Eine Polizistin mit Migrationshintergrund beschwert sich

    • Peanuts-Fan schrieb:

      @oldschmatterhand

      Es würde mich jetzt mal grundsätzlich interessieren, ob du das Problem der Briefschreiberin hauptsächlich bei den (straffälligen) Migranten oder bei den Arbeitsbedingungen der Polizei siehst.


      Diese Frage ist nicht in so knapper Form zu beantworten, wie die Frage gestellt ist.



      Zunächst: Ich kenne die Polizistin weder persönlich, auch nicht ihr privates soziales Umfeld, unter welchen persönlichen Belastungen sie momentan oder seit längerer Zeit steht, ich kenne nicht ihre Dienststelle (die Menschen, die dort arbeiten), auch nicht die sozialen Strukturen in ihrem Dienstbezirk bzw. in Bochum (z. B. Kriminalitätsbelastung, ) usw. usw.

      Vor diesem Hintergrund entspricht es nicht meinem Naturell, über diese Person in der Öffentlichkeit eine wertende Beurteilung bis hin zu psychologischen Diagnosen abzugeben.

      Wenn ich die Gelegenheit zu einem persönlichen Gespräch mit dieser Polizistin hätte, ich würde ihr viele Fragen stellen. Und je nach dem, wie die Antworten sind, würde ich VIELLEICHT, wohl aber eher nicht, in der Öffentlichkeit etwas über die Persönlichkeit der Autorin schreiben. Jedenfalls hätte ich dann aber genügend Informationen, um über die konkrete Sache, über die Polizistin aus ihrer subjektiv empfundenen Wahrnehmung schreibt, zu "reden". Diese Vorgehensweise halte ich angesichts des sensiblen Themas, das angeschnitten wurde, für angemessen. Natürlich kann man allgemein über das Thema Verhältnis zu Ausländer , Migranten, Polizei, Extremismus usw. schreiben, aber ohne Bezug auf die Person. Ich halte es nicht für zielführend, sich aufgrund eines 1- oder 2-seitigen Briefes ein Urteil über die Person zu erlauben und dieses Bild, zumindest unterstützend, für eine politisch motivierte Diskussion heranzuziehen.



      Es wird dir aufgefallen sein, dass dieser Beitrag


      oldschmatterhand schrieb:

      Weil's mir gerade einfällt: Weiter vorn wurde der Berliner Bürgermeister Bukowski in's Spiel gebracht.
      Der NRW-Innenminister Jäger (SPD) hat die Polizistin, wenn ich einen Link richtig in Erinnerung habe, aufgrund ihres Schreibens zu einer Podiumsdiskussion eingeladen.
      Ist der NRW-Innenminister "nur begrenzt aufnahmefähig" oder schlecht beraten, weil er nicht erkannt hat, dass der Brief "die gesamte Rhetorik der fanatischen Moslemhasser" widerspiegelt, oder weil er in der Sache davon ausgegangen ist, dass wohl irgendein Handlungsbedarf hinsichtlich der aufgezeigten Probleme bestehen könnte, oder war es nur reiner Populismus, die Polizistin auf einem Podium zu Wort kommen zu lassen, oder, noch schlimmer, unterstützt Jäger insgeheim das Bestreben der Polizistin, "daß sie die Rechten-Rhetorik von der Nazi-Keule salonfähig macht"?
      Gibt es im www schon Hinweise, dass gegen die Polizistin eine Disziplinarverfahren mit dem ziel der Entlassung eingeleitet worden ist, weil Zweifel an ihrer Verfassungstreue bestehen oder wurden/werden zumindest die Einstellungsvoraussetzungen bei der NRW-Polizei auf den Prüfstand gestellt, weil sie "zu durchlässig" sein könnten? Gleiches muss man natürlich auch für die Ausbildung an der Fachhochschule geltend machen, wenn da so "dumme" Menschen die Qualifikation für den gehobenen Polizeivollzugsdienst erwerben können!

      edit:
      Wurde/wird die Polizistin, aus Fürsorgegründen, in ein "ruhigeres" Revier versetzt, oder vielleicht sogar einer psychologischen Betreuung "zugeführt", weil sie schon kurz vor dem Burn-Out steht?


      eine Persiflage, kannst es auch Parodie nennen, auf das ist, was da wie in diesem Thread abgelaufen ist, allerdings von mir durchaus ernst gemeint und mit gezielten Fragen.



