Die Zeitumstellung nervt, wann wird endlich die Sommerzeit in Deutschland abgeschafft?

    • Mijanne, die Diabetiker waren nur ein Beispiel, dass jeder kennen und nachvollziehen können sollte.
      Mir ist durchaus bekannt, dass es da modernere Behandlungsmethoden gibt. Trotzdem bringt auch da eine Zeitumstellung die Einstellung durcheinander, was sich u.a. in sonst sonst nicht vorhandener (weil optimal eingestellt) Aggression äußern kann.

      Es gibt viele Krankheitsbilder, die auf einen festen Tagesablauf angewiesen sind. Diese Menschen stehen im normalen Arbeitsleben. Es fällt kaum jemandem auf, dass es Einschränkungen gibt, weil sie mit otimaler Einstellung ein ganz normales Leben führen. Eine Stunde Abweichung bedeutet da nicht nur 'ausreichend Schlaf', für den man im Vorfeld sorgen könnte.
    • Eule, bei einem modern eingestellten Diabetiker bringt die Zeitumstellung nichts wirklich durcheinander.

      Da ja die Sommerzeit immer Ende März anfängt, sollte man von einer erhöhten Infarktgefahr im April ausgehen können, würde es wirklich einer längeren Anpassungsphase bedürfen.
      dem steht allerdings dies entgegen:

      herzstiftung.de/Wechselhaftes-Wetter-Herz.php

      Im Gegensatz zur Winterzeit zeigen medizinische Studien daher für den April nach Hinweisen des Herzspezialisten hierzulande auch keinen Anstieg der Herzinfarktrate oder von anderen gefährlichen Herzerkrankungen. Demzufolge gibt es keinen Grund, bei häufigen Wetterumschwüngen generell auf körperliche Belastungen zu verzichten oder sich übermäßig zu schonen, wie Prof. Wendt betont.
      Die Zensur ist die jüngere von zwei schändlichen Schwestern, die ältere heißt Inquisition (Johann Nestroy)
    • @kerstin

      Du hast meinen Einwurf missverstanden.
      Ich hab mich darüber lustig gemacht, dass im Zusammenhang mit dem Thema alle Welt sich um das Wohlergehen von Milchkühen und deren Biorhythmus sorgt. Angeblich.-

      Während Kleinkinder zu JEDER Jahreszeit, ob Sommerzeit, ob Winterzeit - ob Zeiger vor oder Zeiger zurück IMMER zu einer Zeit aus dem Bett gerissen werden, die ihrem Biorhythmus nicht entspricht. Vielmehr werden sie von ganz klein auf gewaltsam an die Erfordernisse unserer Arbeitsgesellschaft angepasst, damit ihre Eltern angemessen "funktionieren" können.

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      Wenn etwas einmal passiert, passiert es vielleicht nie wieder. Wenn etwas zweimal passiert, passiert es sicher auch ein drittes Mal
    • Ich schrieb von Kleinkindern, die vor Arbeitsbeginn in die Krippe gebracht werden.

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      Wenn etwas einmal passiert, passiert es vielleicht nie wieder. Wenn etwas zweimal passiert, passiert es sicher auch ein drittes Mal
    • Mirabella Neumann schrieb:

      Ich kenne nur 3 - 5jährige, die morgens um 4 - 5 Uhr munter in der Gegend rumturnen. Scheint deren normaler Rhythmus zu sein.
      Eigentlich kein Wunder, wenn die Kids kurz nach dem Sandmann (i.d.R. um 19.00 Uhr) von ihren Eltern ins Bett geschickt werden.
      "Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein." (Friedrich Nietzsche)


    • Man geht heute wohl davon aus, dass Lebewesen eine "innere Uhr" haben. Dieser sagt "ungefähr", wann man wach ist und wann man schlafen will.

      Ich genieße zur zeit den außergewöhnlichen Luxus nach meiner ganz eigenen Uhr leben zu dürfen. So wie ICH mich wohl fühle. Das hatte ich vorher..noch nie so großzügig.

