.....sollten sich das mal anschauen und dann überlegen ob sie ihr Konto da nicht besser löschen:
mediathek.daserste.de/sendunge…er-bei-amazon?buchstabe=R
mediathek.daserste.de/sendunge…er-bei-amazon?buchstabe=R
Sternchen schrieb:
http://mediathek.daserste.de/sendungen_a…zon?buchstabe=R
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Sternchen schrieb:
So wie ihr schreibt habt ihr den Beitrag entweder nicht komplett gesehen oder nicht verstanden
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Oberlix schrieb:
Aber sollte man wirklich alein Amazon die Schuld geben?
Amazon nutzt das nicht aus, Amazon macht das erst möglich, wenn die wollten dann müsste es nicht so laufen
Oberlix schrieb:
@Löschbert: Sowas etwa? golem.de/news/zdf-zoom-im-zal…1207-93501.html
dieselente schrieb:
@ Sternchen:
Wenn ich mich nicht sehr irre, waren in diesen und ähnlichen "Ferienanlagen" auch zeitweilig Asylbewerber und Ost-Flüchtlinge untergebracht.
Quelle:
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14.02.2013 14:37
ARD-Reportage: Wanderarbeiter verschicken Amazon-Päckchen unter zweifelhaften Bedingungen
Beim Bestellen seiner Bestseller oder des neuesten Gadgets denkt man üblicherweise nicht an die Menschen, die die Lieferungen zusammenstellen und versandfertig machen. Amazon[1] ist ein großer Arbeitgeber, so groß, dass in Spitzenzeiten seine eigenen Ressourcen nicht mehr ausreichen und er auf Leiharbeiter zurückgreift. Soweit ist das keine Neuigkeit und auch keine Schlagzeile wert.
Die Bedingungen, unter denen beim größten Versandhändler aber Leiharbeiter Gewinne erwirtschaften, schon. Amazon beschafft sich 5000 Menschen für drei Monate auf dem von Krisen geschüttelten europäischen Arbeitsmarkt. Eine solche logistische Großaktion erfordert den Einsatz spezieller Mittel, im konkreten Falle Unternehmen, die diese Aufgabe übernehmen; genau diese sind es, die den Versandhändler in ein zweifelhaftes Licht rücken. Eine ARD-Reportage zeigte[2]: Die
Arbeiter werden in ihren Heimatländern von einer Leiharbeitsfirma für 9 Euro brutto pro Stunde unter Vertrag genommen. Danach werden sie unter fragwürdigen Bedingungen in einem insolventen Freizeitpark in der Nähe des Amazon-Logistikzentrums in Bad Hersfeld untergebracht.
[Blockierte Grafik: http://www.heise.de/imgs/18/9/8/2/9/9/9/3bf439edad4d4d83.jpeg]
Eine ARD-Fernsehreportage zeichnete ein eindrückliches Bild der Leiharbeiter im Logistikzentrum Bad Hersfeld des Versandhändlers Amazon.
Bild: Amazon
Dort überwacht sie ein Sicherheitsdienst namens H.E.S.S rund um die Uhr. Die Mitarbeiter dieses Dienstes treten martialisch auf und tragen Kleidung der Marke Thor Steinar, bekannt für Ihre Beliebtheit in der rechten Szene, in vielen Bundesliga-Stadien und selbst im Deutschen Bundestag verboten. Auch Amazon selbst nahm die Marke aus dem Sortiment.
Eine spanische Kunstlehrerin, Silvina, schildert eindrücklich, welche Befugnisse die Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes haben: Die Security habe jederzeit Zutritt zu den Ferienwohnungen und dürfe jederzeit Taschen durchsuchen. Selbst die ARD-Journalisten, die sich im gleichen Komplex wie die Arbeiter einquartiert hatten, wurden ihrer Unterkunft verwiesen und auf öffentlichen Straßen bedroht. Der Shuttle-Bus-Dienst, der die Menschen von ihrer Unterkunft zum Arbeitsplatz bringt, fährt nurunregelmäßig. Wer keinen passenden erwischt, kommt unpünktlich zu seiner Schicht und erhält weniger Geld.