      Du fragst ja indirekt nach meinem Verhältnis zu Nichtdeutschen und Deutschen mit ausländischen Wurzeln. Gebe ich Dir gerne ein paar Beispiele:

      Ich bin in der glücklichen Lage, eine Wohnung in dem Haus, in dem auch ich lebe, zur Miete anbieten zu können. Vormalige Mieter war ein ausländischesEhepaar, er Belgier, sie Türkin. Ich hätte die Wohnung auch an genügend solvente Deutsche vermieten können. Auch nach ihrem Auszug vor 3 Jahren (haben sich selber Wohneigentum angeschafft) sind wir noch in engerem Kontakt, erst vergangenes Wochenende, der Termin für das nächste Treffen steht bereits fest.
      Nachfolger war dann ein Ehepaar, das zuvor in einer, sagen wir -nicht so bevorzugten Wohngegend-, gelebt hat. Alternativ standen genügend Interessenten aus der, nennen wir es -gut situierten Mittelschicht-, Schlange, um die Wohnung zu bekommen.
      Derzeit organisiere ich ein mehrtätiges Treffen "Ehemaliger". An einem Tag steht ein sog. "Nationenfest" auf dem Programm, bei dem die in der dortigen Kommune lebenden Mitbürger die Kultur (und natürlich auch die "Schmankerl") ihres Herkunftslandes vorstellen.

      Diese Infos müssten ausreichen, damit Du Dir ein Bild über meine Einstellung zu ausländischen Mitbürgern bzw. jenen, die andere Wurzeln haben als ich, machen kannst.



      Was meine Einstellung zur Polizei angeht, die würde ich als vorurteilsfrei benennen.
      Ich kann mir vorstellen, dass der "Dorfgendarm" auf Sylt "eine ruhigere Kugel schiebt" als der Polizeibeamte in einer ländlichstrukturierten Kleinstadt, und dieser wiederum froh ist, dass er nicht die Arbeitsbelastung (und alles, was damit verbunden ist) eines Großstadtpolizisten hat. Jeder wird andere Erfahrungen haben und jeder wird anders von den beruflichen Gegebenheit geprägt werden.

      Ich kann mir vorstellen, dass es schwierig ist, Schichtdienst zu leisten oder unregelmäßige Arbeitszeiten zu haben, nicht nur für den Polizisten selber, sondern auch für seine Familie und seinen Freundeskreis, wenn er denn einen solchen am Leben erhalten kann. Es liegt sicherlich nicht jedem Menschen, an Unfall- oder Tatorte gerufen zu werden, "wo es einem den Magen
      umdreht". Und viele, die am Wochenende im Stadion Dienst schieben müssen, würden sich sicherlich gerne das Spiel privat anschauen. Ich hoffe, dass es innerhalb der Polizei sowas wie eine Supervision gibt, damit die Polizisten ihre Erlebnisse "richtig verarbeiten können."

      Man sollte nicht alles über einen Kamm scheren, und anhand von Einzelfällen auf "die Polizei" rückschließen. Wenn über die Medien Übergriffe eines Polizeibeamten (geschlechtsneutral) bekannt werden, interessiert mich das sehr, natürlich vor allem, wie "die Polizei" darauf reagiert. Zum Beispiel der Fall eines Rosenheimer Polizeichefs, der einen Jugendlichen verprügelt hat. Würde da nicht angemessen darauf reagiert werden, würde sich mein Bild von "der Polizei" sicherlich verändern.





      Was ich von einem Polizisten (geschlechtsneutral) erwarte? Dass er sein Handwerkszeug aus dem ff beherrscht, dass er streng darauf ausgerichtet handelt, und dass er dem Mitbürger gegenüber, mit dem er in Ausübung seines Berufes Kontakt hat, mit dem gleichen Respekt begegnet, den er auch selber erwarten darf. Dabei gehe ich davon aus, dass ein Polizist in Deeskalationsstrategien besser geschult sein muss als sein Gegenüber. Und wenn verbale Deeskalation nicht zum Erfolg führt,habe ich kein Problem damit, wenn körperliche Zwang in dem Maße angewendet wird, wie es dem Polizisten gesetzlich gestattet ist. Das hat dann auch nichts mit Gewaltbereitschaft in der Polizei zu tun.

