Mirabella Neumann schrieb:
Hoffentlich fällt mir spätestens in rund 20 Jahren ein Ziegelstein auf den Kopf und ich falle tot um.
Für mich möchte ich sagen: Auf eine Jahreszahl kann ich mich nicht festlegen, aber den Ziegelstein zum "richtigen" Zeitpunkt..Ja, das hat was als Wunsch.
Nur leider: Oftmals kommt es anders, als man vorher wünscht.
Aber auch dazu gibt es viele kluge Ideen. Ein davon ist, dass unsere Gesellschaft keinem Trend zur "vorsorglichen Selbstentsorgung" billigen sollte.
Gunter Sachs wollte den Weg nicht gehen und hat ihn für sich beendet. Kann ich verstehen und billige ihm das Recht dafür auch zu.
Aber jeder einzelne Mensch soll für sich selbst entscheiden dürfen und dabei die Sicherheit haben, dass er in Würde dement sein darf und dann irgendwann auch in Würde sterben darf. Um dahin zu kommen, da fehlt es noch an vielem, aber man kann daran arbeiten.
Meine Schwiegermutter hat sich schon sehr lange vor dem gefürchtet, was nun ihr Alltag ist. Gefürchtet, aber nicht abgelehnt.
Das wollte sie nie, sie hat es in gesunden Tagen oft genug gesagt, wie wohl die meisten Menschen.
Trotzdem: Sie war tief katholisch und so musste (und hat) sie alles hinnehmen, was der Herrgott ihr zugedacht hat. So schwer ich mit diesem Glauben umgehen kann, auch sehend, dass nun ihr Glaube praktisch nicht mehr sichtbar vorhanden ist, so muss ich das doch akzeptieren als ihren Weg, den sie über 80 Jahre lang bei klarem Verstand gegangen ist. Eines tröstet dabei: Auch heute hat sie noch "gute Tage" an denen man den Spaß bei ihr merkt. Ein "Trend" bei manchen Alzheimer-Patienten.
Manchmal denke ich, dass sie weniger "leidet", als wir Angehörigen. Sie ist sich ihrer Situation nicht mehr bewusst und lebt einfach ihren Tag. Jeden Tag neu.
An vieles andere kann sie sich nicht mehr erinnern. "Vergessen" kann auch eine Gnade sein, nicht nur ein Verlust.