      Diese Uhr sagt mir (nach einigen Monaten Erfahrung), dass ich gerne bis 0,1 oder 2,manchmal auch 3 oder 4 Uhr auf bleibe, dann aber auch meistens ca. 8 Stunden schlafe.
      "Freiwillig" stehe ich also manchmal erst so gegen 10 auf, manchmal schon um 8. Verbringe dann aber meinen "ganz normalen Tag". Dazu hat für mich auch gehört, dass ich nicht mehr "künstlich dunkel" mache. Ich lasse in meinem Schlafraum die Rolladen offen, immer.

      Das habe ich früher auch schon "gewusst", geahnt, dass ich mich so am wohlsten fühle. In einem längerem Urlaub konnte ich in diesen Rhythmus leicht "verfallen". Wobei, selbst das ist nur möglich, wenn man einen Urlaub hat, der nicht durch "Programm" gefüllt ist.

      Weil da eben die gesellschaftliche Synchronisation dazu kommt. Wenn ich so gegen 10 aufstehen würde, dann gemütlich Kaffee trinke und mich fertig mache, dann die 1.5 Stunden Weg zur Arbeit hinter mich bringe...dann bin ich erst zum Mittagessen im Büro *lach. Das hätten die dort nicht gemocht...

      Also braucht es den "Wecker", eine wirkliches Foltergerät. Und weil ich weiß, wie der Wecker zuschlägt....gehe ich am Vortag auch "rechtzeitig" ins Bett.
      Und nach einiger Zeit der Gewöhnung wache ich auch ohne Wecker "pünktlich" auf.

      Man ist es halt so gewöhnt. Mit "innerer Uhr" hat das wenig zu tun. Und ich weiß jetzt, dass mir der frühere "Rhythmus" aufgezwungen hat im Schnitt eine Stunde weniger zu schlafen als ich eigentlich gut brauchen kann. Mehr ZEit war einfach nicht...Nur manchmal am Wochenende. Und wer kennt das nicht, das "schlechte Gewissen", wenn man "das halbe Wochenende" verschlafen hat?

      Ich behaupte mal, dass auch die viel beschworenen Milchkühe nicht nach ihrer inneren Uhr leben. Die haben die ihr ganzes Leben kaum kennengelernt, gar keine Zeit dafür. Aber sie sind genau so wie die Bürowelt, die Arbeitswelt insgesamt inklusiv Kinderkrippen...synchronisiert. In Schichtarbeit kommt dann das ganz üble dazu, nicht nur synchronisiert, sondern wechselnden in Scheiben eingeteilt...

      Seit 1980 bringt man diese mühsam anerzogene Synchronisation nun zweimal mal im Jahr auch noch absichtlich durcheinander. Fragt sich schon warum, wenn man den "Vorteil" nicht mal berechnen kann.
    • Ich persönlich finde die Sommerzeit klasse und hätte nichts dagegen, sie dauerhaft das ganze Jahr beizubehalten.
      Klar wird es dann morgens eine Stunde später hell. Allerdings dürften nur die wenigsten Menschen die frühen Morgenstunden freizeitmäßig nutzen, sprich, im Garten herumpusseln, mit den Hunden lange Spaziergänge im Grünen machen oder mit den Kindern Fußball spielen, in den Zoo gehen oder was immer man bei trockenem Wetter im Freien unternehmen kann.
      Alles das kann man ab heute eine Stunde länger nach der Arbeit tun. Ich jedenfalls freue mich da schon seit Wochen drauf !! :) :) :)
    • Da hätte ja wohl auch keiner was gegen, wenn man "die Zeit jetzt einfrieren" würde.... es geht ja auch bei den Nachteilen z.B. gesundheitlicher Art nicht um "abends länger hell" sondern um die Umstellerei.....

