Alt werden... mit Würde

    • Mirabella Neumann schrieb:

      schabbes, sie wollte es in ihrer Freizeit machen. Es war sein letzter Wunsch. Es wurde ihr verboten.


      Ja, das ist mir klar. Und es ist "tägliche Normalität".
      Aber genau das "geht nicht". Pflegekräfte arbeiten eh schon an der Grenze ihrer Kraft. Wenn sie das ins "Privatleben" auch noch übernehmen und weiter arbeiten, dann ist Ende Gelände. Sieh es auch als Schutz für den Arbeitnehmer, auch wenn es manchmal schwer zu verstehen ist.

      Und, nochmals, es ist imo notwendig. Es muss eine Grenzziehung geben.

      Wenn man das umgehen möchte, so muss man andere Wege nutzen oder es trotzdem machen. Und sich selbst dabei schützen.

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    • Mirabella Neumann schrieb:

      Ich möchte mal in eine Alten-WG, mit Betreuung. Krankenschwestern, die nach uns schauen und Ärzte.
      Dann kann der eine im Garten wursteln, der andere kochen und der nächste alles sauber machen.
      Und A kann dann auch sagen, dass er mit B in das Museum geht oder fragt Krankenschwester A. Oder geht das dann auch nicht?

      Nimm mich dann mit :]

      Solche Modelle gibt es vereinzelt. Du weißt aber auch, dass die behördlichen Auflagen und anschließenden Kontrollen wesentlich höher sind als bei Pflegeheimen. Ich finde grade keinen Link dazu. Teilweise werden den Initiatoren heftige Steine in den Weg gelegt.

      Es gibt auch die Versuche privater Alten- und Pflegeheim, die Pflege gemeinnützig auszulagern. Keine Ahnung, ob man damit bisher erfolgreich war bzw. ob der Pflegebereich damit qualitativ verbessert werden konnte.
    • rapina schrieb:

      Mirabella Neumann schrieb:

      Ich möchte mal in eine Alten-WG, mit Betreuung. Krankenschwestern, die nach uns schauen und Ärzte.
      Dann kann der eine im Garten wursteln, der andere kochen und der nächste alles sauber machen.
      Und A kann dann auch sagen, dass er mit B in das Museum geht oder fragt Krankenschwester A. Oder geht das dann auch nicht?

      Nimm mich dann mit :]

      Solche Modelle gibt es vereinzelt. Du weißt aber auch, dass die behördlichen Auflagen und anschließenden Kontrollen wesentlich höher sind als bei Pflegeheimen. Ich finde grade keinen Link dazu. Teilweise werden den Initiatoren heftige Steine in den Weg gelegt.

      .....


      Nicht nur das, es ist auch so, dass diese Ideal-Vorstellung von halbwegs noch "gesunden" Alten ausgeht.
      Nicht von Leuten die unter Angstzuständen leiden, depressiv sind, sich nicht nach draußen trauen, alle Menschen in ihrer Umgebung für Feinde und Angreifer halten. (Das sind Alzheimer-Symptome, die mehr oder weniger "normal", wenn auch nicht zwingend, bei dieser Krankheit sind).

      Ihr geht auch nicht von Menschen aus, die nicht nur inkontinent sind, sondern Gefallen daran finden mit ihren Exkrementen zu "spielen". ...
      Ihr geht auch nicht von Menschen aus, die wir alle einmal werden könnten, die ohne Bekleidung im Winter vor die Tür rennen...

      Krankenschwestern und Ärzte die "nach einem schauen" werden nicht in Lage sein uns ständig umzubetten (zu verlagern), wenn wir uns selber nicht mal mehr selbst im Bett umdrehen können. Sie werden uns nicht 5 mal täglich den Hintern abwischen und neu windeln. Sie werden uns auch nicht so oft das Wasser reichen, bis wir unsere notwendige Flüssigkeit aufgenommen haben. Oder es wird das gleiche, wie im Pflegeheim.

