Eine Polizistin mit Migrationshintergrund beschwert sich

    • Und damit sind wir hoffentlich wieder beim EP angelangt:

      Diese eine Polizistin versieht ihren Dienst nicht in Husum, Lüneburg oder Landshut.
      Auch wird sie keinen Dienst in einer Plattenbausiedlungen Ostdeutschlands haben, denn da wäre der "Hilfeschrei" ganz anders ausgefallen.

      Das Links-(verreißen) wie Rechtspopulisten (bejubeln) die subjektive Wahrnehmung dieser Polizisten, für ihre eigenen Zwecke nutzen ist für mich bedauerlich, da sie die sachliche Diskussion zu Lösungsansätzen des Segregationsproblems (ob nun durch Einkommen, Ethnik, Religion entstanden) mit dieser polemische Redeführung ungemein erschwert und zeitraubend ist.

      Ich persönlich finde es richtig, dass diese Polizistin diesen offenen Brief geschrieben hat. Es zeigt mir als Bürger
      1.) es gibt Probleme, die unlösbar für einen Streifenpolizisten sind und zu Recht als hochbelastend für diese einzelene Person anzusehen sind
      2.) auch Vorgesetzte hier keine Hilfestellung leisten können
      3.) die Gerichte mit Urteilen - aus welchen Gründen auch immer - nichts erreichen (daher ist eine Strafverschärfung für mich auch nicht zielführend)
      4.) mögliche Maßnahmen von Staatsseite dort schlichtweg nicht ankommen

      Es gibt da schon interessante Papiere von staatlicher Seite
      nationale-stadtentwicklungspol…migration_integration.pdf
      und auch Projekte:
      uni-bielefeld.de/ikg/jkg/1-1999/hanhoerster.pdf
      vodafone-stiftung.de/pages/soc…isburg-marxloh/index.html

      Solche angedachten Entwicklungen brauchen Zeit, kosten Geld und Papier ist geduldig und Projekte können eingestellt werden.
      Das alles hilft den Polizisten vor Ort in ihrer ureigenen persönlichen Berufslage schlichtweg nichts.
      .
      @werv hatte Lehrer in Neu-Kölln angesprochen, die letztlich vor der gleichen Situation stehen.
      Hmm... bitte den betroffenen Berufsgruppen mehr zu zahlen, löst das Problem nicht.

      Aber ich könnte mir vorstellen, dass Staatsbedienstete, die in solch schwierigem sozialem Umfeld arbeiten, aktiv dann nicht Vollzeit sondern weniger Stunden arbeiten und die verbliebene Arbeitszeit in gemeinsamen Arbeitsgruppen (ich stelle mir gerade so eine Gruppe bestehend aus Polizist, Lehrer, Verwaltungsbeamter, Streetworker und Krankenschwetser vor :whistling: ) verbringen. Da zu gehören auch unterstützende Weiterbildungskurse und die üblichen Überstunden in den Berufsgruppen sind gestrichen. Die haben genug Belastung und brauchen nicht noch eine ungebührliche Stundenbelastung.

      Höhere Personaleinsatz mit sonderqualifiziererenden Maßnahmen!
      dann zahlen wir halt den Solidaritätszuschlag nicht mehr für den Aufbau Ost sondern die nächsten Jahrzehnte für die Integration von Menschen, die aus welchen Gründen auch immer, außerhalb der Gesellschaft stehen. Das Geld muss aber auch bei den Betroffenen - den zu integrierenden wie denen, die diese Integration ermöglichen sollen - ankommen.

      Und ganz wichtig wäre, dass diese Arbeitsgruppen dann auch Gehör beim Staat haben (Politik, Gesellschaft, Gerichtsbarkeit)
      Das dürfte der schwierigste Teil sein.
      Ich will meinen Junior-Status wieder :(
    • Mir fällt gerade auf, dass sich die Diskussion hier immer mehr nur auf "kriminelle Ausländer" bezieht.
      Den von pewebe angesprochenen Mob und die Orte, an die sich die Polizei nicht nur in der Nacht nur mit mehreren Mannschaftswagen hin traut, gibt es genauso für Deutsche.

      Tatsache ist, es gibt Jobs, die sind nicht für jeden geeignet. Diese Dame wäre genauso überfordert, wenn sie ihren Dienst an einem anderen Brennpunkt egal welcher vorwiegenden Nationalität tun müsste.
    • Ich getraue mich bei diesem Thema auch nur mitzureden, weil ich eine Frau bin, in einer Großstadt wohne und Staaten bereiste, wovon welche muslimisch geprägt waren und andere nicht. Habe ich alles als Frau bewältigt.Wie kommt es nun, dass mir der Leserbrief so populistisch erscheint?
    • *alte_eule* schrieb:


      Tatsache ist, es gibt Jobs, die sind nicht für jeden geeignet. Diese Dame wäre genauso überfordert, wenn sie ihren Dienst an einem anderen Brennpunkt egal welcher vorwiegenden Nationalität tun müsste.
      Ich möchte behaupten, dass du dich da irrst es so einfach zu pauschalisieren.
      Es gibt Gruppierungen (ich weiss es aus Erfahrung) wo man als Frau und Migrantin in bestimmten Berufen
      auf verlorenen Posten steht. Es ist allerdings keine Gewissheit, da ich diese Person nicht kenne.