      Unmittelbar zu "straffällige Migranten":
      Da teile ich uneingeschränkt die Auffassung von mijanne. Wenn jemand eine Straftat begangen hat, ist er vom Gesetz gleich wie jeder andere zu behandeln. Das gleiche gilt für das Opfer der Straftat (das sind ja nicht nur Deutsche). Und wenn jemand die Hilfe/den Schutz der Polizei braucht, dann ist sie im zuteil werden zu lassen, unabhängig von seinem Geschlecht, seiner Herkunft, Abstammung, Rasse, Heimat, Herkunft, Religion oder politischen Anschauung.
    • schabbesgoi schrieb:

      pandarul schrieb:

      In Süddeutschland gibt es ein riesiges Problem mit katholischen Falschparkern! /sarcasm



      Das kann man beliebig forsetzten *gr
      Eine weitere (wahre) Zahl: Katholiken fahren in Augsburg mehr Schwarz mit der Straßenbahn als Ausländer (Unter den Ausländern sind ja auch Asylanten und "echte" Ausländer, die um ihre Aufenhaltsgenehmigung bangen). "Schwarz-Fahren" ist eine der häufigsten Straftaten in der Augsburger Innenstadt. Getrübt wird diese Zahl allerdings durch eigentlich "gute Ausländer", gern gesehene Touristen. Die verstehen einfach das Tarif-System nicht.
      Andere Ausländer müssen nicht schwarz fahren, die können ja Autos klauen ;( .....

      Welche Hunderasse beißt in Deutschland laut Statistiken am häufigsten zu, es ist der deutsche Schäferhund - warum :?:

      Welcher Autotyp verzeichnete ab den späten Siebzigern die meisten tödlichen Verkehrsunfälle, es war der Golf I - warum :?:

      In Ausgburg fahren mehr Katholiken schwarz als Ausländer - warum :?:


      So, jetzt sind alle Schäferhunde pöse Hunde, Golf I schlechte Autos und die meisten Katholiken die schlimmsten Schwarzfahrer :lach:
    • Zu Herrn Jäger kann ich ja was sagen:

      heise.de/-2098744.html

      Jäger verwies im Gegenzug auf die Vergreisung der Republik und meinte unter großem Beifall, dass bei rasant zunehmenden Telefonverbrechen wie dem Enkeltrick der Zugriff auf Vorratsdaten ermöglicht werden müsste.


      Wir erinnern uns, daß das Verfassungsgericht 2010 geurteilt hatte, daß eine VDS und der Zugriff auf die derartig erhobenen Daten - falls überhaupt - nur in Frage kommt, wenn genau spezifizierte Fälle schwerster Kriminalität und schwerer Gefahren vorliegen. Nun bin ich ja kein Verfassungsrechtler, aber Betrug (Enkeltrick) zählt da jedenfalls nicht herein.

      Herr Jäger fordert also öffentlich zu einem Verstoß gegen die Grundrechte auf. Genauer, Millionen davon.

      Es gibt jetzt mehrere Möglichkeiten. Die naheliegende ist wie immer Inkompetenz. Daß der Innenminister des bevölkerungsreichsten Bundeslandes nicht den Spruch des Verfassungsgerichts zum Lieblingsthema der Innenpolitiker kennt oder ein Problem mit der Abgrenzung schwerster Straftaten hat, ist nicht anzunehmen. Könnte also sein, daß Herr Jäger ein Verfassungsfeind ist. Auch das halte ich für eher unwahrscheinlich, auch wenn er als klassische Law-and-Order-Politiker (ja, so isses!) natürlich traditionell Bürgerrechte für entbehrlich hält. Vielleicht schwafelt er aber auch nur einen vom Pferd, um Punkte bei seiner Zielgruppe zu sammeln (in dem Fall; den ihm untergebenen Beamten und die Anwesenden auf diesem Kongress), obwohl er ganz genau weiß, daß es nie eine Vorratsdatenspeicherung gegen Enkeltrickbetrüger geben kann.