Amazon äußerte heise online gegenüber, dass die Firma H.E.S.S. nicht von Amazon selbst beauftragt wurde, Amazon aber keinerlei Einschüchterungsversuche dulde und den Vorwürfen nachgehen wird. Zu den bezahlten Löhnen machte Amazon folgende Angaben: "Alle Mitarbeiter, die länger als ein Jahr in den Amazon-Logistikzentren in Deutschland arbeiten, verdienen über 10 Euro brutto pro Stunde; im ersten Jahr über 9,30 Euro brutto. Die in dem Beitrag erwähnten Mitarbeiter aus Spanien, die über eine Zeitarbeitsfirma im Logistikzentrum Bad Hersfeld beschäftigt wurden, verdienten bei einer 37,5 Stundenwoche 1400 Euro brutto im Monat, in der Nachtschicht bei 32,5 Wochenstunden 1500 Euro im Monat. Diese Beträge wurden per Vertrag auch dann bezahlt, wenn nicht die volle vertragliche Stundenzahl angefordert wurde."
URL dieses Artikels:
heise.de/newsticker/meldung/AR…-Bedingungen-1803447.html
Links in diesem Artikel:
[1] amazon.de/
[2] ardmediathek.de/das-erste/repo…mazon?documentId=13402260
[3] mailto:gil@ct.de
[Blockierte Grafik: http://www.heise.de/ivw-bin/ivw/CP/newsticker/meldung/ARD-Reportage-Wanderarbeiter-verschicken-Amazon-Paeckchen-unter-zweifelhaften-Bedingungen-1803447.html]Copyright © 2013 Heise Zeitschriften Verlag
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Walter Reinhold ()
Sternchen schrieb:
Dieser Beitrag lief bisher nirgendwo
riverside schrieb:
Sternchen schrieb:
Dieser Beitrag lief bisher nirgendwo
falls das jemanden interessiert (zb OTR-user): es lief bereits 2x im tv und zwar am
13.02.13 um 22-45 ARD
14.02.13 um 04-15 ARD
sonst wäre das nicht in der mediathek.
Walter Reinhold schrieb:
Danach werden sie unter fragwürdigen Bedingungen in einem insolventen Freizeitpark in der Nähe des Amazon-Logistikzentrums in Bad Hersfeld untergebracht.
Mainz, den 18. Februar 2013
Sehr geehrter Herr Bezos,
sehr geehrte Damen und Herren,
ich habe mir ein paar Tage Zeit gelassen, um meinen Entschluss nach dem Bekanntwerden dessen, was mittlerweile wohl tatsächlich »der« Amazon-Skandal geworden ist, gründlich zu überdenken.
Mein Verlag ist kein Verlag für »Nein-Sager«. Billige Werbeeffekte, Boykotte, triumphierende Wichtigtuerei, all das liegt mir fern.
Trotzdem muss ich nun »Nein« sagen: Nein zu unserer weiteren Zusammenarbeit.
Ich kündige hiermit den zwischen Ihnen und mir 2008 geschlossenen Kooperationsvertrag für den VAT Verlag André Thiele zum nächstmöglichen Zeitpunkt.
Dabei will ich nicht so tun, als geschähe dies allein aufgrund der allerdings erheblichen Empörung über die unglaublichen Bedingungen, mit denen Sie dem bekannten ARD-Bericht zufolge ihre Mitarbeiter behandeln.
Seit 2008 habe ich die katastrophal schlechten Konditionen, die Sie mir als Kleinverleger gewährten, »geschluckt«. Der Kollege Christopher Schroer aus Berlin hat diese in seiner Pressemitteilung vom 15. Februar zusammengefasst, ich ergänze um ein paar Punkte:
50 % Rabatt, zzgl. 5 % Lagermiete, zzgl. Alleintragung aller Portokosten, zzgl. Jahresmitgliedsgebühr, zzgl. nahezu jedesmal für mich nicht nachvollziehbare zusätzliche Abzüge bei den verbleibenden Summen.
De facto dürfte sich allein hieraus ein »Rabatt« zu Ihren Gunsten von über 65 % ergeben. Von den verbleibenden 35 % - wenn es denn bei denen bliebe! – soll ich den Druck und die Autoren bezahlen? Träumen Sie?
Das alles vor dem Hintergrund, dass wir selbst die monatliche Rechnung mühsam ausstellen und zusenden müssen. Schon geringste Fehler in dieser wurden von Ihrer Rechnungsabteilung als Vorwand benutzt, wiederum erst etliche Wochen später auszuzahlen, obwohl Sie sowieso schon sehr spät auszahlen.
