Alt werden... mit Würde

    • Ich war gestern sehr erschüttert, da bekommt man wirklich Angst alt zu werden.

      Uhrologe schrieb:

      Aber eigentlich kann man dem schlecht bezahlten, total überforderten und völlig demotivierten Pflegepersonal keinen Vorwurf machen.

      Den Meisten kann man keinen Vorwurf machen. Es ist viel zu wenig Pflegepersonal auf den Stationen, die Arbeit ist so nicht zu bewältigen.

      Was mich sehr gewundert hat, wo sind die Angehörigen, es kann doch nicht sein, dass die alten Menschen keinen Besuch von ihren Kindern Enkelkindern bekommen.
      In den Zimmern schimmelt es, die Fenster gehören ausgewechselt, es sind keine Waschlappen/ Handtücher da. Total verdreckte Zimmer und Möbel.
      Sowas fällt doch schon bei der Besichtigung auf. Und dafür muss man noch jeden Monat unsummen bezahlen.

      werv schrieb:

      Es gibt wieder Wahlen. Wo sieht man ein Plakat "Für bessere Pflege"?

      Es gibt alles: "Für bunteres Leben", "Für bessere Bildung", "Gegen ausspionierung"

      Doch dieses Thema wird wieder nicht angerührt.

      Das stimmt ich frage mich wirklich warum nicht.

      Liegt es nur am Geld?
      In einem Kindergarten solche Zustände, das wäre doch undenkbar.

      @Krenz ich versteh das auch nicht.
      Die wissen das und können nichts dagegen unternehmen.
      Kann man da nicht eigene Ärzte vorbeischicken, um den Gesundheitszustand abklären lassen?
      Mit wem das Pferd nie durchgeht, der reitet einen hölzernen Gaul.

      Christian Friedrich Hebbel
    • rapina schrieb:

      Selbstverständlich kann man auch schlecht bezahlten und überforderten Pflegekräften hier kräftig in den Hintern treten.


      Ein profitorientiertes Unternehmen muss effizient arbeiten, um markwirtschaftlich zu bestehen zu können - d.h. immer weniger Menschen müssen immer mehr Arbeit leisten.

      Nachvollziehbar, dass das Pflegepersonal unter diesen gewaltigen Leistungs- und psychischen Druck die Motivation und irgendwann die eigene Menschlichkeit verliert.
      Ein vorgeschriebener Pflegeaufwand von 7 Minuten pro Person reicht einfach nicht aus, um alte kranke und teilweise schwierige Menschen adäquat betreuen zu können.

      Ich denke, damit ist diesen Leuten schon genug in den Arsch getreten....
      "Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein." (Friedrich Nietzsche)


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    • Uhrologe schrieb:

      Hier müsste m.E. der Staat eingreifen, indem er diese Einrichtungen verstaatlicht.

      Was sollte das helfen? Das erste Heim in München aus dem Bericht gehört zu Münchenstift.
      Die MÜNCHENSTIFT ist eine gemeinnützige Tochtergesellschaft der Landeshauptstadt München.

      Krennz schrieb:

      Wenn man dann den Bericht von Walraf selber danebenstellt, dass Pflegedienste die Krankenkassen und den Steuerzahler abzocken frage ich mich, warum wird da nicht härter Kontrolliert und das gesparte Geld für die stationäre Pflege eingesetzt.

      Die Frage ist, wie willst Du denn noch kontrollieren?
      Wer die Prozedur zur Erreichung einer Pflegestufe schon mal für/mit einem Angehörigen durchgemacht hat, der weiß wie "knauserig" die Prüfer sind. Als meine SchwieMu in Stufe 1 sollte (von immer noch 0), da war sie schon so verwirrt, dass sie die Namen ihrer Angehörigen schon meistens nicht mehr kannte, nicht mehr wusste ob Vorgänge vor einer Stunde, vor einer Woche oder vor zehn Jahren waren. Sie hat sich selbstständig nicht mehr gewaschen und auch kaum noch ernährt. Da aber körperlich beweglich und "gesund" und auch beim "anlügen" der Prüfer recht "pfiffig". Bis drei zählen hat auch noch geklappt (das kann sie immer noch) ....also : Pflegestufe abgelehnt.....es brauchte ein Einspruchsverfahren...Das liegt an der immer noch vorhandenen Überbetonung des Körperlichen....
      Da liegt es auch für "ehrliche" Angehörige nahe, die "Gebrechen" ein wenig zu betonen, aus purer Not.

