Eine Polizistin mit Migrationshintergrund beschwert sich

    • Penny schrieb:

      schabbesgoi schrieb:

      Hier bei uns wählen die meisten Migranten Latein nicht ab, sie kommen gar nicht bis dahin, Latein überhaupt wählen zu können. Ist an der Hauptschule bei uns nicht mal wahlweise zu bekommen :)
      Hier bei uns wählen auch die nicht Migranten oft Latein nicht ab, da sie auch nicht die Möglichkeit haben es zu wählen.
      Latein gibts bei uns auch an keiner Realschule.
      Ich hatte auch nie Latein, habe ich deshalb ein Bildungsproblem?

      schabbesgoi schrieb:

      Ich bin oft erstaunt über das Erstarken der extremen Rechten in unseren östlichen Bundesländern


      Darüber bin ich nicht erstaunt, ich bin mir sicher bei den nächsten Wahlen in vier Jahren, da werden die Wähler weiter nach rechts rutschen.


      Penny, ich denke, dass das Problem nichts mit dem Schultyp zu tun haben muss, sondern ganz durchgängig damit, was an Schulen so versucht wird zu vermitteln.
      Das hat was mit "selber denken lernen" zu tun, mit "selbstbewusst sein" und nicht kuschen. Und das müsste meiner Meinung nach nicht abhängig davon sein, ob man Latein lernt. Wenn man Latein braucht, dann könnte man das ja auch noch später in der Ausbildung lernen.
      Wobei "mehr wissen" nichts schaden kann und "mehr Bildung" auch nicht. Es kann schon beim Einordnen von Dingen helfen.

      Für mich war es damals als Arbeiterkind im Westen zuerst ein "bisschen komisch" aufs Gymnasium zu gehen. Und dann noch als Mädchen. Da hatte es vorher in unserer Familie noch nicht gegeben... Meine Eltern hatten halt (zu meinem Glück wahrscheinlich) dazu eine sehr "radikale" andere Einstellung als das übrige Umfeld.
      Nur deshalb durfte ich Abitur machen, obwohl es "teuer" war für meine Eltern. Das Mädel war ja jahrelang mehr als die anderen auf ihre Unterstützung angewiesen. "Und dann heiratet die ja eh und das Ganze ist für die Katz" So dachte man damals bei uns, das machte nicht jeder....
      Und anders geht es auch heute ganz vielen Menschen noch nicht. Vielleicht hatte das Schulsystem der DDR in dieser Hinsicht wirklich Vorteile (Wobei das mit dem "selber Denken lernen" wohl auch nicht so im Vordergrund stand)

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    • Penny schrieb:

      Mirabella es ist doch ganz egal ob Migrant oder nicht Migrant.
      Es gibt genügend Schüler die nicht die Möglichkeit haben, weshalb auch immer, Latein an der Schule zu wählen.
      Haben die denn deshalb ein Bildungsproblem?


      Nö, in diese Richtung zielte meine Frage auch gar nicht, die übrigens leider nicht beantwortet wurde.
      Ich hatte übrigens auch kein Latein, sondern zog Französisch und neben Englisch noch eine weitere Fremdsprache vor.
    • *alte_eule* schrieb:

      Mirabella,

      diese '20 Leute' habe ich hier schon öfter erlebt und immer nur positiv, wärend alle anderen in Deckung gegangen sind.
      Ich mag meine Multi-Kulti-Umgebung. :)



      Hi, hi, wir werden doch nicht auch noch "den Türken" ihre noch mehr oder weniger intakten Familienbanden "neiden" wollen. Nur weil "wir Deutsche" es mit Familie zum guten Teil nicht mehr so haben :thumbup:
    • Lasen wir es doch einfach mal so stehen, wie K das gesagt hat.

      Sie hat einen Hilferuf and die Gesellschaft abgelassen. Ich interpretier das einfach mal so, dass Sie um Hilfe ruft und wir alle gefordert sind diese Hilfe zu gewähren. Jeder von uns. Egal ob er Christ, Moslem, Jude oder Atheist ist.

      Wir sind allle Menschen dieser Erde. Wir sind, genetisch, alle miteinader verwandt. Wi8r stammen alle von 5 Frauen ab. Es gibt weltweit nur 5 mitochondrale DNA. Es gibt dementsprechend keine Migranten, sondern nur Kulturveränderer.

      Jede Volksgruppe versucht sich von anderen Volksgruppen abzugrenzen, doch es gibt keine getrennten Volksgruppen, sondern nur Schwestern und Brüder. Weltweit.
      Solange das vermeintliche Recht Einzelner zum Unrecht für Andere wird gibt es keine Gerechtigkeit. myself

      Das was ich hier sage ist keine Rechtsberatung, sondern stellt meine persönliche Meinung dar und kann zu neuen Denkansätzen beitragen, auch wenn es "rechtlich" nicht immer einwandfrei erscheint.
    • Nein, Schabbes. *gg*
      Ich bin nur Teil einer bunten und funktionierenden Nachbarschaft.