      Ich glaube ja an letzteres Variante. Daß er eine offensichtlich überforderte Polizistin für seine politischen Interessen bei einer Podiumsdiskussion verheizt, belegt eigentlich nichts. Außer, daß Jäger sein Handwerk kann. Seht her liebe Beamten, euer Dienstherr nimmt euch ernst - sogar bei Themen, über die man als Deutscher wegen des zweiten Weltkriegs nicht reden darf.

      Insbesondere sagt es nichts über die Qualität des Briefes, darüber sagt nur der Brief selbst etwas aus. Und der spricht doch eine deutliche Sprache.

      Und ja, natürlich kann man sich anhand öffentlicher Äußerungen ein Bild über die betreffende Person machen. Es ist ja nun nicht so, daß sie irgendwie verkürzt wiedergegeben wurde.

      Eine Polizistin, die offensichtlich nicht weiß, daß die Mehrzahl ihrer Kunden deutsche Staatsbürger sind, ist vollkommen unqualifiziert und im falschen Beruf. Wenn sie an die verfassungsrechtlich garantierte Menschwürde will (Sozialleistungen streichen), ist sie kein würdiger Vertreter unseres Rechtsstaates. Wenn sie Menschen anhand ihrer Religion beurteilt, hat sie Vorurteile. Und wenn sie rechtsextreme Argumentationsmuster wie das Zensurmärchen benutzt, ist sie entweder zu dumm um das zu erkennen oder eben mindestens eine Rechtspopulistin. Ist doch ganz einfach.
    • Wie man meinem link aus # 319 entnehmen kann, startete der Herr Jäger in 2011 eine Kampagne, um mehr junge Menschen mit Migrationshintergrund für die Polizei zu gewinnen.
      Eine Polizistin deutsch-türkischer Herkunft bringt in diesem Zeitungsartikel ihre Zufriedenheit zum Ausdruck.
      3 Jahre später wendet sich T.K. an die Öffentlichkeit, um darauf aufmerksam zu machen, wie schwer ihr Berufsalltag als Migrantin ist. Herr Jäger gibt ihr ein Podium.
      Hat sich in diesen 3 Jahren soviel verändert? Sind A.S. und T.K. den Anforderungen nur unterschiedlich gewachsen? Sind beide vielleicht gar nicht für ihre Berufsgruppe repräsentativ?
      Oder ist Jägers damalige Initiative an der Umsetzung gescheitert?
    • Ich habe den Eindruck, dass hier gerade zwei "Jäger" durcheinandergeschmissen werden:

      Der NRW-Inneminister Ralf Jäger
      und ein BDK-Funktionär Rolf Jäger.

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      Wenn etwas einmal passiert, passiert es vielleicht nie wieder. Wenn etwas zweimal passiert, passiert es sicher auch ein drittes Mal
    • Ja, ich habe den Eindruck, daß du Recht hast und mein Posting oben deshalb Schwachsinn ist. Fuck-up bei der Recherche, sorry.

      Man kann es allenfalls noch übertragen verwenden um damit zu belegen, daß auch höhere Beamte ein problematisches Verhältnis zu Recht und (Grund-)gesetz haben und nicht nur Bochumer Streifenpolizistinnen.

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    • Repräsentativ oder wie es in den Wald ruft bzw. inwieweit reagiere ich auf die Mentalität?

      Gestern hatte ich diesbezüglich ein interessantes Gespräch mit einer Bekannten. Sie wollte mir 'ihr Leid' klagen.
      Ihr Schwiegersohn hatte einen leichten Auffahrunfall hier in der Straße. Ihrer Schilderung nach waren beide zu gleichen Teilen beteiligt. Beide wollten ausparken und hatten sich wohl schlecht bis überhaupt nicht abgesprochen oder auch nur wahrgenommen.
      Direkt gegenüber gibt es einen großen sehr gut frequentierten türkischen Gemüseladen. Zum genauen Zeitpunkt sei (angeblich) kein Mensch auf dem Gehweg zu sehen gewesen. Es habe nur Augenblicke gedauert und 'der Türke' (Unfallgegner) habe 20 Zeugen gehabt. Zu den eigentlichen Aussagen konnte sie nichts sagen. Die herbeigerufene Polizei habe entschieden, beide zu gleichen Teilen Schuld, jeder trägt seinen Schaden selbst.