      Lassen wir es so wie es jetzt ist, sind die Nachteile weggefallen.... wäre doch völlig ok....
    • Mirabella Neumann schrieb:

      Ich bin eher Nachtmensch. Es ist für mich eine Qual mich Arbeitszeiten unterzuordnen, die darauf gar keine Rücksicht nehmen.
      War bei mir schon als Schulkind so. Ich habe meine Hausaufgaben sehr oft nachts heimlich mit der Taschenlampe gemacht.


      Wie bei mir :) Und meine Eltern waren sooo dagegen ;)

      NA ja, Mensch ist halt nicht nur ein Individualwesen sondern auch ein Gruppentier. Und so bedarf es wohl einer gewissen Synchronisation.
      Aber die muss ja nicht auch noch regelmäßig wechseln.

      Unsere Uhrzeit ist nichts weiteres als eine Festlegung, von Menschen gemacht und genormt.
      Man könnte genau so gut "festlegen", das Geschäfte im Sommer um 8:00 öffnen, und im Winter erst um 9:00....und das dann anpassen bei allem: Schulbeginn, Öffnung der Kindergärten, Behördenzeiten, Schichtbeginn, Supportzeiten....
      Der "Effekt" wäre der gleiche, aber irgendwie komplizierter. Mal abgesehen, dass es solche "allgemeinen" Öffnungszeiten ja immer weniger gibt...

      Wobei...das wäre eine "Annäherung" an das "alte gute? bäuerliche Leben"? Im Winter "weniger", dafür im Sommer mehr....
    • Mirabella Neumann schrieb:

      Pffft.....meine Eltern haben das gar nicht gemerkt :)


      Du warst wohl geschickter :thumbsup:

      Ich gebe Euch mal ein Beispiel, von dem ich denke, dass es viel mit "Rhythmus", "Erziehung" und Gesellschaft zu tun hat.

      Wie bin ich selber als Baby zum "Tag-Nacht-Rhythmus" erzogen worden? Am Ende der 50er Jahre in einer Mietswohnung.

      Nun ja, alle Parteien wussten: Muttern mit Neukind kommt aus dem KH. Nun wird es für alle in der Umgebung ein paar maue Nächte geben....
      Weil: Abends wird das Kind noch mal gestillt. Und dann ist "Nachtruhe". Das weiß ein Baby natürlich zuerst nicht. Also plärrt es (also ich) eine paar Nächte lang....
      Aber dann geht es und das Baby hat sich dran gewöhnt, dass nachts nichts ist...Eine knappe Woche mit Schrecken (für das Kind, die Eltern und die Nachbarn) .
      Aber danach war der Rhythmus wieder für alle in Ordnung. ICh habe nachts geschlafen (oder zumindest Ruhe gegeben).
      Anders ist man nur mit "Sorgenkindern" verfahren. Schwachen oder Frühgeburten...

      Brutal? Nun, ich weiß (man hat es mir erzählt), dass ich so konditioniert wurde. So wie die anderen Kinder im gesammten Umfeld auch. Ganz normal. Ich kann mich selber ja nicht erinnern.
      Ob das wirklich (für alle) die schlechteste Methode war? Da bin ich hin und her gerissen, wenn ich die ständig übermüdeten Eltern der jetzigen Eltern-Generation so sehe, nervenflatternd und manchmal sehr unglücklich. Ist dieses Leben am ständigen Abgrund mit Übernächtigung und Schlafmangel teilweise über Monate...wirklich besser und humaner? Wachsen damit "bessere Menschen" heran oder Gesündere oder Glücklichere?
    • Panda,

      woher nimmst du eigentlich das Argument des wirtschaftlichen Schadens, wenn wir aus der Reihe tanzen?
      In der Zeit der Globalisierung haben sich doch alle daran gewöhnt, dass man die Fertigung auf den Philippinen oder sonstwo auf der Welt eben nur in einem kleinen Zeitfenster oder eben per Fax/Mail erreichen kann.
      Daran gewöhnen sie alle beteiligten Parteien sehr schnell. Geschäfte werden auch mit diesen kleinen 'Hindernissen' abgewickelt.