      Nur das, was ich in derartigen Momenten als einzige noch anwesende Deutsche als durchaus angenehm empfinde, weil ich die Leute 'kenne', weil man sich täglich grüßt und auch mal unterhält, wird von vielen anderen als Bedrohung empfunden, weil sie es nicht verstehen können und fast immer auch nicht wollen.
    • Noch mal zurück zu #2. Mögen sich andere darüber streiten, ob "Das" schon mit #2 anging und wer da wen angepisst hat.

      Die "Ehre" für #2 da, die gehört mir. Alles musst Du Dir auch nicht auf die Brust binden, Panda :)

      Was habe ich dort gemacht? Schlicht das geschrieben, was mir beim Lesen dieses Artikels durch den Kopf gegangen ist. Nun ist es schwer als Deutsche einen Kommentar über die Befindlichkeiten zwischen "Türken" und "Griechen" abzugeben.
      Aus der Bekanntschaft und Gesprächen mit sowohl deutsch-türkischen Bekannten/Freunden und genauso auch deutsch-griechischen Bekannten/Freunden kenne ich diese Ressentiments allerdings. Und diese sind nicht nur im "niedrigen Bildungsniveau" begründet. Nö, das kenne ich schon auch von kultivierten Akademikern die durchaus in Deutschland integriert sind.
      Ja, so kam es mir vor...Und dieser verinnerlichte Hass gegen "Muslime" durch Griechen....der hat nun wirklich erst mal nur sehr wenig mit "Deutschland" zu tun.
      Aber ich weiß halt, dass er in manchen Menschen griechischer Herkunft vorhanden ist. Schon lange eingeimpft, bevor man überhaupt seinen Job aussucht.

      Mit so einer Grundeinstellung wird man es immer schwer haben mit dem "anderen Lager" arbeiten zu müssen.
      Ob das nun genau auf diese Polizistin zutrifft, dass weiß ich natürlich nicht. Aber es drängte sich mir aus meinen Erfahrungen auf, als ich das EP von Krennz las.

      Na ja, immerhin, mit autoritären Systemen haben ja immerhin sowohl die Deutschen als auch die Griechen und die Türken so ihre "Erfahrungen".
      Das besser zu machen, dass wäre die gemeinsame Aufgabe bei uns :)
    • schabbesgoi schrieb:

      Die "Ehre" für #2 da, die gehört mir. Alles musst Du Dir auch nicht auf die Brust binden, Panda :)


      Nein, tue ich doch gar nicht. Ich teile nichtmal deine Meinung, obwohl der griechisch-türkische Konflikt natürlich hinlänglich bekannt ist. Aber so viel Reflexion traue ich der Verfasserin dann doch zu, und sie subsumiert ja unter "Moslems".

      Trotzdem ist deine Antwort aufs EP alles mögliche, aber nicht das Ende einer sachlichen Diskussion.

      (OT; mir hat mal eine Irin sehr deutlich zu verstehen gegeben, daß sie und ihr Umfeld Engländer zutiefst verachten; inwiefern das repräsentativ ist, keine Ahnung. Aber wenn Konflikte eine Historie haben ist Rationalität wohl das Opfer, das unmittelbar auf die sprichwörtliche Wahrheit folgt.)

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    • pandarul schrieb:

      Zitat von »Stubentiger«
      ich kann dich verstehen, dir gehts wie der Polizistin (vermutlich) deine Wortwahl ist wohl dem steten, ermüdenden Kampf gegen Windmühlen geschuldet ;)



      Touché.
      @ pandarul,
      bevor Du hier bei AH anlassbezogen "Deine Zeit ver(sch)wendest", setzt den Hebel dort an, wo er mehr Wirksamkeit entfalten dürfte:

      1. Wende Dich unmittelbar an die Polizistin K. Wenn Du Dein Schreiben an das Polizeipräsidium Bochum addressierst, wird es sicherlich an sie weitergeleitet. Wenn du Zeit sparen willst, füge eine Hardcopy dieses Threads bei.
      2. Als nächstes solltest Du Dich an den Vorsitzenden der GdP wenden, denn immerhin ist diese Gewerkschaft dafür verantwortlich, dass der Brief an die Öffentlichkeit gelangt ist (wenn ich das richtig in Erinnerung habe, hat die Autorin ihr Schreiben als Leserbrief an deren Mitgliederzeitung gerichtet).
      3. In einem weiteren Schreiben an den NRW-Innenminister als obersten Dienstherrn der Beamtin könntest Du Deine Zweifel an der Verfassungstreue der Polizistin K. zum Ausdruck bringen und ihm vorschlagen, dass er das doch überprüfen möge, zumindest könnte es aber angezeigt sein, aus dem Blickwinkel der Fürsorgepflicht "weitere Gedanken" über die Einsatzfähigkeit (so etwa in dem Dreh, eine passende Formulierung findest Du sicherlich) zu entwickeln.
      4. Zusätzlich wäre auch eine Überlegung, die Staatsanwaltschaft Bochum einzuschalten.