Wir müssen alle unsere Produkte in Ihrem Warenwirtschaftssystem selbst einpflegen, Fehler werden nur mit extremer Zeitverzögerung korrigiert und dann meist wiederum falsch. Sie senden Bücher ohne Lieferschein und Begründung zurück – und bestellen oftmals am selben Tag dieselben Bücher erneut, was vollkommen unnötigen Portoaufwand bedeutet.
Ihre Mitarbeiter am Telefon wechseln ständig, sind oft des Deutschen kaum mächtig, reden in Standardformeln und lösen die Probleme, die üblicherweise Sie verursacht haben, in der Mehrzahl der Fälle nicht.
Seit 2008 habe ich Sie immer wieder auf diesen Wahnsinn aufmerksam gemacht und Ihnen gesagt, dass ein Geschäftsmodell, das darauf beruht, dass am Ende eine der beiden Partner Verluste macht, nicht funktionieren kann. Es hat sich nichts geändert. - So viel zu Ihrer Anpassungsfähigkeit.
Mag sein, dass Sie großen und etablierten Verlagen andere Konditionen bieten, man hört da so einiges. Und von denen hört man wiederum auch jetzt, nach dem Skandal, nichts Negatives über Amazon, was darauf schließen lässt, dass sie fröhlich und zufrieden sind. Das freut mich!
Wir jedenfalls werden nie ein solcher großer und etablierter Verlag, wenn wir uns auf Konditionen einlassen, wie wir sie uns von Ihnen haben aufzwingen lassen.
Nun ist aber der Mensch in nahezu beliebigem Umfang zur Sebsttäuschung fähig. Und so habe ich mich immer wieder selbst mit verschiedenen Argumenten überzeugt, dass es doch wichtig sei, mit einem zukunftsträchtigen Unternehmen wie dem Ihren zusammen zu arbeiten.
Aber der Punkt ist ja – und das ist es, was der ARD-Bericht zutage gebracht hat –, dass Sie keine Zukunft haben.
Ein Geschäftsmodell im Vertrieb, das weder den Lieferanten noch den eigenen Mitarbeitern die Luft zum Atmen lässt, hat keine Zukunft.
Wer soll denn meine Bücher kaufen? Ihre misshandelten Leiharbeiter etwa? Da lachen ja die Hühner. Und die Nazi-Schläger, die Sie laut ARD eingesetzt haben, lesen, fürchte ich, meine Bücher auch nicht.
Eines aber muss ich Ihnen lassen: Ihr System funktioniert prima! Zwanglos herumstöbern, ein Buch aussuchen, bestellen, es in einem oder zwei Tagen portofrei in Händen halten – großartig!
Leider sind Sie damit nicht allein auf weiter Flur. Wir haben dieses System in Deutschland schon seit langem, bis hinein ins kleinste Dorf. Es nennt sich: der Buchhandel.
Dort arbeiten kompetente Menschen mit Herz und Verstand daran, unsere anspruchsvollen Bücher einem interessierten Publikum nahe zu bringen. Hier begegnen wir als Kleinverlag, wenn wir denn gut genug sind, auch großen und etablierten Verlagen auf Augenhöhe.
Auch im Buchhandel werden keine riesigen Gehälter gezahlt, aber doch welche, von denen man leben kann. Und keiner muss sich vor Nazi-Schlägern fürchten, weil er nicht spurt.
Und im Buchhandel bekommt man noch etwas, was man bei Ihnen ganz sicher nicht bekommt: kompetente und individuelle Beratung. Diese mögen Ihre Algorithmen nachäffen, so viel sie wollen, sie können sie nicht ersetzen.
Ich und meine Mitarbeiter werden die Zeit und die Mühe, die wir bisher mit der Pflege Ihres schrecklichen Warenwirtschaftssystems verschwendet haben, dafür einsetzen, unser Angebot für den Buchhandel attraktiver zu machen – und für unsere Leser.
Bitte bestätigen Sie mir den Erhalt der Kündigung schriftlich.
Mit freundlichen Grüßen,
André Thiele
VAT Verlag André Thiele
vat-mainz.de
andre.thiele@vat-mainz.de
Adieu Amazon: Offener Brief an Jeff Bezos
Datum: 15. Februar 2013
Lieber Jeff Bezos,
heute nehmen wir Abschied, wir kündigen unsere Zulieferer- wie auch Kundenkonten. Mit sofortiger Wirkung. Ohne Wenn und Aber und mit allen Konsequenzen.