      Kurz: Das Modell der selbstbestimmten Alten-WG an sich ist bestimmt ein Gutes für die Zeit der ersten Zipperlein. Für die Intensivpflege taugt es aber nicht.
      Nicht zu vernachlässigen ist auch: In so einer WG altern alle gemeinsam. So schnell können die kränkesten gar nicht wegsterben, dass "neue frischere" nachkommen könnten.

      Trotzdem: Eine bestimmte Zeitspanne kann man mit Glück damit wohl überbrücken.
    • rapina schrieb:

      Mirabella Neumann schrieb:

      Ich möchte mal in eine Alten-WG, mit Betreuung. Krankenschwestern, die nach uns schauen und Ärzte.
      Dann kann der eine im Garten wursteln, der andere kochen und der nächste alles sauber machen.
      Und A kann dann auch sagen, dass er mit B in das Museum geht oder fragt Krankenschwester A. Oder geht das dann auch nicht?

      Nimm mich dann mit :]

      Solche Modelle gibt es vereinzelt. Du weißt aber auch, dass die behördlichen Auflagen und anschließenden Kontrollen wesentlich höher sind als bei Pflegeheimen. Ich finde grade keinen Link dazu. Teilweise werden den Initiatoren heftige Steine in den Weg gelegt.

      Es gibt auch die Versuche privater Alten- und Pflegeheim, die Pflege gemeinnützig auszulagern. Keine Ahnung, ob man damit bisher erfolgreich war bzw. ob der Pflegebereich damit qualitativ verbessert werden konnte.

      Dann wär'n wir schon zu dritt. Über das Anforderungsprofil für die Krankenschwestern und -brüder müssten wir uns dann noch einigen :rolleyes:
      Spaß beiseite, aber so eine Senioren-WG, wo die Jüngeren den Älteren zur Seite stehen, das wär's. Natürlich braucht es aber auch da Fachkräfte, als Angestellte der Senioren-WG.
      Erfreulicherweise lese ich bei uns in der Tageszeitung hin und wieder Inserate, bei denen Mitbewohner für so eine Senioren-WG gesucht werden.
      (Aber noch ist es ja nicht so weit)
    • rapina schrieb:

      Mirabella Neumann schrieb:

      Ja rapina, ich nehme dich dann mit. Dann sind wir ja schon immerhin schon zu zweit.
      Ich kann mäßig Garten und mäßig kochen. Mit dem Saubermachen sieht es nicht besser aus. Was kannst du?

      Nix. :lach:

      Wir nehmen schabbes mit und lassen sie arbeiten :lach:

      >>>>


      Na logisch, ich kann kochen, ganz gut sogar :thumbsup:

      Aber, ähmmmm, wieviele von uns soll denn diese Krankenschwester in ihrem 24-Stunden-Dienst versorgen? Und was soll sie dann für uns tun?
    • Galgenhumor ist sicher der richtige Ausdruck. Aber man (ich) möchte doch nicht unsere WG auf noch schlechteres aufbauen, als es die Realität schon bietet.
      Wenn schon kreativ denken an "besseres", dann soll es auch alle Beteiligten tragen können.
      Noch ein mieses "Pflegeheim" unter dem Namen und Schild "WG" , nööö danke :)

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    • Warum sollte das nicht funktionieren? Alt passt auf die Kids der Alleinerziehenden auf, jung guckt auf alt. Krankenschwester und Arzt werden bezahlt, weil Renten sind ja nun auch nicht alle schlecht und ein staatlicher Zuschuss.....warum nicht? Weil nicht noch Hinz und Kunz daran verdient? Ja, so wird es wohl sein.

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    • Mirabella Neumann schrieb:

      In Bonn-Beuel gibt oder gab es mal so ein Projekt. Man musste sich dort einkaufen, also auch Vermögen mitbringen. Da waren jedenfalls jung und alt und haben sich gegenseitig geholfen. Ich google mal.


      ja, dahinter steckt die gute Idee, dass "Oma" auf die Kleinen der jungen Familie aufpasst. Und Die junge Familie dann eben für "Oma" einkaufen geht.