      Dies würde unterstreichen, dass Du mit aller Inbrust und der gebotenen Zivilcourage bereit bist, gegen die aus dem Brief der Polizistin K. abzuleitenden gesellschaftlichen Fehlentwicklungen anzugehen. Berichte bitte, falls Du das in Erwägung ziehst, über das jeweilige Ergebnis.
    • Mirabella Neumann schrieb:

      Die Idee, den Ralf Jäger mal darauf anzusprechen, dass T.K. seine Idee von 2011 "Mehr Migranten in der Polizei", schießlich torpediert und ob er daher Verbesserungen andenkt, finde ich nicht schlecht.


      Das ist eigentlich eine Idee. Wenn man denn Lust dazu hat oder den Druck dazu verspürt :)
      Auch 1. bis 4. von Schmatter kann man natürlich tun, wenn man der Meinung wäre (und nicht es nicht die unterstellte ist) und wenn man sich davon etwas versprechen würde.

      Ansonsten fällt mir dazu noch ein 5. ein....
      Man kann sich auch das Recht zu nehmen seine Meinung zu einem Thema in einem extra dafür eröffneten Thread in einem Forum kund zu tun, in welchem man auch sonst hilfreich mit tut. Und seine Ansichten, sein Wissen und sein Gefühl mit den anderen dort teilen und austauschen.
    • Ich finde das einen ganz wichtigen Aspekt, denn viele finden diese Initiative aus 2011 wohl gut und halten sie für einen wichtigen Ansatzpunkt, die Polizeiarbeit effektiver zu gestalten.
      T.K. macht dafür jetzt aber Negativwerbung, wobei sie in ihrem Leserbrief auf diese Initiative des Innenministeriums NRW auch nicht eingeht, sie somit also auch nicht definitiv als gescheitert erklärt.
      Das ist das Problem dieses Leserbriefes. Alles pauschal und diffus.
    • schabbesgoi schrieb:

      Hier bei uns wählen die meisten Migranten Latein nicht ab, sie kommen gar nicht bis dahin, Latein überhaupt wählen zu können. Ist an der Hauptschule bei uns nicht mal wahlweise zu bekommen :)

      Da "Latein" hier das Reizwort war, das zu ein paar Spekulationen aus den Lebensbereichen der Leser geführt hat, eine weiterführende Erklärung:

      Nein, das sollte keine Einstiegshürde zur Einbürgerung oder zum Einstieg in den Polizeidienst sein,
      es ging eher darum, dass es seitens der Schulen eben nicht mehr als wichtiges Kriterium gewichtet wird,
      die Grundlagen der "Logik" wertzuschätzen, stattdessen zunehmend mit Gefühl und ohne Plan,
      Ersatzuntericht in Fächern, für die grad jemand im Bestand ist,
      und wenn gar nichts mehr geht, Unterricht mit Hilfskräften aus der Elternschaft Schule organisiert wird, werden muss.

      Es war schlecht formuliert, nicht der geneigte Textinterpret, sondern seine Schule hat Latein abgewählt, nein, eben nicht abgewählt, sondern ausgemustert.

      Aber wie es mit Reizworten so ist, wenn man sich daran aufhängt, kommt die große, ganze Aussage wieder zu kurz. Das ich nicht ganz unverständlich geschrieben hat, hat mir dankenswerterweise

      karakorum666 schrieb:

      Aber sicher hat Stubentiger nicht die Migranten damit gemeint. Sondern diejenigen, die (u.a.) über Migranten reden und schreiben.
      Und es ging darum, dass so viele nicht aus solchen Texten erschließen können, wie da mit Ängsten, Ressentiments und Versatzstücken rechter Ideologie gespielt wird.


      bestätigt, danke :)
      Bedenke: "Humor ist der Knopf, der verhindert, dass uns der Kragen platzt." ^^ Ringelnatz :D
      Was heißt das? Abkürzungen, "Forengeheimsprache" und "geflügelte Worte"

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    • Wo sind wir mittlerweile gelandet? Ist es schon so weit gekommen, dass die deutsche Polizei

      beziehungsweise der Staat sich (negativ) anpassen muss und wir unsere demokratischen

      Vorstellungen in gewissen Lebens-/Einsatzsituationen einschränken oder aufgeben müssen.

      Genau diese Worte der Polizistin mit Migrationshintergrund stimmen mich seit Tagen nachdenklich, muß sich nun der deutsche Staat (also auch wir) der Migration anpassen, oder müßen sich die Zuwanderer der verschiedensten ethnischen Minderheiten den Gegebenheiten anpassen :?:

      Sehr heikles und kompliziertes Thema :rolleyes: