Gefälschte USB-Sticks

    • pandarul schrieb:

      schabbesgoi schrieb:

      schreiben dann aber sozusagen "im Kreis"

      Das hatte ich behauptet und es trifft wohl nach den Erkenntnissen hier nicht zu; bei einem Fake dieser Art bleiben also zumindest die in den tatsächlich existierenden Speicher geschriebenen Daten intakt und werden nicht auch noch zerstört, wenn etwas über die Grenze hinaus geschrieben wird. Das wird nämlich gar nicht geschrieben. Und beim Lesen jenseits der Grenze gibt es Zufallsdaten zurück.


      Es gibt beide Varianten, sowohl die „Kreisschreiber“, als auch die „Überschüssiges-Wegschmeißer“. Die „Kreisschreiber“ sind insofern schlimmer, als daß sie auch das Dateisystem kaputtmachen, also die Verwaltungsstrukturen, sozusagen das Inhaltsverzeichnis zerstören, wenn sie vorne wieder anfangen. Anders als bei Musik auf Endlosband ist dann kaum noch was zu retten, weil man nicht mehr weiß, wo eine Datei aufhört und die nächste anfängt; denn es ist keineswegs so, daß zusammengehöriges immer linear hintereinander gespeichert wird. Löscht man eine Datei, entsteht eine Lücke, in die selten genau eine andere hineinpaßt, die man später draufkopiert. Ist die neue zu groß, wird die einfach in mehrere kleine Lücken gefüllt oder es wird erstmal am Ende des bereits benutzen Platzes weitergeschrieben, so daß die Dateien „zerstückelt“ gespeichert sind. Ohne die Information, was wie zusammengehört, sind die Rohdaten an sich recht nutzlos.

      Soweit ich gelesen habe, gibt es keine Fälschungen mit mehr als 16GB echtem Speicher und wenn ein Datenträger gefälscht ist, ist nie mehr als 1/4 des vorgegaukelten Platzes tatsächlich vorhanden. Die Fälscher bauen nur so viel echten Speicher ein, wie sie für einen ausreichenden „Entdeckungsschutz“ investieren müssen und nicht so viel, daß die Gewinnmarge zu sehr leidet. Es ist in der Tat so, daß man damit nur dann keinen Datenverlust erleiden wird, wenn man so einen Stick nie ganz ausnutzt oder die Daten noch sonstwo hat. Wenn man die Sicherung mal braucht, weil alle anderen Kopien bereits zerstört sind, ist das entsprechend schlimm. Speicherkarten mit anderen Anschlüssen als USB werden natürlich genauso gefälscht, nur der Vollständigkeit halber.

      Im übrigen sehe ich die Dinger ebenfalls als Sicherungsmedium für unterwegs als eine der wenigen brauchbaren Optionen an. Die Dinger sind klein genug zum Mitnehmen und gehen eben nicht vom Runterfallen kaputt. Wenn jemand beispielsweise die Fotos von einer zu kleinen Speicherkarte auf so ein Ding verschiebt, statt sich zusätzlich eine teure große zu kaufen, sehe ich das als durchaus vernünftig an. Die Speicherqualität ist exakt dieselbe wie aif Speicherkarten, als Compact-Flash zum Beispiel kostet der aber gleich ein Mehrfaches als so ein USB-Ding. Insofern ist dieser Betrug in der Tat schlimmer, als wenn einem nur Geld verlorenginge.

      Mir selber ist ein DVD-Abbild („die“ Windows Open-Source-DVD) verlorengegangen, das ich noch nicht gebrannt hatte. Das Teil mußte zusammen mit einem zweiten, für das ich gerade keinen passenden Rohling hatte, von der Festplatte runter, weil der Platz knapp wurde. Im Nachhinein stellte sich heraus, daß es genau die Version im Internet nicht mehr gibt, nur noch neuere und ältere. Schlimm ist das nun nicht, weil es all das auch anderswo gibt und ich wohl kaum genau die eine Version irgendeines Programmes brauchen, aber nirgendwo mehr bekommen können werde. die da drauf war.