      In einer Stadt, wo integration nicht nur geschrieben wird, sondern auch gelebt
      (so wie in der Stadt wo ich Stolz sein kann zu arbeiten), hätte diese Dame keinen Anlass so etwas zu
      schreiben
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      Wir sind alle nur Laien-Kinder, die in dem Sandkasten der Gesetze rumspielen....
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      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von werv ()

    • *alte_eule* schrieb:

      Mir fällt gerade auf, dass sich die Diskussion hier immer mehr nur auf "kriminelle Ausländer" bezieht.
      Den von pewebe angesprochenen Mob und die Orte, an die sich die Polizei nicht nur in der Nacht nur mit mehreren Mannschaftswagen hin traut, gibt es genauso für Deutsche.

      Tatsache ist, es gibt Jobs, die sind nicht für jeden geeignet. Diese Dame wäre genauso überfordert, wenn sie ihren Dienst an einem anderen Brennpunkt egal welcher vorwiegenden Nationalität tun müsste.

      Naja, aber genau das ist ja die Kernaussage dieses Briefes. Der zwar einen Alibihalbsatz zum Thema: "brave und integrationswillige Migranten" enthält -
      sich anschließend aber in voller länge mit angeblich "straffälligen Migranten" befasst. Wobei zur Illustration dann immer wieder nur Vorfälle genannt wurden, in denen keineswegs kriminell gehandelt wird, sondern lediglich respektlos gehandelt und "unfassbar" geredet wird.
      Und der einzige Fall von Gewalt gegen Polizisten eine Hörensagen-Anekdote aus Berlin ist - ohne genauere Angaben zu Zeit und näheren Umständen.

      Und in der Tat: Ich wünsche der jungen Dame mal einen Gastauftritt z.B. in Rostock-Lichtenhagen. Fraglich, ob ihr dort der "Respekt" gezollt wird, der ihr ihrer Meinung nach zusteht.

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      Wenn etwas einmal passiert, passiert es vielleicht nie wieder. Wenn etwas zweimal passiert, passiert es sicher auch ein drittes Mal

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von karakorum666 ()

    • Mirabella Neumann schrieb:

      Ich getraue mich bei diesem Thema auch nur mitzureden, weil ich eine Frau bin, in einer Großstadt wohne und Staaten bereiste, wovon welche muslimisch geprägt waren und andere nicht. Habe ich alles als Frau bewältigt.Wie kommt es nun, dass mir der Leserbrief so populistisch erscheint?

      Ich habe eine gute Freundin. Sie ich Christin und kommt aus Syrien. Sie traut sich wiederrum
      nicht in ein Land, der muslimisch geprägt ist

      Vorurteile? Erziehung? Oder Erfahrung?

      Ich habe versucht es nachzuvollziehen, als sie mir es erzählt hat. Ich konnte es nicht wirklich
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    • werv, erzählte sie nicht von Bochum? Im Ruhrpott genießen und genossen Migranten keine Integration?
      Bekamen sie dort nicht Arbeit?
      Eule, na ja, ich bin, ganz frei von irgendwelcher Religion, aus Respekt gegenüber dieser, in voller Klamottenpracht in das Wasser gesprungen. Macht nicht wirklich Spaß, aber ich passte mich eben an.
    • werv schrieb:

      @Panda: Ich kann Pewebes Forderung nachempfinden.


      Ja? Ich nicht.

      Dieses unterschwellige "wer nicht betroffen ist kann sich auch keine Meinung bilden" trägt überhaupt nichts zur Diskussion bei. Das ist eher ein Totschlagargument, und dazu ist es falsch. Natürlich kann man sich über den Inhalt dieses Schreibens eine Meinung bilden, ohne sich mit dem Polizeidienst auszukennen. Polemisch formuliert könnte ich jetzt sagen, daß man ja sogar so ein Schreiben verfassen kann, ohne die geringste Ahnung zu haben. Die Polizistin hat ja offensichtlich so einige Verständnisprobleme, z.B. bei der Abgrenzung von Rechtmäßigkeit oder mit dem rechtsstaatlichen Prinzip der Verhältnismäßigkeit.

      Übrigens kann man sich über derartige Themen bestens in der Copzone informieren. Dort gibt es auch haufenweise differenzierte Beiträge zu solchen und anderen schwierigen Themen.
    • Mirabella Neumann schrieb:

      werv, erzählte sie nicht von Bochum? Im Ruhrpott genießen und genossen Migranten keine Integration?
      Bekamen sie dort nicht Arbeit?

      Arbeit, integrative Kindergärten und Schulen sind keine Integration. Nur eine Entschuldigung des Staates über etwas
      wegsehen zu wollen.