      Ist ja auch ein schönes Konzept. Scheitert aber, wenn "Oma" sich nicht nur nicht mehr die Namen der zu beaufsichtigten Kids mehr merken kann, sondern Angst vor den Kids bekommt oder ansonsten "merkwürdig" wird.

      Ich bezweifle einfach, dass unter "Nicht-Verwandten" nicht auf Dauer einfach auch eine Kosten-Nutzen Rechnung aufgestellt wird. Wenn man es zum Ideal erklärt und versucht darauf "Zukunft" auf zu bauen.

      Das so was (ähnliches) funktionieren kann , dass schrieb ich schon. Ich habe es so ähnlich erlebt bei einem Chef, der sich sein Haus auf Leibrente gekauft hat und wo sich eine Win-Win-Situation ergab. Ein Glücksfall. Da haben sich Leute fast gegenseitig "adoptiert". Und der stärkere Teil (der jüngere und Käufer, mein damaliger Chef) hat sich seiner selbst auferlegten Verantwortung dann auch liebevoll gestellt. Wie viele davon wird es geben?

      Ob sich so was "massenhaft" planbar machen lässt? Ich habe Zweifel, selbst wenn ich "an das Gute im Menschen" prinzipiell glaube.

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    • Ja, deswegen bestehe ich auch in meiner künftigen Alten-WG auf ordentliche Versorgung durch Krankenschwestern und Arzt. Und nein, ich glaube nicht, dass der Staat, Kirche oder private Organisatoren das besser organisieren könnten als wir.
      Denen geht es ja nur um unser Geld, uns ja um unser Wohl.

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    • Solche Konzepte gehen von einem Ideal der intakten Familie aus und versuchen diese nachzubilden. Irgendwie eine "kuschelige" Idee.
      Die geht aber von der "intakten" und leistungsfähigen Oma aus.

      Grob gesagt: Wenn wir sowas für ein zukunftsträchtiges Konzept halten, dann sollten wir durchschnittlich mit spätestens knapp über 60 in so ein Projekt einsteigen, damit wir "unseren Teil" noch sicher "liefern" können.

      Ich glaube es ist nicht nötig, dass ich hier links einstelle, die zeigen, wie belastend die häusliche Pflege eines demenzkranken alten Menschen zu Hause ist.
      Fast jedem ist das klar, oder? Das gilt nicht nur für die eigene Familie, das wird auch in einer WG nicht anders.

      Ein dementer Mensch "funktioniert" nicht mehr, er kann keinen "Mehrwert" erbringen . Und das darf auch niemand von ihm verlangen.

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    • Mirabella Neumann schrieb:

      Ja, deswegen bestehe ich auch in meiner künftigen Alten-WG auf ordentliche Versorgung durch Krankenschwestern und Arzt. Und nein, ich glaube nicht, dass der Staat, Kirche oder private Organisatoren das besser organisieren könnten als wir.
      Denen geht es ja nur um unser Geld, uns ja um unser Wohl.


      Wenn Dich "das Vergessen" dann erwischt hat, dann wirst Du selber gar nichts mehr "organisieren", Mira. Dann kannst Du nur noch darauf vertrauen, dass Deine Vorsorge nachträglich auch trägt und Menschen da sind, die das für Dich tun, was getan werden muss. In Deinem Sinne.
      Du schreibst ständig von der Warte eines selbstbestimmten Menschen aus. Wenn es Dich erwischt, dann bist Du nicht mehr in dieser Position.
    • Ich hatte erst ein kurzes Gespräch mit einer älteren noch sehr rüstigen Dame.
      Diese wohnt seit ein paar Jahren in einem Mehrgenerationenhaus.
      Die jungen Bewohner, alles Studenten sollen sich einbringen für Einkaufen, Reparaturen und wohnen günstiger. Das ist aber nur für die Zeit des Studuims gedacht dann wechseln die Bewohner wieder.
      Die Realität sieht aber anders aus, sie erzählt das man bei manchen Mitbewohnern ewig um Hilfe bitten muss und des öfteren auch noch dafür bezahlt.
      Mit wem das Pferd nie durchgeht, der reitet einen hölzernen Gaul.

      Christian Friedrich Hebbel