      Die Vermischung der verbrecherischen kriminellen Banden mit dem organisierten kriminellen staatlich verordnetem Wahnsinn in manchen/vielen Heimen im Wallraff-Bericht fand ich überigens nicht so gelungen. Solchen "Hinterziehungsbanden" muss man das Handwerk per Kripo legen. Und es geht "nur" um Geld.

      Bei "Normal-Verbrechen" fließt das Geld zu Recht, aber der alte Mensch ist am lebenden Leib das Opfer.


      Penny schrieb:

      Was mich sehr gewundert hat, wo sind die Angehörigen, es kann doch nicht sein, dass die alten Menschen keinen Besuch von ihren Kindern Enkelkindern bekommen.


      Doch, dass ist sehr häufig so, dass Menschen im Heim keinen oder nur sehr selten Besuch bekommen. Und genau diese sind oft die ärmsten Menschen auf der Welt in ihrer Hilflosigkeit und ohne Hilfe.

      Uhrologe schrieb:

      Ein vorgeschriebener Pflegeaufwand von 7 Minuten pro Person reicht einfach nicht aus, um alte kranke und teilweise schwierige Menschen adäquat betreuen zu können.


      "Theoretisch" ist das ja auch nicht so. Die 7 Minuten sind (selbst dort) wohl "nur" für die Morgenpflege berechnet...
      An sich ergibt sich der Personalschlüssel ungefähr so (§ 15 SGB XI)
      Zeitlicher Unterstützungsbedarf pro Pflegestufe /Tag :
      Pflegestufe 1 : 90 Min. Gesamtzeitbedarf - davon 45 Min. für Grundpflege
      Pflegestufe 2: 180 Min. Gesamtzeitbedarf - davon 120 Min. für die Grundpflege
      Pflegestufe 3: 300 Min. Gesamtzeitbedarf - davon 240 Min. für die Grundpflege
    • schabbesgoi schrieb:

      Uhrologe schrieb:

      Hier müsste m.E. der Staat eingreifen, indem er diese Einrichtungen verstaatlicht.

      Was sollte das helfen? Das erste Heim in München aus dem Bericht gehört zu Münchenstift.
      Die MÜNCHENSTIFT ist eine gemeinnützige Tochtergesellschaft der Landeshauptstadt München.

      Krennz schrieb:

      Wenn man dann den Bericht von Walraf selber danebenstellt, dass Pflegedienste die Krankenkassen und den Steuerzahler abzocken frage ich mich, warum wird da nicht härter Kontrolliert und das gesparte Geld für die stationäre Pflege eingesetzt.

      Die Frage ist, wie willst Du denn noch kontrollieren?
      Wer die Prozedur zur Erreichung einer Pflegestufe schon mal für/mit einem Angehörigen durchgemacht hat, der weiß wie "knauserig" die Prüfer sind. Als meine SchwieMu in Stufe 1 sollte (von immer noch 0), da war sie schon so verwirrt, dass sie die Namen ihrer Angehörigen schon meistens nicht mehr kannte, nicht mehr wusste ob Vorgänge vor einer Stunde, vor einer Woche oder vor zehn Jahren waren. Sie hat sich selbstständig nicht mehr gewaschen und auch kaum noch ernährt. Da aber körperlich beweglich und "gesund" und auch beim "anlügen" der Prüfer recht "pfiffig". Bis drei zählen hat auch noch geklappt (das kann sie immer noch) ....also : Pflegestufe abgelehnt.....es brauchte ein Einspruchsverfahren...Das liegt an der immer noch vorhandenen Überbetonung des Körperlichen....
      Da liegt es auch für "ehrliche" Angehörige nahe, die "Gebrechen" ein wenig zu betonen, aus purer Not.

      Die Vermischung der verbrecherischen kriminellen Banden mit dem organisierten kriminellen staatlich verordnetem Wahnsinn in manchen/vielen Heimen im Wallraff-Bericht fand ich überigens nicht so gelungen. Solchen "Hinterziehungsbanden" muss man das Handwerk per Kripo legen. Und es geht "nur" um Geld.

      Bei "Normal-Verbrechen" fließt das Geld zu Recht, aber der alte Mensch ist am lebenden Leib das Opfer.