      Sie hat mich dann gefragt, was ich wohl meine, wie es mir in identischer Situation wohl ergangen sei. Sie war etwas perplex, als ich wahrheitsgemäß geantwortet habe: Mit Sicherheit genauso!
      Ich sei vor einiger Zeit mal runter gegangen, da haben genau diese Türken mich informiert, ich möge bitte eben vorne einen Blick auf meine Stoßstange werfen. Sie hätten da einen Landamann festgehalten, der Fahrerflucht begehen wollte und seine Personalien aufgenommen, weil er mein Auto beim Ausparken geknutscht hat. Da sei was kaputt. Sie seien Zeugen, sollte ich ihn anzeigen wollen.
    • Mirabella Neumann schrieb:

      Ihr macht mich ganz durcheinander. Mein Jäger aus 2011 ist aber doch auch Ralf der Innenminister aus 2014. Oder habe ich da auch etwas verwechselt?

      Nö, das scheint derselbe zu sein - im Abstand von drei Jahren.

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      Wenn etwas einmal passiert, passiert es vielleicht nie wieder. Wenn etwas zweimal passiert, passiert es sicher auch ein drittes Mal
    • Damas schrieb:

      Tut mir leid, dass es mehr als 3 Sätze wurden, aber die Antwort auf Deine Frage steht drin - samt Entwicklung und Begründung :)
      Aber es gibt kein "ja Migranten" oder "ja Arbeitsbedingung".
      ja, aber alles nur deine Mutmaßungen, Beispiele aus deinem Post 239:

      gehe ich davon aus, dass er unter "Stress/emotinaler Belastung/einem aktuellen Vorfall geschuldet" geschrieben wurde...
      Das sie Migranten immer wieder nennt, wird wohl daran liegen,..
      Was ich aus diesem Brief ableite ist:..
      Es wird seit Jahren abgebaut und ich vermute, ...
      Ich denke, da ist schon sehr viel vorher gelaufen, bevor dieser Briefe gschrieben wurde!...
      Ich schätze mal es ist ihr schlichtweg inzw. egal, wie die Situation für die Mehrheit verbessert wird...
      Auch vermute ich, dass Kritik am Umgang mit einzelen Straftätern von weiter oben abgetan wurde...


      das begründest du alles schön mit persönlichen Erfahrungen und ich kann es nachvollziehen, aber es findet sich nicht im Text, es ist hereininterpretiert und kann nicht am Text belegt werden.

      Dagegen ist es entgegen deiner Meinung,

      Damas schrieb:

      das ist m.M. nach nicht real beweisbar!

      auch mit rhetorischer Analyse beweisbar, dass da im weiteren Sinne rechtes Gedankengut dahintersteckt, denn solches reduziert sich ja nicht darauf
      zu behaupten:
      "A. gab es nicht" Dann könntest Du sie so schnell aus dem Polizeidienst entfernen...


      pandarul schrieb:

      unsubstantiierten Geblubber
      ich kann dich verstehen, dir gehts wie der Polizistin (vermutlich) deine Wortwahl ist wohl dem steten, ermüdenden Kampf gegen Windmühlen geschuldet ;)

      Mirabella Neumann schrieb:

      Aber, warum dichtet man ihr Argumente an, die gar nicht ihre sind?
      Ja, das frage ich mich auch immer, es wird daran liegen, dass die saubere Textanalyse im Deutschunterricht oft sträflich vernachlässigt wurde, dafür später ersatzweise das emotionale Brainstorming zu bestimmten Begriffen benutzt wird und so Lücken im Verständnis mit eigenen Erfahrungen ähnlicher Begebenheiten aufgefüllt wird, und so ein Konglomerat entsteht, das irgendwer dann wieder provozierend mit "unsubstanzielles Geschwurbel" bezeichnen kann. Was wiederum zu sehr emotionsgeladenem Brainstorming führt 8)

      Damas schrieb:

      Allerdings drängt sich mir der Eindruck gerade zu auf, dass Du ein Problem mit dem Begriff "Schutz" im Zusammenhang mit dem Begriff "Polizei" hast.
      Das befürchte ich auch :) Es gibt ja auch noch Metaebenen in Worten und Texten, das was man mitdenkt, die Art, wie man geprägt durch verschiedene Hintergründe Worte verschieden verstehen kann. Ich oute mich als Fan von Schupos im besten Sinne, der Schutzmann ist für mich der, den ich als Kind notfalls nach dem Weg fragen sollte, der Ansprechpartner für Notfälle aller Art.

