Polizeipresse: Bundespolizeidirektion München: Bundespolizei nimmt Computerbetrüger fest - Münchner Ermittler erfolgreich

    • Polizeipresse: Bundespolizeidirektion München: Bundespolizei nimmt Computerbetrüger fest - Münchner Ermittler erfolgreich

      Die Pressemitteilung ist zwar schon ein paar Monate alt, aber sehr interessant zu lesen.

      02.10.2013 | 12:19 Uhr
      Bundespolizeidirektion München: Bundespolizei nimmt Computerbetrüger fest Münchner Ermittler erfolgreich

      München (ots) -

      Bundespolizei nimmt Computerbetrüger fest

      (München / Bielefeld / Rheda-Wiedenbrück) Spezialisten der
      Bundespolizei haben gestern (1. Oktober) aufgrund eines
      Gerichtsbeschlusses des Amtsgerichts Bielefeld die Wohnung eines
      26-jährigen Türken aus Rheda-Wiedenbrück durchsucht und umfangreiches
      Beweismaterial sichergestellt. Der Beschuldigte soll in großem Stil
      illegalen Handel mit Bahnfahrscheinen getrieben und einen Schaden in
      sechsstelligem Bereich verursacht haben. Mit im Gepäck hatten die
      Beamten auch gleich einen Haftbefehl gegen den bereits einschlägig
      vorbestraften Mann.

      Die Münchner Bundespolizei ermittelt gegen Seref A. wegen einer
      Strafanzeige der Deutschen Bahn. Die Abrechnungsstelle der Bahn hatte
      sich an die Bundespolizei gewandt, nachdem dort Unregelmäßigkeiten
      bei der Abbuchung von Lastschriften festgestellt worden waren. Der
      26-Jährige steht nun im dringenden Tatverdacht, über eineinhalb Jahre
      hinweg mittels geklauter Kreditkartendaten mehr als 1.000 hochwertige
      Online-Tickets der Deutschen Bahn ergaunert und gezielt an
      ahnungslose Kunden zum Schnäppchenpreis von durchschnittlich 40 Euro
      weiterverkauft zu haben. Nachdem er im Internet seine blauäugigen
      Interessenten für die Tickets akquiriert hatte, besorgte er sich über
      dubiose Internetforen von unbekannten Hackern im Netz ausgespähte
      Kreditkartendaten. Mit diesen war er in der Lage, sofort online die
      gewünschten Fahrkarten im Wert von bis zu 280,00 Euro direkt für
      seine Abnehmer zu buchen und per E-Mail unmittelbar an diese
      weiterzuleiten. Bezahlen ließ sich der Hartz-IV-Empfänger dabei stets
      über anonyme Online-Bezahldienste wie "UKash" oder "Paysafe". So
      blieb seine eigene Identität zunächst perfekt verschleiert.

      Im Zuge mehrmonatiger, umfangreicher Ermittlungen der
      Staatsanwaltschaft Bielefeld und der Bundespolizeiinspektion
      Kriminalitätsbekämpfung München gelang es den Ermittlern jedoch
      relativ schnell, auf die Spur des gewieften Internetkriminellen zu
      kommen. Trotz aller Vorsicht, insbesondere beim Einsatz der erlangten
      Paysafe und UKash-Codes, hatte der Mann bei seinen Aktivitäten doch
      eindeutige Spuren im World-Wide-Web hinterlassen.

      Nach ersten Schätzungen der ermittelnden Beamten hat Seref A. in den
      vergangenen zwölf Monaten mit seiner Masche etwa 40.000 Euro
      verdient. Ausgegeben hat er das Geld da, wo er es erlangt hatte: In
      diversen Online-Shops, auf Download-Plattformen und bei
      Online-Casinos löste er seine Cash-Codes wieder ein.
      Der von Seref A. verursachte Gesamtschaden zum Nachteil der Deutschen
      Bahn AG, diverser Kreditkartenfirmen und Privatpersonen beläuft sich
      nach derzeitigem Stand der Ermittlungen auf etwa 130.000 Euro.

      Seref A. wurde noch am Dienstag in die Justizvollzugsanstalt
      Bielefeld eingeliefert. Ihn erwartet nun ein Strafverfahren wegen
      gewerbsmäßigen Computerbetrugs, wofür das Gesetz auch
      Freiheitsstrafen von bis zu zehn Jahren vorsieht. Zudem wird er sich
      wegen eines Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz zu
      verantworten haben. In seiner Wohnung fanden die Beamten geringe
      Mengen Marihuana und verbotene Cannabispflanzen.

      Die Spezialermittler der Bundespolizei werten in der Zwischenzeit die
      bei der Durchsuchung sichergestellten Computer des Beschuldigten aus.
      Sie hoffen, anhand der darauf befindlichen Daten schlagkräftige
      Beweise und unter Umständen auch wertvolle Hinweise zu weiteren,
      bislang unbekannten Straftätern aus der einschlägigen Szene zu
      finden.

      Die Bundespolizei warnt in diesem Zusammenhang eindringlich vor allzu
      verlockenden und zweifelhaften Schnäppchen im Internet. Gerade dann,
      wenn der Verkäufer auf ungewöhnliche Bezahldienste wie UKash oder
      Paysafe beharrt, sollte man vorsichtig sein und immer mit "gesundem
      Menschenverstand" handeln. Zu verschenken hat auch im Internet
      niemand etwas.

      Rückfragen bitte an:

      Stephan Wittenzellner
      Polizeihauptmeister und Pressebeauftragter
      Bundespolizeiinspektion Kriminalitätsbekämpfung München
      Frankfurter Ring 206
      80807 München
      Telefon: 089 35474-4413
      E-Mail: stephan.wittenzellner@polizei.bund.de
      bundespolizei.de



      Quelle: presseportal.de/polizeipresse/…search=Internetbetr%FCger
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