      Penny schrieb:

      Was mich sehr gewundert hat, wo sind die Angehörigen, es kann doch nicht sein, dass die alten Menschen keinen Besuch von ihren Kindern Enkelkindern bekommen.


      Doch, dass ist sehr häufig so, dass Menschen im Heim keinen oder nur sehr selten Besuch bekommen. Und genau diese sind oft die ärmsten Menschen auf der Welt in ihrer Hilflosigkeit und ohne Hilfe.

      Uhrologe schrieb:

      Ein vorgeschriebener Pflegeaufwand von 7 Minuten pro Person reicht einfach nicht aus, um alte kranke und teilweise schwierige Menschen adäquat betreuen zu können.


      "Theoretisch" ist das ja auch nicht so. Die 7 Minuten sind (selbst dort) wohl "nur" für die Morgenpflege berechnet...
      An sich ergibt sich der Personalschlüssel ungefähr so (§ 15 SGB XI)
      Zeitlicher Unterstützungsbedarf pro Pflegestufe /Tag :
      Pflegestufe 1 : 90 Min. Gesamtzeitbedarf - davon 45 Min. für Grundpflege
      Pflegestufe 2: 180 Min. Gesamtzeitbedarf - davon 120 Min. für die Grundpflege
      Pflegestufe 3: 300 Min. Gesamtzeitbedarf - davon 240 Min. für die Grundpflege

      Praktisch werden die Fahrzeiten von den Pflegezeiten abgezogen :cursing:
      ___________________________________________________________________________________
      Wir sind alle nur Laien-Kinder, die in dem Sandkasten der Gesetze rumspielen....
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    • Penny schrieb:

      Was mich sehr gewundert hat, wo sind die Angehörigen, es kann doch nicht sein, dass die alten Menschen keinen Besuch von ihren Kindern Enkelkindern bekommen.

      doch, es haben ja auch zunehmend immer mehr Leute keinen Nachwuchs, und wer dann so alt geworden ist, dass alle andern zuerst die Pflegestufe Friedhof erreicht haben, wird das wohl auch ohne böswillige Absicht der Verwandschaft zunehmen, mit der "Verwaisung" der Alten im Heim.

      Abgesehen davon, wieviel Zeit sollen denn die Verwandten dort im Heim verbringen, dass man sie wahrnimmt? Selbst wenn die jeden zweiten Tag kommen, wie groß ist die Chance, dass du oder ich oder Wallraff die bei einem einmaligen Besuch dort sehen? Jedenfalls sind die Besucher ja nicht dazu da, die Zustände des Heims zu verbessern, sofern sie ein darin ungeübter, oberflächlicher Besucher überhaupt als verbesserungsnötig erkennt.

      werv schrieb:

      warum wird da nicht härter Kontrolliert und das gesparte Geld für die stationäre Pflege eingesetzt.

      schabbesgoi schrieb:


      Die Frage ist, wie willst Du denn noch kontrollieren?



      ich dachte schon, ihr meintet diese Zustände in den Pflegeanstalten müssten besser kontrolliert werden!? Ja, warum passiert das nicht? Jeder kleine Imbiss muss mehr auf Sauberkeit, Schimmelfreiheit und das Fehlen von Schadtieren achten, kommt mir so vor ... :S
      Bedenke: "Humor ist der Knopf, der verhindert, dass uns der Kragen platzt." ^^ Ringelnatz :D
      Was heißt das? Abkürzungen, "Forengeheimsprache" und "geflügelte Worte"

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    • Stubentiger schrieb:

      Abgesehen davon, wieviel Zeit sollen denn die Verwandten dort im Heim verbringen, dass man sie wahrnimmt? Selbst wenn die jeden zweiten Tag kommen, wie groß ist die Chance, dass du oder ich oder Wallraff die bei einem einmaligen Besuch dort sehen? Jedenfalls sind die Besucher ja nicht dazu da, die Zustände des Heims zu verbessern, sofern sie ein darin ungeübter, oberflächlicher Besucher überhaupt als verbesserungsnötig erkennt.
      Also meine Verwandten die mir wichtig sind, würd ich nicht nur einmalig besuchen. Wenn ich dann jemanden sehe der zwei blaue blutunterlaufene Augen hat dann ist das schon ein Grund nachzufragen woran das liegt.
      Doch die Besucher sind sehrwohl dazu da, wenn es nötig ist,die Zustände eines Heimes das verbesserungswüridg ist das zu Melden.
      Wenn Eltern in der Nähe in einem Heim leben, ist es denn zu viel verlangt einmal in der Woche vorbeizuschauen?
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      Christian Friedrich Hebbel
    • Penny schrieb:

      Wenn Eltern in der Nähe in einem Heim leben, ist es denn zu viel verlangt einmal in der Woche vorbeizuschauen?



      wenn ...

      und was ist schon Nähe? Alle Nachkommen sind heutzutage bestenfalls mobil, müssen mobil sein, und oft hat man schon Glück, wenn alle im gleichen Land leben. Und die Eltern aus der gewohnten Umgebung zu verfrachten, in ein Heim in der Nähe der Nachkommenschaft, hat auch Nachteile, denn die Nachbarn, Bekannten und Freunde wiederum, wenn es sie noch gibt, sind ja auch meist schon alt und eben nicht mehr so mobil, per ÖPN mal eben zu Besuch zu kommen. Auch ist der Übergang von mobilen Heimbewohner bis zum schweren Pflegefall ja fließend, und auch am Anfang des Heimaufenthalts ist es doch besser, wenn die Umgebung bei Spaziergängen wenigsten noch bekannt ist und sich die Senioren nicht so abgeschoben und "in die Fremde verfrachtet" fühlen.

      Und selbst wenn...

      du einmal in der Woche kommst, wird dir bestimmt einiges entgehen, das ist ja das was ich meinte. Es ist doch nicht das Gleiche, zu Besuch zu kommen, oder zur Kontrolle.
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    • Ich sehe da gar keinen Widerspruch. Es geht ja kaum/relativ selten um Leute, die im Heim von ihren eigenen Kindern verlassen werden.
      Die meisten pflegebedürftigen Alten werden ja "so gut wie möglich" noch zu Hause gepflegt. In den Heimen ist also die Quote derer, die "niemanden mehr haben" schon von Haus aus größer, weil sich für diese Menschen die Frage der Pflege zu hause kaum stellt.
      Dazu kommt, unter anderem: Die Menschen, die heute über 90 sind, deren Kinder sind teilweise selber schon recht alt und oft selber kaum mehr in der Lage. Da müssten dann die Enkel ran...
      Weiterhin dazu kommt dann noch der "Segen" unserer modernen "flexiblen" Welt. Die Kinder sind weit weg, weil das Arbeitsleben sie dazu gezwungen hat. Besuche? Zweimal im Jahr im Urlaub möglich.....

      Weiterhin gibt es natürlich auch Menschen, die selber mentale Probleme haben, mit ihren Verwandten noch um zu gehen. Ein Besuch bei einem Heimbewohner kann sehr belastend sein (auch ohne "schlechte Umstände" im Heim). Man weiß nicht mehr "wozu das noch gut ist". Reden kann der Verwandte nicht mehr und die Zeit des Besuchs zieht sich wie Kaugummi, weil man "einfach nur dasitzt und nicht weiß, was man sagen soll". Man hat eventuell das Gefühl, dass der Verwandte einen gar nicht mehr erkennt, sich auch schon eine Stunde später gar nicht mehr erinnern wird, dass man da war.....eventuell "labert" der/die Alte auch unverständliches Zeug vor sich hin. Man geht total "gefrustet" dort wieder weg.