      karakorum666 schrieb:

      Nein, sie fragt explizit nach der Zukunft Deutschlands. Die offensichtlich vom Verhalten migrantischer Rechtsbrecher abhängig sein soll. Das steht im ersten Satz!
      :thumbup: immer schön, wenn immer mal wieder jemand direkt beim Brief bleibt.

      schabbesgoi schrieb:

      Wobei ich zugebe, dass in diesem Rundumschlag nicht leicht zu entnehmen ist, wen sie wann genau meint. "Migranten"? - Deutsche Bürger mit Migrationshintergrund? Oder doch Ausländer? Oder doch eher nur die "muslimischen"? Oder "straffällige Ausländer"? Oder muslimische straffällige Ausländer..oder...

      genau das ist es ja, was diesen Brief so beliebt bei jedem Stammtisch macht, jeder kann sich da sein Lieblingspolitikum zu eigen machen, parfümiert mit "Migrationshintergund"

      pandarul schrieb:

      Trotzdem ist es wichtig, deren Strategien am Beispiel aufzuzeigen, damit die Menschen informiert sind, wie die einschlägige Rhetorik funktioniert. Deshalb lese ich z.B. auch da, glaubt mir, das ist kein intellektuelles Zuckerschlecken *gg*. Aber es hilft ungemein, nicht so einer Chimäre aufzusitzen wie dem Brief dieser Polizistin.

      und

      pandarul schrieb:

      Insbesondere sagt es nichts über die Qualität des Briefes, darüber sagt nur der Brief selbst etwas aus. Und der spricht doch eine deutliche Sprache.
      nur versteht nicht jeder diese fiese Sprache, die verbrämt, verschleiert, andeutet. Und die nicht erkennen, wie das funktioniert, fallen auf der emotionalen Schiene darauf rein. Und ich sehe da einen Zusammenhang zwischen
      mangelhaftem Mathematikunterricht, abgewähltem Latein (Quelle reinster Logik und Folgerichtigkeit ;) ) , zu schwachem Deutschunterricht, u.a. auch daraus fehlender Medienkompetenz

      und der Zunahme des Zulaufs rechter autokratischer herrschaftsformen.de/autokratie.shtml Parteien nicht nur in Deutschland, sondern auch in Europa, Asien wie eigentlich der ganzen Welt
      Bedenke: "Humor ist der Knopf, der verhindert, dass uns der Kragen platzt." ^^ Ringelnatz :D
      Was heißt das? Abkürzungen, "Forengeheimsprache" und "geflügelte Worte"

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    • Grundsätzlich halte ich die Initiative für gut, die versucht, Menschen mit Migrationshintergrund für die Polizei zu gewinnen.
      Es gibt diese Verständnisschwierigkeiten, die in den kulturellen Unterschieden begründet sind.
      Ich verstehe oft das Lächeln eines Chinesen nicht und weiß nicht immer, welche Botschaft mir ein Perser mit seinen Gesten und seinem Wortschwall übermitteln will. Eine Perserin hingegen versteht das normalerweise.
      Wenn ich das als Mirabella hin und wieder nicht verstehe, dann ist das meist nicht schlimm. Die Polizei hingegen hat nicht nur ständig mit verschiedenen Kulturen zu tun, sondern sie soll sich auch noch durchsetzen.
      Es geht mir dabei nicht darum, dass jeder Hilfesuchende oder Straffällige seinen Wunschkandidaten bekommt, sondern um eine Arbeitserleichterung der Polizei, die kommt mir ja auch zugute.
      Dieser Leserbrief besagt aber verkürzt: Ich, die integrierte Vorzeige-Migrantin, fordere härtere Strafen bis zur Ausweisung, für alle Migranten, mit deren kulturellen Eigenheiten ich nicht klarkomme. Der Spruch, der mir in diesem Zusammenhang spontan einfällt, den denke ich jetzt nur einfach so vor mich hin.