      Wenn man solchen Speicher hat, dann kann es eben auch mal sein, daß ein Notfall eintritt, so daß man Daten kurzzeitig nur da drauf hat, auch wenn man den eigentlich ausschließlich zu Transportzwecken haben wollte. Man verschiebt dann sicher nicht das Wertvollste da drauf, aber eine miese Tour istr ein solcher Betrug allemal. Gleichwohl halte ich nicht viel davon, sofort wieder nach dem „starken Staat“ zu schreien, wie soll das gehen? Demnächst darf nur noch behördlich zertifizierter Speicher verkauft werden? Vielen Dank auch, der Speicher vom ehrlichen Hersteller wird teurer, der Betrüger fälscht hingegen gleich auch das Zertifikat. Nee, Leute, ich brauche kein Sicherheits-„Supergrundrecht“. Macht es wie ich: kauft Euren Speicher beim Betrüger mit Wohnsitz in Deutschland und reißt dem dann den Arsch bis zum Hals auf, so daß er Euch echten Speicher zum Preis der Fälschung liefern muß. Wäre das eigentlich Rechtsmißbrauch, wenn man sich das zum Hobby macht?

      RAID bietet übrigens keine Sicherheit außer gegen eine kaputte Fetsplatte! Wenn eine Datei auf einem RAID kaputtgeht, dann nämlich immer gleich beide Kopien gleichzeitig, solange es korrekt funktioniert!
    • schabbesgoi schrieb:

      Danke schön, werde ich benutzen. Ich habe einige relativ günstige 32 GB Sticks erstanden.
      Vor Benutzung eines Testprogrammes leermachen! Wenn das Ding nämlich gefälscht sein sollte, können vorhandene Daten sonst kaputtgehen, auch wenn sie in einem „guten Bereich“ waren, nämlich dann, wenn die Fälschung im Kreis schreibt.
    • pandarul schrieb:

      CHF schrieb:

      Danke jedenfalls schonmal für die zahlreichen Hinweise.
      Alles in allem ist dir nicht zu helfen, du machst das nämlich schon alles richtig. *g*
      Nein, das stimmt so nicht – selbst das Ebay-Forum hat dahingehend seine Berechtigung, als daß es mich erstmals darauf gebracht hat, mehr als nur mein bezahltes Geld vom Betrüger zu verlangen und von dort hat man mich hierhergeschickt, wo ich dann auch wieder auf den einen oder anderen nützlichen Gedanken gekommen bin, gerade auch wegen Deiner Ausführungen. Zudem ist keineswegs nur das von Nutzen, was als „direkte Hilfe“ augenfällig wird, auch scheinbare Kleinigkeiten, Nebensachen, durch die man auf die Idee kommt, woanders weiterzusuchen…

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    • Gefälschte USB-Sticks

      Hallo,

      da hatte ich mich verlesen:

      CHF schrieb:

      Der […] Verkäufer ist Gewerbetreibender in Berlin,


      In Wirklichkeit ist als Standort der Artikel von „spielematz09“ das Dorf „Berlinchen“ angegeben; Wittstock, Postleitzahl 16909. Inzwischen habe ich ein Aktenzeichen für meine Strafanzeige bekommen:

      Aktenzeichen: 608000-019361-14/2
      zuständige Dienststelle: Polizeipräsidium Aachen, KK 31
      Bundesland: Nordrhein-Westfalen

      Ich dachte, ich ergänze das mal, könnte ja sein, daß das hier noch andere Geschädigte finden, immerhin habe ich bei Ebay noch 210 weitere erfolgreiche Verkäufe solcher 64-GB-Speicher desselben Verkäufers gefunden:

      ebay.de/sch/USBSticks-/51071/m…H_Complete=1&LH_PrefLoc=2

      Viele Grüße, Christoph

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    • Ich hatte mal einen Stick von "Corsair" bei Ebay gekauft gehabt. Der Stick hatte ebenfalls diesen manipulierten Speicherkontroller und auch die Verarbeitung machte mich direkt stutzig. Ich habe dann auch etliche Tests gefahren und festgestellt, dass der Stick ein Fake ist.

      Die Polizei ist generell an solchen Verkäufern interessiert. Vor allem, wenn es Verkäufer in großem Stil sind.

      Eine Anfrage bei "Corsair" verlief in etwa so:

      "Bitte teilen Sie uns den Namen und Anschrift der Verkäufers mit. Gerne setzen wir uns dann mit diesem Verkäufer auseinander."


      Also waren da schon zwei Parteien, die sich für solche Verkäufer interessieren.

      Der Verkäufer wollte den Stick natürlich auch unbedingt zurück haben. Leider musste ich den Stick dem VK zurückschicken, da mein Geld sonst dahin gewesen wäre. Ich hatte um die ~100 Euro bezahlt gehabt. Heute würde ich das auch anders machen. Aber lernen dauert halt ...