      Integration ist:

      - gegenseitige Akzeptanz der Gebräuche und Religion (nicht nur Toleranz!)
      - Zusammenleben/soziales Miteinander
      - Gemeinsames Feiern der Feste (in Rahmen die Möglichkeiten, die Religion zulässt)
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    • Ich kann schon die Unterscheidung Türken, Araber und Libanesen nicht nachvollziehen.

      Und was ist mit Arabern gemeint?
      Ägypter?

      Omani?

      In Qatar beträgt die Kriminalität z.B. nur 0,1 % also deutlich niedriger als in Deutschland.

      Ein Herumeiern mit Vorurteilen hilft nicht wirklich weiter.

      Wenn jemand kriminell ist, ist es völlig gleichgültig, ob derjenige schwarz gelb oder grün, Christ, Buddhist Jude oder Muslim ist
      Die Zensur ist die jüngere von zwei schändlichen Schwestern, die ältere heißt Inquisition (Johann Nestroy)
    • karakorum666 schrieb:

      Und in der Tat: Ich wünsche der jungen Dame mal einen Gastauftritt z.B. in Rostock-Lichtenhagen.


      Für die Bücher; es gibt keine nenneswerte Zahl von Neonazis in Rostock. Auch nicht in Lichtenhagen. Schon seit 15 Jahren nicht mehr. (Ich weiß aber was du meintest.)

      Damas schrieb:

      Ich persönlich finde es richtig, dass diese Polizistin diesen offenen Brief geschrieben hat. Es zeigt mir als Bürger
      1.) es gibt Probleme, die unlösbar für einen Streifenpolizisten sind und zu Recht als hochbelastend für diese einzelene Person anzusehen sind
      2.) auch Vorgesetzte hier keine Hilfestellung leisten können
      3.) die Gerichte mit Urteilen - aus welchen Gründen auch immer - nichts erreichen (daher ist eine Strafverschärfung für mich auch nicht zielführend)
      4.) mögliche Maßnahmen von Staatsseite dort schlichtweg nicht ankommen


      Nichts davon ergibt sich aus dem Text der Bochumer Polizistin.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von pandarul ()

    • pandarul schrieb:

      werv schrieb:

      @Panda: Ich kann Pewebes Forderung nachempfinden.


      Ja? Ich nicht.

      Dieses unterschwellige "wer nicht betroffen ist kann sich auch keine Meinung bilden" trägt überhaupt nichts zur Diskussion bei. Das ist eher ein Totschlagargument,
      Ich habe nirgendwo gesagt, dass man sich keine Meinung bilden kann. Ich sage nur, dass man
      dann einige Aspekte nicht nachvollziehen kann. Damit das klar ist.

      Anderes Beispiel: Ich wurde als zwölfjähriger, der in einem Feriencamp gewesen ist, von einem Mob
      anderen Kinder(manche mit Messern) aus Warschau durch den Wald gejagt. Natürlich kannst du darüber
      mitreden. Niemand wird es dir absprechen. Doch kannst du je nachvollziehen, wie es mir dabei erging ?

      So entstehen eben Vorurteile.

      Andere Möglichkeit ist eben etwas nur kognitiv bearbeiten zu können.
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    • karakorum666 schrieb:

      Naja, aber genau das ist ja die Kernaussage dieses Briefes. Der zwar einen Alibihalbsatz zum Thema: "brave und integrationswillige Migranten" enthält -
      sich anschließend aber in voller länge mit angeblich "straffälligen Migranten" befasst.


      Und das muß nochmal in aller Deutlichkeit extra herausgestellt werden.

      Das Thema hat die Verfasserin gesetzt und niemand sonst!

      Diese Versuche, dem von Ressentiments, unbelegten Anschuldigungen und wirren Halbwahrheiten durchzogenen Schriebs über die Mitleid-für-schwierigen-Beruf-Schiene Legitimität zu verleihen, sind erbärmlich.
    • pandarul schrieb:

      Zitat von »karakorum666«



      Und in der Tat: Ich wünsche der jungen Dame mal einen Gastauftritt z.B. in Rostock-Lichtenhagen.

      pandarul schrieb:

      Für die Bücher; es gibt keine nenneswerte Zahl von Neonazis in Rostock. Auch nicht in Lichtenhagen. Schon seit 15 Jahren nicht mehr. (Ich weiß aber was du meintest.)

      pandarul schrieb:

      Zitat von »Damas«



      Ich persönlich finde es richtig, dass diese Polizistin diesen offenen Brief geschrieben hat. Es zeigt mir als Bürger
      1.) es gibt Probleme, die unlösbar für einen Streifenpolizisten sind und zu Recht als hochbelastend für diese einzelene Person anzusehen sind
      2.) auch Vorgesetzte hier keine Hilfestellung leisten können
      3.) die Gerichte mit Urteilen - aus welchen Gründen auch immer - nichts erreichen (daher ist eine Strafverschärfung für mich auch nicht zielführend)
      4.) mögliche Maßnahmen von Staatsseite dort schlichtweg nicht ankommen

      pandarul schrieb:

      Nichts davon ergibt sich aus dem Text der Bochumer Polizistin.




      Ja - wenn man nur die Buchstaben aneinandergereiht liest ;)
      Ich will meinen Junior-Status wieder :(