilder. Und das Schlimmste: Die eingeschaltete Polizei stellt die
      Ermittlungen ohne Ergebnis ein.

      express.de/promi-show/-team-wa…eimen-,2186,27038372.html

      Eine Bekannte aus Bielefeld ist Altenpflegerin. Sie hat dort die Initiative "Pflege in Not, Bielefeld" ins Leben gerufen und eine Zeit lang geleitet. Die machen mit Flashmops in der Innenstadt auf sich aufmerksam. Inzwischen gibt es diese Initiative Deutschland weit.
      Solange das vermeintliche Recht Einzelner zum Unrecht für Andere wird gibt es keine Gerechtigkeit. myself

      Das was ich hier sage ist keine Rechtsberatung, sondern stellt meine persönliche Meinung dar und kann zu neuen Denkansätzen beitragen, auch wenn es "rechtlich" nicht immer einwandfrei erscheint.
    • Krennz schrieb:

      Als ich den Bericht bei RTL gelesen habe musste ich weinen.

      Hier ein Bericht vom Express über die Sendung

      Unsanfte Pflege,
      genervtes Wegschubsen und Bewohner, die mit Gewalt aus dem Bett gezerrt
      werden. Als eine 90-jährige Bewohnerin verdreht auf dem Boden liegt,
      weil sie mit dem Kopf nach unten aus dem Bett gefallen ist, hilft die
      Pflegerin ihr nicht. Nein, stattdessen steht sie vor ihr, lacht und
      schießt Fotos von der am Boden liegenden Frau. Aber das ist noch lange
      nicht der Gipfel des Eisbergs! Ein dementer Bewohner fällt Pia Osterhaus
      besonders auf. Seine Augen sind blutunterlaufen. Die Haut darunter so
      blau, als wäre er gerade aus dem Boxring gestiegen. In seiner
      Krankenakte steht zwar ein kleiner Vermerk, doch was mit dem Mann
      passiert ist, scheint niemandem zu interessieren. Als ihr eine Kollegin
      erzählt, dass sie beobachtet haben will, wie ein Mann vom Personal
      geschlagen wurde, reicht es der Reporterin. Sie stellt eine Kamera im
      Zimmer des Bewohners auf und beobachtet, wie ein Pfleger ihn mit Gewalt
      und gegen seinen Willen aus dem Bett zerrt, weil er nicht kooperiert.
      Man möchte sich die Augen zuhalten angesichts dieser schrecklichen
      Bilder. Und das Schlimmste: Die eingeschaltete Polizei stellt die
      Ermittlungen ohne Ergebnis ein.

      express.de/promi-show/-team-wa…eimen-,2186,27038372.html

      Eine Bekannte aus Bielefeld ist Altenpflegerin. Sie hat dort die Initiative "Pflege in Not, Bielefeld" ins Leben gerufen und eine Zeit lang geleitet. Die machen mit Flashmops in der Innenstadt auf sich aufmerksam. Inzwischen gibt es diese Initiative Deutschland weit.
      Der Fazit stimmt. Das Problem ist, dass viele Leute verstumpfen.
      Zweites Problem ist manchmal, wie man mir erzählt hat, der "Nachwuchs" der Altenpflege.
      "Pflegen kannn jeder" - so lernen da einige, die auf keine andere Idee gekommen sind.

      ---frei wiedergegeben---
      - Ich will euch über Demenz erzählen, würdet ihr bitte solange die Handys zur Seite legen!
      - Wieso sollen wir und das anhören? Wir werden später sowieso nur Popos abputzen!
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    • Ich habe gestern die Wallraff-Sendung gesehen und bin zutiefst erschüttert über die desolaten Zustände in manchen Pflegeinrichtungen.
      Da wünscht man sich lieber einen würdevollen frühen Tod, als noch jahrelang in einem Pflegeheim dahinzusiechen und da wie ein Stück Dreck behandelt zu werden.

      Aber eigentlich kann man dem schlecht bezahlten, total überforderten und völlig demotivierten Pflegepersonal keinen Vorwurf machen.

      Pflegeheime in unserer Gesellschaft sind privatwirtschaftliche und damit profitorientierte Unternehmen. Profit und Menschlichkeit sind ein Antagonismus - d.h. beides schließt sich gegenseitig aus.

      Hier müsste m.E. der Staat eingreifen, indem er diese Einrichtungen verstaatlicht.
      Aber bevor das geschieht, wird wohl eher die Autobahn Berlin-New York gebaut (12-spurig).
      "Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein." (Friedrich Nietzsche)


    • Uhrologe schrieb:



      Hier müsste m.E. der Staat eingreifen

      Der Staat hat doch eingegrifen - diese Zustände sind von der Politik verschuldet und gewollt.
      Pflege, Altenheime und Krankenhäuser müssen Gewinnorientiert arbeiten, sonst gehen sie pleite.

      Doch so muss sich Politik nur mit den unzufiredenen Pflegekräften beschäftigen und durch eben solche
      Berichte (sowie Aussagen wie "Pflegen kann jeder") hat diese Berufgruppe keine Lobby. Also wird alles nur schlechter

      aerzteblatt.de/archiv/146774/D…liche-Konstruktionsfehler
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      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von werv ()

    • Wenn man dann den Bericht von Walraf selber danebenstellt, dass Pflegedienste die Krankenkassen und den Steuerzahler abzocken frage ich mich, warum wird da nicht härter Kontrolliert und das gesparte Geld für die stationäre Pflege eingesetzt.

      Es soll sich hier immerhin um 20 Mio € unterschlagene Pflegegelder gehen.
      Solange das vermeintliche Recht Einzelner zum Unrecht für Andere wird gibt es keine Gerechtigkeit. myself

      Das was ich hier sage ist keine Rechtsberatung, sondern stellt meine persönliche Meinung dar und kann zu neuen Denkansätzen beitragen, auch wenn es "rechtlich" nicht immer einwandfrei erscheint.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Krennz ()

    • Uhrologe schrieb:

      Aber eigentlich kann man dem schlecht bezahlten, total überforderten und völlig demotivierten Pflegepersonal keinen Vorwurf machen.

      Pflegeheime in unserer Gesellschaft sind privatwirtschaftliche und damit profitorientierte Unternehmen. Profit und Menschlichkeit sind ein Antagonismus - d.h. beides schließt sich gegenseitig aus.

      Selbstverständlich kann man auch schlecht bezahlten und überforderten Pflegekräften hier kräftig in den Hintern treten. Ich habe die Sendung nicht gesehen (glücklicherweise), aber der zitierte Beitrag über die Abläufe reicht mir. Es ist ziemlich egal wie demotiviert diese Pflegekräfte sind, für mich sind sie menschlicher Abschaum.

      Viele Träger von Alten- und Pflegeheime sind gemeinnützige Organisationen und sollten (eigentlich) nicht profitorientiert arbeiten.

      In einem hast Du recht: Der liebe Gott bewahre mich vor solchen Zuständen und schenke mir einen schnellen Tod. Solche Zustände machen mich einfach nur fertig.

    • rapina schrieb:

      Uhrologe schrieb:

      Aber eigentlich kann man dem schlecht bezahlten, total überforderten und völlig demotivierten Pflegepersonal keinen Vorwurf machen.

      Pflegeheime in unserer Gesellschaft sind privatwirtschaftliche und damit profitorientierte Unternehmen. Profit und Menschlichkeit sind ein Antagonismus - d.h. beides schließt sich gegenseitig aus.

      Selbstverständlich kann man auch schlecht bezahlten und überforderten Pflegekräften hier kräftig in den Hintern treten.

      Das wird schon getan. Die Leute empören sich über soche Beiträge. Es tut sich aber nichts ändern. Ein paar arme Teufel werden
      (zurecht) entlassen und das wars.

      Es ist einfach die falsche Etage für Hinterntritte. Es sollte Altenheimchefetage, Caritaschefetage und Krankenkassenchefetage angepeilt werden.
      Und natürlich die Politiker.

      Es gibt wieder Wahlen. Wo sieht man ein Plakat "Für bessere Pflege"?

      Es gibt alles: "Für bunteres Leben", "Für bessere Bildung", "Gegen ausspionierung"

      Doch dieses Thema wird wieder nicht angerührt.
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    • rapina schrieb:



      Viele Träger von Alten- und Pflegeheime sind gemeinnützige Organisationen und sollten (eigentlich) nicht profitorientiert arbeiten.




      Gerade diese Organisationen, vor allem die unter christlichem Deckmantel arbeiten gewinnorientiert, ganz egal ob es um Alte, Kranke oder Behinderte geht, gefördert von unserer Politik

      Alles was selber keinen Gewinn für den Staat erwirtschaften kann wird wie Abschaum behandelt, ich hoffe das der berühmte Glückskeks eingeführt wird, mache mir sonst zeitig Gedanken eine Zyankalikapsel zu besorgen
    • Sternchen schrieb:





      ich hoffe das der berühmte Glückskeks eingeführt wird, mache mir sonst zeitig Gedanken eine Zyankalikapsel zu besorgen
      Das würde insgeheim unsere Politiker freuen. Deswegen hoffe ich dass ich 110 werde und diesen Schei*****kerlen ordentlich kosten verursache.
      Auch wenn es für mich persönlich schmerzhaft sein sollte.

      Ich würde gerne eine Initiative starten. Jeder Politiker muss für ein Jahr wenn er alt ist anonym in ein
      zufälliges Heim wo ihn keiner kennt.
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