      Das ist meiner Meinung nach keine "Schande", sondern etwas worüber man lernen kann. Auch wir mussten das lernen. "Früher" war das leichter. Wann immer wir zu Besuch kamen, da war dann wenigstens "was zu tun". Sei es einkaufen, putzen, vorkochen, Wäsche waschen, kleine Reparaturen, Glühbirnen austauschen, Post durchschauen...wenn der Verwandte denn mal zwischendurch gar nicht ansprechbar war. "Praktisches" eben auch, was den Tag gefüllt hat. Man kann ja nicht ständig Fotoalben vorführen oder einfachste Spiel spielen.
      Im Heim fallen alle die Arbeiten weg, man ist nur noch da um da zu sein. Es dauert bis man erkennt, dass jede Stunde des "da sein" auch seinen Sinn hat, wenn der Verwandte sich einfach "wohl fühlt" und lächelt. Auch wenn man weiß, dass er selber es wahrscheinlich eine Stunde später schon vergessen hat. Es ist ein Leben im "jetzt".
      Und dazu kommt die Einsicht, dass es tatsächlich absolut notwendig ist, auch eine gewisse "Kontrollfunktion" auszuüben. Staatliche Stellen tun das nicht oder auf jeden Fall von allein nicht ausreichend. Wir koordinieren unsere Besuche witgehnd in der Familie. So können wir absichern, das in der Woche jeweils mehrere Besuche stattfinden. Wir haben kein übersteigertes Mißtrauen gegenüber dem Heim bzw. der Heimleitung. Aber wir achten auch darauf, dass es zu keinem planbarem "Rhythmus" kommt, wo man im Heim auf unser Erscheinen sich vorbereiten könnte. Das ist so was, das könnte jeder versuchen, der einen Verwandten im Heim hat, aus "Einsicht" und mit eventueller Überwindung. Mal bei Oma, oder Tante vorbeigehen, auch wenn man es "nicht toll" findet und der "Unterhaltungswert" zu wünschen übrig lässt...Und dann natürlich auch nachfragen beim Personal, wenn einem etwas auffällig vorkommt. Das kann im Kleinen schon helfen.

      Solange die Personalsituation allerdings sich nicht ändert, so kann man oft natürlich nur für den eigenen Verwandten erreichen, dass bei dem nicht "geschlampt" wird. Dafür werden allerdings andere "Kunden" der Heime, die einsamen hinter den geschlossenen Türen,...eventuell "bluten" müssen. Das ist es, was mich so hilflos macht....

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von schabbesgoi ()

    • Bei dem vom Pflegepersonal angefertigten "Dokumentationen" frage ich mich, für was die eigentlich sein sollen!
      Gedacht waren diese sicherlich mal dazu, einen "Verlauf" an Unwohlsein bis Krankheit beim Pflegefall erkennen zu können, aber inzw. ... wenn das Pflegepersonal einer Schicht zusammenhält - nach dem Motto "eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus" - könnte das doch wohl eher zu "Pflegefall in Misskredit bringen" genutzt werden - mit dem Hintergrund: macht zu viel Arbeit, also ab in die "nächste unter Betreuungsstufe" so von der geschlossenen Demenz-Abt. bis hin zur Psychatrie. Die Wertschätzung von Patienten in der Psychatrie dürfte ja nun seid dem Vorfall in Bayern nicht mehr unbekannt sein!
      .
      Wie sagte ein Arbeitskollege vor einiger Zeit zu mir: die beste Altersvorsorge ist ein Revolver!
      Ich will meinen Junior-Status wieder :(
    • Ich bin gerade von CPR Training zurück (cardio pulmonale reanimation).

      Da ich nicht sicher bin, daß ich schon in diesem Forum darauf hingewiesen habe:


      Es gibt einige Krankenhäuser die für herzkranke und/oder ältere Menschen extra Notfallkurse anbieten.
      Bei den Krankenhäusern, die ich kenne ca 30 euro.


      Es ist meiner Meinung nach ein nützliches und sinnvolles Geschenk für Eltern, Großeltern und alle ältere Verwandte, die man so hat.


      Ansonsten zur Erheiterung:

      rettungsdienst.de/magazin/vide…rbt-fur-reanimation-38822
      ___________________________________________________________________________________
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    • ich wurde heute auf einen Fernsehbeitrag bei 3Sat von gestern aufmerksam.... in der Mediathek dort noch zu sehen
      3sat.de/mediathek/?mode=play&obj=43895

      Thema ist diesmal "gute Pflege", diesmal nicht die Negativ-Fälle (Obwohl ich das Aufzeigen dieser Negativfälle für dringend notwendig halte).

      Warum ich darauf aufmerksam wurde? nun ja, es ist zufällig das Heim (das ganz normale große) dabei in dem meine SchwieMu lebt,dabei. Und ihr dürft mir glauben. So hell und freundlich ist es da wirklich. Und auch die Pfleger gehen so freundlich mit den Bewohnern um. Nicht nur bei Filaufnahmen. Ich war heute dort und es war weit und breit kein Filmteam zu sehen. Ich sah einige mir bekannte Gesichter und die haben sich da nicht "verstellt". Ich sah nur "gewohnte" Bilder, nichts was mir "gestellt" vor kam. Gewohnt aus unangekündigten Besuchen dort. Auch hat dieses Heim keine Preise, die irgendwie abweichend vom Durchschnitt in der Gegend wäre.