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Mirabella Neumann ()

    • Stubentiger schrieb:

      nur versteht nicht jeder diese fiese Sprache, die verbrämt, verschleiert, andeutet. Und die nicht erkennen, wie das funktioniert, fallen auf der emotionalen Schiene darauf rein. Und ich sehe da einen Zusammenhang zwischen
      mangelhaftem Mathematikunterricht, abgewähltem Latein (Quelle reinster Logik und Folgerichtigkeit ;) ) , zu schwachem Deutschunterricht, u.a. auch daraus fehlender Medienkompetenz


      Hier bei uns wählen die meisten Migranten Latein nicht ab, sie kommen gar nicht bis dahin, Latein überhaupt wählen zu können. Ist an der Hauptschule bei uns nicht mal wahlweise zu bekommen :)
      Aber davon ab. Ja, einiges ist sicher ein Bildungsproblem. Bildung im Sinne von selber denken und Dinge einordnen können. Medienkompetenz hat bestimmt viel damit zu tun.

      Ich bin oft erstaunt über das Erstarken der extremen Rechten in unseren östlichen Bundesländern. An der "Überfremdung" durch "Ausländer" kann das eigentlich nicht liegen. Dort gibt es sehr viel weniger "Ausländer" als in den westlichen Ländern. Auch hier wird es eher die Perspektivlosigkeit für das eigene Leben sein. Keine Chance auf "Karriere" und Wohlstand in sichtbarer Nähe.....Womit wir dann wieder bei der "provokativen" These von Panda sind, dass "der Migrant" immer noch für manche gut genug ist, um auch als auf Hartz4 Angewiesener noch jemand finden zu können, auf den man "herab" schauen kann. Ansonsten bleiben ja nur noch die "Kinderschänder" übrig, die man als "noch niederer" ansehen kann, als man sich selbst fühlt.
    • schabbesgoi schrieb:

      Hier bei uns wählen die meisten Migranten Latein nicht ab, sie kommen gar nicht bis dahin, Latein überhaupt wählen zu können. Ist an der Hauptschule bei uns nicht mal wahlweise zu bekommen :)
      Hier bei uns wählen auch die nicht Migranten oft Latein nicht ab, da sie auch nicht die Möglichkeit haben es zu wählen.
      Latein gibts bei uns auch an keiner Realschule.
      Ich hatte auch nie Latein, habe ich deshalb ein Bildungsproblem?

      schabbesgoi schrieb:

      Ich bin oft erstaunt über das Erstarken der extremen Rechten in unseren östlichen Bundesländern


      Darüber bin ich nicht erstaunt, ich bin mir sicher bei den nächsten Wahlen in vier Jahren, da werden die Wähler weiter nach rechts rutschen.
      Mit wem das Pferd nie durchgeht, der reitet einen hölzernen Gaul.

      Christian Friedrich Hebbel
    • Mirabella es ist doch ganz egal ob Migrant oder nicht Migrant.
      Es gibt genügend Schüler die nicht die Möglichkeit haben, weshalb auch immer, Latein an der Schule zu wählen.
      Haben die denn deshalb ein Bildungsproblem?
      Mit wem das Pferd nie durchgeht, der reitet einen hölzernen Gaul.

      Christian Friedrich Hebbel
    • Mirabella Neumann schrieb:

      Grundsätzlich halte ich die Initiative für gut, die versucht, Menschen mit Migrationshintergrund für die Polizei zu gewinnen.


      Grundsätzlich hielte ich es für gut, wenn die gesamte Bevölkerung da möglichst gut abgebildet ist. Übrigens wäre das für die meisten Berufe wünschenswert, insbesondere aber für jeden mit intensivem Kontakt zu Menschen.

      Stubentiger schrieb:

      ich kann dich verstehen, dir gehts wie der Polizistin (vermutlich) deine Wortwahl ist wohl dem steten, ermüdenden Kampf gegen Windmühlen geschuldet ;)


      Touché.
    • Ich halte die These mit dem abgewählten Latein zwar auch für weit hergeholt.

      Aber sicher hat Stubentiger nicht die Migranten damit gemeint. Sondern diejenigen, die (u.a.) über Migranten reden und schreiben.
      Und es ging darum, dass so viele nicht aus solchen Texten erschließen können, wie da mit Ängsten, Ressentiments und Versatzstücken rechter Ideologie gespielt wird.

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      Wenn etwas einmal passiert, passiert es vielleicht nie wieder. Wenn etwas zweimal passiert, passiert es sicher auch ein drittes Mal