Seit Jahren ist es uns als Verlag ein Dorn im Auge, dass Sie an kleine Zulieferer wie uns überzogene Rabattforderungen von 55% stellen. Nein, es muss ja, um mit dem Buchpreisbindungsgesetz konform zu sein, heißen: 50% Rabatt plus 5% Lagerkosten. Dass aber Waren, die nachweislich Durchlaufposten sind, auch ohne Lagerung diese 5% zusätzlichen Kosten verursachen, war uns schon immer unverständlich.
Auch haben wir akzeptiert, dass Sie mit luftigen Buchungstricks bei der Umsatzsteuer Ihren Gewinn maximieren; dass Sie von kleinen Zulieferern verlangen, Rechnungen zu stellen, die dann ins EU-Ausland versandt werden müssen; dass Sie sich vertraglich einen unglaublichen Skontorahmen einräumen lassen. Dass neue, frisch angelieferte Titel in Ihrem eigenen „Marketplace“-Anbieterkonto als Mängelexemplare auftauchen. Und dass Sie Kommissionswaren remittieren, die Sie nicht pfleglich behandelt haben und diese somit vom weiteren Verkauf ausgeschlossen sind.
Dass Sie Ihre Marktmacht gegenüber Ihren „Partnern“ rigoros ausnutzen, sollte wohl jedem klar sein: Lebendig erinnern wir uns an Ihre Aktion gegenüber den „Independent Publishers“ in Ihrem Heimatland, wo Sie neue Konditionen diktierten. Wer nicht mitzog, der wurde einfach ausgelistet, dessen Bücher waren urplötzlich nicht mehr verfügbar.
Aber, das haben wir hingenommen, zwar nicht ganz freiwillig, denn will ein Kleinverlag von Endkunden wahrgenommen werden, ist es zwangsläufig verpflichtend, bei Ihnen gelistet zu sein. Amazon macht sichtbar, und wer nicht bei Ihnen gelistet ist, der ist bei Endkunden auch nicht „seriös“ – oder: Was es bei amazon.de nicht gibt, gibt’s nirgends.
Wirtschaftlich trägt sich Ihr Geschäftsmodell für uns nicht. Hat es im übrigens noch nie. Zu überzogen sind Ihre Forderungen, wir fühlen uns nicht als Partner behandelt, sondern als Bittsteller, der bitte, bitte, bitte seine Bücher über Ihre Plattform vertreiben darf und zwar zu Konditionen und Verträgen, die Sie diktieren.
Nun aber bringt die aktuelle Berichterstattung das Fass zum Überlaufen: Sie behandeln Menschen wie Ware. Menschen, die in eine Notlage geraten sind, die Arbeit dringend brauchen. Diese Menschen, Ihre Arbeitnehmer, Ihr „Humankapital“ behandeln Sie mit genauso unfairen Praktiken, die Sie schon uns haben angedeihen lassen.
Auf eine Wiederholung der Vorwürfe verzichten wir an dieser Stelle, stehen diese noch im Raum und sind aufmerksamen Zeitgenossen durchaus in lebendiger Erinnerung.
Aber als Ergänzung sei hinzugefügt, dass unsere Ansprechpartner ebenfalls größtenteils nicht in Deutschland sitzen, sondern – so unser Verdacht – in Indien. Wie wohl hier die Menschen behandelt werden? Menschen, denen ein Staat weniger Schutz und Rechte gibt, als auf unserem europäischen Boden.
Respektvolles Wirtschaften, faire Umgangsformen und gegenseitige Rücksichtnahme in einer Geschäftsbeziehung halten wir für unabdingbar. Egal, ob es dabei um Kunden, Mitarbeiter, Zulieferer und Vertriebspartner geht.
Sie sind, waren es nie und werden es auch wohl zukünftig nicht werden: ein Unternehmen, das Menschen wie Menschen, das Verlage wie Partner, das Kunden wie Könige und Kaiser behandelt. Ein Unternehmen, welches sich u.a. dem Kulturgut „Buch“ verschreibt und soziale und ethische Grundsätze beachtet.
Wir können daher nur unsere Konsequenzen ziehen und sagen „Adieu!“. Und eigentlich sind wir froh darüber, einen so schwierigen Geschäftspartner los zu sein.
Mit freundlichen Grüßen,
Christopher Schroer
P.S. Allen unseren Lesern sei an dieser Stelle gesagt: Unsere Titel gibt es in jeder Buchhandlung. Schauen Sie mal wieder hinein, dort begegnen Ihnen Menschen mit einem Lächeln und einem guten Buch.