      Der wichtigste Satz aus dem ganzen langem Bericht insgesamt für mich: Schaut Euch rechtzeitig um. Sowohl wenn es um die Unterbringung von Verwandten geht als auch um Eure eigene Zukunft soweit ihr sie noch selber planen könnt.
      Der zweite Tenor, der mir sehr wichtig ist: Faire Pflege braucht gute Arbeitsbedingungen.

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von schabbesgoi ()

    • Erste Schritte zur Verbesserung der Pflege sind gemacht. Ab 2015 soll es 45000 neue Pflegehelfer geben, die die Pflegefachkräfte entlasten sollen.

      juris.de/jportal/portal/page/h…hten%2Fzeigenachricht.jsp

      Mehr Betreuungskräfte in Heimen

      Pflegefachkräfte werden in Pflegeheimen von neuen
      Betreuungskräften unterstützt. Ihre Aufgabe ist es, die Bewohner bei
      alltäglichen Aktivitäten wie Spaziergängen, Gesellschaftsspielen und
      beim Lesen zu unterstützen. Damit werden die Fachkräfte in der Pflege
      entlastet. Geplant ist, die Anzahl der Betreuungskräfte zu erhöhen.
      Hierzu wird der Betreuungsschlüssel von derzeit 1:24 auf 1:20
      verbessert. Somit können künftig 45.000 Betreuungskräfte eingesetzt
      werden.
      Hoffen wir, dass das was bringt.

      Ich fahre heute zu meiner SchwieMu und bringe ihr Baldrianpillen und Vitamin B Pillen. Die einen zum besseren Schlafen, die Anderen zum besseren Denken. Hoffe das es hilft.
      Solange das vermeintliche Recht Einzelner zum Unrecht für Andere wird gibt es keine Gerechtigkeit. myself

      Das was ich hier sage ist keine Rechtsberatung, sondern stellt meine persönliche Meinung dar und kann zu neuen Denkansätzen beitragen, auch wenn es "rechtlich" nicht immer einwandfrei erscheint.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Krennz ()

    • Damas schrieb:

      Wie sagte ein Arbeitskollege vor einiger Zeit zu mir: die beste Altersvorsorge ist ein Revolver!
      wo er Recht hat......

      Krennz schrieb:

      Pflegefachkräfte werden in Pflegeheimen von neuen
      Betreuungskräften unterstützt. Ihre Aufgabe ist es, die Bewohner bei
      alltäglichen Aktivitäten wie Spaziergängen, Gesellschaftsspielen und
      beim Lesen zu unterstützen. Damit werden die Fachkräfte in der Pflege
      entlastet.
      Dennoch fände ich die Einstellung von mehr Fachpersonal wünschenswerter.
      Das Fachpersonal , welches seit Jahren dank Unterbesetzung zum Wasch/Medi/Fütter - Akkordtrupp (mit latent schlechtem Gewissen ob des Zeitmangels ) verkommen ist - hätte meiner Meinung nach auch wieder die "schöneren" Aspekte dieses Berufes , z.B. den zwischenmenschlichen Kontakt ohne Lappen in der Hand als seelischen Ausgleich verdient :!: .
    • Ich habe gestern ein Erlebnis der besonderen Art gehabt.

      Ich habe meine SchwieMu im Krankenhaus besucht. Es ist ein Krankenhaus der Augistinerinnen. Meine Schwiemu wollte umgelagert werden, sie hat geklingelt. Eine Pflegerin erschien, hörte sich das Begehren meiner SchmieMu an und sagte ihr, dass sie gleich mit einer Kollegion wiederkomme, da sie dazu Unterstützung brauche. 5 Minuten später waren zwei Pflegerinenn da und haben meine SchwieMu umgelagert.

      Jetzt habe ich erfahren, dass das Pflegeheim, in dem meine SchwieMu normalerweise liegt, auch zu dem Verbund gehört.

      Das Krankenhaus heisst St. Johanna Etienne in Neuss, da sind beide meiner Söhne zur Welt gekommen. Gott sei Dank.
      Solange das vermeintliche Recht Einzelner zum Unrecht für Andere wird gibt es keine Gerechtigkeit. myself

      Das was ich hier sage ist keine Rechtsberatung, sondern stellt meine persönliche Meinung dar und kann zu neuen Denkansätzen beitragen, auch wenn es "rechtlich" nicht immer einwandfrei erscheint.
    • Ich lese oft, dass solche Krankheiten tabuisiert werden.

