Hallo,

nach vielen guten Erfahrungen, mache ich jetzt auch meine erste Schlechte. Die Euphorie hat meinen Menschenverstand leider übermannt. Nun gut, das Lehrgeld ist bezahlt. Den Betrug werde ich zur Anzeige bringen, auch wenn die Polizei sich vor Ort weigerte eine Anzeige nach 1 1/2 Wochen aufzunehmen.

Was mich nur wundert ist, dass die mutmaßliche Betrügerin mich eine Woche mit ziemlich absurden Ausreden hinhielt, obwohl ich sofort überwiesen habe. Angeblichen lagen beide Kinder plötzlich im Krankenhaus. Man fand zwar die Zeit (angeblich) zur Post zu gehen und ständig mit mir Kontakt zu halten, aber man schaffte es nicht eine Sendungsnummer zu senden. Als ich mit Polizei drohte, wurde die gute Frau recht eingeschnappt. Hin und hergerissen, schrieb ich ihr auf Facebook, um zu prüfen ob es sich um ein und dieselbe Person handelt. Dort schrieb man mir, dass man noch nie ebay Kleinanzeigen genutzt hätte und das ein eindeutiger Betrug vorliegen würde. Das Smartphone wurde gestohlen und man ahnte bereits wer dahinter stecken könnte. Meine Überweisung hat die (vermeindlich) reale Ansprechperson bestätigt und eine Rücküberweisung eingeleitet. Auch hier wurde ich dann wieder vertröstet. Man wolle sich mit der Person aussprechen und mir danach eine Bestätigung der Überweisung schicken mit Angaben zur Person, falls ich eine Anzeige machen möchte. Dann folgten noch viel absurdere Ausreden, warum jetzt keine Nachricht ankommen würde. Erst brannte das Haus gegenüber (mit Bild!) und danach war wieder eines der Kinder krank.

Das Schräge an der Sache ist, dass es penibel geführte Profile sind. WhatsApp und Facebook Account sind über Jahre gepflegt worden. Sowas macht doch keiner für 160€?

Über das Geld komme ich hinweg, aber warum hält jemand solange Kontakt mit mir, wenn er mein Geld doch längst hat?

Später mache ich eine Onlineanzeige mit all den Daten, die mir zur Verfügung stehen. (Telefonnummer, Emailadresse, Facebook Account)

@vanvog

Den Gedanken hatte ich schon das Ein oder Andere Mal. Skurril finde ich, dass man sich ständig bei mir erkundigt, ob denn das Geld schon da sei oder zumidnest die Mail. Erst vor einer Stunde habe ich die nächste Vertröstung erhalten, ohne darum gebeten zu haben.

Es ist schon äußerst merkwürdig.

Ich habe das jetzt Online erledigt. In einer Dienststelle die nicht helfen möchte, erwarte ich auch keine große Hilfe. Wenn ich dort nicht weiterkomme, wähle ich einen anderen Weg, dachte ich mir. Wenn ich mich noch mit der Polizei vor Ort anlege, habe ich zwei Baustellen um die ich mich kümmern muss. Das brauche ich jetzt am geringsten.

Wenn sie mich vorladen, habe ich ja erreicht was ich möchte. Heute bestätigte man mir auch schon den Eingang auf der Dienststelle vor Ort. Das stressfreier, als mir noch weitere blöde Sprüche auf dem Revier anhören zu müssen. Der direkte Weg zur StaA kam mir nicht in den Sinn. Bei der Recherche in verschiedenen Foren hieß es im Chor
"Geh zur Polizei!"
Beim nächsten Mal (was es hoffentlich nicht gibt) werde ich das berücksichtigen.

Gestern schickte man mir als "Nachweis" Fotos eines ausgefüllten Überweisungsträgers. Man bot mir sogar an, einen Kontoauszug zu senden. Das bejate ich natürlich und wartete wieder vergebens. Heute bekam ich die Nachfrage, ob das Geld schon angekommen sei mit der Notiz, dass man jetzt erstmal in den Urlaub fährt und nur sporradisch zu erreichen sei. Naja, immerhin brannte kein Haus, niemand musste ins Krankenhaus und keiner wurde von Aliens entführt.

Ich habe sämtliche Unterlagen zur Polizei gebracht. Dort wurde mir sogar schon einen Tag später mitgeteilt, dass man die Person samt Wohnort ermitteln konnte. Die Adresse von der Internetseite war eine alte Anschrift, sagte mir die freundliche Polizistin. Der Fall wurde an die örtliche Dienststelle weitergeleitet. Dort werde ich in Bälde nachhaken, wie der Stand der Dinge ist. Mein Geld kann mir die Polizei nicht wiederbeschaffen. Dazu müsste ich zivile Klage einreichen. Die Kosten würden den Betrag aber übersteigen, weshalb es kaum Sinn machen wird. Danke nochmals für die tolle Hilfe.