      Angeblich. Dass also tatsächlich Menschen solche Fälle in den eigenen Familien haben, sich dafür aber dann schämen und es öffentlich leugnen.

      Das KANN ich mir einfach nicht vorstellen. Hat jemand so etwas schon einmal im echten Leben erlebt? Oder ist das einfach etwas was immer weitergeplappert wird, ohne handfest zu sein?

      hat nichts damit zu tun dass ich es nicht OK finde und es nicht warhaben möchte, sondern tatsächlich eher damit, dass ich es mir nicht vorstellen kann...
      ENDlICH! Der vierte Stern für Schland!
      2014 1990 1974 1954 !
    • tumbum schrieb:

      Ich lese oft, dass solche Krankheiten tabuisiert werden.

      Angeblich. Dass also tatsächlich Menschen solche Fälle in den eigenen Familien haben, sich dafür aber dann schämen und es öffentlich leugnen.

      Das KANN ich mir einfach nicht vorstellen. Hat jemand so etwas schon einmal im echten Leben erlebt? Oder ist das einfach etwas was immer weitergeplappert wird, ohne handfest zu sein?

      hat nichts damit zu tun dass ich es nicht OK finde und es nicht warhaben möchte, sondern tatsächlich eher damit, dass ich es mir nicht vorstellen kann...

      Ich bin nun seit mehreren jahren ein aktiver Mitglied der deutschen Alzheimer Gesellschaft. Es ist noch oft immer so.

      Es liegt an mehreren Faktoren:

      - In unserer Gesellschaft sind kognitive Fähigkeiten sehr wichtig
      - Man hat Angst davor, da man wenig bis gar nichts in eigenen Fall zu Vorbeugung tun kann
      (Das wenige kannst du in meinem Eröffnungspost und in #2 nachlesen)
      - Damit haben die Familien auch Angst, dass der gesellschaftliche Umfeld sie verlassen könnte


      Ich hatte schon mehrmals bei einem Infostand mitgemacht. Da ist immer noch so, dass man sich wie in einer Luftblase
      fühlt. Die Leute gehen so weit wie möglich rechts und links vorbei und einige brauchen sehr lange Zeit um sich
      an den Infostand sozusagen "anzuschleichen". Es ist auch immer noch so, dass öfter gesagt wird "in Familie habe ich keinen,
      aber ich kenne da jemanden in unserer Siedlung, der die Infos brauchen könnte"
      ___________________________________________________________________________________
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    • Was ist erlebt habe, das ist eher nicht "tabuisieren", sondern eher verdrängen. Betroffene und nahe Angehörige möchten es ziemlich lange nicht wahr haben. Und am liebsten dann sich auch gar nicht damit beschäftigen. Aber der "Stachel" ist schon da....und die Angst. Auch die, dass man dann sofort "entmündigt" werden würde.

      Das stimmt zwar so nicht, aber ich erlebe es im engen Umfeld gerade wieder: Alzheimer in einem frühen Stadium diagnostiziert. Zum Glück (im Unglück), nun kann versucht werden den Verlauf zu bremsen.

      Aber viele Menschen die "es" wissen, haben die Tendenz den Betroffenen ab sofort nicht mehr "für voll" zu nehmen. Als wenn sich etwas von einem Tag auf den anderen geändert hätte....
      Kein Wunder, wenn man "es" dann lieber geheim hält so lange es irgend geht.
    • Was ich zur Zeit erlebe ist ,daß es sehr schwer ist damit umzugehen wenn ein Angehöriger Demenz hat.

      Es tut mir sehr weh zu beobachten wie meine Oma zwar körperlich noch fit ist aber geistig so verwirrt.Sie erkennt je nach Tagesform niemanden mehr - will immer nach Hause zu ihrer Mutter und hat vor kurzen angefangen nachts wegzulaufen.

      Ich habe mir nicht vorstellen können daß mir das so zu schaffen macht.

      Am Anfang hieß es immer sie ist nur ein bisschen kauzig oder altersdusselig - es wurde heruntergespielt- ich denke das war dann so eine Art verdrängen wie von Schabbes beschrieben.